Ich denke die Reaktivierung Nils Lehmanns ist durchaus ein eigenes Thema wert. Mittlerweile ist es sein drittes Comeback als Spieler und zum dritten Mal scheint es die richtige Entscheidung zu sein. Bei der SG Kronau/Östringen stand die Defensive so sicher wie lange nicht mehr, Lehmann gab trotz Trainingsrückstandes eine gute Figur ab.
Gleichzeitig scheint die Zeit des Schönredens bei der HSG vorbei. Der Trainer stellte heute zum ersten Mal konkrete Forderungen an die Mannschaft und vor allem an einzelne Spieler. Die angesprochenen Akteure müssen mehr Initiative zeigen und spielerisch wieder enger zusammenrücken. Viele stehen einfach zu deutlich hinter den Erwartungen und ihrem eigentlichen Leistungsvermögen zurück. ELehmann bedauerte, dass dieser Schritt nötig war und kündigte sein aktives Mitwirken bis zum Saisonenede an.
Für mich ein beeindruckender Schritt, dass der mittlerweile 38-Jährige sich wiederholt so in den Dienst der Mannschaft stellt. Ich hoffe der entsprechende Schub macht sich schon im nächsten Bundesligaspiel bemerkbar...
Lehmann soll's richten
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Bundesbibo -
15. Februar 2007 um 18:39
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Finde ich okay, nur muss für nächste Saison - sollte man die Klasse tatsächlich halten - dringend etwas passieren.
Momentan sieht es ja nicht so doll aus. Vasilakis wird ja definitv gehen und Makowka, der in den letzten Spielen endlich mal gezeigt hat was er kann, liegt angeblich ein konkretes Angebot aus dem Ausland vor.
Mal abgesehen von den momentan doch vielen Verletzten bzw. Angeschlagenen, hat die Mannschaft einfach nicht die Klasse sich von den Abstiegsrängen zu lösen und mal dauerhaft Richtung Platz 10-12 zu schielen. -
Finde persönlich,dass ein Trainer während des Spiels auf der Bank sein sollte oder in der Nähe davon.Jedenfalls nicht auf dem Spielfeld!
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Ich halte von solchen Reaktivierungsaktionen nicht gerade viel, entweder schafft man den Klassenerhalt mit dem regulären Kader oder nicht. Für mich haben solche Aktionen immer irgendwie den Beigeschmack von Wettbewerbsverzerrung.
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na komm. hier gehts um den trainer. das hat eher was von armutszeugnis für die mannschaft, wenn der alte mann das meer immer noch teilen kann und die jungen hüpfer die welle abkriegen.
wettbewrbsverzerrung ist das sicher nicht - ist ja uach erlaubt, wenn auch vielleicht nicht ganz einfach. schwieriger ist es, was gerade liga auf, liga ab in sachen kaderauffrischung abgeht.
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Wettbewerbsverzerrung wäre es vielleicht, wenn man den Manager als Spieler reaktiviert hätte...

Aber im Ernst: Lehmann wurde vom Abwehrchef zum Spielertrainer zum Stand-By-Spieler(trainer). Für den Fall der Fälle hatte man vor der Saison einen Spielerpass beantragt. Und so weit ist es jetzt nun mal. Und wenn man gesehen hat wie er umgehend als neuer alter Leitwolf im Abwehrverbund akzeptiert wurde, kann man den Schritt nur als richtig ansehen. Es ist im Endeffekt seine eigene Entscheidung, seine Gesundheit für das Wohl des Vereins auf's Spiel zu setzen. Und genau das ehrt ihn. Bei einem Trainer-Trio kann man sich diese Variante ohne weiteres erlauben...
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Zitat
Original von Lelle1605
Finde persönlich,dass ein Trainer während des Spiels auf der Bank sein sollte oder in der Nähe davon.Jedenfalls nicht auf dem Spielfeld!Naja, bei Ciudad Real funktioniert das ja schließlich auch und bei allem Respekt vor Düsseldorf, aber Ciudad ist dann doch ein ganz anderes Kaliber.
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Zitat
Original von Schierli
Naja, bei Ciudad Real funktioniert das ja schließlich auch und bei allem Respekt vor Düsseldorf, aber Ciudad ist dann doch ein ganz anderes Kaliber.
Aber ein Talant Dujshebaev ist auch ein anderes Kaliber als ein Lehmann

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richtig. in der abwehr taugt der nix.

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Im Prinzip begrüße ich diesen Schritt. Allerdings sehe ich in der Offensive sehr viel mehr Handlungsbedarf. Da passts halt nicht. Die Spielzüge sind häufig durchschaubar, es ist viel zu wenig Dynamik drin. Da stimmt fast gar nichts. Die Defensive seh ich demnach nicht als größtes Problem.
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Das beste, was die HSG Düsseldorf machen kann. Lehmann ist betsimmt immer noch ein Top-Mann für die Abwehr und mit Siegert hat man einen klasse Mann an der Linie, der sehr viel Ruhe ausstrahlt und während des Spiels oft die richtigen Entscheidungen trifft.
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Lehmann war der Beste bei der HSG beim Pokalfight im Harres! Völlig zurecht hat Ihn Flatten gelobt!
@ HSG-Fan: Man hat eben auch keinen richtigen lenker im Team - nur junge Leute, von denen man nicht mehr erwarten kann! Ein Haaß fehlt der HSG!
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Genau meine Worte. Ich verurteile die Mannschaft auch nicht für dieses fehlende Niveau. Sie versucht alles. Aber man sollte aufhören zu glauben, dass man mit dem Kader wirklich die Klasse hält. Wie denn? Das dürfte nicht drin sein...
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Zitat
Original von HSG-Fan
Genau meine Worte. Ich verurteile die Mannschaft auch nicht für dieses fehlende Niveau. Sie versucht alles. Aber man sollte aufhören zu glauben, dass man mit dem Kader wirklich die Klasse hält. Wie denn? Das dürfte nicht drin sein...Glauben fällt schwer, hoffen sollte man einfach bis zum Schluß!
Und wenn man sieht wie sich andere Abstiegskandidaten nach der WM Pause präsentiert haben (Minden mal ausgenommen), dann ist noch nicht alles verloren!Die HSG braucht auf längere Sicht noch mindestens einen jüngeren Rückraumshooter ala MMMM, der für 5-8 Tore/Spiel immer gut ist (meinetwegen auch Ausländer) und dann am besten zwei Altinternationale, die die Mannschaft in Lehmann-Manier auf dem Platz führen und einen quirliegen auf Aussen, der mal ein bisschen Tempo reinbringt und auch für 5:1 zu gebrauchen ist.
Das sollte für 2007/08 Mindestvoraussetzung für die Planungen sein, wenn man die Klasse halten sollte.
Haaß war auch ein junger Mann und noch recht unerfahren, als er zur HSG kam, aber dennoch gut.
Wenn sich junge Leute gut entwickeln, werden sie von kleineren Vereinen recht bald weggekauft, so ist das halt.
Daher bleibt eigentlich NUR die Alternative über eine Mischung aus alten und gezielt geförderten Jungen eine Mannschaft in Düsseldorf aufzubauen, die sich auch mal 2-3 Jahre im Kern (und da meine ich gezielt die Leistungsträger) zusammen bleibt.Übrigens, Jahren waren mal die "Nordlichter" ein Garant für Erfolge. Vielleicht sollte dahingehend mal Ausschau gehalten werden!
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Nils Lehmann im HBL-Interview
ZitatAlles anzeigenNils Lehmann: "Solange mein Körper mitmacht, oder bis der Klassenverbleib erreicht ist
Seit 2004 ist Nils Lehmann, viele Jahre Bundesligaspieler mit ausgeprägten Abwehrqualitäten, Trainer der HSG Düsseldorf. Doch der 38-Jährige kann es nicht lassen. Zuletzt, beim Gastspiel seiner Mannschaft in Nordhorn, sprang er in der zweiten Halbzeit ein und half in der Abwehr aus. Und das soll in dieser Saison beileibe noch nicht sein letzter Auftritt als Spieler gewesen sein. Arnulf Beckmann fragte nach.
Haben Sie immer noch so viel Spaß am Handballsport?
Nils Lehmann:
Ich denke schon. Jeder, der seit seiner Jugend spielt und das konsequent durchzieht, muss ein wenig verrückt sein. Mal macht es mehr Lust, mal weniger. Letzteres vor allem, wenn man verliert. Warum fragen Sie?Nun, jüngst in Nordhorn sah man Sie wieder als Handballer in Aktion. Sie halfen in der Deckung aus. Wie kam es?
Nils Lehmann:
Schon in der WM-Pause, als wir ein paar Testspiele absolvierten, spürte ich, dass der Mannschaft jemand fehlt, der sie führt und der auch mal laut wird. So richtig klar geworden ist mir das aber erst bei der WM. Ich war für NRW-TV als Co-Kommentator im Einsatz und habe bei der Nachnominierung von Schwarzer gewusst, dass das auch für mein Team die richtige Maßnahme ist. Wir haben das im Training ausprobiert und gespürt, dass das genau das Mosaiksteinchen ist, was gefehlt hat. Meine Spieler können das alles auch, aber etwas in der Struktur der Mannschaft fehlte, um sie entsprechend in die Verantwortung zu nehmen.Das soll aber nicht die Regel werden, oder?
Nils Lehmann:
Doch, natürlich. Das Spiel in Nordhorn war bereits mein dritter Auftritt. Und das soll auch noch bis zum Saisonende so weitergehen, solange mein Körper mitmacht. Oder bis der Klassenverbleib erreicht ist. Das ist elementar für uns, weil uns signalisiert wurde, dass der Erhalt der ersten Liga wirtschaftlich überlebenswichtig ist. Aber es gibt sehr gute Ansätze.Sie arbeiten mit einer teilweise noch recht jung und unerfahrenen Mannschaft.
Nils Lehmann:
Das ist aus der Not heraus geboren. Uns wurden die erfahrenen Spieler in den vergangenen Jahren immer wieder weggekauft. Michael Hegemann, Alexander Petersson oder Michael Haaß standen alle mal bei uns unter Vertrag. Das waren alles Shooter und so etwas wie der Kopf einer Mannschaft. Und wenn man Jahr für Jahr der Mannschaft den Kopf nimmt, dann wird es schwer. Wir sind wirtschaftlich eben nicht so aufgestellt, dass wir Weltklasseleute verpflichten und halten können.Die HSG setzt dabei in erster Linie auf talentierte deutsche Nachwuchsspieler. Hat sich das Prinzip "HSG Deutschland" aus Ihrer Sicht bislang bewährt?
Nils Lehmann:
Die Zeit wird noch kommen, in der sich diese Entscheidung bewährt. Wir haben mit Philip Pöter und Andrej Kogut, der derzeit wegen eines Kreuzbandrisses außer Gefecht gesetzt ist, zwei große Talente in unseren Reihen, die eine großartige Saison spielen. Und die Zeit von Rechtsaußen Florian von Gruchalla, der mit seinen 17 Jahren bereits erste Liga spielt, wird noch kommen. Aber genau das muss unser Konzept sein: Junge Talente, die andernorts keine Chance bekommen, werden von uns ins Abenteuer erste Liga geschickt. Sie übernehmen Verantwortung und sie bringen ihre Leistung. Natürlich dürfen sie alle auch noch Fehler machen.Mit diesem Konzept müsste die HSG eigentlich der Lieblingsklub von Bundestrainer Heiner Brand sein.
Nils Lehmann:
Er sieht das bestimmt gern, dass wir in Düsseldorf auf den Nachwuchs bauen. Aber ihm ist auch klar, dass ihn die Spitzenklubs nicht in dem Maße erhören, wie er sich das wünscht.Warum eigentlich nicht?
Nils Lehmann:
In Kiel, Flensburg und anderswo ist der Druck um ein Vielfaches höher als bei uns. Die Spitzenklubs können es sich kaum erlauben, auf unfertigen Nachwuchs zu setzen. Aber ein wenig fehlt manchmal auch der Mut.Und warum funktioniert das in Düsseldorf?
Nils Lehmann:
Das Umfeld der HSG ist noch außerordentlich familiär, der Etat ist klein. Da kann kein besonders großer Druck entstehen. Klar, wir brauchen auch Erfolg. Wir haben uns in dieser Saison vorgenommen, die Vorjahresplatzierung (Rang 14) zu verbessern. Aber im Grunde ist allen klar, dass es auch diesmal nur darum gehen kann, die Klasse zu erhalten. Aber es bewegt sich etwas. Wir haben eine neue Halle, wir haben einen deutlichen Zuschauerzuwachs und wir profitieren von der allgemeinen Entwicklung des Handballs. Aber es ist ganz sicher noch ein langer Weg, Handball endgültig in Düsseldorf zu etablieren. -
Das heißt, wenn der Klassenerhalt geschafft ist und Lehmanns Körper noch mitmacht, sehen wir ihn 07/08 wieder?
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Zitat
Original von Bundesbibo
Nils Lehmann im HBL-InterviewDas soll aber nicht die Regel werden, oder?
Nils Lehmann:
Doch, natürlich. Das Spiel in Nordhorn war bereits mein dritter Auftritt.Und das soll auch noch bis zum Saisonende so weitergehen, solange mein Körper mitmacht. Oder bis der Klassenverbleib erreicht ist. Das ist elementar für uns, weil uns signalisiert wurde, dass der Erhalt der ersten Liga wirtschaftlich überlebenswichtig ist. Aber es gibt sehr gute Ansätze.[/quote]
Ich verstehe das so, dass er höchstens bis zum Saisonende weiterspielt, aber früher aufhört, wenn der Klassenerhalt frühzeitig geschafft wird.
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Genau... Allerdings wird es wohl lange genug eng bleiben, so dass man Nils sicher auch noch bis zum Schluss im HSG-Trikot erleben darf.
Kann mir übrigens nicht vorstellen, dass er den Kommentar zu Kogut so gegeben hat. Wie man weiß, hat der ja mittlerweile seinen Kreizbandriss überstanden und einfach nur in Nordhorn ausgesetzt...
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Vielleicht sollte man die Erkenntnis nutzen und für nächste Saison versuchen sich einen Altinternationalen zu angeln...
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Einen "echten" Abwehrchef sucht man ja schon seit langer Zeit. Max Ramota konnte es bisher leider noch nicht beweisen, obwohl ich die große Kritik, die er zuletzt geerntet hat, nicht ganz teile.
Ob es ein Altinternationaler wird, ist fraglich. Aber mit Spekulationen ist im Moment wirklich niemandem geholfen... -