Übertragung nicht-deutscher Spiele der WM

Zitat

Original von flo=)
Hallo zusammen,
kann mir jemand sagen, ob es eine Möglichkeit gibt, weitere Spiele der WM zu sehen???
Meines Wissens nach übertragen ARD und ZDF nur die deutschen Spiele...

Fände es jammerschade, wenn von so einem Grossereigniss nicht mehr zu sehen wäre...

Wer hat da Infos dazu???

Grüße vom flo=)

Schau mal hier : http://www.handballimfernsehen.de/
Da wird immer angezeigt, welche Spiele im Fernsehen kommen

Ich habe heute bei OMGOutdoor.de über Werbekonzepte bei der Handball WM folgendes gefunden:

Handball World Championship
– 19. Januar – 4. Februar 2007
– Durchgeführt in 12 Städten:
Köln, Hamburg, Mannheim,
Dortmund, Lemgo, Wetzlar, Stuttgart,
Halle /W., Magdeburg, Bremen, Kiel
und Berlin
– Es bewerben sich um den Titel des
Handball-Weltmeisters 24 Nationen.
– Fernsehübertragungen finden in
über 60 Ländern statt.
– In Deutschland werden die Spiele
von ARD und ZDF in Verbindung
mit dem DSF übertragen.

Andererseits sagte Markus Götz bei der heutigen Übertragung, das HSV-Nordhorn vorläufig das letzte Spiel im DSF wäre und man sich nach der WM wiedersehen würde.

Was stimmt denn nun ? Es ist außerordentlich traurig, das zwanzig Tage vor Beginn der WM anscheinend mal wieder nich nichts klar ist und keiner was genaues weiß. Vielleicht könnte sich Olaf mal zu Wort melden, der hört ja in diesem Bereich normalerweise sämtliche Flöhe husten.

Zumindest wäre es eine Blamge für den DHB und ein weiteres Frusterlebnis für uns Handballfans, sollte es außer den deutschen Spielen und dem Finale nichts zu sehen geben.

03.01.2007 - Olaf Nolden
Handball-WM nur mit minimaler TV-Präsenz in Deutschland?

Keine Bilder von der WM bei Spielen ohne Deutschland?
Foto: on
Alle Jahre wieder gehört das Gerangel um die TV-Übertragungen der Handball-Großereignisse zur gewohnten Übung. Selbst zur Heim-WM in Deutschland steht knapp drei Wochen vor dem Eröffnungsspiel nicht fest, ob und bei welchem Sender die Spiele ohne deutsche Beteiligung zu sehen sein werden. "Wir haben noch keinen Abschluss mit einem Sender in Deutschland erzielen können", sagt Sven Harke vom Rechtehändler Sportfive, der für die IHF die TV-Vermarktung vornimmt. Der Produktmanager geht aber davon aus, dass die Mehrzahl der Spiele dieser Weltmeisterschaft über das Internet verfolgt werden können - allerdings gegen Bezahlung.

Das analog zu den letzten Großereignissen in einer Kooperation der öffentlich-rechtlichen Sender mit dem DSF neben den Spielen der deutschen Mannschaft eine große Zahl weiterer Spiele zu sehen sein könnte, war vor wenigen Wochen noch eine sehr wahrscheinliche Option. Doch Sportfive hat an die IHF viel Geld für die TV-Rechte bezahlt und muss diese Summen refinanzieren. Zudem stünden die Rechte für das DSF gar nicht zur Verfügung, wie es im Münchener Sender heißt. Grund sei die sogenannte Overspill-Problematik. Der über Satellit europaweit frei empfangbare Sportsender würde die teuren Rechte von Pay-TV-Anbietern verwässern, die etwa in Spanien oder Frankreich ihr WM-Angebot nur gegen Gebühr feilbieten. Auch hier ist es aber eine Frage der Kosten. Je weiter die Verbreitung eines Senders, umso teurer die Rechte.

"Wir hätten uns sehr gewünscht, dass ARD und ZDF mehr als nur die deutschen Spiele übernehmen", sagt unterdessen Sven Harke. Doch das Interesse der Heimatsender war nicht allzu groß. Bereits jetzt sucht man bei den Sendern vergeblich nach den Terminen für die Hauptrunde, da diese vom Abschneiden der DHB-Auswahl abhängen. Handball ist eben kein Fußball, nicht einmal eine Heim-WM erhöht das Engagement der GEZ-Sender. Und so wird es wieder der tagesaktuellen Presse oder den einschlägigen Internetportalen überlassen bleiben, die genauen Termine möglichst vielen Menschen mitzuteilen. Alles wie gewohnt also.

Ebenso immer wiederkehrende Praxis ist die Suche nach TV-Sendern, die auf dem letzten Drücker doch noch die WM-Rechte an den nicht-deutschen Spielen der WM erwerben. "Das kann morgen sein oder erst in zwei Wochen", sagt Harke und weist darauf hin, dass es so viele Sender in Deutschland, die dafür in Frage kämen, nicht gäbe.

Spekuliert wird indes, dass Sportfive seinen für die Rückrunde der Handball-Bundesliga geplanten digitalen Sportkanal bereits zur Handball-WM aufschaltet und dort - wahrscheinlich gegen Gebühr - die Spiele der Weltmeisterschaft ausstrahlen wird. "Insbesondere die Spiele der Hauptrunde sind sehr interessant", deutet Sven Harke diese Option aber nur an und spricht von verschiedenen Modellen, nach denen die Zuschauer in den Genuß der Spiele kommen könnten. So sei vorstellbar, dass der Handballfan einzelne Spiele, ganze Pakete oder nur Highlights "einkaufe".

In der nächsten Woche will die HBL zusammen mit Sportfive in Berlin mit großem Tamtam die neue digitale Welt des Bundesliga-Handballs vorstellen. Sämtliche Spiele der Bundesliga - mit Ausnahme des DSF-Spiels am Dienstag - sollen dann über den neuen digitalen Sportkanal live gegen Gebühr ausgestrahlt werden. Derzeit wird die gesamte Rückrunde der HBL neu terminiert, Spiele nicht nur zeitlich verlegt sondern um Tage verschoben. Nachfragen bei der HBL diesbezüglich laufen ins Leere, man verweist auf die geplante Pressekonferenz, auf der die HBL der Weltöffentlichkeit die schöne neue, digitale Handballwelt vorstellen will. Spätestens dann dürfte auch klar sein, ob die Zuschauer einen weiteren Receiver benötigen oder ob das Angebot über die bisherigen Verbreitungskanäle wie arena, Premiere oder die Kabelanbieter abzurufen ist. Die WM könnte dafür schon ein lehrreicher Testlauf sein.

Quelle: http://www.handball-welt.de

Tja, soviel zum Thema Stellenwert des Handballs in Deutschland.
Ich finde es wird mal wieder Zeit füt eine Aktion. Herr Nolden, bitte übernehmen Sie. Ist doch hanebüchen, wie die ÖR mit Ihren teuer erworbenen Fernsehrechten umgehen. Gebührenverschwendung allererster Güte.

hoffe mal auch,dass es wieder das DSF am Ende in die Hand nimmt.

Kann doch sonst echt nicht wahr sein...

dennoch...

denke es trotzdem,dass sie am Ende übertragen werden!

Zitat

Handball Kaum Livebilder im TV
Stell dir vor, es ist WM - und keiner sieht hin
ARD und ZDF zeigen nur die deutschen Spiele, der Rest wird im Internet verkauft.

Von Erik Eggers

Köln -

Die Vorfreude ist zu spüren bei Ulrich Strombach. "Das wird die beste WM aller Zeiten", prophezeit der Präsident des Deutschen Handball-Bundes (DHB), und zuletzt konnte der Gummersbacher auf die glänzende Nachfrage für das Großereignis im eigenen Land verweisen. Zwei Wochen, bevor die deutsche Nationalmannschaft am 19. Januar in Berlin gegen Brasilien die XX. Welttitelkämpfe eröffnet, sind mehr als 260 000 der 300 000 Tickets vergriffen.

Doch nun macht sich Ernüchterung unter vielen Handballfunktionären breit. Nach Lage der Dinge wird die WM in der deutschen Öffentlichkeit kaum stattfinden. Bisher steht nur fest, dass ARD und ZDF die deutschen Spiele übertragen. Die restlichen Partien, in denen Künstler wie der Kroate Ivano Balic oder der wuchtige tunesische Shooter Wissem Hmam auftreten, bleiben dem deutschen TV-Publikum vorenthalten. "Das täte mir in der Seele weh", beschleicht DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier die Ahnung, dass der erhoffte Werbeeffekt für den Handball verpuffen könnte: Stell dir vor, es ist WM, und keiner sieht hin.

Das schlimmste Szenario: Die deutsche Mannschaft scheidet in der Hauptrunde aus. Dann würde es bei Liveübertragungen von drei Vorrunden- und vier Hauptrundenspielen bleiben. Im Viertel- und Halbfinale fiele das TV-Bild aus. Das Finale am 4. Februar, das sich die ARD gesichert hat, fände ohne deutsche Beteiligung in den Dritten Programmen statt. In diesem Fall wären gerade acht der 92 WM-Partien im Free-TV zu sehen. Bredemeier hat die Hoffnung aber nicht aufgegeben: "Dazu wird es nicht kommen, dann würden sich Sportfive und der Weltverband noch mal bewegen."

Bisher sind die Fronten starr. Hintergrund für die verzwickte Lage ist ein TV-Vertrag, den der Weltverband IHF im Januar 2006 mit dem Sportrechtehändler Sportfive abgeschlossen hat; Sportfive zahlt für alle Weltmeisterschaften von 2006 bis 2009 die Rekordsumme von 33 Millionen Euro. Angesichts der Konstellation in Deutschland tat sich Sportfive schwer, diese Ausgabe für das wichtigste Turnier im wichtigsten Markt - Deutschland hat die meisten Handballmitglieder weltweit - zu refinanzieren. Als ARD und ZDF, die zunächst alle Spiele kaufen wollten, sich auf die deutschen Partien konzentrierten und Eurosport nicht mitbot, blieb das Deutsche Sportfernsehen (DSF) übrig.

Der Münchner Handball-Bundesliga-Sender stieg aus dem Verhandlungspoker jetzt aus. Einer Einigung, so DSF-Sprecher Fabian Schiffer, habe unter anderem entgegengestanden, dass Sportfive im Ausland insbesondere mit Pay-TV-Anbietern ins Geschäft gekommen sei. Weil aber das DSF auch per Satellit ausstrahlt, wäre "die Übertragung von Spielen zahlreicher Nationalteams, darunter einige der stärksten, nicht gewährleistet" gewesen.

In der Tat sah Sportfive die exklusiven Rechte ihrer Partner im Ausland durch DSF-Übertragungen gefährdet. Aber letztlich scheiterte der Abschluss am Geld: Den Sportrechte-Händlern war das DSF-Angebot, das bei rund 200 000 Euro lag, zu niedrig. Und als sich Sportfive kürzlich erneut ans DSF wandte, um nachzuverhandeln, blockte der Spartensender ab: Die Zeit für die Vorbereitung sei inzwischen zu knapp.

So bleiben den hiesigen Handballfans für die Spiele ohne Deutschland nur TV-Schnipsel: "Es wird Nachverwertungen auf anderen Kanälen geben", sagt Sven Harke von Sportfive, die Rede ist von Nachrichtensendern wie N 24. Zwar versichert der TV-Rechtehändler "die Möglichkeit, alle Spiele zu sehen". Dabei handelt es sich um eine Notlösung: Per Internet-Live-Stream möchte Sportfive die Begegnungen einzeln an die Fans verkaufen.

Das wäre dann als Testlauf zu verstehen für den geplanten Sportfive-Pay-TV-Sender "Sport digital", der erst im Februar gestartet werden sollte - mit Live-Spielen aus der Handball-Bundesliga, zum Beispiel HSV-Minden am 22. Februar. Und eine Lösung, die DHB-Funktionär Horst Bredemeier stark missfällt: "Das wäre zu wenig für ein solches Turnier."

erschienen am 4. Januar 2007

Alles anzeigen

Quelle: Hamburger Abendblatt

offenbar hat man die auswirkungen des immer enger vernetzten marktes in europa, in dem eben kaum noch sender rein national sendet, immer noch nicht auf der rechnung. durch die mögliche übertragung von sendern ins ausland und den pay-tv sendern, die natürlich auf ihre pakete pochen, wird es in zukunft immer schwerer, tv-rechte zu verhandeln. da wäre es sicher auch nicht verkehrt gewesen, sich von seiten des dhb frühzeitig professionelle hilfe zu holen.

richtig. und trotzdem ist es eine sache, mit halbtabgsfunktionären die verhandlungen mit einem solchen konsortium aufzunehmen.

Ich habe mal an die ARD gemailt:

Sehr geehrte Damen und Herren

mit großem Bedauern habe ich heute zur Kenntnis genommen, das von der Handball WM hier, im Gastgeberland, nur die Spiele der deutschen Mannschaft zu sehen sein werden. Ich halte das schlichtweg für einen Skandal. Wenn Sie, als öffentlich-rechtliche Anstalt, Rechte erwerben, besteht auch die Pflicht umfassend zu informieren.
Dies wird in diesem Fall sicherlich nicht gewährleistet. Auch das tägliche Magazin im WDR-Fernsehen wird dies nicht leisten können, da es mit 15 Minuten viel zu kurz und um 16.00 Uhr für den größten Teil
der sportbegeisterten Bevölkerung äußerst unglücklich terminiert ist (wie auch die Spiele der deutschen Mannschaft).
Wenn, dann sollte ein solches Magazin gegen 22.00 Uhr ausgestrahlt werden, wenn die Spiele gelaufen sind. Warum ist es nicht möglich, einen Teil der Spiele, zumindest die Spitzenspiele der Hauptrunde und die KO-Spiele ab dem Viertelfinale, in einem der bundesweit empfangbaren Dritten zu platzieren, statt wie dort zumeist üblich,
die 25. Wiederholung eines Tatorts oder aber die schnulzige Telenovela vom Vorabend auf die Mattscheibe zu bringen. Warum immer auf Quoten schielen statt zu informieren ? Zumal auch Handball ein absoluter
Quotenhit sein kann, wie bei Olympia 2004 eindrucksvoll unter Beweis gestellt wurde. Handballfans gibt es in Deutschland zuhauf. 800.000 Mitglieder im DHB und ständig steigende Besucherzahlen in der HBL sprechen eine deutliche Sprache. Aber es wird ja lieber das Fußball-Freundschaftsspiel Sandale Bagdad vs. Vorwärts Jerusalem gezeigt (auch ich bin Fußballfan), oder aber stundenlang langweiligen Wintersport. Obwohl deutsche Erfolge dort auch nicht -im Gegensatz zum Handball in den vergangenen Jahren - zur Tagesordnung gehören. Ganz zu schweigen von der unsäglichen Leistungsschau internationaler Verbrecher und Pharmakonzerne bei der Tour de France.
Im Interesse der sportbegeisterten Gebührenzahler sollten Sie noch einmal darüber nachdenken, die Übertragungen auszuweiten.
Oder aber, die Übertragung solcher Ereignisse solchen Sendern überlassen, die auch wirklich Interesse daran haben.

Freundliche Grüße

Hier die Antwort, die in der Begründung leider durchaus nachzuvollziehen ist.

Sehr geehrter ,

vielen Dank für Ihre E-Mail.
Leider ist das Interesse der Fernsehzuschauer bei Handball nach wie vor gering. Der Breitensport oder auch der Zuspruch in den Veranstaltungshallen lässt leider keinen Rückschluss auf das Verhalten der Fernsehzuschauer zu.

Es gibt zahlreiche Sportarten, die weit mehr Menschen ansprechen. Ob man diese als langweilig empfindet, ist eine ganz individuelle Beurteilung. Fußball und Wintersport wie Biathlon sind in der Gunst der Zuschauer jedenfalls derzeit konkurrenzlos.

Selbst bei wichtigen WM-Spielen der deutschen Handball-Nationalmannschaft verzeichnen wir nur ein mäßiges Interesse vor den Bildschirmen für diese Sportart und zudem zahlreiche Proteste von Zuschauern, deren Regelprogramm für den Sport ausfällt.

Einschaltzahlen während Olympischer Spiele haben leider hinsichtlich anderer Wettbewerbe abseits der Spiele keine Aussagekraft. Bei Olympischen Winter- wie Sommerspielen verfolgen viele Zuschauer die wechselnden Veranstaltungen unterschiedlichster Sportarten über mehrere Stunden hinweg. Für nicht wenige steht hier mehr das Event an sich im Vordergrund als die einzelne Sportart. So erzielen selbst Wettbewerbe des Bogenschießens oder Curlings plötzlich Zuschauerzahlen in Millionenhöhe. Zudem wirkt es sich sehr aus, welche Sportarten im direktem Umfeld oder gar parallel stattfinden, zu denen hin und her geschaltet wird. Die Zuschauerzahlen schwanken hier enorm.

Während der letzten Olympischen Spiele gab es daher sowohl Handballübertragungen, die im relativ normalen Maße von knapp unter 2 Mio. Zuschauern lagen bis hin zu einer extrem außergewöhnlichen Sehbeteiligung von fast 8 Mio. für das Finale, das im Umfeld von zahlreichen anderen Final-Wettbewerben und zudem an einem Sonntag Nachmittag mit generell mehr Zuschauern vor den Fernsehgeräten ausgestrahlt wurde. Leider lässt sich daraus nicht schließen, dass Handball nun immer für Massen attraktiv ist. Schon bei der EM in 2006 wurde dies mit weniger im Durchschnitt deutlich unter 2 Mio. Zuschauer je Spiel nur allzu deutlich.

Wir bitten daher um Verständnis, wenn wir Handball nicht in außergewöhnlichem Maße in unserem Programm anbieten können, auch wenn die WM im eigenen Lande stattfindet. Jede Programmänderung zu Gunsten von Sport muss vertretbar bleiben, so dass wir hier in der Tat mit einem Blick auf die Einschaltzahlen agieren müssen. Das Erste Deutsche Fernsehen ist kein Sportkanal. Wir müssen daher sehr genau prüfen, für welche Sportarten wir in welchem Umfang Senderechte erwerben und abwägen, ob sich die Programmänderung gegenüber unseren Zuschauern vertreten lässt.

Gleichfalls gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen Information über Sportveranstaltungen (darunter sind Ergebnismeldungen und Kurzberichte zu verstehen) sowie langen Live-Strecken, die das gesamte Programm beeinträchtigen und sich weit kostenintensiver darstellen.

Öffentlich-rechtliches Fernsehen ist ein Drahtseilakt. Damit die Gebührenzahler den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch weiterhin finanzieren wollen, muss es ein Ziel unserer Arbeit sein, den Bedürfnissen unseres Publikums möglichst umfassend gerecht zu werden. Die Zuschauer zahlen nicht nur dafür, dass Das Erste seinen Informationsauftrag im Bereich der aktuellen Sportereignisse wahrnimmt. Diese Aufgabe ist selbstverständlich sehr wichtig, aber sie ist nur ein Teil des Programmauftrags. Daher können wir auch in Zukunft nur eine Auswahl von Sportereignissen im Ersten übertragen.

ARD und ZDF haben sich gemeinsam die Übertragungsrechte für die Spiele der deutschen Handball-Nationalmannschaft bei der WM 2007 gesichert. Diese werden Sie bei uns sehen können. Darüber hinaus haben wir lediglich das Recht zur Nachverwertung der anderen Spiele, d. h. wir können hiervon Kurzberichte anbieten. Das Recht zur Übertragung weiterer Live-Spiele haben wir jedoch nicht erworben. Es wurden also keine Rechte gekauft, die nun brach liegen.

Übertragungsrechte werden frei ausgeschrieben. Die ARD hat hier die gleichen Voraussetzungen wie jeder andere. Wir sind hier weder im Vorteil, noch können wir Rechte anderen "überlassen". Wir sind Bieter und hoffen ebenso wie andere auf den Zuschlag der Rechteinhaber (Verbände, Rechteagenturen, Veranstalter etc.) und eine finanziell vertretbare Lösung.

Nach unserer Kenntnis scheiterten die Verhandlungen von Eurosport und DSF mit dem Rechteinhaber bezüglich der Übertragungsrechte für Spiele ohne deutsche Beteiligung, so dass diese Spiele wohl auch in diesen Sportspartenkanälen nicht zu sehen sein werden. Die ARD hatte auf die Verhandlunen und ihren Ausgang keinen Einfluss.

Mit freundlichen Grüßen

Barbara Niemann
ARD-Zuschauerredaktion
Erstes Deutsches Fernsehen
Tel. 089/5900-3344
Fax 089/5900-4070
E-Mail: info@DasErste.de
http://www.daserste.de

Es sieht eigentlich so aus, als hätte man beim DHB geglaubt, die WM sei ein Selbstläufer. Sonst hätte man dieser Entwicklung doch frühzeitig entgegenwirken können, oder ?

Immer wieder dieselbe Leier *gähn* - die bösen anderen Sportarten werden live gezeigt und der gute Handball nicht. Vielleicht auch ein Grund, warum flächendeckend so wenig Interesse am Handball besteht. Peinlich ist ständig auf andere zu zeigen. Mit Dilletanten an der gesamten Spitze des Handballs wird das nie was.

Zitat

offenbar hat man die auswirkungen des immer enger vernetzten marktes in europa, in dem eben kaum noch sender rein national sendet (…)

Genau umgekehrt ists. In eigentlich allen Ländern außer im Schlaraffenland Deutschland sind die Übertragungen nur für die eigene Bevölkerung gedacht und das wird mit Verschlüsselung via Satellit umgesetzt. Terrestrisch über Antenne ists wieder regional frei empfangbar. Für die armen Jungs vom DSF z.B. wird’s schwer und teuer freie europaweite Rechte zu bekommen, weil dann zusätzlich noch Ausgleichszahlungen für andere europäische Rechteinhaber solcher Ereignisse gezahlt werden müssten und dies generell nicht gewollt ist.

Mit Europort2 gibts es aber einen Sender, für den die jetzige Situation eigentlich prädestiniert sein sollte.

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Im übrigen eine sehr gut geschriebene Mail der ARD, fern jeglicher Standadantworten des PMFs.

Zitat

Donnerstag, 04. Januar 2007, 13:25 Uhr

ARD/ZDF zeigen von Handball-WM nur deutsche Spiele - Rest per IPTV

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Von der am 19. Januar startenden Handball-WM sind voraussichtlich nur die deutschen Spiele im Free-TV bei ARD und ZDF zu sehen. Die restlichen Partien wandern ins kostenpflichtige IPTV.

Der Münchner Handball-Bundesliga-Sender DSF ist aus dem Verhandlungspoker ausgestiegen. Einer Einigung, sagte DSF-Sprecher Fabian Schiffer dem "Hamburger Abendblatt" (Donnerstagsausgabe), habe unter anderem entgegengestanden, dass Sportfive im Ausland mit Pay-TV-Anbietern ins Geschäft gekommen sei. Weil aber das DSF auch per Satellit ausstrahlt, wäre "die Übertragung von Spielen zahlreicher Nationalteams, darunter einige der stärksten, nicht gewährleistet" gewesen, hieß es.

Damit droht ein ungünstiges Szenario für Handball-Fans: Wenn die deutsche Mannschaft in der Hauptrunde ausscheidet, könnten nur maximal acht von 92 Partien im Free-TV zu sehen sein, im Viertel- und Halbfinale bliebe der Bildschirm schwarz. Das Finale am 4. Februar überträgt die ARD auch ohne deutsche Beteiligung in den Dritten Programmen. Der Rechtevermarkter Sportfive will die Spiele nach Angaben der Zeitung notfalls über seinen IPTV-Bezahlsender "Sport digital" verkaufen, der ursprünglich erst im Februar gestartet werden sollte.

Zitat

2006 Donnerstag, 04. Januar 2007 - 13:56 - (RS)

Handball-WM: Keine Einigung über TV-Übertragungen

Etliche Handball-Fans könnten bei der anstehenden Heim-WM (19. Januar bis 4. Februar) in die Röhre schauen. Zwei Wochen vor dem Auftakt des Turniers (19. Januar bis 4. Februar) herrscht weiterhin Rätselraten über die Ausstrahlung der Spiele ohne deutsche Beteiligung. Verhandlungen zwischen dem Sportrechtehändler Sportfive, der für den Vertrag mit der Internationalen Handball-Federation (IHF) über die TV-Rechte aller Weltmeisterschaften bis 2009 die Rekordsumme von 33 Millionen Euro gezahlt hatte, und dem Deutschen Sportfernsehen (DSF) waren gescheitert. `Bereits frühzeitig im September letzten Jahres hatten wir ein Angebot für alle Spiele ohne deutsche Beteiligung vorgelegt´, erklärte DSF-Sprecher Fabian Schiffer die Situation:

`Die Höhe des Angebotes hätte eine Refinanzierung der Übertragungen sichergestellt. Wir konnten nur bis zu einer gewissen Grenze gehen.´ Sportfive ging nicht darauf ein, schloss aber einige Verträge mit Pay-TV-Anbietern im Ausland ab. Eine Stellungnahme des in Hamburg ansässigen Sportrechteunternehmens lag bis Donnerstagmittag noch nicht vor. Für Horst Bredemeier, Vizepräsident des Deutschen Handball-Bundes (DHB), wäre es ein Schreckensszenario, wenn Spiele ohne deutsche Beteiligung nicht übertragen würden. `Das würde mir in der Seele wehtun´, meinte Bredemeier. Sämtliche WM-Spiele der DHB-Auswahl werden von ARD und ZDF übertragen.

Diese zwei Meldungen sprechen doch Bände.

Ich denke die Prolematik ist, das sich die Verbände selbst im Wege stehen und nicht wissen was sie wollen.

Wieso? Gibt es neben dem DHB noch einen zweiten Verband, der für die Nationalmannschaft zuständig ist?

Woanders, wie in Spanien z.B. überträgt man sogar Vorbereitungsspiele live und frei empfangbar.

Spanien hat aber auch eine ganz andere Fernsehlandschaft.

Der DHB mag in Sachen WM nicht fehlerfrei agiert haben, aber für die TV-Rechte kann der Verband nun gerade nichts. Das ist Sache der IHF, die die Vermarktung für eine horrende Summe an Sportfive verkauft hat. Und sportfive scheint sich mächtig verzockt zu haben, was schon mal vorkommen kann, wenn viel Geld auf dem Spiel steht. Seit beim DSF mehr das Bauchgefühl die Verhandlungen bestimmt und alles nichts kosten darf, ist dort auch kein dankbarer Abnehmer mehr verfügbar.

Am 9. Januar erfahren wir spätestens sicher mehr. DIe HBL und die BBL werden mit dem Sportfive-Sender sport-digital in die Öffentlichkeit gehen und wie es heißt, soll auch etwas zur WM bekannt gegeben werden. Vielleicht macht man ja als Eröffnungsangebot statt Pay-TV etwas frei empfangbares.

Zu dem Thema wird auch bei allesaussersport in den Kommentaren diskutiert. Dort geht man davon aus, dass sport-digital zumindest im TV als Mediendienst auf Sendung gehen muss, weil bis jetzt noch keine Sendelizenz für einen "normalen" Fernsehsender beantragt wurde. Voraussetzung für einen Mediendienst sind aber wohl erstens eine geschlossene Nutzergruppe und zweitens das Angebot nur als pay-per-view. Inwieweit unter diesen Bedingungen eine kostenlose Ausstrahlung der Spiele möglich wäre kann ich nicht beurteilen.

Anders sieht es bei Angeboten im Internet aus, die nicht lizenziert werden müssen.