Sicher, es war ein Spiel unter der Woche, aber in Großwallstatt verirrten sich nur ein paar Versprengte aus Gummersbach. Die fielen zwar nach dem verdientem Auswärtssieg durch extrem pöbelhafte Grölerei mächtig auf, dennoch finde ich, daß ein Verein, der bei Heimspielen bis zu 18000 Leute aktivieren kann, mehr Fans auswärtig verdient hat, als ein Häuflein Betrunkener.
Gestern staunte ich nicht schlecht, als die Hüttenberger in der Porsche Arena gegen Ludwigsburg mindestens 100 Leute mithatten, die angesichts des nahenden Sieges in der Halle sogar mächtig auftrumpften.
Als ich noch im Oberbergischen wohnte, vor 20 Jahren, war es noch schlimmer, sogar zu Heimspielen ging man nur ungern. Vom Europacup verwöhnt war uns eine Begegnung etwa gegen Rheinhausen einfach zu schnöde und galt als Zeitverschwendung.
Irgendwie ist dieser Club, trotz aller Erfolge, nie so richtig bei der Bevölkerung angekommen, von der Stadt und der Industrie ganz zu schweigen.
Und der Kölner geht da jetzt auch nur hin, weil er das Spektakel in der Arena genießen will und zu Hause eine aussagefähige Begründung für die nachfolgende Kneipentour sucht.
Schade eigentlich, denn mit der Halle in Köln und der geschichtlichen Aura sollte der VFL mindestens die Rolle im Handball spielen, die Schalke 04 im Fußball übernimmt. Die bewegen seit Jahren die Massen, ohne durch sportliche Erfolge groß aufzufallen.
Gruß
Stefan