Doping und die Zukunft des Sports

  • Selbst die oft kritisierten Italiener greifen härter durch als der DTTB:

    Zitat

    Alessandro Colo kommt mit einjähriger Sperre davon

    [...] Bei Colo wurde eine viermal höhere Menge von Clenbuterol als bei Contador entdeckt. Wie der Spanier machte auch der Italiener den Verzehr von verseuchtem Fleisch für den positiven Dopingtest verantwortlich. "In Mexiko werden 18 Prozent des Fleisches mit Clenbuterol behandelt", erklärte Colo.

    Das Antidoping-Gericht hielt Colos Einwände für glaubwürdig. Daher wurde die übliche Zweijahressperre auf ein Jahr reduziert, weil grobes Verschulden ausgeschlossen wurde. Colo wird nach dem 20. Mai 2011 wieder an Wettkämpfen teilnehmen dürfen.


    Quelle: Radsport-News.com

  • Dieser ganze Dopingmist geht mir so langsam auf den Senkel
    Ich habe manchmal den Eindruck das es mehr Institutinon gibt die sich damit beschäftigen als es Sportler gibt und alle arbeiten gegeneinander
    und jede Woche werden neue Substanzen gefunden die angeblich
    die Leistung steigern.
    Da blickt wirklich kein Sportler mehr durch

    Beim Langlauf oder Sprint kann ich mir vorstellen das es ein paar Sekundenbruchteile bringt genauso wie bei den Schwimmern

    Das beim Pferdesport eine Salbe benutzt wird die die Muskulatur in irgendeiner Form beeinflussen kann,kann ich auch noch nachvollziehen

    aber wie zum Teufel soll die Schlaghand beim Tischtennis
    von Doping beeinflusst werden

    Irgendwo wird die ganze Sache zu Farce
    und es werden irgendwo Millionen von dem Zeugs Euro
    in gewisse Taschen fließen

    Mit Wettbewerbsvorteil oder Sportlerschutz hat das meiner Meinung nach nichts mehr zu tun

    Nur so meine Gedanken
    MfG

  • Geht hier ja nicht um Ping Pong in der Garage oder auf der Klassenfahrt, das ist schon ein extrem anstrengender und sehr schneller Sport, so weit mir bekannt. Und da kann man mit gewissen Medikamenten schon einiges machen, z.B. mit Clenbuterol, welches u.a. einen sehr positiven Effekt auf die Regenerationszeit hat.
    Am schönsten finde ich, dass zusätzliche positive Werte bei anderen TT ein beweis sein sollen, dass es am Essen gelegen haben soll.

  • Zitat

    Original von Geraldo
    aber wie zum Teufel soll die Schlaghand beim Tischtennis
    von Doping beeinflusst werden

    Tischtennis geht ja nicht nur auf die Schlaghand. Auch die Beinmuskulatur wird extrem beansprucht und wenn man bei einem Turnier dann in Einzel, Doppel und Teamwettbewerb bis zu zwei oder drei Spiele täglich absolviert, dann kommen doch auch wieder Ausdauerkomponenten oder regenerative Wirkungen zum Tragen. Wenn man jetzt noch mal darüber nachdenkt, welche Rolle auch die Konzentrationsfähigkeit bei der Erahnung der Bälle einnimmt, dann kann jeder noch so kleine Beitrag am Ende entscheidend sein.

    Nehmen wir doch mal nur das Spiel Flensburg - Kiel. Die SG bricht nach 50 Minuten ein, weil sie das Tempo des THW einfach nicht mehr mitgehen kann. Die Fehlerquote häuft sich, die Ballverluste nehmen zu und am Ende gewint der THW mit sechs Toren. Nicht, weil er von den rein handballerischen Fähigkeiten besser war (das sind die Spiele, wo sich ein Vorsprung nach und nach herausbildet), sondern weil er in Sachen Athletik und Ausdauer der SG überlegen war.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (15. Oktober 2010 um 17:34)

  • Wenn es denn so war mit dem verseuchtem Huhn, was ich in China keinesfalls ausschließen möchte, war das allerdings recht dämlich von den TT-Spielern, da das ja spätestens durch die OS in Peking allgemein bekannt ist, dass da alles mögliche im Essen sein kann.

    Grundsätzlich hat Clen schon ein paar Wirkungen, die auch nem TT-Spieler nützen könnten, allerdings hat Clen auch ne für TT Spieler nachteilige Nebenwirkung, zittrige Gliedmaßen. Präziser wird das Spiel dadurch sicher nicht.
    Aber Logik beim Dopen ist so ne Sache ...
    Und das der Rest der Truppe ebenfalls Clenspuren hatte, beweist im grunde genommen auch nichts, können ja alle was genommen haben ...

    In Spanien waren allerdings die letzten 19000 Rindfleischproben negativ auf Clen.

    Ach ja, zum Pferdesport. Da hat Doping doch ne noch längere Tradition als z.B. beim Radsport oder Gewichtheben, dort wurde es ja quasi erfunden.
    In dieser Tradition sind noch heute besonders in Belgien Tierärzte hoch im Kurs bei Radsportlern ...

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Ich habe es schon mehrfach gesagt: "Wo Doping nutzt wird es auch genommen", das ist halt so !!
    Damit muss man sich abfinden. Wer am cleversten ist kommt oft ungestraft davon.
    Die ganzen Beteuerungen nach dem erwischt werden kann ich nicht mehr hören !!

  • Nach DTTB-Angaben hat der Kölner Experte Wilhelm Schänzer am Mittwoch eine umfassende Bewertung der Analyseergebnisse vorgelegt. Darin heißt es: „Aufgrund der Tatsache, dass der Einsatz von Clenbuterol in der Tiermast bekannt ist, ist eine Aufnahme von Clenbuterol über verunreinigte Lebensmittel die wahrscheinlichste Befunderklärung. Eine dopingrelevante Anwendung von Clenbuterol ist höchst unwahrscheinlich.“

    Schänzer gilt als absolut führend auf seinem Gebiet. Ich erinnere gerne an seine Aussagen zum ''Fall Ullrich''. Seine Neutralität steht wohl außer Frage. Jetzt kann man natürlich noch über das ''höchst unwahrscheinlich'' diskutieren. Schänzer scheint Ovtcharov zumindest entlastet zu haben. Die WADA und der Tischtennis-Weltverband ITTF können sowieso noch Einspruch gegen diese Entscheidung einlegen.

    http://www.welt.de/sport/article1…gesprochen.html

    Das belgische Magazin Humo wollte die ''Wahrheit über Contador'' veröffentlichen. Weiß jemand schon mehr darüber?

    http://www.sueddeutsche.de/sport/radsport…mpfer-1.1010436

    Einmal editiert, zuletzt von Tretjock (15. Oktober 2010 um 19:28)

  • Mal dumm gefragt. Wenn eine dopingrelevante Anwendung von Clenbuterol höchst unwahrscheinlich ist im Tischtennis, warum wird dann darauf getestet? Man testet ja nicht auf alle verbotenen Substanzen. Die untersuchenden Labore werden sich doch dabei etwas denken, oder? ;)

    Ob die Neutralität bei einem deutschen Arzt an einem deutschen Institut und einem deutschen Sportler außer Frage steht, da wird glaube ich die internationale Sportwelt durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Die einen werden sich damit zufrieden geben, andere wiederum nicht. Mit einer Aufarbeitung wie im Fall Colo könnte man sich ja durchaus noch zufrieden geben, aber Freispruch?

    Zum Thema Humo. Sie hatten einen einen Astana-Teamkollegen zitiert, der halt erklärt hat, dass Contador das Clenbuterol bei der Dauphine-Rundfahrt zur Gewichtsreduktion genutzt haben soll, dort dann aber auch für das Blutdoping seine Beutel vorbereitet haben soll. Mit dem Rückführung des Eigenbluts während der Tour wäre dann das Clenbuterol wieder bei der Tour in den Körper gelangt.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (15. Oktober 2010 um 20:23)

  • Das Problem Doping wird uns wohl noch ein paar Jahre verfolgen

    Es gibt offensichtlich Tausende Medikamente mit Inhaltsstoffen
    die für irgendwas entwickelt wurden aber auf der Antidopingliste stehen

    Sowie ich das die letzten Jahre verfolgt habe,ist es durchaus möglich das Sportler Mittel zu sich nehmen ohne zu wissen das sie auf der Liste stehen

    Ich erinnere mal an den berühmten Beipackzettel "wenn nicht fragen sie ihren Arzt oder Apotheker"

    Es soll keine Entschuldigung für die Sportler sein aber es sieht zumindest so aus das der Sportler nicht mal Getränke kaufen kann
    ohne eine Antidopingbehörde anzurufen,welche auch immer

    MfG

  • Zitat

    Original von Geraldo
    ...Sowie ich das die letzten Jahre verfolgt habe,ist es durchaus möglich das Sportler Mittel zu sich nehmen ohne zu wissen das sie auf der Liste stehen
    ...

    Ja, so wie der arme Galia. Nein, das kann ich nicht glauben, nicht im Spitzensportbereich. Das kann weder eine Entschuldigung, noch eine Erklärung sein, sonst können wir das Thema Antidopingkampf doch gleich ganz vergessen.

  • Zitat

    Original von Geraldo
    Das Problem Doping wird uns wohl noch ein paar Jahre verfolgen

    Das Problem wird uns solange verfolgen, bis man Doping freigibt. ;)

    Zitat

    Original von Geraldo
    Es gibt offensichtlich Tausende Medikamente mit Inhaltsstoffen
    die für irgendwas entwickelt wurden aber auf der Antidopingliste stehen

    So ist das mit den zwei Seiten einer Medaille. Für den Kranken geht es ja faktisch auch darum seine Leistungsfähigkeit zu erhöhen.


    Zitat

    Original von Geraldo
    Sowie ich das die letzten Jahre verfolgt habe,ist es durchaus möglich das Sportler Mittel zu sich nehmen ohne zu wissen das sie auf der Liste stehen

    Möglich ist vieles, Profisportlern muss man dann aber auch eine mangelnde Berufseinstellung attestieren.

    Zitat

    Original von Geraldo
    Ich erinnere mal an den berühmten Beipackzettel "wenn nicht fragen sie ihren Arzt oder Apotheker"

    Es soll keine Entschuldigung für die Sportler sein aber es sieht zumindest so aus das der Sportler nicht mal Getränke kaufen kann
    ohne eine Antidopingbehörde anzurufen,welche auch immer

    MfG

    Genau, dem behandelnden Arzt mitteilen, das man Leistungssportler ist, wäre schon mal ein erster Anfang. Und wenn eine Behandlung mit Dopingmitteln unabdingbar ist, kann man auch immer noch Ausnahmegenehmigungen beantragen. Das ist bei einigen Mitteln wie den Kortisonhaltigen Asthmapräparaten einfacher, wie bei anderen.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Der Tischtennis - Weltverband (ITTF) wird keinen Einspruch gegen den Freispruch von Ovtcharov einlegen.

    http://www.sport1.de/de/tischtennis/newspage_300703.html

    Sehr interessant fand ich eine Aussage von Ovtcharov zu seiner Haarprobe. Angeblich soll sie sehr stark zu seiner Entlastung beigetragen haben.

    "Das Ergebnis meiner freiwilligen Haarprobe ist negativ. Der ohnehin geringe Clenbuterol-Wert in meinen Dopingkontrollen stützte schon meine Darstellung, aber dadurch, dass nun über die Haarprobe für den Zeitraum von mehreren Monaten nichts festzustellen war, ist Doping ausgeschlossen. Das ist ein sehr wichtiger Beweis für meine Unschuld", sagte Ovtcharov.

    Gibt es eigentlich Neuigkeiten im Fall Rafael Muñoz Pérez ? Die WADA wollte doch den Fall untersuchen. Ich habe bis heute nichts mehr zu diesem Thema gehört. Naja, nicht wirklich verwunderlich, oder?

    http://www.rp-online.de/sport/mehr/and…aid_892581.html

    Die diversen Weltverbände reden immer von Transparenz im Kampf gegen Doping. Da gibt es noch viel zu tun.

  • Zitat
    Zitat

    Operacion Galgo in Spanien
    Fuentes bei Dopingrazzia erneut verhaftet[Blockierte Grafik: http://www.radsport-news.com/counter/newscnt.php?id=66833]
    [Blockierte Grafik: http://www.radsport-news.com/files/fotos/fu…6.thumbnail.jpg]09.12.2010 - (sid/rsn) - Eufemiano Fuentes ist vier Jahre nach der Operacion Puerto in einer der größten Doping-Razzien der spanischen Geschichte erneut verhaftet worden. Nach einem Bericht der Tageszeitung El Pais gehörte der Gynäkologe zu mehreren Personen, die im Rahmen von in der Leichtathletik-Szene vorgenommenen Durchsuchungen festgenommen wurden. Das Ganze trägt den Namen Operacion Galgo (Windhund).
    ...

    Medienberichten zufolge handelte es sich um eine der größten Aktionen im Anti-Doping-Kampf in der Geschichte des Landes...


    http://www.radsport-news.com/sport/sportnews_66833.htm

  • Schon ein paar Tage alt, aber nicht minder interessant im Zusammenhang mit den Aussagen von Contador (und auch Armstrong).

    Floyd Landis kennt sich offenbar aus mit Clenbuterol: "Ich weiß, dass
    Fahrer Clenbuterol genommen haben. Ich denke, das Risiko Clenbuterol
    heute zu nehmen, ist größer als früher, als es noch keine
    Trainingskontrollen gab. Trotzdem bleibt das Risiko, erwischt zu werden,
    auch heute vergleichsweise klein, denn das Mittel ist in der Regel
    längst abgebaut, wenn eine Kontrolle kommt."

    ....und weiter....

    Landis bekräftigt jetzt seine Aussagen und sagt über die Zeiten, in
    denen er für US Postal (mit Lance Armstrong) und Phonak fuhr: "Es ist
    sehr einfach, Anabolika, egal ob Testosteron, Wachstumshormon oder
    irgendwas in der Art und EPO zu nehmen und Bluttransfusionen zu machen.
    All das kann man einfach nehmen ohne erwischt zu werden, und wir haben
    das regelmäßig getan."

    Quelle: http://www.sportschau.de/sp/weitere/new…_sportschau.jsp

    Einem Zeitungsbericht zufolge sollen "nicht nur
    Leichtathleten" und "nicht nur Spanier" betroffen sein. Der Skandal
    scheint internationale Ausmaße anzunehmen.

    Quelle: http://www.ftd.de/sport/:fuentes…s/50205119.html

    Na, wir warten schon seit über 4 Jahren auf eine Veröffentlichung. Allein mir fehlt der Glaube an eine lückenlose Aufklärung. Hoffentlich wird diese ''Operación Galgo'' nicht genauso im Sand verlaufen, wie schon die ''Operación Puerto''. Der spanische Spitzensport hat ein massives Glaubwürdigkeitsproblem.

  • TAZ: Antidoping Bemühungen-Basketballer und Handballer wehren sich

    Laut den Dopingbestimmungen gibt es Meldepflichten für Profisportler bzgl. deren Aufenthaltortes, damit überraschende Dopingkontrollen durchgeführt werden können. Dagegen hat sich u.a. die Handballspielergewerkschaft GOAL widersetzt und die Mitglieder haben den Standort von GOAL dazu angegeben. Hintergrund soll wohl der Wunsch einer stärkeren Beteiligung der Spieler an den Antidoping Bemühungen sein.

    Edit:
    Handball-world.com: Bitter verteidigt Anti-Doping-Protest

    Also ich finde das mal wieder äußerst schwach. "Ja, wir wollen, dass kontrolliert wird, aber bitte, nicht so.
    Wir werden uns was überlegen, versprochen." Nein, das Meldesystem ist doch ungeheuer wichtig, um unangekündigte Kontrollen außerhalb der Wettbewerbe durchführen zu können. Und die Kontrollen bleiben die wichtigsten.
    Klar, hat auch ein Sportler recht auf eine Privatsphäre, ich erinnere mich noch an den Fall eines Radsportlers, der bei der Beerdigung seines Sohns recht barsch aufgefordert worden sein sollte, aber das ist kein Grund gegen die Meldepflicht. Ohne die Meldepflicht kann man doch Doping am Besten gleich legalisieren.