Arbeitgeber in Deutschland dürfen Raucher ablehnen


  • Quelle: [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,430499,00.html]Der Spiegel [/URL]

    Was haltet ihr davon?

  • Ich finde das gar nicht so falsch.
    Ist schließlich ein weiterer Schritt zur rauchfreien Öffentlichkeit. Denn schließlich sind Zigaretten noch immer eine Droge und ungesund (ja, ich weiß, ich rauche selbst ab und zu, ist aber auch nicht richtig), und wenn sie noch so viel Steuergelder einbringen...

    Desweiteren haben Raucher deutlich öfter das Bedürfnis nach einer kurzen Pause und von daher denke ich, dass es für Arbeitgeber durchaus gerechtfertigt ist, diesen Schritt zu tun.

  • Wie will man das eigentlich nachprüfen? Bin ich verpflichtet, auf die Frage, ob ich Raucher bin, beim Einstellungsgespräch wahrheitsgetreu zu antworten? Was ist, wenn ich Gelegenheitsraucher bin, der ab und zu mal am Abend beim Bier eine qualmt? Ab wieviel Zigaretten zähle ich als "Raucher" im Sinne dieses Gesetzes?

    Alles Fragen, die noch keiner beantwortet hat. Für mich ist das bisher alles blanker Aktionismus, um den EG-Bonzen (die wahrscheinlich teilweise selbst qualmen! ;) ) Genüge zu tun!

    Mit freundlichen Grüßen aus MD
    Thomas

  • Schwachsinn, noch ist es in unserem Land erlaubt, Zigaretten zu kaufen und zu konsumieren. Dann kann es auch nicht sein, dass es als Nichteinstellungskriterium zulässig ist.

    Spannen wir den Faden doch mal weiter:
    [ironie]
    FastFood macht dick
    Dicke Menschen haben häufiger gesundheitliche Probleme
    Arbeitgeber können dicke FastFood-Esser fristlos kündigen :nein:
    [/ironie]

    Also entweder, man verbietet das Rauchen generell, schadet somit der Wirtschaft (Arbeitsplätze etc) und verzichtet auf Steuereinahmen in nicht geringem Umfang oder man hört jetzt endlich mit dieser halblegalen Verfolgung der Raucher auf.

    Alkohol ist übrigens auch eine Droge. Wann wird das endlich in den Gaststätten verboten. Wann wird deshalb ein Arbeitnehmer nicht eingestellt, weil er zu Sylvester ein Gläschen Sekt trinkt.


    tom: jepp, das würde mich auch interessieren. Eine Frau muss ja auch nicht angeben, ob sie schwanger ist.

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

    Einmal editiert, zuletzt von eisbeer (7. August 2006 um 16:36)

  • Zitat

    Original von eisbeer

    Alkohol ist übrigens auch eine Droge. Wann wird das endlich in den Gaststätten verboten. Wann wird deshalb ein Arbeitnehmer nicht eingestellt, weil er zu Sylvester ein Gläschen Sekt trinkt.

    Das wäre dann wieder die Frage nach Gelegenheitsraucher etc.
    Denn es ist ein Unterschied, ob ich mal am Wochenende drei Bier trinke oder täglich abends nach der Arbeit...

  • Für den Arbeitgeber nicht. Für den ist nur relevant, ob du nüchtern und arbeitsfähig zur Arbeit kommst ;) und das ist der Unterschied zum rauchen... Ob jemand Raucher ist oder nicht, ist natürlich prinzipiell völlig wurst, aber ich kenne nur wenige Raucher, die ohne "Raucherpausen" auskommen, wenn am Arbeitsplatz Rauchverbot ist... Wenn ein Raucher während 8h mit dem auskommt, was er in der normalen Pausenzeit außerhalb des gebäudes konsumieren kann, sehe ich keinen Grund, ihn nicht zu beschäftigen - andernfalls aber sehr wohl, da Arbeitszeit verlorengeht..

  • Zitat

    Original von agusta
    Desweiteren haben Raucher deutlich öfter das Bedürfnis nach einer kurzen Pause und von daher denke ich, dass es für Arbeitgeber durchaus gerechtfertigt ist, diesen Schritt zu tun.


    Ich bin selbst Raucher, aber ich kann auch 8 Stunden ohne Zigarette auskommen. :)

    Ansonsten sollten sie doch auch gleich noch ein Gesetz verabschieden, welches Alkoholiker die als Lehrer arbeiten oder Alkoholiker die Maschinen bedienen feuern können. In diesen Personen sehe ich eine wesentlich größere Gefährdung für Mensch und Umwelt :rolleyes:

    Mütter beschreiten manchmal Wege, die Engel befürchten zu gehen.

  • Zitat

    Original von Bilbo
    Für den Arbeitgeber nicht. Für den ist nur relevant, ob du nüchtern und arbeitsfähig zur Arbeit kommst ;) und das ist der Unterschied zum rauchen... Ob jemand Raucher ist oder nicht, ist natürlich prinzipiell völlig wurst, aber ich kenne nur wenige Raucher, die ohne "Raucherpausen" auskommen, wenn am Arbeitsplatz Rauchverbot ist... Wenn ein Raucher während 8h mit dem auskommt, was er in der normalen Pausenzeit außerhalb des gebäudes konsumieren kann, sehe ich keinen Grund, ihn nicht zu beschäftigen - andernfalls aber sehr wohl, da Arbeitszeit verlorengeht..

    Willst du dafür den neuen Beruf des Raucherkontrolleurs einführen? ;) :lol:

    Mit freundlichen Grüßen aus MD
    Thomas

  • Hm, ich weiß nich, so schwer zu überwachen is so ein rauchverbot eigentlich nicht... ;) :D

  • Der Arbeitgeber kann sehr wohl das Rauchverbot in seiner Firma aussprechen, aber zu der Frage, ob Raucher eingestellt werden kommt ja dann noch, ob einem gekündigt werden kann, wenn er während des Berufslebens mit dem rauchen anfängt... :pillepalle:

  • überzogen. in der stellenanzeige darauf hinzuweisen, daß rauchen am arbeitsplatz (und während der arbeit, für die hofgeher) verboten ist, hätte völlig gereicht. geht den arbeitgeber ja wenig an, was ich während meiner freizeit mache.

    sollte es aber auch in deutschland tatsächlich ein rauchverbot in restaurants, gaststätten und clubs geben, würde ich mich sehr freuen.

  • Ich bin mir nicht sicher, ob die Gaststätten und Restaurants mit dem Rauchverbot glücklich werden, denn die Leute( Raucher)werden nach dem Essen sofort verschwinden, und nicht noch 1-2 Getränke konsumieren und gemütlich sitzen bleiben. So erlebe ich es wenn ich meine Freunde in Florida besuche...rein ins Lokal...essen...und schnell wieder raus für die Zigarette danach! Und mir wurde mal erzählt, daß die Gaststätten an den Getränken mehr verdienen als am Essen.
    Mir hat die Variante Raucher und Nichtraucherbereich besser gefallen.

  • nur, daß eine trennung in raucher- und nichtraucherbereich völlig blödsinnig ist, wenn man da nicht eine bauliche trennung (z.B. eine glasscheibe) inklusive luftschleuse zwischensetzt. von den kellner/innen mal ganz zu schweigen.

    und die umfragen in ländern wie irland oder italien, die das rauchverbot bereits eingeführt haben, fallen danach noch deutlicher FÜR das verbot aus als davor. ebenso gibt es ein positives echo von den gaststättenbesitzern, was akzeptanz und umsatz angeht.

    und im übrigen: die nichtraucher (und die raucher, die ebenfalls frische luft mögen) werden nach dem essen gerne noch länger bleiben, wenn man dabei nicht ständig teer und nikotin atmen muß. ich bin jedenfalls schon aus so manchem etablissement früh wieder entflohen, weil die luft beschissen war.


    (vom punkt, was eine rauchfreie luft für die qualität des essens an sich bedeutet, will ich mal gar nicht anfangen. jeder, der in einem guten restaurant raucht, sollte doch vom geschäftsführer aus eigennutz rausgeschmissen werden)

  • Hier werden die Raucher und nicht Raucher selektiert. Meiner Meinung ist das eher Diskriminierung als Gesetz. Das es in Resturant, Clubs und Bars find ich ok. Aber das man nur wenn man Raucht, "abgelehnt" werden kann - find ich schon ein wenig hart. Aber mal ehrlich fast jeder 2 Arbeitsgeber raucht, derjenige kann es ja seinen Angestellten nicht wirklich verbieten :P

    Übrigens ich bin Nicht Raucherin :->

    « Spielerschreck ist Ausdruck von Individualismus. »

  • Die letzte Christiansen Diskussionsrunde war zu dem Gaststättem-Thema sehr interessant.
    Wenn man den dort angeführten Zahlen glaubt (und die wurden von den Kritikern nicht wiedersprochen) liegen die Kosten im Gesundheitswesen, die direkt zuordbar von Rauchern verursacht wurden, über den Einnahmen durch die Tabaksteuer. Ganz davon abgesehen, dass die tatsächlichen noch höher liegen, so viel zum Thema Einnahmeverlust.
    Dazu kommt, wer legal Alkohol konsumiert (also danach nicht wider das Gesetz z.B. autofährt), gefährdet seine Umwelt weit weniger, als es eben der Raucher tut.
    Auch wenn man über die Eigengefahr diskutieren kann, ist das doch ein Grund, der Legalität von Alkohol mehr zuzustimmen, als der von Nikotinkonsum.

  • ich möchte gern mal die gesichter sehen von den steuerneintreibern, wenn wirklick kaum noch zigaretten gekauft werden.
    da werden auf der anderen seite wieder steuern erhöht, damit geld ins säckel kommt.........

  • siehe das posting von ulf direkt über deinem.

    Ulf: über die mangelnde gefährdung der umwelt durch alkoholkonsum kann man abwr auch erheblich streiten. wesentlich ist hier aber wohl: als raucher schädigt man anwesende personen unausweislich, als alkoholtrinker ist das nur bei bestimmten faktoren der fall und wird in der mehrheit vermieden.


    obwohl, eigentlich bin ich auch für alkoholverbot. 1.: weniger unfalltote, klar. 2. weniger alkoholtote, noch klarer. 3. weniger gewalttaten (die zudem noch milde bestraft werden). 4. nicht statistisch bezifferbare vorteile durch weniger belastete familien, beziehungen und arbeitsverhältnisse.

    okay, klingt bisher alles langweilig rational. aber der beste vorteil: alles, was man nur durch massiven alkoholkonsum ertragen kann, verliert deutlich an bedeutung und erfolg! dj ötzi-musik, sat1-eigenproduktionen, groteske blondinen, schlechte fußballspiele, wahlkampf, fertigpizza von aldi, bild - alles hat ein ende!

  • Alkoholverbote haben sich, genau wie jede Form von Drogenprohibition, quer durch die Geschichte als riesengroßer Erfolg erwiesen... für die organisierte Kriminalität... Al Capone, anyone? :rolleyes:

  • Irgendwann kommt dann der Gesetzgeber auf die Idee, dass man abgelehnt werden kann, weil man eine gefährliche Sportart betreibt. Handball zum Beispiel. Aber es wird einem ja eh schon gesagt, dass man sowas im Lebenslauf besser nicht angibt.

    Erst ein Gleichstellungsgesetz machen (verabschiedet isses ja wohl noch nicht) und dann sowas :wall:

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    Einmal editiert, zuletzt von Felix0711 (10. August 2006 um 11:02)

  • eigentlich isses ziemlich egal.. mal ernsthaft, wenn ich als Arbeitgeber keine Raucher einstellen will, dann mach ich das nicht, und ich krieg ganz fix raus, wer raucht und wer nicht - ich lass die Bewerber einfach laaaaaange warten in nem Zimmer, in dem demonstrativ ein Aschenbecher steht. ;) (wer sich dann keine anzündet, raucht zumindest allerhöchstens sehr, sehr wenig... ^^) Und wenn ich halt Rauchen nicht als Begründung angeben dürfte, find ich ne andere.. "entspricht leider nicht ganz unseren Erwartungen, wir wünschen Ihnen aber viel Glück bei Ihrer weiteren Suche" - sounds familiar? ^^ Im Endeffekt hat der Arbeitgeber in Irland doch nur den potentiellen Bewerbern, die rauchen, durch eine ehrliche Aussage nen Haufen Stress erspart.