auch wenns nicht ganz zum thema passt, würd mich doch mal interessieren, wie ihr das im allgemeinen mit dem TW z.b. in der e-jugend so regelt...
erfahrungsgemäß ist es doch so, dass die kids am anfang ALLE ins tor wollen und irgendwann will KEINER mehr...
eigentlich finde ich es schon richtig, den torwart zu wechseln und auch mal auf dem feld spielen zu lassen. aber was mache ich mit den ganzen kids, die unbedingt ins tor wollen, eigentlich aber (so gut wie) keinen ball halten??
ich mein, natürlich zählt in der e-jugend vor allem, dass die kids spielen und dazu lernen, aber irgendwie will man doch trotzdem auch irgendwo erfolgserlebnisse haben oder nicht?! es ist dann doch auch für die komplette mannschaft sehr demotivierend, wenn da tore am fließband fallen...
wie regelt ihr das?
E-Jugend-Angriffskonzept
-
-
Im Training durften bei mir alle Kiddies ins Tor, die gerne wollten. Die meisten merken ziemlich schnell, wenn sie keine Chance haben.
In den Punktspielen entscheide ich nach Spielstand, wer ins Tor geht. Wenn keine Spielerin möchte, weil kaum ein Wurf auf unser Tor kommt, geht es reihum.
Mit der Zeit hat sich auch innerhalb der Mannschaft eine feste Vorstellung von besten Keeper gebildet. Die Mädels wissen, wann es gegen einen starken Gegner geht und fordern dann auch diese Spielerin. Alle Mädels, die bei mir am zusätzlichen TW-Training teilnehmen, spielen aber auch weiterhin im Feld!
-
Zitat
@ZeeBee: Ich hoffe, wir haben mal irgendwann Gelegenheit uns zum "Tanztee" auf dem Feld zu treffen. Meine "Wilden Zwerge" würden dir gefallen, denke ich.
Das hoffe ich auch. http://www.handballturnier.com ? 01.07.2007, falls dort noch nicht aktualisiert.
Zitateigentlich finde ich es schon richtig, den torwart zu wechseln und auch mal auf dem feld spielen zu lassen. aber was mache ich mit den ganzen kids, die unbedingt ins tor wollen, eigentlich aber (so gut wie) keinen ball halten??
Meine 94er Mädels trainiere ich seit fünf Jahren. Wir haben immer auf der Torwartposition rotiert, im Training wie im Spiel. Nun sind zwei übrig geblieben, die aber weiterhin auch beide im Feld spielen und das Handball spielen nicht verlernen. *Trudchen* spielt manchmal auch als siebte Feldspielerin im Rückraum mit. Immer wieder eine Überraschungseinlage und erfolgreich. Das individuelle Torwarttraining steigern wir nach und nach im Umfang. Ich sehe aber nicht ein, was ein Kind verbrochen hat, dass es als einziges über eine gesamte Halbzeit auf der Bank sitzen muss, bloß weil der Trainer es mal zum zweiten Torwart bestimmt hat.
Mit den 96ern halte ich es ähnlich. Im Training schlagen sich die Mädels allerdings fast darum, wer ins Tor darf, im Spiel verlässt sie dann häufig der Mut / die Lust / das Interesse. Ich habe eine Spielerin mit sehr guten Ansätzen im Tor, die auch bis zu einer Halbzeit reingeht. Wenn möglich wechsele ich aber alle zehn Minuten den Keeper. Und stelle auch Mädchen ins Tor, die da eigentlich nichts zu suchen haben, wenn sie sich als Freiwillige melden. Das führt dann auch zu der ein oder anderen Niederlage, die ich in Kauf nehme. Die einen sollen merken, dass sie im Tor der Mannschaft helfen könnten, die anderen, dass sie im Feld besser aufgehoben sind. Der Nachteil dieser Vorgehensweise (neben vermeidbaren Niederlagen) ist, manchmal verbringe ich die gesamte Halbzeitpause damit, noch zwei Freiwillige zu finden.

Kurz noch zur Torwartfindung. Als Auswahltrainer habe ich manchmal "Seuchenjahrgänge". Um die vierzig D-Jgd. Mannschaften und weit und breit kein Torwart! Dann fahre ich sogar los und schaue mir Kreisklassenspiele an, in der Hoffnung noch einen Keeper zu finden. Und nicht nur in diesen Jahrgängen überall dasselbe. Im Tor stehen häufig die Konditionswunder ("aber er spielt doch am liebsten im Tor" - klar, da muss er nicht laufen
), die Bewegungswunder oder wen auch immer der Trainer nicht im Feld gebrauchen kann und will. Ich bin mir nicht immer sicher, ob alle Trainer das Spiel verstanden haben...Hier einige Gründe, warum meines Erachtens die Torwartfindung ruhig mehrere Jahre dauern darf:
- Ich weiß nicht, wie groß mein E-Jugend Torwart mal wird. Wenn er mit 1,60 m aufhört zu wachsen, bringe ich ihm dann endlich Handball bei? (Mit 1,66 m könnte er immerhin noch bei Schweden im Rückraum spielen.)
- Selbst wenn ich in der E-Jgd. einen Überflieger habe, spielt der in der C-Jgd. noch, wenn wir langsam Erfolge haben wollen? Schnitze ich mir dann einen neuen Torwart?
- Eines Tages wollen wir in der Oberliga spielen. Was soll ich da mit einer unbeweglichen oder übergewichtigen Torhüterin?
- Der Keeper sollte in der Lage sein, Fehler in der Abwehr zu erkennen und zu korrigieren. Von der Bank aus sehe ich nicht immer alles, der Torwart hat die beste Übersicht. Ohne selbst zu wissen, wie die Abwehr funktioniert, wie soll der Keeper Regie führen?
- Bei mir dürfen alle E-Jugendliche ins Tor. Bei mir darf kein E-Jugendlicher Feldspieler durchspielen. Für die übergewichtigen Kinder, die immer wieder bei den Gegnern im Tor auftauchen, würde ich allerdings bei beiden Regeln eine Ausnahme machen, wären es meine Spieler.

-
Hi
ZitatOriginal von pueppi
Immer wieder beobachte ich bei unseren Gegnern in der E-Jugend, dass sie ein Konterspiel abziehen. Langer Pass vom trainierten Torwart an den davongeeilten Spieler.Tja, das habe ich mit meinen Tormännern auch schon sehr früh geübt, geübt und nochmal geübt. Wir spielten eh ein sauschnelles Spiel. Zu 99% klappten die Überlaufe und wenn doch mal ein Abbruch drin war, dann wurde eben frisch aufgebaut (sofern wir noch in Ballbesitz waren). Aber ich finde, Überlaufe sollte man auch schon in der "E" nutzen. Je eher, um so besser (natürlich darf der Rest nicht auf der Strecke bleiben).
Mein ältester Torwart (den ich jetzt auch mit in die D-Jugend nahm) wirft lange Bälle unheimlich präzise, zwar braucht er noch zwei, drei Schritte um mehr Schwung in einen langen Ball zu bekommen, aber er kann's (ist auch Bezirksauswahl Torwart).ZitatOriginal von pueppi
Der Extremfall: Wir haben einen Gegner, der lässt einen an der ML stehen und wehrt in Unterzahl ab. Bei Ballverlust wird sofort gekontert. Den räumlichen Vorteil holt natürlich so schnell auch keiner ein.Erlebt ihr sowas auch?
Jo, solche Gegner hatten wir auch. Aber derjenige (welcher an oder in der Nähe der ML "sinnlos" herumstand) wurde sehr aufmerksam von meinen Spielern beobachtet und wenn es sein musste, dann nahmen sie den halt etwas "kürzer" und spielten ebenfalls im Angriff 5 gegen 5.
ZitatOriginal von pueppi
Was wollt ihr von eurer E-Jugend im Angriff sehen?Alles was trainiert und einstudiert wurde. Überwiegend spielten wir mit zwei Kreisläufern, d.h. einen fest am Kreis (der Kraft wie ein Stier hat) und der zweite kommt von links oder rechts eingelaufen - kurzer Pass genau in den Lauf und zack- drin...(wenn der Raum im Rücken des Gegners es erlaubte). Und das war oft der Fall....!
Es wurde gekreuzt (manchmal ein Dreierkreuz), es wurde versucht Aufzulösen, es wurde mit Körpertäuschungen eins gegen eins gespielt, Einlaufen an den Kreis von außen, Sperre mit Absetzen....einfach das, was Spaß macht zu zuschauen und letztendlich auch was bringt (inkl. den Erfolg die Runde 06/07 ungeschlagen Meister zu werden)...!Grüße
Peter -
Zitat
Es wurde gekreuzt (manchmal ein Dreierkreuz), es wurde versucht Aufzulösen, es wurde mit Körpertäuschungen eins gegen eins gespielt, Einlaufen an den Kreis von außen, Sperre mit Absetzen....einfach das, was Spaß macht zu zuschauen und letztendlich auch was bringt
Halt alles, was nach den Lehrbüchern in der E-Jgd. so vermittelt werden soll, gell?
-
Zitat
Es wurde gekreuzt (manchmal ein Dreierkreuz), es wurde versucht Aufzulösen, es wurde mit Körpertäuschungen eins gegen eins gespielt, Einlaufen an den Kreis von außen, Sperre mit Absetzen....einfach das, was Spaß macht zu zuschauen und letztendlich auch was bringt (inkl. den Erfolg die Runde 06/07 ungeschlagen Meister zu werden)...!
Wirklich interessant, das alles kann eine E-Jugend?
Ich trainiere eine, nicht ganz unerfolgreiche, weibl. C-Jugend. Ich wäre echt froh wenn meine Mädels all das könnten.
Da zeigt sich mal wieder wohin 5 x Training die Woche schon in der E-Jugend führen kann. Respekt!!!
-
Zitat
Original von Zickenbändiger
Halt alles, was nach den Lehrbüchern in der E-Jgd. so vermittelt werden soll, gell?
Jo, absolut.....
...!Wenn die meisten Spieler Potential haben, warum sollte man dieses Potential nicht herausholen bzw. fördern? Dieses "PillePalle" hinter dem Ball herjagen und nicht mal wissen wo eigentlich der Rechtsaußen spielen soll, darauf stehe ich nicht besonders....!
Lehrbücher hin, Lehrbücher her, wenn das Lehrbuch mal "aufgebraucht" ist und die Spieler/innen unterfordert sind, ist es dann nicht die logische Konsequenz mehr zu machen, vor allem im technischen Bereich?
Wir haben Gegner, die sind unseren Spielern (in fast allen Jahrgängen hindurch) körperlich weit überlegen. So, und wie setzt man einen körperlich überlegenen Gegner am besten "Schach matt"?? Mit Technik, Geschick und spielerischem Können.ZitatOriginal von RolfB
Wirklich interessant, das alles kann eine E-Jugend?
Ich trainiere eine, nicht ganz unerfolgreiche, weibl. C-Jugend. Ich wäre echt froh wenn meine Mädels all das könnten.
Da zeigt sich mal wieder wohin 5 x Training die Woche schon in der E-Jugend führen kann. Respekt!!!
Warum sollte eine "E" das nicht können; zumindest einige Spieler davon? Und wenn fünf, sechs Spieler (von 15) ihre Laufwege, ihre Zeit kennen wann sie z.B. einlaufen müssen, wann der Ball zu wem muss, warum sollte das nicht auch bei einer "E" funktionieren??
Die Kids waren konzentriert bei der Sache, hatten Spaß und waren ehrgeizig (bzw. sind sie jetzt noch).
Ich muss zugeben, ich hatte auch mit sehr viel Ehrgeiz die Truppe immer wieder "gescheucht" - und wenn es ihnen keinen Spaß gemacht hätte, dann wären sie nicht mehr ins Training gekommen...!
Wenn ich beispielsweise Brennball oder Völkerball im Training spielen wollte, gab es oftmals Gemeckere weil das "Babykram" für die meisten war. Sie wollten lieber 2 Stunden am Abend kreuzen oder "Sperre absetzen" (wobei letzteres nur zwei richtig beherrschten)...!
Apropos Training: Zwei mal Training die Woche; einige trainierten zusätzlich noch bei der "D" mit, plus zwei Spieler der Bezirksauswahl und deren entsprechendes Training in der Sportschule Steinbach reichen - würde ich sagen....
.
Man muss das auch mal von der Seite sehen: In dem Jahrgang (1996/97), spielen die meisten (vor allem die 96'er) schon seit "ewiger Zeit" zusammen (angefangen bei den "Pampers" vor etwa 8 Jahren), und die Truppe ist zusammengeschweißt.
Sie haben die Zeit davor lange genug "auf die Schnauze" bekommen - sprich meistens verloren. Nun wurde der Spieß mal umgedreht, und zwar kräftig.Grüße
Peter -
Sehr interessantes Thema!

Ich trainiere seit kurzem eine D-Jungend in meinem Verein. Am Wochenende hatten wir das erste Spiel und meine Jungs sind sang und klanglos mit 6:32 (oder so) unter gegangen. Lag einerseits zwar daran, dass ich im Team 50% Spieler habe die eigentlich noch garnich tin die D-Jungend gehören, andererseits aber auch am mangelnden Spielverständniss und dem in dem Alter typischen "Im-Rudel-auf-den-Ball-Springen".
Seit dem SPiel mache ich mir Gedanken wie ich meinen Jungs Abwehrverhalten und Angriffsverhaöten näher bringen kann. Problem dabei für mich ist, dass ich imme rnur 5-1 6-0 oder gelegentlich auch 4-2 gespielt habe. In der Jungend MÜSSEN wir allerdings 1-5 offensiv verteidigen. Sollte man da am besten Mann gegen Mann stellen, Raumdecken, Übergeben? Was haltet ihr in dem Alter und der Jungend für sinnvoll und vor allem Umsetzbar.
Im Angriff hat es wohl hauptsächlich am fehlenden LAufpensum gehakt, da sich die meisten nur hinter dem Verteiger versteckt haben udn auf den Ball warteten, aber das kann man ja hinbekommen.
Vielen Dank für eure Tips im Voraus!

-
@ caralan:
einfach mal in der Rubrik Training nach "Abwehr" suchen, da haben wir schon vieles durchgekaut und viele sind einfach zu faul, das immer wieder zu schreiben.
Dieser ist ganz nett
1:5 und 1:5 ist ein himmelweiter Unterschied. Du kannst eine Fleischmauer am Neuner aufbauen oder eine agierende (nicht reagierende) Abwehr bauen, die den gegner mehr oder weniger unter Druck setzt. Je nach Gegner kann aber gerade die zweite Variante völlig in die Hose gehen. Da ist dein Talent als Trainer gefragt

Probier es einfach aus, übergeben / übernehmen stellt viele D-Jugendliche vor unendliche Probleme
-
Danke für den Link! Werde ich mir mal anschauen!

-
Hallo,
da bin ich aber froh, dass das nicht nur bei meiner D-Jugend so ist

Meine Kleinen haben am WE auch mit 20 Toren verloren, weil einfach kein Zug zum Tor war. Die sind nur rumgestanden bis einer mal angefangen hat zu prellen und loszurennen. Aber der Rest hat nur zugeschaut und sich kein Meter bewegt.
Wir haben echt noch viel vor im Training, sowohl im Angriff, als auch im Abwehrverhalten.
Also immer her mit den Tipps

-
Hi zusammen,
nur ne kurze Rückmeldung von mir zum Thema:
Meine D-Jungs hatten letzten Sonntag ihr zweites Spiel. Leider haben wir wieder verloren (15:5), aber ich war nach dem Spiel trotzdem richtig stolz auf meine Jungs! Ich war wirklich erstaunt, wie gut sie teilweise Sachen umgesetzt haben, welche wir uns in nur zwei Trainingseinheiten zusammen angeschaut hatte. In der Verteidigung waren die Probleme zwar ähnlich wie im ersten Spiel, nur der Gegner war nicht so stark. Offensiv haben wir zwar nicht mehr Tore erzielt, aber teilweise sehr schöne Doppelpässe und Spielzüge gezeigt. Offensiv haben sie alle viel mehr bewegt, als noch im ersten Spiel. Leider hat es ganz einfach im Abschluss gehapert.
Naja Samstag gehts gegen den nächsten Gegner. Hier wird es wieder um Schadensbegrenzung gehen, wenn ich mir die bisherigen Spiele des Gegner so anschaue, aber egal. Ich bin uversichtlich, dass uns jedes einzelne Spiel weiter bringt!

-
Tja das letzte Spiel war für rmeine Jungs Demotivation. Wir haben gegen den wohl stärksten Gegner in der Liga klar mit 51:1 verloren. Leider schienen sich alle Fortschritte aus dem zweiten Spiel wieder abgestellt zu haben. Verteidigung war ne komplette Fehlanzeige, niemand hatte seinen Mann und wenn dann wurden unnötige Fouls gemacht. Im Angriff (wie am ERgebniss zu sehen) eine totale Blamage. Im Gesamten Spiel kamen wir auf ca. 10 Torwürfe. mehr als 50% gingen aus 6 Metern neben das Tor der Rest (bis auf das Tor, welches sehr glücklich war) genau auf den Mann.
Leider haben wir vor dem nächsten Spiel (Mittwoch) kein Training mehr, sodass wir leider nicht die Möglichkeit haben wenigstens an den größten Mankos zu arbeiten. Hoffe einfach, dass der kommende Gegner nicht so stark ist wie der letzte.
-
Zitat
Original von Caralan
Leider haben wir vor dem nächsten Spiel (Mittwoch) kein Training mehr, sodass wir leider nicht die Möglichkeit haben wenigstens an den größten Mankos zu arbeiten. Hoffe einfach, dass der kommende Gegner nicht so stark ist wie der letzte.Solltest Du Dich tatsächlich nach den Spielen von "Baustelle zu Baustelle" hangeln wollen, trittst Du sehr bald auf der Stelle. Plane Dein Training z.B. quartalweise, orientier Dich an der Rahmentrainingskonzeption, lass Dich nicht vom jeweiligen Spiel abbringen. Im Zielspiel am Ende des Trainings könntest Du noch mal einfließen lassen, was beim letzten Spiel verbesserungswürdig war. Wenn so etwas Unbeständiges wie die Tagesform der Mannschaft den Trainingsinhalt bestimmt, wird die "Lernkurve" ebenso unbeständig sein.
-
Hi Zickenbändiger,
danke für deinen Tip! Bin noch nen Trainer-Noob und habe die Jungs ja noch nicht lange. Dein Tip macht auf jeden Fall Sinn! Werde mich wohl erstmal um die Defensive kümmern und zum Ausgleich und Spaß nen bissel spielerisches Wurftraining mit den Jungs machen.
BTW: Beim gestrigen Spiel gabs ne 29:6 Niederlage (Halbzeit 19:2).
Positiv: Nachdem ich den Jungs in der Halbzeit klar ihre Fehler aufgezeigt hatte, lief es bis fast die ganze 2. Häfte viel besser. Leider ließ gegen Ende des Spiels die Konzentration und Kraft nach, daher viel man wieder zruück in das alte Muster.
-
Es gibt vom Phillippka Verlag ein Heft zur Manndeckung mit einer Menge Bilder und Übungen. Ich gehe davon aus, dass Du mit einer Anfängermannschaft Manndeckung spielst. Hauptprobleme sind:
Zuordnung (schnelles Finden des Gegenspielers)
Abstand zum Gegner (mit zwei Schritten erreichbar, bei Ballannahme eine Armlänge)
Schrägstellung zum Wurfarm (ist der Ball nicht beim Gegenspieler, dann zum Ball)
richtiger Körperkontakt (angewinkelte Arme, "Stoßdämpfer", für Anfänger die Hände an beide Schultern)
Beinarbeit (die Füße müssen bei Körperkontakt direkt unter den Händen bleiben, sprich "mitarbeiten")
Orientierung im Raum (außen begleite / dränge ich den Gegner Richtung Ecke, mittig muss ich ihn aktiv bekämpfen)
(keine Garantie auf Vollständigkeit / Richtigkeit in allen Manndeckungsphilosophien)
Nun aber zurück zum Thema:
Meine wE bildet gerne die berüchtigte Minitraube um den Ball. In den letzten Jahren habe ich es immer mit der "sanften Methode" versucht, sprich "Auseinander!" "Verteilen!". Inzwischen bin ich am überlegen, ob ich nicht immer zwei Mädchen dazu verdonnere, links und rechts die Außenposition an der Linie einzunehmen, sprich mit "Gewalt" die ersten taktischen Grundlagen einzuhämmern. Wie geht Ihr vor / seid Ihr vorgegangen?
-
Ja genau die genannten Punkte sind in der Defensive die vordergründigen Probleme! 50% der Jungs sind schon überfordert den richtigen Gegenspieler zu finden bzw. die Postionen zu bekleiden.
Zu der von dir genannten Problematik:
Gleiches Problem bei uns, gleicher Lösungsansatz. In der defensive denke ich drüber nach die eigene Position am Gegenspieler festzumachen. So werden (so hoffe ich) die Gegner möglichst alle gedeckt.
Offensiv stehe ich aber ebenfalls vor dem von dir genannten Problem. Die Traubenbildung zeigt sich sogar bei Freiwürfen. Die Spieler meinen, dass es am besten ist, wenn sie direkt neben dem Ausführer stehen. Das ein Freilaufen vom manndeckenden Verteidiger sinnvoller ist, scheinen sie noch nicht ganz auf dem Schirm zu haben. Aus dem Spiel heraus, wende ich bisher größtenteils den von dir genannten "weichen Weg" an. Bei ganz schweren Fällen jedoch greife ich dann schon auf die von dir genannte Art durch.
Die Traubenbildung an sich, ist mMn auch nicht das größte Problem (wenn nicht alle Spieler auf einem Haufen stehen). Wichtig ist (so finde ich jedenfalls), dass die Spieler die Situation erkennen und sich zeitnah aus der Traube lösen und im besten Fall ihre eigentlich Position wieder einnehmen.
Ein Problem, welches in meiner D auftaucht:
Die drei Rückraumspieler spielen nur sehr selten den Ball komplett durch bzw. an die beiden Aussenpositonen weiter (liegt wohl auch daran, dass die Rückraumspieler privat befreundet sind). Ich habe mir überleget, RM gegen RA und RL gegen LA zu tauschen, damit einfach das Feld genutzt wird und man sich nicht in der Mitte fest spielt. Hat jedoch aufgrund der von dir genannten Traubenbildung letztendlich kaum Früchte getragen. Hast du da noch ne Idee zu?
-
Zitat
Original von Caralan
Ein Problem, welches in meiner D auftaucht:Die drei Rückraumspieler spielen nur sehr selten den Ball komplett durch bzw. an die beiden Aussenpositonen weiter (liegt wohl auch daran, dass die Rückraumspieler privat befreundet sind). Ich habe mir überleget, RM gegen RA und RL gegen LA zu tauschen, damit einfach das Feld genutzt wird und man sich nicht in der Mitte fest spielt. Hat jedoch aufgrund der von dir genannten Traubenbildung letztendlich kaum Früchte getragen. Hast du da noch ne Idee zu?
Das gibt es auch in der C-Jugend.
Meine Lösung wird wohl eine andere sein, die in der D-Jugend eher nicht anschlagen wird: Ich lasse den Rückraum gewähren und forciere das noch.
Im Augenblick tendiere ich dazu, unsere körperliche Unterlegenheit ein klein wenig dadurch auszugleichen, dass ich die Außen überwiegend in die Ecke schicke und sie sich nur ausnahmsweise auf Linienaußen anbieten sollen. Der Rückraum muss dann zwar mehr arbeiten, hat aber auch größere Lücken. Die ein oder andere meiner Außen kann aus der Ecke kommend vollstrecken, bzw. alle können so für einen Moment unbemerkt einlaufen (das wiederum macht die Idee auch für eine D-Jugend denkbar, da von Außen ohnehin nur Ausnahmemannschaften Druck aufbauen können).In der D-Jugend einen "Starspieler" auf Außen zu stellen ist übrigens gar kein schlechter Ansatz, wenn man den Gegner ärgern möchte. Aber wir werden wieder off topic.

-
Zitat
Meine wE bildet gerne die berüchtigte Minitraube um den Ball. In den letzten Jahren habe ich es immer mit der "sanften Methode" versucht, sprich "Auseinander!" "Verteilen!". Inzwischen bin ich am überlegen, ob ich nicht immer zwei Mädchen dazu verdonnere, links und rechts die Außenposition an der Linie einzunehmen, sprich mit "Gewalt" die ersten taktischen Grundlagen einzuhämmern. Wie geht Ihr vor / seid Ihr vorgegangen?
Wir haben recht früh angefangen, bei Übungen 6, bei Zielspiel 12 Pads (Bodenmarkierungen aus Gummi, verschieden bunt, rutschfest) auf den Positionen zu verteilen. Die Kiddies dürfen und sollen natürlich die Pads verlassen, sie sollen sich aber immer wieder an ihnen orientieren.
Ist der zentrale Raum zu voll, kommt anfangs immer die Anweisung "Pads", so dass sich die Situation schnell entzerrt.
Später kommt hinzu, dass ein Spieler einen anderen vom Pad verdrängt, wenn er zu dicht kommt und der verdrängte Spieler dann den verlassenen Pad übernimmt.
Man darf das allerdings nicht zu eng sehen, denn sonst kleben die Kiddies an den Hilfen und stehen rum.
Ach ja, wir haben auch immer wieder im Training zwischen den Übungen und Spielen so etwas gerufen wie: "Alle blauen T-Shirts auf Rückraum-Links" oder "Alle Pferdeschwänze auf Rechts-Außen". So lernen die Kiddies schnell die korrekten Positionsbezeichnungen.
Gruß C.
-