Doping und die Zukunft des Sports

  • Man kann den Ärger der Sportler über das aktuelle Meldesystem verstehen. Wer nicht Wochen im Voraus seinen Tagesablauf minutiös angeben kann riskiert eine Sperre, während gleichzeitig Sportler wie Alberto Contador trotz positivem Dopingbefund im Wettkampf straffrei bleiben.

    Heute hat der spanische Radsportverband RFEC die geplante einjährige Sperre von Contador wieder aufgehoben. Schon die nur einjährige Sperre wäre ein Witz gewesen angesichts der Tatsache, dass es in Europa seit über zehn Jahren keine Fall von Clenbuterol im Fleisch gegeben hat und Contadors Teamkameraden, die mit ihm zusammen gegessen haben, allesamt negativ getestet wurden. Und dann waren da auch noch die Weichmacher in seinem Blut ... Aber weil Contador dieses milde Urteil nicht genehm war, legt er Einspruch ein und die Sperre wurde komplett aufgehoben. :wall: Erklär mal einem Sportler, warum er weiterhin seine Privatsphäre für den Kampf gegen Doping opfern soll.

  • Erklär mal einem Sportler, warum er weiterhin seine Privatsphäre für den Kampf gegen Doping opfern soll.

    Ganz einfach, um den Schein zu wahren, dass was gegen Doping unternommen wird ...

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Naja, wenn selbst der Ministerpräsident José Luis Zapatero das Verfahren in Frage stellt. Der ''Nationalheld'' darf nicht gestürzt werden.

    http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,745888,00.html

    In Spanien gilt Contador trotz der Clenbuterol-Vorwürfe als Nationalheld,
    der Profi selbst preist sich als "Musterbeispiel eines sauberen
    Sportlers". Der eigene Ministerpräsident José Luis Zapatero hatte sich
    am vergangenen Wochenende höchstpersönlich eingemischt und via Twitter
    quasi regierungsamtlich mitteilen lassen, es gebe keine Grundlage für
    eine juristische Verfolgung Contadors. Dass der Radsportverband dem
    widersprechen würde, galt spätestens dann als unwahrscheinlich. Der
    dänische Saxo-Bank-Teamchef Bjarne Riis, selbst in den neunziger Jahren
    Tour-Sieger und anschließend geständiger Dopingsünder, nannte das
    Ergebnis dann "auch keine Riesenüberraschung mehr".

  • Zitat

    SpOn

    Die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) erwägt die Abschaffung der B-Probe bei Dopingtests. "Wir könnten damit viel Geld sparen, und die Rechte der Athleten würden nicht verletzt", sagte Wada-Generaldirektor David Howman am Rande des internationalen Sport-Kongresses SportAccord in London. Die Abweichungen zwischen den Ergebnissen der A- und B-Probe seien seit drei Jahren praktisch null, so Howman, es sei denn, es liege Manipulation oder Unbrauchbarkeit durch zu lange Lagerung der Probe vor. Frühestens am 1. Januar 2015 könnte die Regeländerung im neuen Wada-Code in Kraft treten.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.


  • -> Videobeitrag

  • Die zeit hatte vor einigen tagen einen durchaus interessanten artikel zur thematik des dopingtest im fussball


    Zitat


    Hinzu kommt: DFB- und Nada kontrollieren Urin, aber kein Blut. Mittel wie das beliebte Wachstumshormon können überhaupt nicht nachgewiesen werden. Dabei ist es angeblich schon seit Ende der achtziger Jahre im deutschen Sport verbreitet. Athleten berichten, das Hormon sei gut für den Muskelaufbau und lasse Fett schmelzen.

    Quasi ungestört können Fußballer auch ihre Ausdauer manipulieren, Blutdoping mit Eigen- oder Fremdblut wird nicht kontrolliert. Auch einige Formen des Blutdopingmittels EPO – wie etwa das von der Tour de France bekannte Cera – sind ohne Blutproben nicht nachweisbar. Ebenfalls unentdeckt würde der Einsatz von künstlichen Sauerstoffträgern, HBOC, bleiben.

    woo woo woo - you know it, bro

  • Ja, gesperrt bis 2013, obwohl er die Karriere 2007 beendet hat.

    :rolleyes:

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • Interessant sind doch 2 Dinge in der Begründung. Zum einen die Einstufung, dass Ullrich trotz der Disko-Affäre nicht als "Wiederholungstäter" zu bewerten ist und zum anderen der Zeitpunkt der Bestrafung. Einerseits annulliert man alle Resultate seit dem 1. Mai 2005 - weil er seitdem nachweislich Fuentes-Kunde gewesen sein soll, andererseits wählt man als Zeitpunkt der Sperre nicht den Tag der Überführung, sondern den ersten Tag vor dem CAS. Bei Contador hingegen nahm man nicht den Termin der ersten Anhörung vor dem CAS, sondern den der positiven Probe...

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Steht auch drin in der Begründung.

    Zitat

    Bei Sportlern, die nicht von sich aus einsichtig sind, soll die Sperre mit dem ersten Verhandlungstermin beginnen. Als solchen versteht der CAS aber nur einen, in dems auch um die Sache selbst geht und nicht nur im Zulässigkeits- und Verfahrensfragen. Ein solcher erster Termin habe erst beim CAS stattgefunden, nämlich an besagtem Tag.

    Contador hat ja nicht bestritten, dass Clenbuterol in seinem Blut war, sondern nur wie es rein kam.

    Nicht lebenslänglich gesperrt wurde Ulle wegen Lex mitior.
    2009 wurde die Regelung für Amphetamine ausserhalb von Wettkämpfen geändert.
    Diesbezüglich hat es sich für Ulle gelohnt, dass das Verfahren so lange dauerte.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Das IOC hat kurz vor der achtjährigen Ablauffrist von den knapp 3700 Dopingproben der Athen-Spiele 105 erneut kontrolliert. Dabei war die Analyse bei fünf Athleten aus Osteuropa positiv ausgefallen. Das Quintett hatt mit anabolen Steroiden gedopt.

    Im Fall Armstrong hat das IOC noch nicht reagiert. Quelle spiegel online

    2011 führte die NADA 7767 Trainingskontrollen durch, ganze 4 Proben waren positiv ( BZ vom 7.12.12)

    So, nun wissen wir es, der deutsche Spitzensport ist sauber, es gibt kein Doping.

  • So, in ein paar Stunden wird das Interview von Lance Armstrong bei Oprah Winfrey ausgestrahlt (also der erste Teil) und wir werden wenigstens zum Teil erfahren, was tatsächlich alles von ihm gesagt wurde, was nicht. Die Spekulationen schossen ja ins Kraut. Bis hin zu den UCI-Granden sollte ja scheinbar alles belastet werden, was Rang und Namen im Radsport hat(te).
    Vermutlich wirds Morgen vom Interview zahlreiche Ausschnitte zu sehen geben, die Medien nehmen solche Inszenierungen ja dankbar auf. Wie erhellend die Ausführungen des Herrn A. sein werden, steht wohl auf einem anderen Blatt.

    Aber gespannt darf man sein.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Es wird nicht nur Ausschnitte zu sehen geben, sondern das komplette Interview. Der Discovery Channel zeigt die Sendung morgen früh ab 3 Uhr parallel zur US-Austrahlung und um 19:15 Uhr gibt es eine Wiederholung beim Discovery Channel und auf DMAX.

    Ich bin gespannt ob er wirklich Ross und Reiter genannt hat (evtl. auch Namen außerhalb des Radsport-Kosmos) oder ob es so eine Farce wird wie Lebron James' Decision ;)

  • Freundschaft!

    Das Interview wurde bereits annuliert. Er wurde positiv auf ein Wahrheitsserum gestestet. Habe ich jedenfalls im Internet gelesen.