Klaus Voik, Verantwortlicher im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bei der HSG Nordhorn macht sich im Sport1-Interview Luft über den Ärger der letzten Tage. Das Lizenz-hin-und-her um seinen Klub hat an ihm genagt. Dennoch ist er zuversichtlich und verneint fast schon feststehende Abgänge.
Sport1: Die vergangenen Wochen waren wirtschaftlich wie sportlich turbulent. Wo steht die HSG finanziell vor dem Bundesliga-Finale?
Klaus Voik: Wie bereits gemeldet, haben wir zwei Verträge mit Sponsoren jeweils über drei Jahre abgeschlossen. Mit der Gilde-Brauerei und einem Lotterie-Unternehmen, Toto/Lotto Hannover. Des Weiteren stehen wir kurz vor dem Abschluss mit weiteren Sponsoren. Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass wir da noch nichts raus lassen sollten.
Sport1: Viele Stars der HSG werden gejagt, immer wieder gibt es neue Spekulationen. Verunsichert Sie das?
Klaus Voik: Es werden alle gejagt. Bislang stehen aber nur die Abgänge von Jesper Larsson nach Essen und die Vertragsauflösung von Karsten Kohlhaas fest. Die hat aber nichts mit der aktuellen Situation zu tun, sondern ist ja schon länger bekannt. Ansonsten hat kein anderer Spieler um einen Auflösungsvertrag gebeten. Wir werden uns bemühen alle Spieler zusammen zu halten, sollte uns das nicht gelingen, werden wir mit Sicherheit Alternativen finden. Ich kann Uwe Schwenker (Manager vom THW-Kiel; Anm.d.Red.) beruhigen, denn von Nordhorn wird keiner nach Kiel wechseln. Für Glenn Solberg gibt es nur Barcelona oder Nordhorn. Er will nicht nach Kiel.
Sport1: Schauen Sie sich schon nach Alternativen um? Wo sind die zu finden?
Klaus Voik: Nein, wir sehen uns erst dann nach Alternativen um, wenn wir wissen ob und welche Spieler Nordhorn verlassen. Finden können wir die in ganz Europa. Das Augenmerk liegt aber nicht nur auf den Top-Klubs, es hängt davon ab, welche Spieler uns verlassen. Man vergisst da immer sehr schnell, dass sich Spieler wie Solberg ihren Marktwert erst in Nordhorn geschaffen haben. Frode Hagen haben wir geholt, als er in Flensburg nur dritter Mann war. Auch Jesper Larsson war noch nicht so bekannt.
Sport1:Ist es momentan denn nicht schwer, mit dem Namen Nordhorn auf Spielerjagd zu gehen?
Voik: Nein, das kapieren ja die Leute nicht. Warum bekommen wir mit dem Namen Nordhorn auf einmal Toto/Lotto oder die Gilde-Brauerei? Weil diese Leute das Konzept und die tatsächlichen Zahlen kennen und nicht das glauben, was von außen in den Raum gestellt wurde. Wenn sich schließlich ein Oberkreisdirektor, Brüggemann, vor die Kameras stellt und sagt, dass ein Großteil der Schulden aus dem Bau der Halle entstanden sind, dann sollte das Aussage genug sein.
Sport1: Muss die HSG den Etat für die nächste Saison verringern?
Voik: Wir gehen von dem aktuellen Stand aus. Sollten wir neue Spieler verpflichten, werden wir nachweisen, dass diese zu bezahlen ist.
Sport1: Gerade Uwe Schwenker und Horst Bredemeier haben die von der HSG im Lizenzierungsverfahren vorgelegten Zahlen in Zweifel gezogen. Können Sie das nachvollziehen?
Voik: Ich weiß nicht, welche Zahl angezweifelt wird. Er denkt der Etat stimme nicht. Warum zweifelt Schwenker an den Zahlen die ein unabhängiges Wirtschaftsunternehmen für gut befindet. Wenn er für den Handball kämpft, hätte er sagen müssen Nordhorn ist an erster Stelle, wir müssen sehen, dass sie die Lizenz kriegen. Er soll Meister der Herzen werden und wir werden Meister der Punkte. Aber er soll es mal sein lassen mit zweierlei Maß zu messen, ich denke da an Minden vor ein paar Jahren.
Sport1: Sportlich naht das Finale. Viele Nordhorner glauben nicht mehr an den Titel. Tun Sie es noch?
Voik: Selbstverständlich glaube ich an den Titel. Aber wenn Kiel in Flensburg gewinnt, dann haben sie es verdient. Wir können nur auf einen Ausrutscher von Kiel hoffen. Flensburg möchte sicher nicht, dass der THW dort Meister wird.
Sport1: Wären sie auf den Titelgewinn uneingeschränkt stolz, obwohl von außen oft der Vorwurf des gekauften Titels zu hören ist?
Voik: Die Vorwürfe kommen aus Kiel und Lemgo. Wir haben keine Schulden aus dem Spielbetrieb. Unser Konzept wurde mit 180 Lupen durchleuchtet, das muss man jetzt akzeptieren.
Sport1: Wohin führt der Weg der HSG Nordhorn?
Voik: Aufgrund der neue Strukturen glaube ich, dass wir für potente überregionale und ortsansässige Sponsoren eine gute Basis geschaffen haben. Es ist aber schwierig, diese Saison in den nächsten beiden Jahren zu toppen.
Quelle : http://www.sport1.de
Auch wenn ich vielleicht wieder etwas sage was einigen Leuten vielleicht nicht gefällt, aber ich glaub von diesem interview nicht wirklich viel
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