Krabbe und Breuer wurden damals wegen Medikamentenmißbrauchs gesperrt. Das Medikament, welches sie nahmen, enthielt Clenbuterol. Zum damaligen Zeitpunkt stand das Medikament aber nicht auf den offiziellen Dopinglisten.
Es sollte schon bei der Wahrheit geblieben werden.
Doping und die Zukunft des Sports
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Jaja, erlaubt ist, was nicht auf der Liste steht - Die gleiche Ethik, wie bei Ludger Beerbaum und den deutschen Reitern. Fakt ist, dass Krabbe und Breuer Clenbuterol intus hatten, oder?
Eine Frage: Mit welcher Begründung ließ sich denn der Medikamentenmissbrauch nun rechtfertigen und der DLV konnte eine Sperre aussprechen? Da gibt die Spiegel-Chronologie oder im Focus mir nun auch bei weiterer Recherche keinen Aufschluss.
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So ist, erlaubt ist, was nicht auf der Liste steht. Leider. Und damit drehen wir uns im Kreis...
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Eine positive Dopingprobe am Ruhetag vor dem wichtigen Aufstieg zum Col du Tourmalet.
Die UCI hatte Contador bereits am 24. August über den positiven Befund informiert, aber wohl vergessen dieses Ergebnis auch der Öffentlichkeit mitzuteilen. Und auch Contador hatte trotz des Wissens um seine positive Probe kein Problem damit im Interview mit der SportBild zu sagen: "Die Dopingfälle sind Vergangenheit. Wir haben harte Kontrollen, zuletzt gab es keine positiven Tests." -
Na, es bleibt aber dabei, dass das ''Dopingzentrum'' nunmal in Spanien war/ist. Fuentes ist Spanier und der Großteil seiner Kunden sollen spanische Spitzensportler gewesen sein. 200 - 250 Sportler sollen auf der Fuentes - Liste gewesen sein. Die Dunkelziffer könnte durchaus höher liegen. Es gibt noch einen Unterschied zu Deutschland. Der spanische Staat hat zumindest nicht zur Aufklärung beigetragen, um es sehr wohlwollend auszudrücken. Sonst wäre schon längst etwas passiert. Im Gegenteil, Fuentes soll schon wieder diverse Sportler betreuen (siehe Interview). Wir reden hier von einem kriminellen Netzwerk. Kein Mensch würde behaupten, dass deutsche Sportler nicht dopen. Auch in Deutschland gibts natürlich noch Optimierungsbedarf. Jeder Einzelfall ist einer zu viel.
Ein sehr interessantes Interview mit Jesus Manzano, der sogenannte ''Kronzeuge'' im Prozess gegen Fuentes.
http://www.sportschau.de/sp/radsport/ne…iew_manzano.jsp
Ich erlaube mir mal ein paar Statementes hervorzuheben.
Warum sind aus Ihrer Sicht bis heute außer Radsportlern keine anderen Sportler bestraft worden?
Manzano: "Das ist eine gute Frage, die sich viele Leute stellen. Ich glaube, dass für eine solche Untersuchung nicht nur acht Agenten der Guardia Civil nötig gewesen wären, sondern 60, um wirklich richtig ermitteln zu können. Wenn man bei der Operación Puerto, der Affaire Fuentes, weiter ermittelt hätte, dann hätte das eine Bombe sein können. Da wären so viele Sportler involviert gewesen. Sportler von höchstem internationalen Niveau. Aber es gab natürlich Druck von der Politik."Glauben Sie, Spanien schützt seine Sportler? Manzano: "Es kann gut sein, dass der Staat die Sportler schützen möchte. Denn Spanien erzielt in letzter Zeit sehr viele Erfolge, und die erreicht man nicht ohne weiteres."
Haben Sie noch Kontakt zu Fuentes? Manzano: "Nein, aber ich weiß, dass er weiterhin aktiv ist. Er hat nicht mehr dieselbe Anzahl von Radfahrern wie früher, aber er betreut noch immer Fahrer. Das weiß ich, weil es mir einer erzählt hat, der selbst bei Fuentes ist, einer der wenigen, mit denen ich noch spreche. Ein spanischer Top-Fahrer."
Contador stand schon vor Jahren auf dieser berühmten Liste. Nun war er wohl so ''blöd'' sich erwischen zu lassen. Die UCI reagiert erstaunlich zurückhaltend(weitere Untersuchungen usw...). Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Hajo Seppelt (ARD - Dopingexperte) hat von einem Kartell aus Sport (+Verbände) und Politik gesprochen. Leider ist da viel Wahres dran!
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Zitat
Original von Tretjock
Na, es bleibt aber dabei, dass das ''Dopingzentrum'' nunmal in Spanien war/ist. Fuentes ist Spanier und der Großteil seiner Kunden sollen spanische Spitzensportler gewesen sein. 200 - 250 Sportler sollen auf der Fuentes - Liste gewesen sein. Die Dunkelziffer könnte durchaus höher liegen. Es gibt noch einen Unterschied zu Deutschland.Hast du auch Zahlen anderen Länder, dass du diese 200-250 Sportler als Dopingzentrum belegen kannst? Wie viele Doper gibt es denn in Deutschland oder anderen Ländern? Ab wann ist man den Zentrum, ab wann nur Dopingstützpunkt, ab wann Dopingprovinz?
Nicht falsch verstehen, das ist keine Fangfrage, dass interessiert mich wirklich! -
Nimmt man noch Tennis (die Breite ist unglaublich) und eben den Radsport hinzu, dann dominiert Spanien eben sehr viele und weltweit beliebte Sportarten. Ich sage nicht, dass das Ergebnisse von Doping sind, aber so wenige Sportarten sind das nicht. Naja, warten wir einfach mal ab, ob der Prozess gegen Fuentes im Frühjahr 2011 etwas bringen wird. 200 Sportler + X sind ja nicht wenig....
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Wenn Contador und Ovtcharov mit ihrer Geschichte von den verunreinigten Lebensmitteln durchkommen, dann gibt es in Kürze Nahrungsergänzungsmittel gar in Fleischform.
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Zitat
Original von Tretjock
Na, es bleibt aber dabei, dass das ''Dopingzentrum'' nunmal in Spanien war/ist. Fuentes ist Spanier und der Großteil seiner Kunden sollen spanische Spitzensportler gewesen sein. 200 - 250 Sportler sollen auf der Fuentes - Liste gewesen sein. Die Dunkelziffer könnte durchaus höher liegen. Es gibt noch einen Unterschied zu Deutschland. Der spanische Staat hat zumindest nicht zur Aufklärung beigetragen, um es sehr wohlwollend auszudrücken. Sonst wäre schon längst etwas passiert. Im Gegenteil, Fuentes soll schon wieder diverse Sportler betreuen (siehe Interview). Wir reden hier von einem kriminellen Netzwerk. Kein Mensch würde behaupten, dass deutsche Sportler nicht dopen. Auch in Deutschland gibts natürlich noch Optimierungsbedarf. Jeder Einzelfall ist einer zu viel.
...Fuentes ist nicht das maß aller Dinge, Fuentes ist doch nur so wichtig, weil in Spanien eine Razzia durchgeführt wurde.
In Deutschland haben wir Heidelberg, was auch nicht so viel besser ist. Und in Deutschland tut der Staat noch weniger als in Spanien. Hier KANN kein staatliches Gericht einen Prozess wegen Doping anfangen, gibt kein Gesetz, dass das verbieten. Das Problem wird auf die Sportverbände abgewälzt.Fuentes ist ein Rad in der Maschine, doch selbst wenn ihm das Handwerk gelegt werden würde und seine Kunden aufgedeckt - Das würde die Dopingproblematik doch nur unwesentlich einschränken. Ein Zentrum ist das für mich nicht, höchstens der bislang größte Teich, in dem ein wenig gestochert wurde.
In Deutschland wird, wie oben erwähnt, viel hingenommen, da kann man sogar problemlos Kinoerfolge verbuchen, wo problematische Dopinggeschichten zum Gag werden (der Sommermärchenfilm, wo ein Fußballer es schafft einen Kontrolleur aus dem WC zu befördern, weil er bei Beobachtung nicht kann).
Und ob nun Contador, Valverde & Co. in der Öffentlichkeit durchkommen, oder eben die Hoffenheimer Profis oder andere klare Sünder - macht die Spanier nicht schlimmer.
Ich will nichts gutheißen, nur man sollte eben anfangen zu begreifen (m.E.), dass Deutschland nicht annähernd auf Kurs ist und es sich lohnt, bei anderen Schmutz zu suchen und den eigenen Dreck erstmal zu vernachlässigen. -
Wird in Heidelberg etwa systematisch gedopt? Ich kenne nur den Heidelberger Anti-Doping-Experten Werner Franke, der wohl weltweit zu den schärfsten Dopingkritikern gehört. Ich kann deinen Anspielungen bezüglich Heidelberg nicht folgen.
Fuentes ist eben die Schlüsselfigur und kein beiläufiges Rad in der Maschine. Ich finde das sehr verharmlosend ausgedrückt. Es ist ein Glücksfall, dass es Sportler wie Jesus Manzano gibt, die den Mumm haben, gegen dieses System zu kämpfen und sozusagen reinen Tisch machen (davon gibts nicht VIELE). Wieso ist wohl der spanische Staat an keiner Aufklärung interessiert?
Die Vergleiche zu Deutschland sind eben in diesem Punkt falsch. Gibt es hier etwa ein flächendeckendes Dopingsystem ala Fuentes? Ich habe doch eventuelle Mängel bei uns gar nicht abgestritten. Der Begriff ''Dopingzentrum'' ist auch nicht von mir. Der ist mehrmals in Berichten der Sportschau gefallen. Hajo Seppelt, der renomierte Dopingexperte der ARD, hat auch von einem Paradies für Doper gesprochen. Natürlich gibts auch in China (ARD - Doku) und Osteuropa (v.a. Russland) diverse Dopingzentren. Der spanische Fall scheint aber in seiner möglichen Dimension einzigartig zu sein.
Ich stelle weder die ganzen Erfolge der Spanier pauschal in Frage, noch behaupte ich, dass bei uns alles rosarot wäre. Ich habe einige Dinge kritisch hinterfragt. Mit einem Kommentar aus der Welt möchte ich das Thema (für mich) abschließen. Wir werden sehen, ob der Prozess endlich mal alle Namen aufdecken wird.
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Heidelberg hab ich auch nicht gerade griffbereit als Assoziation. Zumindest gab es ein System der "Dopingforschung" mit der Uniklinik Freiburg und dem Team T-Mobile. Und in Freiburg hat man schon jahrelange Erfahrung in der Dopingforschung. Inwiefern ein Institut also Anti- oder Pro-Dopingforschung betreibt ist eigentlich nie so ohne weiteres zu beantworten, weil eben jedes Forschungsergebnis zwei Medaillenseiten hat.
Hier ist ein schöner Kontraste-Bericht aus dem Jahr 2006. Die 9-Minuten kann man sich immer wieder zu Gemüte führen.
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Zitat
Original von Tretjock
Wir werden sehen, ob der Prozess endlich mal alle Namen aufdecken wird.
Zur Beantwortung der Frage muss man kein Prophet sein: Nein, wird er nicht. Allein schon deshalb, weil zu viele Personen involviert wären, die Wert darauf legen, nicht mit Doping in Verbindung gebracht zu werden und weil die Sport-Lobby zu viel Einfluss in der Politik hat. Zudem will Madrid die olympischen Spiele 2020. -
Zitat
Original von Tretjock
Wird in Heidelberg etwa systematisch gedopt? Ich kenne nur den Heidelberger Anti-Doping-Experten Werner Franke, der wohl weltweit zu den schärfsten Dopingkritikern gehört. Ich kann deinen Anspielungen bezüglich Heidelberg nicht folgen.Fuentes ist eben die Schlüsselfigur und kein beiläufiges Rad in der Maschine. Ich finde das sehr verharmlosend ausgedrückt. Es ist ein Glücksfall, dass es Sportler wie Jesus Manzano gibt, die den Mumm haben, gegen dieses System zu kämpfen und sozusagen reinen Tisch machen (davon gibts nicht VIELE). Wieso ist wohl der spanische Staat an keiner Aufklärung interessiert?
Die Vergleiche zu Deutschland sind eben in diesem Punkt falsch. Gibt es hier etwa ein flächendeckendes Dopingsystem ala Fuentes? Ich habe doch eventuelle Mängel bei uns gar nicht abgestritten. Der Begriff ''Dopingzentrum'' ist auch nicht von mir. Der ist mehrmals in Berichten der Sportschau gefallen. Hajo Seppelt, der renomierte Dopingexperte der ARD, hat auch von einem Paradies für Doper gesprochen. Natürlich gibts auch in China (ARD - Doku) und Osteuropa (v.a. Russland) diverse Dopingzentren. Der spanische Fall scheint aber in seiner möglichen Dimension einzigartig zu sein.
Ich stelle weder die ganzen Erfolge der Spanier pauschal in Frage, noch behaupte ich, dass bei uns alles rosarot wäre. Ich habe einige Dinge kritisch hinterfragt. Mit einem Kommentar aus der Welt möchte ich das Thema (für mich) abschließen. Wir werden sehen, ob der Prozess endlich mal alle Namen aufdecken wird.
Egal ob, Heidelberg oder Freiburg, Hauptsache Bayern

Sorry, mein Fehler, meinte natürlich Freiburg.
An die Einzigartigkeit von Fuentes kann ich einfach nicht glauben (Schon gar nicht, wenn ich an die große USA denke). Ich will Spanien auch nicht als vorbildlich erklären, ganz im Gegenteil. Aber ich denke das ganze Netzwerk ist viel zu undurchsichtig um da wirklich eine Wertung vorzunehmen.
Das Problem in Spanien ist doch vor allem (im Fall Fuentes), dass man die Razzia zu früh durchgeführt hatte und es so Schwierigkeiten mit der gesetzlichen Lage gab. In Deutschland gibt es so ein Gesetz eben auch nicht. Das keine so großen Dopingzentren in Deutschland bekannt sind, heißt nicht unbedingt, dass es sie nicht gibt. Vielleicht will man sie gerade in Deutschland auch nicht finden. -
Blutdoping mit Blut, das Clenbuterol enthält. Und nun findet man auch noch Spuren von Kunststoff im Blut. Dämlicher geht es doch gar nicht, oder?
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Das Rindfleisch war halt in Plastik verpackt und er hatte so einen großen Hunger, dass er das dann gleich mit gegessen hat

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Ähnlich wie im Fall Pechstein steht im Fall Contador Aussage gegen Aussage und mit ziemlicher Sicherheit wird sich nicht klären lassen welche Version der Wahrheit entspricht. Eine Eigenbluttransfusion in der noch Reste von Clenbuterol enthalten waren passt genauso gut als Erklärung der Messwerte wie Contadors Geschichte vom Steak. Weichmacher sind heutzutage allgegenwärtig - vom Kinderspielzeug über Kleidung bis hin zu Lebensmitteln. Die Plastikrückstände im Blut sind somit eher der Normalfall und weniger ein echtes Indiz für Doping.
Es stellt sich die Frage nach welchen Kriterien die Sportverbände über Sperren entscheiden sollen. Sollte jeder positive Dopingbefund mit einer mehrjähringen Sperre geahndet werdet - unabhängig von den Erklärungsversuchen und auch auf die Gefahr hin dadurch unschuldigen Sportlern ihre Karriere zu verbauen? Oder gilt in dubio pro reo, was dazu führt, dass Jeder irgendeine mehr oder weniger glaubhafte Erklärung aus dem Hut zaubert?
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Geelong - Der Radsport-Weltverband UCI soll im Dopingfall Alberto Contador bereits Ende August einen "faulen Kompromiss" mit dem dreimaligen Toursieger ausgehandelt haben.Wie die spanische Zeitung "El Pais" berichtet, hätten sich die UCI und Contador bei einem Treffen in Puertollano kurz nach dem Ergebnis der positiven Dopingprobe auf eine dreimonatige Sperre verständigt.
Voraussetzung sei gewesen, dass der Spanier eine vorläufige Sperre akzeptiert.
Dieser Deal würde Contador in keiner Weise treffen, da die Sperre Ende November ausliefe und er seine Saison längst beendet hat. [...]
Quele: Sport1.deSollte das wirklich stimmen wären ja wohl alle Anti-Doping Bemühungen im Radsport ad absurdum geführt und nie wieder ernst zu nehmen.
Auch die später im Artikel noch erwähnte Sache bzgl. Armstrong ist mir neu unds sollte bei Contador wirklich auf 3 Monate SPerre entschieden werden, dann gar nicht mal so abwägig.
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Original von Trapp
Sollte das wirklich stimmen wären ja wohl alle Anti-Doping Bemühungen im Radsport ad absurdum geführt und nie wieder ernst zu nehmen.
Naja, wäre dann von der Wertigkeit halt ein Deal wie bei Lemgo und Galia. Und bevor wir über den Radsport urteilen, sollten wir erst mal abwarten, wie ETTU und DTB den komplett gleichgelagerten Fall Fall Ovtcharov behandeln. Einen Vorteil gibt es übrigens bei dem Deal der UCI - Contador wäre vorbelastet und könnte bei einer weiteren Probe lebenslang gesperrt werden.
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Beim dänischen TV2 liest sich das so, dass Contador das bei der Dauphine verwendete Clenbuterol mit dem Blutdoping wieder während der Tour hinzugefügt haben soll.
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In Spanien habe es in den Jahren 2008 und 2009 in 19.431 Fleischproben keinen einzigen Clenbuterol- Nachweis gegeben, teilte die Gesundheits- und Verbraucher- Aufsicht der Europäischen Union mit.
Und lt. Contador und UCI soll ausgerechnet 2010 alles anders sein.
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