Nordhorn - Flensburg

Quelle: gnonline.de

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"Ljubos" besondere Reise

Vranjes kehrt an seine alte Wirkungsstätte zurück

Der Ex-Nordhorner gastiert am Mittwoch (19.30 Uhr, Euregium) mit der SG Flensburg-Handewitt bei seinem alten Klub. Beim Champions-League-Finalisten und Final-Four-Teilnehmer hat der nur 1,68 Meter große Schwede noch nicht alle Fans restlos überzeugt.

Von Jan Kirschner
Flensburg. Final Four am Wochenende, dann die Champions League – die SG Flensburg-Handewitt greift in naher Zukunft nach den Handball-Sternen. Vor allem der internationale Wettbewerb elektrisiert die deutsche Grenzstadt. An den letzten beiden April-Wochenenden haben die Schleswig-Holsteiner in den "Bruder-Duellen" gegen den THW Kiel erstmals die Chance die europäische Königsklasse zu gewinnen.

Vom Halbfinale in Valladolid kehrte ein Akteur mit einem "Veilchen" zurück: Spielmacher Ljubomir Vranjes sah in der letzten Minute die rote Karte, weil er den spanischen Torwart Manuel Sierra attackiert hatte. "Ich musste es tun, um einen Tempogegenstoß zu verhindern", sagte der kleine Schwede. Die EHF drückte beim "taktischen Foul" aber kein Auge zu und sperrte ihn für das erste Finalspiel.

In Nordhorn, an seiner alten Wirkungsstätte, wird "Ljubo" Vranjes aber dabei sein. Die Reise in die Grafschaft ist für ihn etwas Besonderes. "Meine Familie wird immer Wurzeln in dieser Stadt haben, da unsere beiden Kinder dort geboren sind", sagt er. "Fünf Jahre waren wir in Nordhorn, nur in Göteborg habe ich länger gespielt."

Bei der SG erwischte Vranjes einen furiosen Saisonstart, erlitt im Herbst ein Formtief und eine Lungenentzündung, ehe er in den letzten Wochen wieder viel Verantwortung übernahm. Die Meinungen der Fans teilen sie aber in zwei Lager: Während die einen von den spektakulären Auftritten des "Minis" begeistert sind, halten ihn andere für nicht stark genug, in einem Spitzenteam mitzuwirken.

Die Ostertage waren frei bei der SG. Während Anders Eggert, Kasper Nielsen, Johnny Jensen, Jan Thomas Lauritzen und Dan Beutler unter der Woche mit ihren Nationalteams zu den "Scandinavian Open" nach Schweden fuhren, konnte sich Vranjes im Kreis der Familie etwas entspannen. Marcin Lijewski sagte ein Vier-Länder-Turnier in Frankreich wegen einer Knieverletzung ab. Keine Frage: Bei den Nordlichtern werden alle Kräfte für die kommenden Aufgaben gebündelt – zumal sie den Gewinn der deutsche Meisterschaft abgeschrieben haben. Mit Michael Knudsen (Knöchel), Blazenko Lackovic (Knie) und Joachim Boldsen (Achillessehne) gab es zuletzt weitere Leistungsträger, die nur begrenzt zur Verfügung standen.

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Die SG fährt gerne nach Nordhorn

Gute Punkte-Bilanz im Euregium

sdk Flensburg. Der meistertitel ist für die SG Flensburg-Handewitt außer Reichweite, dafür könnte das Team, das am Mittwoch bei der HSG Nordhorn zu gast ist, seinen ersten Champions-League-Titel feiern, wenn sie im Finale den Erzrivalen aus Kiel besiegen. Es würde die direkte Qualifikation für die Champions Legaue in der nächsten Saison bedeuten. Doch auch der dritte Rang, der zur Qualifikation ausreicht, ist bei nur einem Punkt Abstand immer noch in Reichweite.

Nach Nordhorn reisen die Flensburger nur allzu gern. Erst einmal kehrten sie ohne Punkte heim. Am 12. März 2003 verloren sie im Euregium mit 29:32. In der letzten Saison feierten sie mit 36:31 ihren zweithöchsten Auswärtssieg. Den höchsten fuhren sie im ersten Aufeinandertreffen in der Spielzeit 1999/2000 ein (26:20).

In der Liga waren die Leistungen zuletzt eher durchwachsen. Insbesondere die Auswärtsauftritte bereiteten Coach Kent-Harry Andersson Kopfzerbrechen: Dreimal in Folge verließen die Flensburger zuletzt in der Fremde das Feld als Verlierer. Das passierte letztmals in der Saison 00/01. Damals beendete das Team von der Förde die Niederlagenserie mit einem 25:25-Unentschieden in Nordhorn. Im Hinspiel lagen die Flensburger bereits zur Pause in Front. 17 von 20 Pausenführungen wurden auch bis zum Ende behauptet.

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Auf dem Sprung weiter nach oben

HSG Nordhorn kann heute an der SG Flensburg vorbeiziehen – Filip angeschlagen

Ob der am Knie verletzte HSG-Kapitän Jan Filip heute Abend (19.30 Uhr) im Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt mitspielen kann, entscheidet sich erst kurzfristig. Ansonsten sind alle Nordhorner Bundesliga-Handballer rechtzeitig vor dem wichtigen Heimspiel fit.

how Nordhorn. Die Tschechen im Team des Handball-Bundesligisten HSG Nordhorn waren am Ostermontag die letzten, die von ihren Länderspiel-Reisen über die feiertage zurückgekehrt sind. Spätestens da hatte Trainer Ola Lindgren Gewissheit: Außer Kapitän Jan Filip, der im Testspiel gegen Russland einen Schlag aufs Knie bekommen hat, sind alle Akteure wohlbehalten in die Grafschaft zurückgekehrt. "Einige sind natürlich etwas müde, aber bis Mittwoch wird sich das gelegt haben", sagt der Schwede. Immerhin geht es dann gegen den Champions-League-Finalisten SG Flensburg-Handewitt.

Manager Bernd Rigterink hatte schon vor einiger Zeit die Bedeutung der Partie des Tabellensechsten aus Nordhorn gegen den direkt vor ihnen platzierten Flensburger hervorgehoben: "Mit einem Sieg kann für uns in dieser Saison noch vieles möglich sein." Es geht also um mehr als nur zwei Punkte: Die Partie könnte trichtungsweisend sein.

Die HSG spielt in der Bundesliga derzeit mit den hochgehandelten Flensburgern auf Augenhöhe – Ola Lindgren genießt diese gute Ausgangsposition seines Teams vor dem heutigen Spiel, weiß aber sehr wohl um die Stärke des Gegners. "Wir müssen schon auf einem sehr hohen Level spielen, um überhaupt eine Chance zu haben", sagt der Coach.

Großen Respekt zollt er dem Gegenstoßspiel, das sein Freund und Vorgänger bei der HSG, Kent-Harry Andersson, in Flensburg perfektioniert hat. "Was nach Balleroberung das Umschalten von Abwehr auf Angriff angeht, ist die SG das beste Team der Liga", schwärmt Lindgren und erinnert an die brandgefährlichen dänischen Außen Sören Stryger und Lars Christiansen. Wie man gegen den Flensburger Spielmacher Ljubomir Vranjes möglichst erfolgreich spielt, wissen die Nordhorner noch aus gemeinsamen Zeiten. "Aber die SG besteht nicht nur aus ,Ljubo’, an seiner Seite hat er mit Marcin Lijewski und Blanzko Lacovic enorm starke Werfer", warnt Lindgren.

Mit Andersson hat der Nordhorner Coach noch am Karfreitag telefoniert. "Über das Spiel haben wir aber nicht gesprochen", berichtet der HSG-Coach. Auch Bernd Rigterink gratulierte seinem Freund zum Erreichen des Champions-League-Finales und wünscht ihm für die anstehenden Aufgaben beim "Final Four" und in der Champions League viel Erfolg. "Meinetwegen kann er am Donnerstag gerne alles gewinnen, aber am Mittwochabend sind wir keine Freunde", sagt er.

Die Flensburger haben den zweiten Tabellenplatz noch lange nicht abgeschrieben, aber auch die Nordhorner haben nach vielen starken Auftritten in dieser Saison enormes Selbstvertrauen getankt. "Wir haben oft bewiesen, das unser Tabellenplatz kein Zufall ist", sagt Jan Filip mit breiter Brust und verdeutlicht die allgemeine Haltund der Grafschafter Ballwerfer: Wenn sich die Möglichkeit bietet, versucht die HSG den Sprung noch weiter nach oben. Heute Abend etwa könnte die HSG mit einem Sieg in der Tabelle an den Flensburgern vorbeiziehen.
Ob der Kapitän heute Abend auf dem Spielfeld stehen kann, stand gestern noch nicht fest. Wegen der beim Vier-Nationen-Turnier in der tschechischen Heimat erlittenen Knie-verletzung hat er am Montagabend nur leicht trainiert und sich auch gestern noch geschont. "Ich hoffe, dass er dabei sein kann", sagt Lindgren.

Weltmeister Holger Glandorf war nach den Länderspielen gegen Portugal, in denen er insgesamt sieben Treffer erzielte, bereits am Sonnabend wieder wohlbehalten nach Nordhorn zurückkegekehrt. "Mir geht’s so wiet gut. An mir soll es nicht scheitern, dass wir die Flensburger besiegen."

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"Die Motivation ist natürlich riesig groß"

Jan Filip vor dem heutigen Spiel

Nordhorn. Die HSG Nordhorn trifft heute (19.30 Uhr) im Euregium auf die SG Flensburg-Handewitt. In der zehntägigen Bundesliga-Pause nahm Jan Filip mit der tschechischen Nationalmannschaft in Prag an einem Vier-Nationen-Turnier teil – und gewann den Pokal nach Siegen gegen Serbien und Russland. Mit dem HSG-Kapitän sprach GN-Redakteur Holger Wilkens.

Herzlichen Glückwunsch zum Sieg beim Turnier in der Heimat. Aber trotz elf Toren gegen Russland lief nicht alles rund...

Nein, zum Auftakt haben wir gegen die Schweiz schlecht gespielt und verloren. Und nach einem Zusammenstoß mit dem Russen Rastvortsev hab’ ich mir das Knie geprellt. Beim Sieg gegen Serbien konnte ich deshalb nur eine Halbzeit spielen.

Sind Sie denn gegen Flensburg sicher dabei?

Ich hoffe, dass ich in dieser wichtigen Partie spielen kann. Am Montag und Dienstag habe ich nur leicht trainiert. Es entscheidet sich kurzfristig.
Mit einem Sieg kann die HSG an Flensburg vorbeiziehen...

Allein, dass mit der SG ein aktueller Champions-League-Finalist im Euregium spielt, ist natürlich eine große Motivation für uns. Mal gucken, was drin ist. Wir haben in vielen Spielen bewiesen, dass unser Tabellenplatz kein Zufall ist. Die Halle ist ausverkauft und die Stimmung wird super sein.

Und was muss besser werden als zuletzt?

Wir müssen unsere Leistung endlich einmal über 60 Minuten abrufen.

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Quelle: gnonline