Selbstverteidigung/Abwehrspray

  • Zitat

    Original von Guillem
    War da nicht irgendwas mit dem Verhältnismäßigkeit der Mittel? War zumindest bei uns "damals" in der Wachausbildung so; da durften wir jemanden auch nicht gleich erschießen...Kam mir jetzt gerade weil du meintest man dürfe in ner Notwehrsituation schießen; m.E. war das nicht so..Ist aber auch egal, darum geht es ja hier nicht;)

    Teddy spielt hier sicher auf den "Notwehrexzess" an - das hat weniger mit "dürfen" als vielmehr mit einem Entschuldigungsgrund in einer extremen Notlage zu tun.

    Danke für die Rückmeldungen - scheint ja extrem wirksam zu sein, das Zeug. Gibts dann also als Schlüsselanhänger - dann ist es möglicherweiser griffbereiter. ;)

    Irgendwelche Kampfsportarten mögen zwar effektiver erscheinen, allerdings ist oft jahrelanges Training nötig, um dergleichen wirklich sicher zu beherrschen. Und sicher heißt hier, dass Griffe etc. reflexartig angewandt werden sollten. Also nix zur Soforthilfe für's Schwesterlein.

    Achja, die Idee mit dem Taxi ist toll - aber meine Schwester studiert, muß eine Wohnung bezahlen und mit Jobs ist es auch nicht mehr so dicke in Berlin. Wenn ich ihr jetzt was vom Taxi erzähle, zeigt sie mir 'nen dicken Vogel ... ;)

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    Einmal editiert, zuletzt von Sepp (12. Dezember 2006 um 05:38)

  • Auch ich habe mal studiert und war knapp bei Kasse. In Bielefeld kann man sich genau so wenig Nachts allein auf die Straße trauen. Bevor ich jedoch von den Studi-Feten zu Fuß zur Bahn, dann mit Bahn und dann wieder zu Fuß zur Wohnung musste, hab ich mir lieber 10 € zur Seite gelegt und ein paar Bierchen weniger getrunken. Oder bin gar nicht weg gewesen. Oder hab mich von Freunden nach Hause bringen lassen... oder hab mich mit einer Bekannten aus der Nachbarschaft zum gemeinsamen Rückweg verabredet...

    Der Aufwand sollte einem die Gesundheit schon wert sein.

    Wenn der Vorfall tagsüber geschehen ist... gut, tagsüber seh ich auch keine Veranlassung, mein Geld an ein Taxiunternehmen zu verschwenden.

    Einmal editiert, zuletzt von BrittaF (12. Dezember 2006 um 08:39)

  • Nee, war abends ... aber nicht mal spät, gegen 20 Uhr und dann auch noch im Prenzlberg direkt neben der Schönhauser Allee - eine Ecke, in der man so etwas nicht auf Anhieb vermutet.

    Grundsätzlich seh ich das natürlich genauso - aber erzähl' das mal meiner kleinen Schwester, die sowieso schon kaum noch auf mich hört! Aussichtslos ...

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    • Offizieller Beitrag

    Sepp, ohne Deine Geschichte (bzw. die Deiner Schwester) näher zu kennen, dafür kenne ich die Ecke ganz gut, weil ich nicht weit davon entfernt wohne.

    Das Traurige ist wohl eher, dass in der Schönhauser, erst Recht auf einen Sonntag Abend um die Zeit, recht viel los ist. Da kann man eigentlich erwarten, dass ihr sofort jemand zu Hilfe kommt.

    In letzter Zeit ist dort aber auch recht viel Polizei unterwegs, scheint (leider) kein Einzelfall gewesen zu sein, sonst würden die nicht so eine Präsenz zeigen. Ich hoffe mal, Deine Schwester hat Anzeige erstattet.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Sepp
    Teddy spielt hier sicher auf den "Notwehrexzess" an - das hat weniger mit "dürfen" als vielmehr mit einem Entschuldigungsgrund in einer extremen Notlage zu tun.

    Nein, Teddy spielt hier auf die einfache Notwehr/ Nothilfe nach § 32 StGB an, bei der ich durchaus jemanden anders töten darf, wenn ich den rechtswidrigen Angriff nicht auf andere Weise beenden kann ... frei nach dem Motto "Das Recht braucht dem Unrecht nicht zu weichen".

    Das hier für besonders ausgebildete/ geschulte/ ausgerüstete Menschen (Wachdienste/ Polizei/ Bundeswehr) erheblich weitergehende Einschränkungen bei den zu ergreifenden Maßnahmen gelten als für einen nicht ausgebildeten Menschen, dürfte sich wohl von selbst verstehen.

  • Ronaldo:

    Mhm, bislang hab ich mich da eigentlich immer ganz wohl gefühlt - weil ich die Gegend eben auch kenne, hab 20 Jahre in Pankow gewohnt. Offenbar hat sich das Klientel von zunächst Juppies Mitte der 90er jetzt hin zu Assis gewandelt ... :wall:

    Um um mal eine Lanze für meine Mitmenschen zu brechen: Es war eine Seitenstrasse der Schönhauser und dummerweise gerade keiner da, der hätte eingreifen können.

    Zitat

    Orginal von Teddy:
    Nein, Teddy spielt hier auf die einfache Notwehr/ Nothilfe nach § 32 StGB an, bei der ich durchaus jemanden anders töten darf, wenn ich den rechtswidrigen Angriff nicht auf andere Weise beenden kann ... frei nach dem Motto "Das Recht braucht dem Unrecht nicht zu weichen".

    Irgendwas hat mir mein Prof mal von "schimpflicher Flucht" erzählt - wat is damit? Und muß ich, wenn ich mich mit § 32 rechtfertige, alle anderen Möglichkeiten zuvor ausgeschöpft haben? Und seit wann heißt du eigentlich "Party-Mod"!? :D

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    2 Mal editiert, zuletzt von Sepp (12. Dezember 2006 um 10:45)

    • Offizieller Beitrag

    Party-Mod heiße ich seit ESA 2006 :D Und ja, ich habe diesen Ruf am Freitag abend etwas aufpoliert!

    "Ein demütiges Ausweichen unter Gefährdung eigener oder fremder berechtigter Interessen ist dem Angegriffenen idR nicht zuzumuten", so Tröndle/Fischer, Kommentar zum StGB, § 32, Rn. 17 ... das es dennoch VIEL sinnvoller sein kann, zu flüchten/ abzuhauen/ das Geld herauszugeben ... das steht auf einem anderen Blatt.

    Ausschöpfung aller anderer Möglichkeiten vorher? NUn ja, sagen wir mal, wenn du jemanden erschießen willst, dann solltest du ihm vorher wenigstens mal gezeigt haben, dass du ne Schusswaffe hast und ihm den Waffeneinsatz androhen. "Der Einsatz einer lebensgefährlichen Waffe ist gegenüber einem unbewaffneten Angreifer idR zunächst anuzdrohen, wenn dies nach der Kampflage möglich und erfolgversprechend ist", Tröndle/Fischer, Kommentar zum StGB, § 32, Rn. 16d.

    Dennoch hätte ich die Bitte, dass jetzt nicht jeder gleich losläuft und sich notwehrend mit Waffengewalt gegn irgendjemanden zur Wehr setzt ;)

  • Zitat

    Original von Ronaldo
    Wenn der "Party-Mod" das nächste Mal in Berlin ist, dann sollten wir uns ein wenig um Dein Schwesterlein kümmern.

    Sie wird begeistert sein! :D


    Zitat

    Original von Teddy
    Dennoch hätte ich die Bitte, dass jetzt nicht jeder gleich losläuft und sich notwehrend mit Waffengewalt gegn irgendjemanden zur Wehr setzt.

    Is recht ... ;) Im übrigen kann ich mein Lästerschwein wohl kaum dazu überreden, jedesmal ein G36 mitzunehmen - das paßt so schlecht in die Handtasche. :)

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  • Ich habe bevor ich Taxifahrerin geworden bin, in einem Supermarkt gearbeitet. Dort habe ich mal einen Ladendieb gestellt, der mir als Dankeschön Tränengas in die Augen gesprüht hat. Das brennt wirklich ganz schlimm und ich konnte mehrere Stunden schlecht sehen.

  • Es gibt auch noch so "Piepser", die einen höllen Lärm machen sollen, wenn man die aktiviert. Verjagt möglicherweise oder zieht Hilfe an. (Oder auch nicht, aber man sollte es doch hoffen). Kenne mich da allerdings auch nicht weiter aus. Bin da nicht so sonderlich vorsichtig :rotwerd:
    Haben wir denn keine Polizisten hier, die brauchbare Vorschläge haben?

    "Alles was man wirklich will
    kann einem auch gelingen",
    sagte sich das Krokodil
    und versuchte sich im singen.

  • Der Vorteil eines Selbstverteidigungskurses oder einer Kampfkunst liegt darin, dass man selbstsicherer durch die Gegend läuft und sich das auch in der Körpersprache zeigt.
    Das führt dann dazu, dass man im Normalfall gar nicht erst zum Opfer wird, da sich die Verbrecher instinktiv auf Opfer stürzen, von denen sie keine große Gegenwehr erwarten. Im Einzelfall kann das natürlich auch anders kommen.
    Aber man senkt so schon mal die Wahrscheinlichkeit eines Übergriffes.

    Ob man mit Pfefferspray in der Tasche die gleiche subtile Wirkung erreicht, zweifel ich eher an.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von kuestentanne
    Ob man mit Pfefferspray in der Tasche die gleiche subtile Wirkung erreicht, zweifel ich eher an.

    Nein, natürlich erreicht man das nicht. Ich wollte auch nicht gegen Kampfsport oder Selbstverteidigungskurse allgemein sprechen. Ich wollte nur die Erwartungen dämpfen, dass man dort lernt, wie man jeden Angreifer k.o. bekommt und sich am besten wehrt.
    Eine Ex von mir hat solche Kurse gegeben und mir mal ein paar Sachen daraus beigebracht, insofern weiß ich durchaus, wie ich mich wehren muss, wenn es darauf ankommt. Ich weiß aber auch, dass es viel sicherer ist, dass ich mein Geld herausgebe, wenn ich überfallen werde.

    Und kurzfristig - und Sepp schien es erstmal vor allem um kurzfristige Abhilfe zu gehen - wirkt ein solcher Kurs sowieso nicht. Das ist ein längerfristiges Projekt.

  • Oh, mein Beitrag war in keinster Weise irgendwie gegen dich gerichtet.
    Ich wollte damit lediglich drauf hinweisen, dass Selbstverteidigung nicht nur beim tatsächlichen Übergriff hilfreich sein kann, sondern auch dazu führen kann, aufgrund der eigenen Ausstrahlung gar nicht erst Opfer zu werden.

    Als langfristige Maßnahme halte ich das Erlernen einer Kampfkunst für sinnvoll.
    Ne Dose Pfefferspray kann ja zusätzlich nicht schaden. Oder vielleicht doch?

    Das Tragen von Waffen kann nämlich auch schnell nach hinten los gehen. Wenn der Angreifer selbst unbewaffnet ist, es aber schafft, einem die Waffe zu entreißen, steht man noch mißlicher da als vorher ...

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