09. Dezember 2006, Sa.:
18.00: MT Melsungen - GWD Minden : --:-- (--:--)
MT Melsungen - GWD Minden
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Endstand 26-27, das ist doch mal eine positive Überraschung. Niemeyer hat wohl das letzte Tor gemacht. Nach 7-Tore-Rückstand noch gewonnen. Da bin ich mal auf die Stimmen der Mitgereisten gespannt.
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Das Ergebnis überrascht mich schon etwas...
Es wird spannend im Abstiegskampf.
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Zudem hat mit Just der bislang erfolgreichste Torschütze bei den Dankersern wegen eines Hexenschusses nicht mitspielen können. Das Siegtor erzielte nach einem zwischenzeitlichen 7-Tore-Rückstand Arne Niemeyer 12 Sekunden vor Schluß.
Tja, in Melsungen wird man mit dem bisherigen Saisonverlaufs überhaupt nicht zufrieden sein können.
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Freundschaft!
GWD hat gewonnen? Das find ich ja prima!
Und das bestätigt dann auch meine Vermutung, daß GWD zu Hause gegen Wetzlar nicht verloren hat, weil es nicht gereicht hat, sondern nur, weil Nettelstedt so auf den 18. Platz gefallen ist.

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und damit das so bleibt (N-Lübbecke ist durch den Sieg von GWD gegen Melsungen immer noch letzter) mußte die Dankerser Mannschaft heute ja notgedrungen gewinnen

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Tja,,, wenn sie nun solche Spiele schon verlieren...in der ersten Halbzeit waren da Welten zwischen und Melsungen hätte so das ding mit 10 Toren Gewinnen müssen, und dann.....2. Halbzeit absolut kein Thempo mehr wie in der 1.HZ , schlechter Angriff absolut enfallslos, naja die Luft war wohl raus da einige Spieler ja durchgespielt haben (mußten)
Die Schiedsrichterleistung die letzten 25 Minuten hat den letzten Todesst0ß versetzt, Minden konnte ungestraft hart zupacken und bei melsungen gabs für jeden Pups ne bestrafung...
Nja gegen Minden ,mit ihrer gezeigten Leistnug hätten wir gewinnen MÜSSEN!!!
Noch ein Wort zu den Fans,die ja schon mit Vorwahnung erwartet wurden: Habe sie eigendlich heute Friedlich erlebt, manche nicht gerade nüchtern, sie haben ihre Manschaft unterstützt, sicherlich schon eine recht "Ruppige" gruppe aber OK, bis auf die reihenweise Mittelfinger die mann sich echt sparen kann,genau wie die 20 Nackten Oberkörper,die teilweise auch lieber verdeckt geblieben wären! Holt euch doch mal paar Mädels dazu
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Tja - das war heute schon ein Unding, dass dieses Spiel noch verloren wurde. Was ist bloß in der Kabine passiert ? Einfach unerklärlich - dieser Leistungsabfall in der 2. HZ - naja einen großen Anteil daran hatte natürlich auch der Mindener Torwart, der in Halbzeit 2 fast alles gehalten hat - das war schon Weltklasse - trotzdem hätte das Spiel gewonnen werden MÜSSEN !!!
Nach solch einer Niederlage und den merkwürdigen Einwechselungen machen viele Fans mal wieder ( !! und das zu Recht !! ) den Trainer dafür verantwortlich !
Wann schafft er es endlich aus diesen teils hochkarätigen Spielern eine gescheite Mannschaft zu formen ? Ich persönlich glaube mittlerweile nicht mehr daran, dass ihm das noch gelingt
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Eine evtl. wichtige Frage an die Besucher des Spiels: wofür ist Moritz Schäpsmeier in der letzten Spielminute disqualifiziert worden?
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Es gab für einen von euch kurz vor schluß die dritte 2 Minutenstrafe
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Die Schilderungen der Melsungen erinnern mich stark an unser Spiel gegen Wetzlar. Klar geführt, alles im Griff gehabt und dann völlig den Faden verloren. Nur daß heute ein noch größerer Vorsprung verspielt wurde.
Der Abstiegskampf ist bereits jetzt schon enorm spannend.Bei der Disqualifikation von Schäps tippe ich einfach mal, daß er den letzten Angriff der Melsunger unsanft beendet hat.
Edit:
B.Onkel
Die 3x2 hat Jonsson gekommen, Schäpsmeier ist direkt raus. -
ja, es gab im letzten Angriff noch ein Foul gegen euch, habe aber nicht mitbekommen das das jetzt Rot war, hätte gedacht es waren 2 minuten, aber ist wohl untergegangen in der Hektik, war im schnellen lauf von mittellinie zum neunerKreis, da war ein Foul!
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B Onkel schreibt:
ZitatEs gab für einen von euch kurz vor schluß die dritte 2 Minutenstrafe
Laut (des heute wieder nervigen) HBL-Ticker ist Schäpsmeier vier Sekunden vor Schluß disqualifiziert worden (nicht wg. 3. Zeitstrafe)
Da kann es dann ja unter bestimmten Voraussetzungen in der letzten Spielminute eine Sperre geben, vgl. hier
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Schäps hat rot bekommen, weil er fünf Sekunden vor Schluß einen Wurfversuch unsanft
beendet hat. Das war taktisch völlig richtig, da haben wir was gelernt.Ansonsten: die Halle nicht mal voll (bei einem solchen Spiel...), die Stimmung mau. Das
war doch über weite Phasen fest in grün-weißer Hand
Wie wir dieses Spiel noch gewonnen
haben, das weiß der liebe Gott alleine. Wir lagen mit Sieben zurück und sind wieder
aufgestanden - das hat mich schon beeindruckt. Die Szenen nach dem Spiel waren
unbeschreiblich - so schön war schon lange kein Sieg mehr.Was uns Fans anging: wir waren friedlich und haben unser Team nach vorne gepeitscht.
Wie man sich daran nun schon wieder hochziehen kann, lieber Onkel, wird mir ein
Rätsel bleiben. Das Commando hat sich heute absolut vorbildlich verhalten, aber irgendwer
muß ja immer was zu nörgeln finden. Liegt vielleicht daran, daß die Melsunger selber
Null Stimmung in der Halle hinbekommen haben.Wie auch immer - zwei superwichtige Punkte im Abstiegskampf.Wir sind wieder im Geschäft

Ciao, Stefan
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Habe doch nur negativ über die Vielen Mittelfinger geäusert, ansonsten wars ja auch ok! Seid eben eine recht "hitzige" gemeinschaft, wenns aber immer allles ruhig bleibt wie heute ist das doch ok! Eure Manschaft habt ihr gut unterstützt! War ja warsch. auch alles etwas genauer beobachtet, da ihr ja wohl schon mehrfach unangenehm aufgefallen seid in der Vergangenheit, und deshalb heute sogar extra mehr Securitypersonal in der Halle war und schon im vorraus vor euch gewarnt wurde, nicht zuletzt auch in Absprache mit eurem eigenen Securitys aus eurer Halle!
Aber wie gesagt es war ja auch alles OK heute!
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So, der "offizielle" Bericht wird sicher morgen im Laufe des Tages auf der Homepage stehen, aber ich MUSS diesmal einfach schon vorher ein paar Sachen loswerden.
Zunächst einmal: da haben heute einige Melsunger "auf dem allerletzten Loch gepfiffen", denn zu den nach wie vor nicht völlig auskurierten Verletzungen hat unter der Woche eine Grippe voll zugeschlagen. Kraus hat gar nicht gespielt, Sanikis hätte normalerweise auch nicht spielen können/sollen/dürfen- wie auch immer. In einem Spiel, das erwartungsgemäß eher Kampf als rauschende Spielzüge hergibt, ist sowas eine nicht zu unterschätzende Komponente.
Was in der ersten Halbzeit Radek Musil gezeigt hat, das war schon recht dicht dran am Attribut "weltklasse". Eine Quote von 55% gehaltener Bälle bei immerhin 12 Gegentoren ist ein Wert, den nicht viele Torhüter bisher geleistet haben - schon gar nicht von Teams der unteren Tabellenhälfte. Insofern ist die Pausenführung nicht ganz so aussagekräftig wie man meinen könnte. Dennoch gebe ich Recht: es hätte bei etwas anderen Begleitumständen auch in einem Debakel für GWD enden können, wenn nicht nach dem 11:6 zwei Herren recht massiv auf den Plan getreten wären.
Das spiel war kampfbetont, ja. Wie man in einer solchen Begegnung innerhalb 30 Minuten aber 9 Zeitstrafen und 8 Siebenmeter verhängen kann, das ist nicht nur mir schleierhaft gewesen. Die Zeitstrafen waren im ersten Abschnitt relativ gleich verteilt (GWD eine mehr), aber die Zeitpunkte waren für die MT schon als "katastrophal" zu betrachten.
Was sich besagte zwei Herren so ab der 36. Spielminute gedacht haben, das möchte ich lieber gar nicht wissen. Kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt eine so "geradlinige" Leistung gesehen habe. Wer sich den genauen Ablauf der Partie nochmal im DHB-Ticker vergegenwärtigt, der wird vermutlich zum gleichen Schluß kommen: "immer dann, wenn's strategisch günstig war" ...
Trotz dieser sehr unrühmlichen Geschichten muß ich trotzdem völlig neidlos anerkennen, daß GWD schlicht und einfach verdammt clever die Gunst der Stunde genutzt hat. Gudjonsson hat sich von mehreren versemmelten Bällen nicht aus der Ruhe und dem Konzept bringen lassen, und hat richtig klasse die Bälle verteilt, und als es nötig war auch selbst Verantwortung übernommen. Kouzelev hat lange nicht getroffen, war aber auch vor seinen späten, wichtigen Toren für mich mit der beste Mindener. Ständiger Unruheherd, permanenter Lieferant von Strafwürfen (in "Zusammenarbeit" mit D/Z). Arne Niemeyer hat gezeigt, warum er so wichtig ist für Minden: er ist da, wenn er gebraucht wird.
Das insgesamt vielleicht als gerechtes Ergebnis anzusehende Unentschieden wurde regelrecht gestohlen von den Schiedsrichtern. In der ersten Hälfte gab es - nach dem Regelwerk völlig korrekt - eine persönliche Strafe von 2 Minuten und einen Siebenmeter, als Balomenos beim Gegenstoß einem Mindener (weiß nicht mehr, wer es war - glaube Gudjohnsson) kurz auf den Unterarm schlug. Es kam noch zum Abschluß, aber Musil hielt. Regelauslegung in dieser Situation also völlig korrekt.
5 Sekunden vor Schluß, nach dem Niemeyer-Treffer und erfolgtem Anwurf durch "schnelle Mitte", ging Hruby auf und davon in Richtung GWD-Tor, als er unsanft von Schäpsmeier gestoppt wurde. die meisten GWD-Spieler waren zu diesem Zeitpunkt noch längst nicht wieder hinten! Laut Regelwerk ist hier in der letzten Minute der rote Karton absolut zwingend, und es hätte - ebenso wie in Halbzeit 1 - auch einen strafwurf geben müssen. Genau dieser wurde jedoch verwehrt, und die Uhr lief aus. Sorry, meine Herren Schiedsrichter, aber das war nicht korrekt!Die angesprochenen Auswechslungen: was will man machen, wenn sich eine Mannschaft weitgehend selbst aufstellt? Balomenos war stehend KO, als Sanikis doch noch kurzzeitig kam. Er hat kein Tor gemacht, aber sein Anspiel zum Treffer von Brouko war schon klasse. Wenn gesundheitsbedingt die Kraft zur entscheidenden Einzelleisstung fehlt, darf man das dem Trainer nicht unbedingt anlasten. Er hat's zumindest versucht. Hätte er nicht, wäre ihm das wiederum vorgeworfen worden. Wie sagt T.V.Kaiser so schön? "Ein Teufelskreis" ...
Abschließend zu den Fans der Mindener ein paar Worte. Ich habe selbstverständlich die einschlägigen Berichte gelesen, und da gab es ganz sicher auch ein wenig Grummeln im Bauch vor dem Spiel. Was ich dann aber mitbekommen habe, das verdient mindestens ebenso Erwähnung wie die vorherigen Verfehlungen. Ich habe engagierte, lautstarke Fans erlebt, die über volle 60 Minuten ihre Mannschaft absolut vorbildlich unterstützt haben. Das betrifft die Gruppe der "Oben-Ohne-Fetischisten" hinter dem Tor ebenso wie den Fanblock. Ich unterstütze keine Stinkefinger und heiße sie nicht gut, aber sorry - das kommt nicht nur bei hartgesottenen Fans vor, sondern mitunter auch bei "ganz normalen" Zuschauern. Und darüber hinaus habe ich NICHTS anstößiges feststellen können! Also von meiner Seite aus Kompliment an eine "üble Truppe", die sich zumindest bei uns ganz anders benommen hat, als ihr Ruf das hätte erwarten lassen. Macht genau so weiter, dann wird es auch in Zukunft keine Gründe zur Verteufelung geben.
So, und ganz am Ende bleibt nur, einem sympathischen Trainer Richard Radtka und seiner Mannschaft zu gratulieren für einen Sieg, den sie eigentlich nie hätten feiern dürfen. Trotzdem sage ich nicht, daß er "unverdient" war, denn selbst mit der geschilderten "Unterstützung" muß man mit so schmalem Kader erstmal die Energie aufbringen, nach 7-Tore-Rückstand zurückzukommen! Bis zum Rückspiel also, und dann wollen wir den Spieß 'rumdrehen ...

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Zitat
Original von B.Onkel
Habe doch nur negativ über die Vielen Mittelfinger geäusert, ansonsten wars ja auch ok! Seid eben eine recht "hitzige" gemeinschaft, wenns aber immer allles ruhig bleibt wie heute ist das doch ok! Eure Manschaft habt ihr gut unterstützt! War ja warsch. auch alles etwas genauer beobachtet, da ihr ja wohl schon mehrfach unangenehm aufgefallen seid in der Vergangenheit, und deshalb heute sogar extra mehr Securitypersonal in der Halle war und schon im vorraus vor euch gewarnt wurde, nicht zuletzt auch in Absprache mit eurem eigenen Securitys aus eurer Halle!Aber wie gesagt es war ja auch alles OK heute!
Und wieder wird alles in einen Topf geworfen - aufgefallen ist seinerzeit das Commando, nicht der
Fanclub. Gestern abend haben wir aber gemeinsam eine wunderbare Stimmung hinbekommen,
ohne Streit und jegliche Probleme. So kann das gerne weiterlaufen.Mal was zur Halle: 17.- Euro Eintritt für Plätze, von denen man das eine Tor nicht
sehen kann, sind schlicht eine Frechheit. Die gegnerischen Fans mit solchen Plätzen
abzuspeisen, das ist schon wirklich eine Unverschämtheit. Da sollten sich die Offiziellen mal
Fragen, ob das wohl der richtige Stil ist. Ein Fan durfte für seinen 10-jährigen Sohn auch
den gleichen Preis berappen - ganz schön heftig...Zur Security: übermotiviert, nahmen sich zu wichtig, aufgeblasene Heinis ohne
Fingerspitzengefühl. Da kam es nach Spielende ausgehend von der Security (!!!) fast
noch zu einer Rangelei, weil man uns den Zugang zu unserer Mannschaft verweigern
wollte. Mit etwas Fingerspitzengefühl kommt man manchmal weiter, liebe Leute.
Wir wollen doch nur spielen
Zu den Schiedsrichtern: ich fand sie auch sicher nicht überragend, aber wenn die Melsunger
ihre Niederlage nun daran festmachen, dann machen sie es sich etwas einfach. Wer
sieben Tore Vorsprung aus der Hand gibt, der hat was falsch gemacht - und nicht die Schieris.Ciao, Stefan
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HP Melsungen
MT unterliegt nach 7-Tore Vorsprung 26:27 gegen Minden (10.12.2006 )
Das war wieder kein Spiel für schwache Nerven. 2.005 Besucher sahen in der Rotenburger MEIROTELS-Halle eine hochdramatische Partie, die das Team von GWD Minden am Ende sehr glücklich für sich entscheiden konnte. 26:27(15:12) hieß es nach 60 Spielminuten aus Sicht der MT, die dabei eine zwischenzeitliche 7-Tore-Führung noch aus der Hand gab.
Schon der erste Angriff ließ nichts Gutes ahnen, denn nach nur 23 Sekunden kam bereits der erste Torwurf durch Giorgos Chalkidis, und der ging fast folgerichtig völlig unkonzentriert weit über den Kasten. Auch die nächsten Aktionen hatten diesen nervösen Charakter. Mindens Angriff verlor den Ball, doch der Tempogegenstoß der Bartenwetzer scheiterte prompt am viel zu überhasteten Paß nach vorn, den Sead Kurtagic selbst per Hechtsprung nicht erwischen konnte. Es brauchte schon einen Siebenmeter nach Foul von Chalkidis am äußerst agilen Dimitri Kouzelev, damit Snorri Gudjonsson mit wesentlich mehr Ruhe vom Punkt zum ersten Erfolgserlebnis des Abends kommen konnte.
So langsam taute auch der MT-Angriff auf, und vornehmlich Spyros Balomenos sorgte mit seinen Würfen aus dem Rückraum für Gefahr. Auf sein Konto gingen der Ausgleich, sowie nach Tempogegenstoß von Kurtagic auch die 3:2-Führung. Wie überhaupt Balomenos gerade zu Beginn an sehr vielen Aktionen hüben wie drüben direkt beteiligt war. Auf sein Konto ging auch das nächste Foul an Kouzelev zum neuerlichen Siebenmeter, den sich dann aber Radek Musil schnappte - der Auftakt zu einer Halbzeit, die der 33-jährige Tscheche wohl lange nicht vergessen wird. Dank einiger überragender Paraden des MT-Keepers gelang es, die Führung bis zur 18. Minute auf 11:6 auszubauen. Dabei verdient das Tor zum 9:5 besondere Würdigung, denn es stand sinnbildlich für den inzwischen gefundenen Teamgeist der Nordhessen. Zunächst parierte Musil aus der Nahwurfzone, der Ball kam schnell nach vorn, wohin sich die Außen Kurtagic und Brouko mutterseelenallein blitzschnell orientiert hatten. Statt selbst vollkommen frei durchzuziehen und den Erfolg zu suchen, gab Kurtagic jedoch völlig uneigennützig quer, und ließ seinem Mannschaftskollegen den Torerfolg. Ähnlich auch das elfte Tor, als erneut Kurtagic in guter Wurfposition den heranstürmenden Kontic bemerkte. Kurzer Blickkontakt, Kempa-Anspiel, und Predrag Kontic hatte das völlig leere Tor ganz für sich allein. Verständlich, daß GWD-Trainer Richard Radtka flugs ein TimeOut nahm, um weiteren Schaden zu vermeiden.
Die einzigen, die heute gar nicht so richtig mitspielen wollten, waren die Schiedsrichter. Sie unterbrachen schon in Halbzeit eins den Spielfluß mehrfach mit zum Teil überharten Entscheidungen. Sicher war das Gezeigte auf beiden Seiten keine Offenbarung in Sachen Spielkunst, aber neun verhängte Zeitstrafen, davon 4 für die MT, und acht Strafwürfe, davon 6 gegen die MT, setzten die Partie in dieser ersten Hälfte in ein völlig falsches Licht. Besonders beeinträchtigt war dabei die Phase gerade nach der ersten 5-Tore-Führung der Nordhessen. Zunächst war ganz kurz vorher Mirza Cehajic auf die Strafbank geschickt worden. Nach der Auszeit der Mindener und Toren von Moritz Schäpsmeier und erneut Spyros Balomenos schickten Dang/Zacharias binnen 15 Sekunden erst Daniel Valo, dann Sead Kurtagic auf die Bank. Den fälligen Strafwurf konnte Radek Musil parieren, aber der Nachwurf von Einar-Örn Jonsson saß.
Bei 4 gegen 6 schaffte Andrej Kurtchev den dreizehnten Treffer aus dem Spiel heraus, doch schon im Gegenzug war der nächste Siebenmeter gegen die MT fällig, was diesmal Gudjonsson nutzte. Andreas Simon verkürzte auf drei, und mit Giorgos Chakidis mußte der nächste Melsunger das Feld verlassen. Wen wunderte es da, daß Minden sich immer noch in Reichweite halten konnte, obwohl sich Radek Musil von Minute zu Minute steigerte.
Und es nahm kein Ende. Wieder legte die MT durch Kurtchev vor, Schäpsmeier traf, und Balomenos mußte runter. Nächster Strafwurf, nur noch zwei vor (14:12; 25.). Es kam schon fast einem kleinen Durchschnaufen gleich, daß nun mit dem Ex-Melsunger Jiri Hynek nach längerer Zeit auch Minden mal wieder mit einem Handicap spielen mußte. Das ermöglichte das 15:12 durch Predrag Kontic, und damit auch den Halbzeitstand. Daß in den letzten fünf Minuten vor der Pause nur noch dieses eine Tor fiel, war der Verdienst eines unglaublich starken Radek Musil, der in den ersten 30 Minuten nicht weniger als 15 Paraden (!!!) zu Buche stehen hatte, darunter aber leider sehr oft Bälle, die dann wegen verspätet zuerkannter Vorteilsregel durch die Schiedsrichter dennoch keinen Ballbesitz für das eigene Team brachten. Nicht unerwähnt bleiben darf auf der Gegenseite Björn Buhrmester, der zwischenzeitlich den anfangs unglücklich agierenden Malik Besirevic abgelöst hatte. Auch er parierte mehrere schwierige Bälle.
Nach dem Pausenelektrolyt legten die Bartenwetzer los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Petr Hruby bekam den Ball von Vladica Stojanovic in Bedrängnis zugespielt, lochte aber dennoch mit links ein. Die prompt erhaltene Bremse mittels Hinausstellung von Kontic griff nicht, stattdessen glänzte erneut Sead Kurtagic als uneigennütziger Teamplayer, legte auf für Ivan Brouko. Im Gegenzug wieder Siebenmeter für Minden, aber Gudjohnsson scheiterte mit einem frechen Aufsetzer an der Latte. Den nächsten Melsunger Angriff verwandelte, immer noch in Unterzahl, Balomenos. Der sechste Melsunger Feldspieler stand zwar bereits wieder an der Linie, um die Mannschaft zu vervollständigen, aber noch bevor er eingreifen durfte, konnte Chalkidis gar das 19:12 erzielen. Die Halle tobte, denn drei eigene Tore bei Unterzahl, ohne dabei einen zu bekommen, das ist eine sehr seltene Sache im Handballsport.
Doch leider kam es genau an diesem Punkt der Partie zum Bruch. Wie mit der Schere abgeschnitten funktionierte plötzlich fast gar nichts mehr. Nach 35 Minuten schlug der Kräfteverlust der Mannschaft durch die unter der Woche grassierende Grippe unbarmherzig zu. Sicher mit ausschlaggebend auch, daß erneut eine Phase von Entscheidungen der Unparteiischen folgte, die man vielleicht diplomatisch mit "unglücklich" umschreiben könnte. Wobei natürlich aber hinzugefügt werden muß, daß den Mindenern das Attribut "clever" uneingeschränkt zugestanden werden mußte. Gerade Snorri Gudjonsson wußte die Gunst des Augenblicks zu nutzen, und erzielte prompt drei Tore in Folge.
Andrej Kurtchev war es vorbehalten, mit dem 20. Treffer den Vorsprung wieder auf fünf zu erhöhen, doch postwendend wurde Petr Hruby mehr als zweifelhalt für 2 Minuten aus dem Verkehr gezogen. Grund genug für das Publikum, endgültig ihren Unmut zu äußern, und auch Dr. Rastislav Trtík wurde es zu bunt. Er handelte sich für seine Proteste an der Linie gegen die Ungleichbehandlung auf dem Feld die Verwarnungskarte ein, was auch nicht unbedingt zur Beruhigung der Situation beitrug. Wieder ging Minden als Punktsieger dieser Runde hervor, und konnte durch Kouzelev und Arne Niemeyer weiter verkürzen.
Die MT besann sich auf ihre vorher gezeigten Stärken, baute nun wieder ruhiger auf. Der Kräfteverschleiß war inzwischen deutlich sichtbar, aber ebenso auch der Wille der Mannschaft. Petr Hruby überwand Buhrmester mit einem Heber, Sead Kurtagic zimmerte einen Wurf quer in der Luft liegend in die entfernteste Ecke des Kastens. Erneut die 5-Tore-Führung, und erneut die - inzwischen schon fast als "folgerichtig" zu bezeichnende - Zeitstrafe erneut gegen Hruby nach angeblichem Vergehen an Kouzelev. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Jonsson. Daß das Glück dem Tüchtigen zusteht, durfte Arne Niemeyer beim 22:19 erfahren, als sein Gewaltwurf aus knapp 10 Metern von der Abwehr so unglücklich abgefälscht wurde, daß Musil keine Chance hatte. Im Gegenzug traf Ivan Brouko zum 23:19, doch dann war die Kraft endgültig aufgebraucht auf Seiten der Melsunger.
Was Radek Musil in der ersten Hälfte, das war in den letzten 13 Minuten Björn Buhrmester. Er lief zu fantastischer Form auf, profitierte allerdings auch von mehrfach sehr unvorbereitet abgegebenen Schüssen der rot-weißen Angreifer aus der zweiten Reihe. Dennoch war er es, der mit seinen Paraden im Minutentakt dem eigenen Angriff Chance um Chance bescherte. Mehrere Würfe von Kurtchev und Hruby wurden Beute des GWD-Schlußmannes, was vorn Kouzelev und zweimal Jonsson zum 23:22-Anschluß nutzten - unterstützt auch wieder von einer Zeitstrafe gegen Daniel Valo. Trotzdem enttäuschten die MT-Cracks immer noch nicht, auch wenn ihr ehemals so beruhigend scheinender Vorsprung inzwischen aufgebraucht war. Die Deckung schaffte es tatsächlich, in einem Fall das extrem lange geduldete Spiel der Grün-Weißen ohne auch nur den möglichen Ansatz eines Wurfversuches der Gäste im schließlich doch noch geahndeten Zeitspiel enden zu lassen.
Doch alle Bemühungen waren jetzt umsonst. Der rote Karton von Einar-Örn Jonsson nach dritter Zeitstrafe, übrigens die einzige der Gäste im ganzen zweiten Abschnitt, brachte zwar noch einmal etwas Luft. Doch zunächst scheiterte Kourtchev vom Punkt an Buhrmester, und nur 40 Sekunden später rückten die Schiedsrichter auch die zahlenmäßigen Kräfteverhältnisse per Bankstrafe gegen Chalkidis wieder zurecht. Clever von Gudjonsson allerdings in dieser Situation, der kurzerhand die Knie einknickte, um kopfüber in den zum normalen Block ausgestreckten Arm des Griechen zu rennen. Den folgenden erstmaligen Ausgleich seit Spielbeginn konterte Balomenos trotz eindeutigem, aber ungeahndeten Foulspiel eines Mindeners zum 24:23; doch im Gegenzug traf auch Kouzelev.
Mit exakt fünf noch zu spielenden Minuten auf der Uhr löste Zoran Djordjic seinen tschchischen Kollegen Musil im Tor ab, konnte aber die Führung der Ostwestfalen, erneut durch Kouzelev, nicht verhindern. Auch der Versuch von Trainer Trtík, mittels eines TimeOut noch einmal die Wende zu erzwingen, scheiterte an den restlos aufgebrauchten Reserven der Nordhessen. Balomenos schaffte den Ausgleich, Sead Kurtagic pflückte sich den Ball aus einem Angriff der Mindener, und erzielte unter ohrenbetäubendem Jubel von Fans und Zuschauern die letzte heimische Führung. Doch es reichte dennoch nicht. Erst traf Moritz Schäpsmeier zum 26:26, dann parierte Buhrmester glänzend erneut gegen Balomenos. Mit noch 47 Sekunden auf der Uhr nahm GWD-Coach Richard Radtka das letzte TimeOut, und seine Mannschaft schien das Besprochene perfekt umsetzen zu können. Exakt 12 Sekunden vor der Schlußsirene zappelte der Wurf von GWD-Kapitän Arne Niemeyer in den Maschen des MT-Kastens.
Dann wurde es noch einmal hektisch auf dem Feld, denn trotz allen Widrigkeiten schien die MT Melsungen vielleicht doch noch auf dem Weg zumindest zum verdienten Teilerfolg. Aber den sofort eingeleiteten Tempogegenstoß bei "schneller Mitte" stoppte Moritz Schäpsmeier rüde durch ein Foul am in Richtung Tor vorstürmenden Petr Hruby. Folgerichtig war die sofort gezückte Rote Karte gegen den GWD-Spieler, und ebenso folgerichtig wäre normalerweise der fällige Strafwurf gewesen. Den hatte es für Minden in Halbzeit eins nämlich bei einer ähnlichen Situation auch gegeben, als Balomenos beim Tempogegenstoß eines Mindeners diesen foulte, er aber dennoch zum Abschluß kam. Musil hatte gehalten, und es wurde verspätet die Vorteilsregel angewandt, die zur persönlichen Strafe von Balomenos eben auch den Strafwurf brachte. Genau dieser wurde den Bartenwetzern aber fünf Sekunden vor dem Ende durch Dang/Zacharias verwehrt, womit die Partie zu Gunsten der Gäste entschieden war.
Stimmen zum Spiel
Dr. Rastislav Trtík: Nach dem Balingen-Spiel hatten wir in dieser Woche erhebliche Probleme mit dem Gesundheitszustand der Mannschaft. Zu den Verletzungen von Kraus, Hazl, Kontic und Sanikis kam noch eine Grippe, die fast die gesamte Mannschaft in Mitleidenschaft zog. Für unsere Zuschauer tut mir leid, daß wir die hervorragende Leistung von Balingen heute nicht im Heimspiel wiederholen konnten. In dieser Liga ist fast alles möglich. Man gewinnt auswärts, man verliert zu Hause. Wir waren in Nordhorn beispielsweise recht nahe am Sieg, und dieses Nordhorn schlägt Gummersbach mit 11 Toren. So eng geht es zu in dieser Liga, wo manchmal ganze Kleinigkeiten ein Spiel entscheiden. Heute hatten wir im Tor in der ersten Hälfte durch Musil eine Quote von 55%, in der zweiten Hälfte dann nur noch 25%. Jetzt brauchen wir aus den kommenden drei Spielen mindestens vier Punkte.
Richard Radtka: Wir haben uns für das Melsungen-Spiel vorgenommen, volle 60 Minuten zu kämpfen, egal wie es steht. Das ist eine Lehre, die wir aus dem Wetzlar-Spiel gezogen haben. Ich muß meiner Mannschaft ein dickes Kompliment machen, denn das hat sie mit im Endeffekt nur 7 oder 8 Feldspielern auch durchgepowert, was für unseren guten Fitnesszustand spricht. Ich möchte ganz bewußt niemanden aus dem Team hervorheben, auch wenn es der eine oder andere schon verdient haben könnte. Aber es haben alle durchgezogen bis zum Schluß, und erst dann auf die Anzeigetafel geschaut. Das hat sich ausgezahlt. -
Auch im Spielbericht auf der Homepage des MT Melsungen wird die Schuld größtenteils den Schiedsrichtern in die Schuhe geschoben. Der Artikel ist sehr ausführlich und detailliert, dafür erstmal Kompliment. Aber für einen offiziellen Bericht ist er mir doch zu sehr mit MT-Brille geschrieben.
Ich kann den Frust nachvollziehen, wir waren vor einer Woche gegen Wetzlar in einer ähnlichen Situation. Da waren in der Schlußphase einige kritische Entscheidungen dabei. Aber wir haben 5 Tore dumm verspielt, da brauchte man als GWD-Fan nicht die Schiris anzugreifen, das wäre völlig unangebracht gewesen.
Das Spiel gestern habe ich nicht gesehen. Aber selbst wenn die Schiedsrichter unglücklich agiert haben, muß man die Schuld doch erstmal bei sich suchen. Ein 19-12 (oder auch ein 18-13 wie wir) muß man einfach nach Hause bringen.Die Grippe kann eine Erklärung sein. Allerdings haben wir ohne Just und Buschmann gespielt, dazu ist Niemeyer natürlich noch nicht bei 100%. Und der Melsunger Kader ist ja eigentlich recht breit aufgestellt.
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Der Bericht ist eine Frechheit. Die eigene Dummheit nur an den Unparteiischen festzumachen,
und das noch in dieser Form, das ist einfach nur billig. Dang / Zacharias hatten sicher
nicht ihren besten Tag, aber verloren hat das Spiel die Melsunger Mannschaft alleine. Aber
hinterher sind es ja immer die anderen, die Schuld haben.Stefan
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