• Da Heiner Brand sein Engagement als Bundestrainer über das Jahr 2008 hinaus unter anderem auch von der Einführung einer "Ausländerquote" abhängig machen will, stelle ich das Thema "Ausländerquote" mal zur Diskussion.

    Meines Wissens ist eine Regelung, nach der im Kader jedes Bundesligisten zunächst mindestens 4 deutsche Spieler stehen müssen, wobei sich die Anzahl der deutschen Spieler dann innerhalb eines bestimmten Zeitraums auf 7 erhöhen sollte, vor der WM von der Bundesliga abgelehnt worden.

    Was haltet ihr von einer solchen Quotierung?

    Förderlich? Kontraproduktiv? Erforderlich? Zumutbar?

    Einmal editiert, zuletzt von TSV-Fuchs (11. Februar 2007 um 14:29)

  • Ich finde es schade, dass jemand der sich zweifacher Weltmeister nennt, seinen Status dazubenutzt, die Liga zu erpressen.Er möchte öffentlich Druck schaffen, um seine Ziele durchzusetzten. Sehr dreist....

  • Ich halte es erforderlich und auch zumutbar.

    Mir schwebt folgendes Konzept vor:

    Eine Kaderquote (Spielberichtsbogen) wär ein Anfang (Saison 2007/08)

    Die Steigerung eine Pflichtanzahl der sich gleichzeitig auf dem Feld befindenden Deutschen Spieler - so 2-3. (ab Saison 2008/09), die dann später auf 4 aufgestockt wird.

    Ebenfalls sollte die Kaderquote dann angepasst werden.

    Es kann sich immer mal jemand verletzten oder taktisch mehr ausländische Spieler, als die Quote erlaubt, auf der Platte befinden -> "Geldstrafe"

    Diese Geldstrafe wird in einen Fond eingezahlt.

    Vereine die auf die Jugend setzen und einerseits mehr Spieler als die Quote erfordert einsetzen (hier sollte man vielleicht über eine Mindestspielzeit/Spiel nachdenken) und andererseits für den Kader benennen, bekommen aus dem Fond das Geld für ihre Jugendarbeit.

    2 Mal editiert, zuletzt von Marc (11. Februar 2007 um 14:40)

  • 4 oder 5 Deutsche unter den 14 der Startaufstellung - OK
    Alles weitere finde ich überzogen, auch wenn ich dafür bin, dass junge Deutsche spielen.
    Was wäre unsere 1. Liga ohne Ausländer?
    Wenn man das reduzieren würde, würde das Niveau eratmal einbrechen, bis sich die Jugendspieler entwickelt haben.
    Gestern sagte auch der Manager des THW - den ich sonst nicht sonderlich mag - dass bis 1996 die bundesliga und die Nationalmannschaft eher Zweit- oder drittklassig war, bis dann die Masse der Ausländer in die Liga kam.
    Die Lage im Moment ist schwierig. Wenn ich sehe, dass beim THW und in Flensburg kaum Deutsche auf dem Feld stehen, dann sehe ich das schon mit einem weniger guten Gefühl, aber das zu ändern geht, wenn überhaupt nur ganz ganz langsam, wenn man dabei das Niveau der Liga nicht verringern will.

    SV Post Schwerin

  • Die Frage ist, ob es viel Sinn macht. Dann ändern die, die wirklich in Deutschland spielen, eben die Staatsbürgerschaft ;)

    Trotzdem wäre ich für eine Einführung dieser Regel mit den fünf Deutschen...

  • Also erstmal halte ich den Threadtitel für vollkommen falsch da es Heiner ja nicht um eine Ausländer sondern deutschen Quote geht. Ich finde die Fordereung vollkommen ok, und würde eine derartige Quote sehr begrüßen.

    @sgfan-86: Was an Heiners Forderung ist bitteschön Erpressung, er hat nicht die Erfüllung seines Vertrages von der Einführung dieser Regelung abhänig gemacht, und dreist??

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Er sagte, dass er es sich überlegen müsste, weiterhin (nach Olympia) Bundestrainer zu bleiben, wenn man auf eine Quotierung verzichten würde, was meiner Meinung nach Erpressung ist...

    Für mich ist egal was für eine Religion oder für eine Blutgruppe ein Spieler hat oder ob sein Geburtsort 100m nord oder südlich der Grenze ist, für mich entschiedet einzig und allein die Leistung...

    Wir bei der SG fördern ja auch unseren Nachwuchs aus der Region, erhalten aber durch unsere geographische Lage einen Nachteil, da die Hälte unser Region nunmal Dänisch ist....

    Ein Problem was z.B. Eisenach nie haben wird...

    Es ist nicht die Aufgabe der Bundesliga für eine starke Nationalmannschaft zu sorgen.

    Die Talente Rasmus Matthiessen und Lasse Johannsen aus dem zweiten Team der SG, werden wohl nie für die SG in der Buli Tore werfen, da in der Jugendförderung wohl der Nationalismus regiert.

    2 Mal editiert, zuletzt von sg-fan86 (11. Februar 2007 um 19:18)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von sg-fan86
    Für mich ist egal was für eine Religion oder für eine Blutgruppe ein Spieler hat oder ob sein Geburtsort 100m nord oder südlich der Grenze ist, für mich entschiedet einzig und allein die Leistung...

    Dir kann das vielleicht egal sein, einem Bundestrainer allerdings nicht.

    Erpressung halte ich als Begriff etwas übertrieben. Er vertritt eben seine Interessen und das ist legitim. Jeder neue Bundesligatrainer hat seine Forderungen, ist das dann auch Erpressung?

    Niemand kann Heiner zwingen, seinen Vertrag zu verlängern. Er äußert seine Wünsche und stellt seine Forderungen. Der DHB muss letztlich entscheiden, ob er die erfüllen kann oder sich einen anderen Bundestrainer sucht.

    Persönlich finde ich die Art, wie Heiner die Ausländer- bzw. Inländerquote fordert auch etwas übertrieben. Ich kann ihn allerdings verstehen und kann auch teilweise seine Argumentation verstehen.

  • Zitat

    Original von sg-fan86
    Es ist nicht die Aufgabe der Bundesliga für eine starke Nationalmannschaft zu sorgen.

    Natürlich sollte sie das, da sie ja auch enorm von Erfolgen dert Nationalmannschaft profitiert! Und was eine derartige Forderung mit Erpressung zu tun haben soll kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Was würde denn eine Quote von 4 dt. Spielern pro Kader verändern???
    Zur Zeit gibt es in der Bundesliga nur zwei Mannschaften: Melsungen(2)und Kiel(3), die diese nicht erfüllen!!! Abgesehen davon ,dass ich sowieso dagegen bin,würde so eine Quote also fast nichts verändern!!!
    Außerdem denke ich,dass die Probleme derzeit nicht so groß sind,wie sie oftmals gemacht werden! Dazu muss man sich nur mal überlegen,wer alles nicht bei der WM mit dabei war: Gensheimer,Heinevetter,Grafenhorst,Runge,Theuerkauf,Hermann,Köhrmann,Schöne,Sprenger,Wrobel,Schweickardt,Niemeyer usw usw.......

  • Verständnis kann man ja für beide Seiten haben, aber ich halte nichts von einer Beschränkung. Oben wurde ja schon angefügt, dass dann auch eine erhöhte Anzahl von Einbürgerungen die Folge wären. In Spanien ist das zumindest gut zu beobachten, denn dort entwickeln die Klubs schon ein Interesse an eingebürgerten Ausländern. Julio Fis, Dragan Skrbic, Rolando Urios, Talant Dujshebaev, etc.

    Vielleicht sollte man ähnlich wie bei Dänemarks Frauen mal eine Jugendliga der Bundesligateams machen. Wenn man das ganze kostengünstig angehen will, dann lässt man die jeweils das Vorspiel zum Bundesligaspiel bestreiten.

    Übrigens: Kiel würde dank Moritz Weltgen auch die Quote von 4 Spielern erfüllen. Melsungen verfügt mit Kurtagic aber auch über einen dritten Deutschen.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Ich finde die Jugend-Regionalligen,so wie ich sie kenne,eigentlich schon ganz gut.
    In der Fußball-Bundesliga wurde vor einigen Jahren Pflicht,dass die Vereine Jugend-Internate aufbauen müssen. Das ist zwar im Handball aus verschiedenen Gründen nicht möglich,aber meiner Meinung nach ist dies eher der richtige Schritt! Also v.a. die Jugendförderung voran treiben und dabei v.a. die Bundesliga-Vereine in die Pflicht nehmen! Wenn man sieht,was zum Beispiel der (noch) Klassenprimus THW Kiel für die Jugend macht(oder besser nicht macht) ist das schon erschreckend!!! Das man so nicht automatisch jedes Jahr einen neuen Lövgren,Karabatic oder Christiansen "ranzüchtet" ist auch klar...
    Dennoch ist es für mich logischer, zu versuchen den deutschen Nachwuchs bestmöglich zu fördern und sie somit besser und schneller ans Bundesliga-Niveau heranzuführen,als einfach den Vereinen zu sagen:"Ihr müsst jetzt immer vier deutsche Spieler im Kader haben,egal ob sie das Niveau dafür haben,oder eigentlich höchstens in die Oberliga gehören."
    Ich stell mir das schon so schön vor,wenn der THW vorm Heimspiel gegen Balingen den 14.ten Platz im Kader meistbietend bei ebay versteigert...wär auf jeden Fall noch ne weitere Einnahmequelle und mal schnell ne Spielgenehmigung zu organisieren ist doch kein Problem... ;)

  • gegen Balingen muss dann aber auch 2 Minuten Spielzeit + ein Siebenmeter drin sein wenn mans bei ebay versteigert... :D :lol:

  • Nun, wenn man ganz böse ist, dann dürfte man davon ausgehen, dass sich der THW mit Sicherheit nicht den schlechtesten Deutschen angelt. Dieser könnte aber eventuell durch geringere Spielanteile eine schlechtere Entwicklung durchlaufen, als wenn er bei Düsseldorf und Co dauerhaft zum Einsatz kommt.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Original von meteokoebes
    Vielleicht sollte man ähnlich wie bei Dänemarks Frauen mal eine Jugendliga der Bundesligateams machen. Wenn man das ganze kostengünstig angehen will, dann lässt man die jeweils das Vorspiel zum Bundesligaspiel bestreiten.


    Sowas wäre toll. Aber das Problem ist da auf jeden fall das Geld.

    SV Post Schwerin

  • meine mutter wäre auf jeden fall dafür, dass es eigentlich nur noch deutsche in der liga gäbe! sie hat sich voll aufgeregt, dass fast alle polen in der bundesliga spielen und daher ja das gute deutsche training (wobei das ja eigentlich auch nicht mehr stimmt) genießen dürfen!
    ich wäre dafür, dass der ausländeranteil und der deutsche anteil in der mannschaft gleich ist! also 10 deutsche 10 andere!

    so wo Ostern vorbei ist, wünsch ich euch einfach nen schönen Tag! ;)

  • Alle Jahre wieder ... :rolleyes:

    Die hohe Ausländerquote macht die Bundesliga erst zur stärksten oder zweitstärksten. Das macht das Interesse groß, Handball zu spielen. Wenn dann Talent dazu kommt und in der Jugend die Weichen richtig gestellt wurden. Dann können diese sich täglich mit den Besten der Welt messen. Eine Deutschenquote würde dem Niveau der Liga erheblich schaden und damit auch der Nationalmannschaft.

  • das sehe ich anders Ulf. Derzeit reden wir von vier Deutschen als "Eintrittskarte" zur Bundesliga. In anderen Ligen muss man Geld hinblättern, um teilnehmen zu können, da finde ich den Brandschen Vorschlag schon sehr viel besser.

    Elemenatar dabei ist doch, dass einige Vereine, denen das heute noch zu kostenintensiv ist, möglicherweise erkennen, dass eine profihafte Jugendarbeit sich auszahlen könnte. In manchen Bundesligaklubs gibt es ja noch nicht einmal vier Deutsche Spieler. Und da diese nun einmal wichtig für die Nationalmannschaft sind und diese wiederum die öffentliche Wahrnehmung am stärksten fokussiert, ist es einfach unumgänglich, deutsche Spieler in die beste Liga der Welt zu führen.

    Heiner Brands Vorschlag ist sicher nicht das Gelbe vom Ei, aber als Diskussionsansatz eine sehr gute Grundlage. Ob A-Jugend-Bundesliga oder Deutschen-Quote oder obligatorische Regionalligamannschaft, Fakt ist doch, dass angesichts des Bosman-Urteils eine gewisse Eindämmung nötig ist. Manche Spitzenspiele der Liga gehen ja tatsächlich ohne deutschen Spieler über die Bühne.

    Der vielgescholtene HSV ist da übrigens meiner Meinung nach sehr gut aufgestellt. Das mag noch eine Nachwirkung von Bob Hanning sein, aber der Anteil deutscher Spieler ist dort jedenfalls mit 45% sehr hoch. Kiel (73%), Flensburg (76%) oder Melsungen (81%) sind da jedenfalls keine Ruhmesblätter, auch wenn in Flensburg oder Kiel aufgrund der Randlage der hohe Anteil Skandinavier nachvollziehbar ist. Wenn da kein Deutscher hinziehen will, ist das ein Problem für die Klubs.

    Absolute Spitzenspieler mit deutschem Paß sind rar gesät, solange man aber keine Anstalten macht, durch Ausbildung Spieler heranzuführen, dreht man sich in einer Spirale nach unten.

    Aber man sollte jetzt nicht den Fehler machen, und entweder nur pro oder kontra Heiner Brand zu argumentieren, sondern seinen Vorschlag als Grundlage für eine Suche nach einem vernünftigen Weg zu nehmen.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Bei der ganzen Diskussion fehlt mir ein wichtiger Aspekt:

    Die IHF hat bei der letzten Regelreform die Kader auf 14 Spieler ausgebaut. Vorher waren es nur 12 + 2 junge nationale Spieler. Wenn wir uns anschauen, wo die deutsche Nationalmannschaft vor dem Bosman-Urteil war und wo sie momentan ist, dann koennte das einerseits natuerlich an der Arbeit von Brand als Trainer liegen, aber andererseits auch an der harten Konkurrenz.

    Es kommen immer noch genuegend deutsche Spieler zum Einsatz und im Gegensatz zu anderen Nationalteams haben wir noch nicht einmal ein Problem , dass wir keine Linkshaender haben. Wir muessen sogar einige daheim lassen, waehrend Frankreich, Daenemark und Co auf gelernte Rueckraumlinke zurueckgreifen muessen, deren Wurfbild dann ganz einfach auch limitiert ist.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Zitat

    Original von sg-fan86


    Es ist nicht die Aufgabe der Bundesliga für eine starke Nationalmannschaft zu sorgen.

    ne,das is die Aufgabe der 2.Liga Nord und Süd!!!

    Die Aussage is ja nur noch lächerlich,wer sorgt den dafür das der Handball im Rampenlicht mehr in Erscheinung tritt,Flensburg in der CL oder die NM bei EM,WM und OS???

    Ausländerbeschränkung geht glaub wegen EU-Gesetzen net,aber beim V´ball war doch mal glaub die Junioren NM automatisch in der BuLi vertreten um Nachwuchsförderung zu betreiben,des wär evtl ne Lösung