FC Barcelona wartet mit offenen Armen
Heute Verhandlungen in Nordhorn über Transfer des HSG-Trios Skrbic, Solberg und Hagen nach Spanien
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Barcelonas Trainer Rivera
Die beiden Norweger und den Jugoslawen scheint es nach Spanien zu ziehen - sonst gäbe es wohl kaum Verhandlungen. Doch von ihren Kollegen bekennen sich immer mehr zu einem Verbleib in Nordhorn.
Die spanische Zeitung "Marca" titelte gestern zwar, "Barcelona verkündet die Verpflichtung von Hagen, Solberg und Skrbic", doch der Wechsel des Trios von der HSG Nordhorn zum erfolgreichsten Handballverein der Welt ist noch nicht perfekt. Allerdings reist heute eine Delegation aus der katalanischen Hauptstadt nach Nordhorn, um mit HSG-Manager Bernd Rigterink zu verhandeln.
Indes scheint sich der Wechsel von Peter Gentzel auf die iberische Halbinsel erledigt zu haben; der Torhüter der HSG erteilte Europacupsieger Ciudad Real eine Absage, wie "Marca" schreibt. Der schwedische Welt- und Europameister hatte bereits am Rande des Spiels beim THW Kiel durchblicken lassen, dass er es favorisieren würde, auch kommende Saison in Nordhorn zu spielen. "Gentzel bleibt auf jeden Fall", ist sich Rigterink sicher, den wohl besten Torhüter der Welt zu halten, nachdem die Zukunft der HSG durch die Lizenzerteilung und Akquise neuer Sponsoren gesichert scheint.
Für einen Verbleib des Torhüters, dessen Kontrakt bis 2006 gilt, sprechen auch persönliche Gründe; die Gentzels erwarten im Sommer ihr zweites Kind und nachdem der 1,99 Meter große Keeper in den vergangenen vier Jahren die Stationen Redbergslid Göteborg, BM Cantabria und BM Granollers durchlief, ehe er vergangenes Jahr zur HSG stieß, steht ihm nach einem erneuten Vereinswechsel nicht unbedingt der Sinn.
In dieser Hinsicht hat sich bei Glenn Solberg, Frode Hagen und Dragan Skrbic offenbar ein Wandel vollzogen; wenn heute Vertreter des FC Barcelona zu Verhandlungen nach Nordhorn kommen, kann das nur heißen, dass die Norweger und der Jugoslawe vor Ablauf ihrer bis 2003 gültigen Verträge die HSG verlassen wollen. Doch noch hat Rigterink den Kampf um die beiden Rückraumspieler und den Kreisläufer nicht aufgegeben: "Auch wenn sie im Kopf vielleicht schon in Barcelona sind, werden wir uns mit ihnen unterhalten." Er bekräftigte erneut, dass es das Ziel sei, "die gesamte Mannschaft zu halten".
"Wenn Barcelona die drei haben will", sagt Rigterink entschlossen, "muss schon eine ordentliche Ablösesumme dabei herausspringen." Dass einige Spieler angeblich freigestellt seien und ohne Ablöse gehen könnten, so der Manager weiter, "stimmt nicht". Allerdings weiß er auch zu gut: "Es hat keinen Sinn auf Verträge zu bestehen, wenn man dann ein Jahr lang unzufriedene Spieler hat." Dass bereits die heutige erste Verhandlungsrunde konkrete Ergebnisse bringt, glaubt Rigterink nicht: "Das wird sich wohl noch ein oder zwei Wochen hinziehen."
Indes scheint sich die Befürchtung, der Weggang einiger Leistungsträger würde zu einem Domino-Effekt führen und die Mannschaft auseinanderbröckeln, allmählich zu zerstreuen. "Ich will hier bleiben", sagte gestern Linksaußen Torsten Jansen, an dem außer dem TBV Lemgo auch der THW Kiel interesssiert gewesen sein soll. Auch Rückraumspieler Andreas Larsson bekennt sich zur HSG. "Es sieht jetzt so aus, als würde es weitergehen", sagte der Linkshänder, "und da will ich meinen bis 2004 gültigen Vertrag auch erfüllen." Kapitän Ola Lindgren hat bereits klar signalisiert, dass Nordhorn für ihn erste Wahl bleibt. Auch von Rechtsaußen Jan Filip, der sich bis 2004 an die HSG gebunden hat, ist solches zu vernehmen. Und Robert Andersson würde ebenfalls gerne bleiben.
Ljubomir Vranjes hat zwar konkrete Kontakte zum dänischen Meister Kolding IF. Doch sollte es Solberg nach Spanien ziehen, hätte der schwedische Spielmacher deutlich mehr Spielzeiten, um nachzuweisen, dass er ein Klassemann ist. Und wenn sein Spezi Gentzel in der Grafschaft bleibt, wird Vranjes der Entschluss um so leichter fallen.
Was fehlt, ist noch ein klares Signal vom Trainer. Kent-Harry Andersson muss für Klarheit sorgen. Schließlich geht es nicht nur darum, den vorhandenen Spielern klare Fakten zu bescheren, sondern auch möglichen Zugängen. Torhüter Jesper Larsson (Tusem Essen) und Rückraumspieler Karsten Kohlhaas (HSG Schwerte-Westhofen) müssen ersetzt werden - und womöglich der eine oder andere mehr.
Quell: GN