Doping und die Zukunft des Sports

  • Im Fall Miguel Martins, hat sich lt. HW die Internationale Test Agentur ITA inzwischen geäußert und die erneute Untersuchung der A-Probe, nach dem zunächst negativen Testergebnis der ersten Analyse, erklärt.

    Warum nach dem positiven Testergebnis der zweiten Untersuchung anschließend keine Sperre erfolgte, ist allerdings weiterhin offen. Auch die verschiedenen Angaben zum Ort der Entnahme der ursprünglichen Dopingprobe, lt. Recherche der Spobi, ist bisher noch ein Rätsel.

    Am 19. Februar 2025 tritt Aalborg in der CL beim SCM an. Die Chance, da Martins auf dem Spielfeld zu sehen, ist wohl eher gering. wenn keine Tempo in die Aufklärung reinkommt und die Vorwürfe nicht entkräftet werden können.

  • Martins B-Probe war übrigens negativ.

    Das hinterlässt schon Fragen. Die seltsamen Umstände dieses Dopingfalls werden hoffentlich noch genauer beleuchtet.

    Für den Spieler jedenfalls tragisch. Hat ihn die WM gekostet, wo seine Mannschaft eine hervorragende Rolle gespielt hat. Und wer weiß, vielleicht hätte Portugal mit ihm noch stärker performt.

  • Wenige Wochen nach dem "Freispruch" von Sinner dieses Urteil zu fällen ist ein Hohn und zeigt die Korruptheit des Systems. Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen:

    Hartes Doping-Urteil nach zwei Freisprüchen: CAS sperrt Gewichtheberin Schlittig für vier Jahre
    Fast vier Jahre nach ihrer positiven Dopingprobe wird Vicky Schlittig lange gesperrt, obwohl Hinweise auf ihre Unschuld vorliegen. Bevorzugt der Internationale…
    www.sportschau.de
  • Ich sehe keinen Skandal. Alle überführten Dopingsünder wurden sanktioniert, die zuständigen Vereine, Verbände u.ä. informiert und damit ist alles zwingend Notwendige für sauberen Sport getan. Innerhalb der einzelnen Sportarten wird auch nicht unbemerkt bleiben, wenn Sportler plötzlich nicht mehr zu Wettkämpfen antreten. Aber bei der Abwägung der persönlichen Rechte der Sportler gegenüber dem informativen Mehrwert für die Öffentlichkeit, dass irgendein Kanut, Tennisspieler, Handballer oder Gewichtheber positiv getestet wurde, kann ich die Entscheidung der NADA durchaus verstehen.

  • Ich sehe keinen Skandal. Alle überführten Dopingsünder wurden sanktioniert, die zuständigen Vereine, Verbände u.ä. informiert und damit ist alles zwingend Notwendige für sauberen Sport getan. Innerhalb der einzelnen Sportarten wird auch nicht unbemerkt bleiben, wenn Sportler plötzlich nicht mehr zu Wettkämpfen antreten. Aber bei der Abwägung der persönlichen Rechte der Sportler gegenüber dem informativen Mehrwert für die Öffentlichkeit, dass irgendein Kanut, Tennisspieler, Handballer oder Gewichtheber positiv getestet wurde, kann ich die Entscheidung der NADA durchaus verstehen.

    Für mich eine Einstellung die ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Wenn positive Fälle nicht öffentlich gemacht werden, wird das Vertrauen in den Sport untergraben. Die Öffentlichkeit hat ein berechtigtes Interesse an solchen Informationen – nicht nur bei prominenten Athleten. Nur durch Offenlegung können Abschreckung, Fairness und Glaubwürdigkeit gewährleistet werden. Intransparenz führt zu Misstrauen und schützt im schlimmsten Fall dopende Athleten vor öffentlicher Verantwortung.

  • Gegenfrage: Bist Du auch dafür dass jeder in einem Strafprozess verurteilte veröffentlicht wird? Oder auch bei einer Ordnungswidrigkeit?

    Platz


    Möge die Macht mit Euch sein

  • Gegenfrage: Bist Du auch dafür dass jeder in einem Strafprozess verurteilte veröffentlicht wird? Oder auch bei einer Ordnungswidrigkeit?

    Sport ist kein rein privater Bereich wie ein Strafprozess. Wer im Leistungssport mitmacht, weiß, dass er unter Kontrolle steht – und dass Fairness und Transparenz wichtig sind. Doping ist Betrug am Gegner, an den Fans und am Sport selbst. Deshalb ist das öffentliche Interesse hier größer als bei einer normalen Ordnungswidrigkeit. In vielen Berufen wird Fehlverhalten auch öffentlich gemacht – warum sollte das im Sport anders sein?

  • Gerichtsurteile sind doch üblicherweise öffentlich, sogar mit Publikum.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Gerichtsurteile sind doch üblicherweise öffentlich, sogar mit Publikum.

    Die Verhandlung und Urteilsverkündung ist idR öffentlich. Aber es wird ansonsten eben nichts veröffentlicht. Wenn ich nicht am Gerichtssaal den Aushang lese weiß ich auch nicht gegen wen da verhandelt wird.

    Platz


    Möge die Macht mit Euch sein

  • Das ist hier in Schweden anders.

    Hier gilt das sogenannte Öffentlichkeitsgebot, alles was irgendwie behördlich ist und nicht besonderer Geheimhaltung unterliegt, ist öffentlich abrufbar.

    Man bekommt dann eine Mitteilung, wer das abgerufen hat.

    Und da in Schweden so ziemlich alles digitalisiert und vernetzt ist, sind das dann auch nur ein paar Klicks im Internet.

    Jeder kann also zum Beispiel nachschauen, ob ich Vorstrafen habe, meine Steuererklärung usw.

    Kann auch nachschauen, was der Staatsminister so verdient, also inklusive Nebeneinkünfte (sofern er sie versteuert hat...).

    Jag går och fiskar

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  • Das Prinzip finde ich MEGAGUT. In Deutschland würde aber sofort wieder der Datenschutz um die Ecke getrabt kommen!

  • Mit Datenschutz hat das nichts zu tun. Mein Privatleben geht andere Leute nichts an. Ganz einfach. Wie man die Praxis in Schweden toll finden kann, ist mir rätselhaft. Hängt vielleicht auch mit der Lebenserfahrung zusammen.

  • Mit Datenschutz hat das nichts zu tun. Mein Privatleben geht andere Leute nichts an. Ganz einfach. Wie man die Praxis in Schweden toll finden kann, ist mir rätselhaft. Hängt vielleicht auch mit der Lebenserfahrung zusammen.

    Ja, ich dachte auch, das ist nicht die Welt, in der ich leben möchte. Abgesehen davon sind hier Gehälter öffentlich Bediensteter auch öffentlich und es gibt auch ein Informatonsfreiheitsgesetz.

  • Ob das von kuestentanne genannte Beispiel, zum Umgang mit Daten der Einwohner in Schweden, nun ein Vorbild für Deutschland im Hinblick auf die öffentliche Preisgabe ertappter Dopingsünder ist, bezweifle ich dann doch.

    Bei in der Öffentlichkeit vollkommen unbekannten Sportlern, haben die Medien ohnehin kein Interesse. Im Umfeld der Sportler, wird es schon bekannt sein.

    Prominente Sünder werden von den Boulevardmedien automatisch an den Pranger gestellt. Zur obligatorischen Sperre, kommt dann noch eine zweite Strafe. Die öffentliche Ächtung.

    Den sensiblen Umgang mit den Namen der Dopingsünder, bevorzuge ich dann doch eher.