Gummersbach – Schlechte Nachrichten und kein Ende. Die Vorzeichen für eine gute Zukunft für den VfL Gummersbach haben sich am Wochenende dramatisch verschlechtert.
Nach Führungs-Chaos und Finanzproblemen bricht nun das Herzstück der Mannschaft weg. Superstar Daniel Narcisse, für viele Experten der derzeit beste Handballer der Welt, verlässt die Oberbergischen.
„Ja, es stimmt. Daniel will gehen, und wir werden ihn nicht halten können“, bestätigt Coach Alfred Gislason den Wunsch des Spielers in der kommenden Saison für Chambery zu spielen.
Narcisse hatte trotz einer Option des VfL auf Drängen seiner Familie einen Fünf-Jahres-Vertrag in seinem Heimatland unterschrieben. Für viele Experten eine Verschwendung von Talent, gehört der Nationalspieler eigentlich nicht in die international zweitklassige französische Liga. Nach seinem dreifachen Jochbeinbruch war der 27-Jährige nach Frankreich gefahren. Nach seiner Rückkehr teilte er dem VfL die Entscheidung mit.
Noch vor wenigen Tagen hatte VfL-Boss Hans-Peter Krämer getönt: „Entweder Daniel spielt glücklich für den VfL. Oder er spielt unglücklich für den VfL.“ Auch nach einem Krisengipfel mit den Franzosen in Genf war sich der VfL-Boss sicher: „Daniel bleibt.“
Es war das Pfeifen im Walde. Nachdem man sich vor Jahresfrist freiwillig von Topstar Kyung-Shin Yoon getrennt hatte verliert der VfL nun den nächsten Topstar. Gislason: „Es geht nur noch um die Ablöse.“ Nun ist guter Rat teuer. Magdeburgs Oleg Kuleschow könnte man für eine „kleine Ablöse“ (Gislason) verpflichten. Auch Zürichs Andy Schmid sei „gar nicht so schlecht.“ Aber den Ausnahmekönner Narcisse kann keiner der beiden ersetzen. Gislason: „Da müssen wir uns schon etwas anderes einfallen lassen.“
Quelle: Express