Doping und die Zukunft des Sports

  • Zitat

    Eine unangekündigte Dopingkontrolle hat die Austragung der belgischen Bodybuilding-Meisterschaften verhindert. Nachdem eine Abordnung der belgischen Anti-Doping-Agentur die Teilnehmer vor dem Start der Veranstaltung kontrollieren wollte, verließen alle 20 Starter fluchtartig den Austragungsort, so dass innerhalb weniger Minuten kein Sportler mehr anzutreffen war. "So etwas habe ich in meiner ganzen Karriere noch nicht mitgemacht", sagte ein anwesender Arzt.

    Quelle: [URL=http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,625602,00.html]Spiegel online[/URL]


    :lol: :lol:

  • Zitat

    Original von Arcosh


    :lol: :lol:

    Da hatten wohl alle vergessen ihre Herdplatte auszumachen! :lol:

    Die Freiheit des Einzelnen endet am Egoismus des Anderen.

  • Hat gestern jemand Bernhard Kohl bei Beckmann gesehen. War schon beeindruckend, was er so erzählt hat.

    Beispiele:
    - bei 200 Kontrollen wurde er nur einmal erwischt
    - morgens um 8 Uhr Wachstumshormone gespritzt, um 9 Uhr Dopingkontrolle -> Ergebnis negativ
    - Epo abends um 8 gespritzt. Dann macht man im Zimmer das Licht aus, stellt Telefon und Handy ab. Am nächsten Morgen um 8 kann nichts mehr nachgewiesen werden.

  • Einfach nur zum Kopfschütteln. Sollten die Eltern nicht ganz andere Sorgen haben, wenn sich ihr 15-jähriger Sohn mit anabolen Steroiden vollpumpt. :nein:

    Zitat

    Klage abgewiesen: 15-Jähriger mit Nandrolon gedopt

    Rotterdam (dpa) - Nach der vorläufigen Doping-Sperre eines erst 15 Jahre alten Eisschnellläufers in den Niederlanden hat das Amtsgericht Rotterdam die Klage der Eltern abgewiesen.

    Die niederländische Anti-Doping-Agentur und der Eisschnelllauf-Verband (KNSB) hätten sich an alle Regeln gehalten, erklärte das Gericht nach dem ersten offiziellen Dopingfall im niederländischen Eisschnelllauf.

    Bei einer Kontrolle am 31. Januar während der nationalen Junioren-Meisterschaften hatte der C-Junior den zulässigen Nandrolonwert um das 35-fache überschritten. Seine Eltern hatten in einer Einstweiligen Verfügung die Aufhebung aller gegen ihren Sohn verhängten Sanktionen verlangt. KNSB und NADA hätten gegen international gültiges Kinderrecht verstoßen, behaupteten sie. Mit der Streichung des Namens aus den Ergebnislisten sei die Privatsphäre ihres Sohnes «geschändet» worden, weil so der Name bekanntgeworden sei. In den nächsten Wochen wird nun das KNSB-Sportgericht über den Fall entscheiden.

  • Zitat

    Pechstein des Dopings überführt
    Die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein ist des Blutdopings überführt worden und für zwei Jahre gesperrt worden.
    Wie die Internationale Eislauf-Union (ISU) mitteilte, wurde die 37-jährige Berlinerin bei den Mehrkampf-Weltmeisterschaften am 7. Februar in Hamar/Norwegen positiv getestet.
    Für die 37-Jährige hat dies wohl das vorzeitige Karriereende zufolge.
    http://www.sport1.de


    Es geht weiter...

  • Mal sehen, was da noch bei rauskommt:

    "Wenn die ISU es mitteilt, kann es ja stimmen", sagte Gerd Heinze, der Präsident der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG). "Es ist eine große Tragik, aber das ist noch nicht das Ende."
    Pechsteins Anwalt kündigte allerdings bereits den Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne an. "Es hat keinen positiven Dopingbefund gegeben. Claudia ist anhand von Indizien verurteilt worden. Wir legen natürlich Einspruch vor dem CAS ein", sagte ihr Anwalt Simon Bergmann.

    ard.de

  • Zitat

    Original von hamster-gestreift
    Mal sehen, was da noch bei rauskommt:

    Es wird alles abgestritten,es werden fadenscheinige Ausreden gesucht,es wird nie richtige Beweise,nur erdrückende Indizien geben ,somit wächst dann Gras über die Sache und wenn Anni Friesinger dann irgendwann mit 42 nochmal vier neue Weltrekorde aufstellt wird auch keiner an Doping denken...
    Die ISU wird nicht ohne Not eines ihrer Aushängeschilder "vorführen",wenn die Indizien,bzw. Blutwerte nicht sehr außergewöhnlich sind.
    Als Ausrede dürfte dann wahrscheinlich die Krankheit während der WM(zumindest gab es wohl eine krankheitsbedingte Absage eines Rennens),oder die allseits beliebten Testfehler herhalten...

  • Gibt es denn tatsächlich eine positive Probe? Ich lese aus den Berichten tatsächlich nur von hohen, nicht normalen, Werten, die auf Doping schliessen lassen. Ohne jetzt etwas Schönreden zu wollen, sollte zumindest eine Probe existieren, die tatsächlich Doping beweist.

    Ist aber auf jeden Fall wieder ein schwerer Schlag gegen den deutschen Sport, der angeblich so toll kontrolliert.

  • Die Beweislage ist tatsächlich recht schwammig. Es gibt [URL=http://www.spiegel.de/sport/wintersp…,634241,00.html]gemäß eines ausführlichen Artikels bei Spiegel-online[/URL] keinen positiven Doping-Befund, sondern lediglich eine Reihe von Indizien. Auf dieser Basis eine zweijährige Sperre auszusprechen und die Beweislast für die Unschuld dem Sportler aufzuerlegen, erscheint mir juristisch sehr gewagt. Der Fall dürfte die Sportgerichte sicherlich noch einige Zeit beschäftigen.

  • Finde diesen Artikel dazu recht interessant:FAZ

    Man muss wohl noch weiter abwarten,bis ausführliche Statements kommen,aber...

    Einmal editiert, zuletzt von Oberliga-SH (3. Juli 2009 um 23:16)

  • Fakt ist, der deutsche Verband steht aktuell klar an der Seite von Claudia Pechstein. Auch das ist gerade in solchen Fällen sehr ungewöhnlich und sicher zumindest bemerkenswert!

  • Interessant auch die Aussage von Doping Jäger Nummer 1, Werner Franke

    Zitat


    von sport1

    Franke sieht keinen Dopingbeweis

    Der Heidelberger Molekularbiologe Werner Franke sieht im Dopingfall Claudia Pechstein mit Einschränkungen "sichere Zeichen" für EPO-Missbrauch, allerdings keinen Dopingbeweis.

    "Falls sie keine Erkrankung des blutbildenden Systems hat, zum Beispiel verschiedene Arten von Tumoren, liegen hier sichere Zeichen zur Stimulation durch EPO vor", sagte Franke: "Ein Beweis für Doping kann dies aber nicht sein."

    Die Vorgehensweise der ISU, bereits bei erhöhten Retikulozyten-Werten Sperren auszusprechen, verteidigte Franke dennoch.

    Normalerweise schreit er doch immer als Erster "Doping"

    Einmal editiert, zuletzt von Dickmann (4. Juli 2009 um 14:14)

  • Zitat

    Die Fachwelt hält Pechstein nur für die Vorreiterin in einer neuen Ära des Kampfes gegen Doping. Die ISU hatte Zeugen gehört und fünf Fachgutachten eingeholt. "Natürlich liegt ein positiver Befund vor, wenn fünf Gutachten darauf hinauslaufen: Blutprofile werden immer aussagekräftiger", sagt Klaus Müller, früher Leiter des Instituts für Dopinganalytik in Kreischa, nun Vorstandsmann der Nationalen Antidopingagentur. "Die stereotype Gewohnheit von Anwälten, alles erst einmal anzufechten, sagt ja nichts über Erfolgschancen aus."

    Welt online

    Ob dem so ist,gilt es nun zu klären.
    Pechstein vermutet in ihrem Statement ja nun wohl tatsächlich eine genetisch bedingte Anomalie.War ja auch so zu erwarten und wenn dem so ist,wird es auch nachweisbar sein.Eine Krankheit(Grippe o.ä.) kann wohl doch nicht als Behründung herhalten,da sie ebenfalls berichtet,dass ihre Krankmeldung bei der Mehrkampf-WM gefaked,bzw. Teil einer Abmachung mit der ISU war.


    Meikel: Find ich gar nicht so ungewöhnlich!Pechstein ist die Top-Athletin des Verbandes-seit vielen Jahren-da gilt es schon zu retten,was noch zu retten ist.Zumindest wenn man eine Chance dafür sieht.Ich denke,der DHB beim Fall Galia,oder der DFB bei den Hoffenheimern haben ja ähnlich gehandelt,während zumindest bei den Fußballern andere schon nach einer zweijährigen Sperre geschrien haben.

    Nachtrag von Franke:

    Zitat

    Dass die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Pechstein, wie sie selbst vermutet, möglicherweise an einer genetischen Erkrankung leiden könnte, hält Franke für ausgeschlossen. "Da kann ich nur laut lachen. In diesem Fall hätten bei Pechstein immer erhöhte Retikulozyten-Werte vorliegen müssen und nicht nur in wenigen konkreten Fällen", sagte Franke.

    1asport.de


    Edit*
    Nach dem Auftritt im ASS gestern hat sie sich für mich eher noch verdächtiger gemacht.Sie weiß jetzt dem 7. Februar von diesem Wert,hatte jetzt 5 Monate Zeit sich ausführlich nach eventuellen Anomalien/Blutkrankheiten testen zu lassen,hat dies aber nicht getan.Der Vorteil für sie liegt auf der Hand-es gibt weiter keine Beweise und zur Entlastung kann sie weiterhin das Argument einer möglichen Erkrankung bringen.Dies ist zwar sehr unwahrscheinlich,aber doch wohl zumindest nicht gänzlich auszuschließen.Ansonsten ein Auftritt,wie bei allen Doping-Verdächtigen/Sündern: Abstreiten,Unschuld beteuern,Vorwürfe an den Verband und das Testverfahren,aber auch nichts stichhaltiges zur Entlastung(was aber i.d.R. ja auch schwierig ist).

    Einmal editiert, zuletzt von Oberliga-SH (5. Juli 2009 um 10:11)

  • Zitat

    Original von Meikel
    Fakt ist, der deutsche Verband steht aktuell klar an der Seite von Claudia Pechstein. Auch das ist gerade in solchen Fällen sehr ungewöhnlich und sicher zumindest bemerkenswert!

    Das ist nicht bemerkenswert sondern enttäuschend. Anders herum auch nicht überraschend. Das Ansehen und die Einnahmen der Verbände steigen und fallen mit ihren Stars. Wenn Pechstein wirklich gedopt hat dürfte das massive Image- und Einnahmeverluste mit sich bringen. Zu behaupten das kann alles eigentlich nicht sein, ist die einzige Chance die sie noch haben.

    Genau so schlimm finde ich das verhalten aller anderer Funktionäre. Es gilt die Unschuldsvermutung? Wie lange denn noch? Es gab bereits eine Verhandlung vor dem Sportgericht des Eisschnelllauf Weltverbandes und der hat sie Schuldig gesprochen. Gilt bei verurteilten Straftätern auch die Unschuldvermutung bis sie sich bis zum Bundesgericht geklagt haben?

    Dazu ein auch Kommentar aus dem blog von Jens Weinreich:

    Zitat

    Was ist das für eine Rechtsauffassung? Immer wieder wird bei Forderungen nach schärferen Gesetzen auf die konsequente Umsetzung der bestehenden Regeln hingewiesen. Sobald aber jemand genau dieses tut, wird von “Ungenauigkeiten” etc. gesprochen. Das ist ein katastrophales Signal an die Jugend. Ich muss nur ein krummes Ding drehen und dann noch die Gerechtigkeit einfordern, das ist lächerlich. Wozu gibt es Ethikkomissionen und diesen albernen DOSB? Es gibt Regeln (es sind ja “nur” Spiele) und das wars!

    Zitat

    Original von Dickmann
    Normalerweise schreit er doch immer als Erster "Doping"

    Nicht zu viel Interpretieren.
    Er hat ja auch nicht behauptet sie würde nicht dopen, nur das dies kein Beweis sei.
    Und grade weil er diesmal "relativ" zurückhaltend ist sollte das doch für seine früheren Aussagen sprechen.

  • Wer bei dem Fall jetzt schon 100% durchblickt, dem gebührt mein Respekt. Ich weiss ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll.

    Ich lese heute in der Bild, dass es bei Blutkontrollen von Pechstein auch schon früher Auffälligkeiten gegeben haben soll. Könnte also für dafür sprechen, dass sie in der Tat eine Blutkrankheit hat. Auf der anderen Seite ist natürlich auch Fakt, dass der internationale Verband nicht einfach mal so eine Athletin sperrt wegen vager Indizien. Da wird schon etwas Handfestes dabei sein.

    Der Fall wird jetzt vor den internationalen Sportgerichtshof kommen. Das ist gut so! Ich hoffe, dass das Verfahren auch im Sinne der Sportlerin und des Sports schnell abgeschlossen wird, so oder so!

  • Zitat

    Original von SteamboatWillie
    Genau so schlimm finde ich das verhalten aller anderer Funktionäre. Es gilt die Unschuldsvermutung? Wie lange denn noch? Es gab bereits eine Verhandlung vor dem Sportgericht des Eisschnelllauf Weltverbandes und der hat sie Schuldig gesprochen. Gilt bei verurteilten Straftätern auch die Unschuldvermutung bis sie sich bis zum Bundesgericht geklagt haben?

    soweit ich weiß ja, die Unschuldsvermutung gilt, bis ein Urteil rechtskräftig ist. Und das ist es erst, wenn alle zulässigen Instanzen "durch" sind.

  • Es ist das alte Lied. Die Pharma-Industrie ist den Kontrolleuren meist einen Schritt voraus und die Sportler fühlen sich vermeintlich sicher, weil gewisse Mittel oder Praktiken zum jeweiligen Zeitpunkt nicht nachweisbar sind. Wenn dann ein neues Testverfahren zugelassen wird und eingelagerte Dopingproben erneut überprüft werden, tauchen reihenweise positive Befunde auf. Das war so beim EPO-Mittel CERA und ist jetzt so bei der Zulassung von auffälligen Blutprofilen als hinreichendes Indiz für eine Sperre. Sollte der CAS diese neue WADA-Regelung für rechtens befinden, dann wird Claudia Pechstein kein Einzelfall bleiben. Auch bei der UCI stehen bereits mehrere Radsportler aufgrund ihres Blutprofils unter besonderer Beobachtung.

  • Für mich bleibt diese mögliche "Blutkrankheit" der springende Punkt.Pechstein wird vor dem CAS-Urteil nicht abklären lassen,ob sie an eben so einer leidet,oder nicht.Somit ist dann die Wahrscheinlichkeit,dass sie Blutdoping betrieben hat zumindest theoretisch und prozentual etwas geringer.
    Würde sie sich testen lassen und es käme heraus,dass sich die Werte nicht durch so eine Erkrankung erklären lassen,hätte sie ganz schlechte Karten.Ihre "Argumentation":"Ich habe nie gedopt!Ich wurde nie positiv getestet!" Und:"Ich habe so einen Test noch nicht gemacht,weil ich eine sofortige Klärung wollte." ziehen da nicht wirklich.So ein Testergebnis soll 8 Wochen dauern und selbst wenn es 12 wären-bisher sind fünf Monate tatenlos vergangen.