Hitlerkomik - moralisch verwerflich oder vertretbar?

  • Vielleicht ein kurzer Vergleich zu Harald Schmidt.
    Er hat ja auch oft nennen wir es mal "Hitler-Elemente" in seiner Sendung...

    wie z.B. die vermeintliche Verabschiedung des Publikum mit "Heil Hitler"... die sich nur als Ankündigung der im Anschluss kommenden Dokumentation über Humor im 3. Reich (Heil Hitler, die Sau ist tot) erwies.
    http://www.youtube.com/watch?v=lT1ZCKghOMQ

    Oder die Verkleidung als Führer um vor Rechtsextremismus zu warnen.
    http://www.youtube.com/watch?v=yCLralhpcdI

    Diese Witze haben fast mit die meisten Lacher... wobei es sich, wie soll man es sagen, eher um "hohoho" Lacher handelt...
    die Leute finden es defintiv witzig, wissen aber nicht, ob sie nun lachen dürfen oder nicht. Das ist das Problem bei der Sache.

    Ich finde es prinzipiell ok über Hitler zu lachen, da bei einer überspitzten Darstellung seiner Person seinen ganzen Wahnsinn hervor bringt.

    Buchempfehlung:
    Rudolph Herzog -
    Heil Hitler, das Schwein ist tot! Lachen unter Hitler - Komik und Humor im Dritten Reich

    Einmal editiert, zuletzt von Summer85 (10. Januar 2007 um 21:18)

  • Ja der gute, alte Harald dürfte der erste Fernsehmacher sein, der regelmässig das dritte Reich und Hitler thematisiert, aber" dirty Harry" schreckt ja aich vor vollkommen garnix zurück;)

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Ich hab den Film heute gesehen und fand ihn ganz nett. Für eine Satire ist er mir zu lasch, da fehlen die Stilmittel ein wenig - auch wenn durchaus gute Ideen drin sind. Dennoch eine gute Abendunterhaltung mit diversen Subtilitäten, kleinen Fiesheiten und einigen Lachern, aber eben - vielleicht bis auf zwei Szenen mit Blondie - doch arg brav umgesetzt. Note 2,5 - kann man angucken, aber nicht direkt 2x hintereinander o.ä.

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • So nun habe ich den Film auch gesehen. Ich finde Ihn twar nicht großartig aber anschaubar. Mir persönlich war er zu brav und politisch zu korrekt. Helge Schneider Fans sollten im übrigen keinen Helgefilm erwarten, denn dass ist "Mein Führer" absolut nicht. Das Hitler einen Schauspiellehrer hatte ist keine Drehbucherfindung Levys, nur war diesewr kein Jude.


    http://www.youtube.com/watch?v=ydu_PU…related&search=

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    3 Mal editiert, zuletzt von Outsider81 (14. Januar 2007 um 13:49)

  • Ich habe unterschlagen, dass ein junger (vermutlich türkischstämmiger) Mitbürger nach dem Film das folgende Fazit zog: "Borat hat mir besser gefallen".

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Heute Abend sind um 22:45 Uhr Dani Levy und Helge Schneider bei Beckmann zu Gast.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Zitat

    Original von Outsider81
    Ja der gute, alte Harald dürfte der erste Fernsehmacher sein, der regelmässig das dritte Reich und Hitler thematisiert, aber" dirty Harry" schreckt ja aich vor vollkommen garnix zurück;)

    Das gab es schon bei Schmidteinander. Also könnte es auch ursprünglich von Herbert Feuerstein kommen.

  • Zitat

    Original von Tester
    Das gab es schon bei Schmidteinander. Also könnte es auch ursprünglich von Herbert Feuerstein kommen.


    Sehe ich auch so. Auch wenn Schmidt Adolf fast noch etwas besser parodiert als Feuerstein.

    Bei Levys Hitlerfilm finde ich übrigens die Zusammenstellung der Schauspieler sehr gut geglückt, das passt gut zusammen.

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • Zitat

    Original von Outsider81
    Heute Abend sind um 22:45 Uhr Dani Levy und Helge Schneider bei Beckmann zu Gast.

    War auf jeden Fall eine interessante Runde, auch wenn ich der Meinung bin, dass Levy den (berechtigten) Gegenargumenten und -fragen meistens aus dem Weg gegangen ist. Ansonsten haben er und Helge Schneider ihren Part sicherlich gut vertreten, ohne sich in sinnlosen Grundsatzdebatten zu verzetteln...

  • Zitat

    Original von Bundesbibo

    War auf jeden Fall eine interessante Runde, auch wenn ich der Meinung bin, dass Levy den (berechtigten) Gegenargumenten und -fragen meistens aus dem Weg gegangen ist. Ansonsten haben er und Helge Schneider ihren Part sicherlich gut vertreten, ohne sich in sinnlosen Grundsatzdebatten zu verzetteln...

    Mit was für Gegenargumenten und Fragen wurde Levy konfrontiert? Ich hab leider vergessen die Sendung zu schauen.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Beispielsweise ist er nie wirklich auf die persönlichen Erlebnisse und Gedanken von Talk-Gast Rolf Schimpf eingegangen, die er mit der Person Hitler verbindet. Als Zeitzeuge hat er natürlich ganz andere Diskussionsgrundlagen als die anderen Herren der Runde inklusive Beckmann...

  • Schmidt & Pocher
    Weiter Streit um das "Nazometer"Die Gags zünden, das Tempo stimmt, das Zusammenspiel funktioniert immer besser: "Schmidt und Pocher" sind im Aufwind. Doch die ARD-Chefs wollen unbedingt das "Nazometer" aus der Sendung verbannen.
    Anzeige
    Sind Schmidt und Pocher an die Grenze des Humors gegangen? -

    Würde man – wie es ja auch eigentlich sein müsste – das Fernsehen der ARD nach den Kategorien Anarchie, Witz, Leichtigkeit bewerten, dann würde man für diese Woche kaum messbare Ergebnisse erzielen. Ben Becker bei „Beckmann“ war eine Selbstdemontage, nur ohne Tragik und Tiefe. Plasbergs sogenannte Talkshow entwickelt sich zum populistischen Brachialstammtisch mit der Grundaussage „Politiker schlecht, Normalmenschen gut“. Frank Elstner erklärt Günther Jauch vor laufenden Kameras, wie schwer ein Lama bei seiner Geburt ist.

    Und die ARD-Chefs haben einen Schuldigen für dieses Programm gefunden: Es ist Harald Schmidt, dessen Sendung sich um „100 Prozent bessern“ müsste, und der aber bitte sofort das „Nazometer“ rausschmeißen soll. Dummerweise ist Harald Schmidts Show mit Oliver Pocher im Moment das Beste, was es in der ARD gibt. Am Donnerstag lieferten die beiden den letzten Beweis. Die Gags zündeten, das Tempo stimmte, das Zusammenspiel funktioniert immer besser. Vor allem Pocher wächst an seiner Aufgabe – wenn er den völlig überflüssigen Gast Sabrina Setlur als „Naddel“ anspricht, dann ist das Systemkritik vom Allerfeinsten. Und Schmidt scheint das zu gefallen – er muss nur auf seine Prinzipien Acht geben.

    „Never complain, never explain“ – dieses Motto des englischen Königshauses war einmal sein Motto: Beschwer dich nie, erklär dich nie. Doch seit dem Start von „Schmidt & Pocher“ erkennt man bei Schmidt manchmal Dünnhäutigkeit. In einem „Spiegel“-Interview setzte Stefan Raab einen kleinen Seitenhieb auf Schmidt, früher ignorierte Schmidt Raab so deutlich, dass jeder wusste, was er von ihm hält. Jetzt erzählt Schmidt seinen Zuschauern, dass Raab mit dem Hubschrauber zum Kaffeetrinken nach Belgien fliegt. Auch mag Schmidt die Kritik der ARD nicht mehr unkommentiert stehen lassen: Das umstrittene „Nazometer“ diente ihm in der Show vom Donnerstag als Laterne, die er von draußen ins Studio trug – ein symbolischer Akt? Ein Anflug von Rebellion? Hat Schmidt nicht nötig, so wie er es in der Vergangenheit nicht nötig hatte. Im Moment ist er bei der ARD das, was er bei Sat1 war: Ein Solitär, jemand, der seinen Job besser macht als der Rest, einer, den sich andere zum Vorbild nehmen sollten. Die ARD braucht ein „Schmidtometer“. Matthias Kalle

    (Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 17.11.2007)

    http://www.Tagesspiegel.de

    Wie lächerlich, Nazi- und Hitlerparodien und Witze gehören schon lange zum Repertoir der Harald Schmidt-Show. Ausgerechnet die Kritik der amoralischen Blödzeitung führte zu das aus dem Nazometer ein (unnötiges) Poltikum wurde.
    Was meint Ihr dazu?

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    2 Mal editiert, zuletzt von Outsider81 (18. November 2007 um 11:49)

  • Zitat

    Original von Outsider81
    Wie lächerlich, Nazi- und Hitlerparodien und Witze gehören schon lange zum Repertoir der Harald Schmidt-Show. Ausgerechnet die Kritik der amoralischen Blödzeitung führte zu das aus dem Nazometer ein (unnötiges) Poltikum wurde.
    Was meint Ihr dazu?

    Witze über Hitler und das NS-Regime finde ich in Ordnung, aber bei den Gaskammern hört für mich der Spass auf.

  • Ich zitiere mal Erich Kästner über Adolf Hitler (in den letzten Jahren der Weimarer Republik): "... das Friseurmodel auf schön....."

    ...leider gabs nicht genug Witze... und nicht genug Leute die hingehört und hingeguckt haben.

    .... und im übrigen bin ich der Meinung, dass alle Gymnasien abgeschafft gehören !

    Nicht der Abgrund trennt, sondern der Niveauunterschied. (Lec)

    Einmal editiert, zuletzt von tausendfeuer (18. November 2007 um 22:42)

  • 1940 drehte Charlie Chaplin "Der große Diktator" ("Meine Rache an dem Kerl, der sich meinen Bart abgeguckt hat" :lol: ). Irgendwelche Ähnlichkeiten der Hauptfigur Adenoid Hynkel mit dem Herrn aus Braunau sind rein zufällig :D . Besonders schön ist der Staatsbesuch von Benzino Napoloni, der auch keinerlei Ähnlichkeit mit einem anderen Diktator hat. :D

    Hitlerkomik ist nichts Neues. Wenn solche Leute duch eine Parodie ins Lächerliche gezogen werden, finde ich das prinzipiell gut. Es kommt aber auf das "wie" an.

    Eine völlig andere Art der Parodie ist der Butler Alfons Hatler in "Der Wixxer" (bzw. als Irrenarzt in "Neues vom Wixxer"). Hatler sieht aus wie AH, redet wie AH, benutzt die Gestik von AH, ist aber völlig harmlos. Das hört sich richtig gefährlich an, aber da beide Filme schräg bis zum geht nicht mehr sind, finde ich es OK.

    Gruß Flevo

    PS: Schmidt und Pocher haben sich NICHT über NS-Opfer lustig gemacht. Ich habe die Sendung gesehen. Die Parodie zielte in eine ganz andere Richtung.

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah. (Fernandel)

  • Zitat

    Original von Flevo


    PS: Schmidt und Pocher haben sich NICHT über NS-Opfer lustig gemacht. Ich habe die Sendung gesehen. Die Parodie zielte in eine ganz andere Richtung.

    Richtig!

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )