Weswegen hat denn Ramota direkt die Rote gesehen?
Hätte vorher nicht gedacht, dass es doch ein so klarer Sieg des WHV wird.
Weswegen hat denn Ramota direkt die Rote gesehen?
Hätte vorher nicht gedacht, dass es doch ein so klarer Sieg des WHV wird.
ZitatOriginal von Marc
Weswegen hat denn Ramota direkt die Rote gesehen?Hätte vorher nicht gedacht, dass es doch ein so klarer Sieg des WHV wird.
Klarer Ellenbogencheck nachdem der Ball bereits gespielt war. Er hatte schon in den ersten Minuten Glück mit der gelben Karte. Da waren es eigentlich schon dunkelrote zwei Minuten. War halt für ihn und seinen Mannschaftskollegen nicht der Tag. Düsseldorf spielte recht unterirrdisch und schien nach dem Pokalerfolg sich auch eines Sieges in Wilhelmshaven sicher.
Beim WHV lief alles am Schnürchen und die Abwehrformation stand bombensicher. Der Sieg war nie in Gefahr und so kam auch kaum Spannung auf.
Tja, wieder mal typisch Düsseldorf. Einer guten Leistung folgt meist die Katastrophe. So schwach wie gestern hab ich die HSG noch nie gesehen. Das war gar nichts. Da ragte keiner raus...auch nicht Vasilakis, der zwar einige Tore geworfen hat, aber genauso oft Torwart getroffen oder das Tor verfehlt hat. Das war auch nicht doll. Björn Navarin hat derzeit nicht mal ansatzweise 1.Liga-Niveau. Das ist gar nichts. Auch Sieberger gestern sehr schwach. Wieder mal viel verworfen. Gut für mich war Puhle im Tor
ZitatOriginal von HSG-Fan
Gut für mich war Puhle im Tor
Das ist der Einzige, den man aus dem HSG-Team bescheinigen kann, eine ansprechende Leistung gebracht zu haben!
HSG: Erste Halbzeit verschlafen
2:48 Uhr zeigte die Uhr des Mannschaftsbus der HSG Düsseldorf an, als dieser an der Sporthalle an der Graf-Recke-Straße hielt. Im Gepäck brachten die Blau-Gelben eine bittere 24:30 (10:18) – Niederlage aus Wilhelmshaven mit. Torhüter Matthias Puhle, der in der 18. Minute kam, war der einzige Lichtblick.
Kaum war das Spiel in der Nordfrost-Arena angepfiffen, schon war es entschieden. Der Wilhelmshavener HV, der sich im Gegensatz zur Vorsaison deutlich verstärkt hatte, begann stark. Dem Führungstreffer in der ersten Spielminute durch den ehemaligen Dormagener Jacek Bedzikowski folgten drei Treffer des ehemaligen Düsseldorfers Gylfi Gylfason. Nach gerade einmal sieben Minuten stand es bereits 4:0 für die Gastgeber.
Erst in der 9. Minute gelang Youngster Philipp Pöter der erste Treffer für die HSG Düsseldorf – 1:5. Aber das Spiel wurde nicht besser, die Düsseldorfer kamen mit der guten Deckung des WHV überhaupt nicht zurecht, zudem scheiterte man reihenweise am gut aufgelegten Torhüter Adam Weiner.
So konnte sich der WHV bis zur 15. Minute auf 10:3 weiter absetzen, acht Minuten später stand es sogar 17:7 für das Team von Michael Biegler. Die Teams wechselten die Seiten beim Spielstand von 18:10.
„So eine schlechte Halbzeit habe ich schon lange nicht mehr gesehen, zuletzt in der vergangenen Saison in Wetzlar“, analysierte HSG-Manager Frank Flatten die ersten dreißig Minuten. „Wir haben leider die erste Hälfte komplett verschlafen, haben überhaupt nicht zu unserem Spiel gefunden.“
Auch im zweiten Durchgang boten die Gastgeber eine starke Partie und zogen bis zur 43. Minute sogar auf 24:13 davon. Drei Minuten später erzielte Björn Navarin mit seinem Treffer zum 15:24 sein insgesamt 1000stes Bundesliga-Tor.
Düsseldorf zeigte Moral, kämpfte bis zum Ende und kam noch einmal heran: 22:27 in der 56. Minute durch Frank Berblinger. Doch am Ende verloren die Blau-Gelben hochverdient beim WHV mit 24:30 (10:18). Alexandros Vasilakis war zwar mit acht Treffern Düsseldorfs erfolgreichster Torschütze der Blau-Gelben, der Torjäger erwischte ebenfalls keinen guten Tag. Einziger Lichtblick im Düsseldorfer Team war Matthias Puhle, der in der 18. Minute für Almantas Savonis eingewechselt wurde. Der ehemalige Rheinhausener wehrte insgesamt 16 Bälle ab und konnte 47 % der Bälle halten, die auf sein Tor kamen.
Durch diese Niederlage rutschte die HSG mit nunmehr 4:16 Punkten auf den 16. Platz ab, während Wilhelmshaven einen Sprung auf Platz 11 machte und nun 6:14 Punkte aufweist.
„Alle Spieler, die zuletzt überragend agiert haben, haben heute einen rabenschwarzen Tag erwischt“, so Flatten nach dem Spiel. „Aber diesen muss man ihnen auch mal zugestehen.“
Nun haben die Düsseldorfer Handballer erst einmal bis zum 15. November Zeit, sich über die Niederlage in Wilhelmshaven Gedanken zu machen und das ganze aufzuarbeiten. Dann kommt der neue Klub von Düsseldorfs Torjäger Alexandros Vasilakis ins Burg-Wächter Castello: Der SC Magdeburg gastiert dann erstmalig in Reisholz. „Ich fordere dann von meiner Mannschaft Wiedergutmachung“, so HSG-Coach Nils Lehmann.
Statistik:
Wilhelmshavener HV: Adam Weiner (1. bis 60. Minute, 22 Paraden, 50 % gehaltene Bälle), Jendrik Meyer (bei einem Siebenmeter, 1/1 Parade, 100 % gehaltene Bälle) – Kristijan Ljubanovic (2), Bostan Hribar, Manuel Liniger (3), Gylfi Gylfason (6), Frank Habe (3), Tobias Schröder (2/1), Jacek Bedzikowski (2), David Katzirz (1), Jan-Hendrik Behrends (7), Renato Rui, Christian Köhrmann, Oliver Köhrmann (4)
HSG Düsseldorf: Almantas Savonis (1. bis 18. Minute, 2/1 Paraden, 14 % gehaltene Bälle), Matthias Puhle (18. bis 60. Minute, 16 Paraden, 47 % gehaltene Bälle) – Max Ramota, Florian von Gruchalla (n.e.), Robert Heinrichs (3), Frank Berblinger (4/2), Fabian Schneider, Robert Runge (1.), Maik Makowka (4), Jens Sieberger, Nikos Kokolodimitrakis (1), Björn Navarin (1), Alexandros Vasilakis (8), Jörg Schürmann, Philipp Pöter (2)
Schiedsrichter: Lars Geipel, Steuden und Marcus Helbig, Landsberg
Zeitstrafen: WHV: 4 (32. Schröder, 45. Behrends) – HSG: 0
Rote Karten: 29. Minute: Max Ramota nach Schlag ins Gesicht von Tobias Schröder (übertriebene Härte)
Siebenmeter: WHV: 2/1 (9. Liniger scheitert an Savonis) – HSG: 3/2 (41. Berblinger scheitert an Meyer)
Auszeiten: WHV: 23:54 Minute und 48:51 Minute – HSG: 7:40 Minute
Spielfilm: 1:0 (1.), 3:0 (3.), 4:0 (7.), 6:1 (10.), 7:2 (12.), 8:3 (14.), 10:3 (15.), 11:4 (17.), 13:5 (19.), 14:6 (21.), 16:7 (23.), 17:8 (24.), 18:9 (28.), 18:10 (Halbzeit) – 19:10 (34.), 21:11 (36.), 23:12 (42.), 24:15 (46.), 25:17 (49.), 26:19 (52.), 27:20 (54.), 27:22 (56.), 29:23 (57.), 30:24 (Endstand)
Zuschauer: 2.200
Von: Markus Hausdorf, Pressesprecher HSG Düsseldorf
Aus der Westdeutschen Zeitung
ZitatAlles anzeigenHSG im freien Fall Richtung Tabellenende
Durch die Niederlage gegen den Wilhelmshavener HV rutscht das Team von Nils Lehmann auf einen Relegationsplatz.
Düsseldorf. Wenn Manager Frank Flatten von der schlechtesten ersten Hälfte seit langer Zeit spricht, Spieler ratlos nach einer Erklärung für das Dargebrachte suchen und es schwer fällt, einzelne Akteure positiv hervorzuheben, dann muss die HSG Düsseldorf ein regelrechtes Debakel erlebt haben.
So verlor das Team von Trainer Nils Lehmann bei Abstiegskonkurrent Wilhelmshavener HV verdient mit 24:30 (10:18). Für die Beteiligten lagen die Gründe für die herbe Niederlage auf der Hand. "Wir haben das Spiel in der ersten Hälfte vergeigt. Da fehlte einfach der mannschaftliche Zusammenhalt, die Einstellung war nicht ausreichend, um einen Gegner wie den WHV zu schlagen", sagte Flatten.Lehmann sprach gar von einem kollektiven Ausfall, der so gar nicht zu den Erwartungen passte, mit denen die Düsseldorfer Handballer nach dem überraschenden Pokalsieg am Mittwoch in Nordhorn an die Nordsee gefahren waren.
Tatsächlich wurde der Beginn vollkommen verschlafen, schnell lagen die Hausherren komfortabel mit 5:0 und 10:3 in Führung. "Unsere Chancenverwertung war katastrophal. Die Deckung stand lange Zeit nicht so stabil wie zuletzt", so Philipp Pöter, der nach neun Minuten Torflaute den ersten Gästetreffer markierte.
"Wilhelmshaven ist schnell davongezogen und hat sich damit das Selbstvertrauen verschafft, das wir uns eigentlich holen wollten. Vielleicht haben wir uns selbst zu sehr unter Druck gesetzt", so Torhüter Almantas Savonis. Zu allem Überfluss sah Max Ramota nach einem überharten Einsatz kurz vor der Pause die rote Karte.
Der Frust saß tief, auch wenn Ramota beteuerte, seinen Gegenspieler nicht im Gesicht getroffen zu haben. "Wer mich kennt, weiß, dass ich so etwas nicht absichtlich tun würde. Aber natürlich habe ich mit dem Verweis meiner Mannschaft geschadet."
Erst in Hälfte zwei kam die HSG etwas besser ins Spiel, vor allem dank der starken Leistung von Mathias Puhle, dessen Paradenkonto am Ende 17 vereitelte Würfe aufwies. Doch weiterhin regierte Tristesse im Düsseldorfer Spiel. Von der spielerisch wie kämpferisch einwandfreien Leistung in Nordhorn war nichts mehr zu sehen. Immerhin hielt sich der Schaden letztlich in Grenzen, die zweite Halbzeit gewannen sogar die Gäste - ein schwacher Trost.
Trainer Nils Lehmann erinnerte nach dem Spiel an die Philosophie seines Vorgängers Richard Ratka. "Er meinte immer, es gibt zwei bis drei Spiele pro Saison, bei denen alles schief geht. Wenn man dieser Theorie Glauben schenken darf, haben wir jetzt wenigstens eines weniger davon vor uns."
Trotz allen Galgenhumors rutscht die HSG mit der Niederlage in Wilhelmshaven wieder auf den Relegationsplatz 16, allerdings punktgleich mit vier Konkurrenten. Als möglicher Punktelieferant stellt sich in der kommenden Woche der SC Magdeburg in Düsseldorf vor. Genug Zeit, den Auftritt in Wilhelmshavener Nordfrost-Arena aus den Spielerköpfen zu streichen und die Defizite zu bearbeiten, die zuletzt schon vergessen schienen.
06.11.06
Von Carsten Gietmann