Heiner Brandt und die Freistellung dänischer Nationalspieler

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    Bundestrainer Heiner Brand entrüstet über Freistellung dänischer Nationalspieler

    Überrascht und entsetzt nahm Bundestrainer Heiner Brand die Nachricht auf, dass deutsche Bundesliga-Vereine einige dänische Nationalspieler mitten in der Saisonvorbereitung für einen Lehrgang ihrer Nationalmannschaft freigegeben haben. "Es gibt eine klare Vereinbarung mit den Bundesligisten, dass Nationalspieler sieben Wochen vor Saisonbeginn bei den Clubs verbleiben. Ich halte mich an diese Absprache. Aber ich kann nicht hinnehmen, dass andere Nationen bessere Vorbereitungszeiten bekommen als das deutsche Team", entrüstete sich der Gummersbacher.

    "Da frage ich mich, ob wirklich alle Interesse an einem guten Abschneiden der deutschen Mannschaft bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land haben?", so Heiner Brand. Schon im letzten Jahr waren dänische und auch polnische Nationalspieler aus der Bundesliga für Lehrgänge ihrer jeweiligen Nationalteams abgestellt worden, während die deutschen Auswahlspieler bei ihren Vereinen weiter trainierten.

    Dänemarks Trainer Ulrik Wilbek hatte jedem seiner Spieler unverhohlen gedroht, ihn aus dem WM-Kader zu streichen, wenn er an den Nationalmannschafts-Maßnahmen nicht teilnimmt. "Mir gestehen die Vereins-Funktionäre bei der Olympia-Qualifikation 2008 nicht einmal eine Woche Vorbereitung zu und hier drücken sie beide Augen zu", empörte sich Heiner Brand.



    Als ob beim THW irgendwer glücklich über das einziehen von LKJ ist.

    Was da allerdings von Seiten Wilbeks veranstaltet wird, ist auch mehr als empörend. Da wird mal wieder völlig ignoriert, wer die Spieler bezahlt.

  • Ulf N schreibt:

    Zitat

    Was da allerdings von Seiten Wilbeks veranstaltet wird, ist auch mehr als empörend. Da wird mal wieder völlig ignoriert, wer die Spieler bezahlt.

    Wenn man ausländische Spieler verpflichtet, dann muß man mit sowas rechnen. Das gehört halt zu den 'Geschäftsbedingungen'.

  • Zitat

    Original von Karl
    Ulf N schreibt:

    Wenn man ausländische Spieler verpflichtet, dann muß man mit sowas rechnen. Das gehört halt zu den 'Geschäftsbedingungen'.

    Eigentlich die Schuld der Spieler selber, wären alle dänischen Nationalspieler nicht auf den Lehrgang gefahren, wäre alles in Ordnung!


    Finde aber, dass Brandt recht hat, man einigt sich auf eine Regelung, und diese wird dann nicht eingehalten! Schon etwas seltsam!

  • Diddi schreibt:

    Zitat

    Finde aber, dass Brandt recht hat, man einigt sich auf eine Regelung, und diese wird dann nicht eingehalten!

    Ich glaub, die Vereinbarung bezieht sich nur auf deutsche Nationalspieler, ist also eine zwischen Brand und den Bundesligisten (die ausländischen Nationalspieler der Vereine gehen Brand ja auch gar nichts an).

  • es dürfte ja wohl allgemein anerkannt sein, dass das Zusammenrufen der Nationalspieler zu einem Lehrgang so gut wie keinen Sinn hat, wenn sich die Spieler gerade in der harten Vorbereitung auf die Liga befinden. Das ist grenzenloser Unsinn und Heiner Brand hat zurecht eine Absage erhalten, wollte er denn tatsächlich in dieser Phase der Saison einen Lehrgang einberufen. Den THW und Großwallstadt dafür nun an den Pranger zu stellen, halte ich für ungerechtfertigt. Was sollen die Klubs denn machen, wenn ein Trainer derart droht? Ihrem Spieler möglicherweise die WM versauen? Die Kritik von Brand ist ja richtig, wenn er sie an den Dänen adressiert. Aber so?

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Olaf schreibt:

    Zitat

    Die Kritik von Brand ist ja richtig, wenn er sie an den Dänen adressiert.

    Auch da würde sich die Frage stellen, warum sich Brand anmaßt, sich in die Belange des dänischen Verbandes einzumischen?

    Wenn ihm die Arbeitsbedingungen nicht gefallen, dann kann er ja kündigen - und z.B. Nationaltrainer der Dänen werden.

  • Der eigentliche Skandal ist ja das die HBL nicht eine oder zwei zusätzliche Lehrgangswochen für die WM ermöglicht hat. Ein gutes Abschneiden der NM müßte auch im Interesse der HBL Vereine liegen.

    Jenny: Das Brandt bezüglich des THW auch in einigen Punkten (Nachwuchsförderung) recht haben könnte ist dir nicht in den Sinn gekommen.

    Olaf: Den Nachteil sehe ich vor allem auf Seite des abstellenden Vereines dessen Spieler nicht zu Saisonbeginn fit ist. Dem Kolleggen von der NM kann das aber egal sein. Vielmehr kann aber das Zusammenspiel zwischen den NM-Spielern eingeübt werden, was zur Wm ein Vorteil sein kann.

  • huth10: Den THW sehe ich vor allem bei der Nachwuchsförderung nicht als Problem. Das Problem sind da schon eher Mannschaften der Kategorie Melsungen, die sich im Mittelfeld der Liga mit ausländischen Spielern etablieren. Der THW gibt doch (als Gegner) den deutschen Spielern Gelegenheit sich auf höchstem internationalen der Konkurrenz zu stellen.

    Zum eigentlichen Thema: Nationalmannschaftslehrgänge passen den Vereinsverantwortlichen nie in den Kram. Entweder braucht man die Spieler in der Vorbereitung auf die Saison oder während der Saison im Ligabetrieb. Ansonsten ist natürlich auch die Möglichkeit gegeben, dass die Spieler sich von der anstrengenden Spielzeit erholen müssen und deshalb nach Saisonende nicht mehr zu einem Lehrgang kommen sollen.

    Heiner Brandt hat als Nationaltrainer natürlich eine ganz andere Sichtweise, denn von ihm wird bei der WM ein gutes Abschneiden verlangt. Ohne Medaille wird jeder von einer schlechten WM schreiben. Im eigentlichen Sinne steht jedoch sein Gerüst und ist auch einigermaßen eingespielt.

    Fritz - Janssen, Hens, Velyky, Zeitz, Kehrmann - Klimovets
    Bitter, Lichtlein, Gensheimer (Klein), Baur (Haaß), Glandorf, Sprenger (Schöne), Preiß (Tiedtke)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • die phobie ist wohl beidseitig. weiso hier die thw - fahne entrüstet geschwenkt wird, weiß ich genauso wenig wie ich das gegrantel des bundesheiners hier ernst nehmen kann.

    natürlich ist es ein ding der unmöglichkeit, das eine wettbewerbsverzerrung aufgrund der eigenbeschränkung des deutschen nationalteams statt findet und es ist das recht und die pflicht brandts darauf hinzuweisen. andererseits ist es, wie olaf treffend geschrieben hat, nicht im verschulden oder der verantwortung der vereine, dies für andere nationen durchzuführen.

    sportlich macht das übrigens durchaus sinn. grundlagenausdauer dürfte bei den meisten buli-vereinen 4 wochen vor saisonsart keine große rolle mehr spielen. wilbek kriegt also spieler, mit denen er bestens taktische grundlagen trainieren kann.