Ich habe es ja bereits im Wechselgerüchte-Thread angedeutet.
Da jetzt auch die GN davon berichtet, hier ein eigener Thread. Auch um die Entwicklung weiter beobachten zu können.
ZitatAlles anzeigenZieht die HSG Nordhorn nach Bremen?
handball Die Gerüchteküche brodelt und beim Bundesligisten kann niemand für Klarheit sorgen
Sicher ist: Nach der vorigen Saison sind zwei Geldgeber mittlerer Größe abgesprungen. Und die Suche nach neuen Geldgebern gestaltet sich wie immer schwierig und hat noch nicht zum gewünschten Ergenis geführt.
nordhorn/FH – Die Handball-Fans in der Grafschaft flüstern es sich nicht mehr zu, sie schreien es jeden Tag lauter heraus. Und jeder glaubt zu wissen, wohin der Weg der HSG Nordhorn führt: nach Bremen. Drei Spiele gegen Top-Teams der Bundesliga sollen da angeblich in dieser Saison ausgetragen werden, sagen einige. Andere glauben, es seien vier, sechs oder acht Partien, die im 10000 Zuschauer fassenden AWD-Dome ausgetragen würden, ehe es die HSG in der Saison 2007/08 ganz an die Weser ziehen würde. In der Hansestadt soll nicht nur der Hallenbetreiber Interesse an Bundesliga-Handball aus der Grafschaft bekunden, sondern auch ein großer Sponsor. Einigkeit herrscht in der Gerüchteküche darüber, dass eine in Bremen beheimatete Biermarke als neuer Geldgeber bereit stünde. Haake Beck glauben die einen, Beck’s meinen die anderen. Wie auch immer: Hinter beiden Marken steht derselbe Konzern, InBev Deutschland, laut eigener Homepage Teil des größten Brauerei-Konzerns der Welt.
Höchste Zeit also für die handelnden Personen im Führungszirkel der HSG, für Klarheit zu sorgen. Schließlich will der Klub Dauerkarten an die Fans bringen. "Der Verkauf läuft schleppend", bestätigt Berend Greven und der Geschäftsführer der HSG-Marketinggesellschaft weiß den Grund: "Das hängt mit den Gerüchten zusammen."
Doch für Klarheit zu sorgen, das scheint im Moment wohl nicht so einfach. Obwohl der HSG im Mai nach eigenen Angaben von der HBL die Lizenz für die kommende Saison "ohne Bedingungen und Auflagen" erteilt worden ist, drücken finanzielle Probleme den Klub. Wie Gerd Schütte, der Sprecher des HSG-Beirats, gestern auf Anfrage bestätitigte, stehen mit Beginn der neuen Spielzeit zwei Sponsoren mittlerer Größe nicht mehr zur Verfügung. Zwar habe man die Bemühungen, neue Geldgeber zu akquirieren, weiter intensiviert. "Aber der große Wurf fehlt", sagt Schütte. Und Greven bedauert: "Wir haben gehofft, schnell Ersatz zu finden. Aber das ist uns nicht gelungen."
So wird derzeit offenbar in verschiedene Richtungen nach Lösungen gesucht. Doch Greven und Schütte betonen wie Manager Bernd Rigterink: "Noch ist nichts konkret passiert." Greven mag nicht einmal bestätigen, dass Bremen eine Option sein könnte, der HSG-Geschäftsführer sagt lediglich: "Es gibt Gespräche mit Sponsoren, auch mit größeren von weiter weg. Die haben auch mal den Wunsch geäußert, das eine oder andere Spiel in einer großen Arena auszutragen. Und wenn es die Möglichkeit gebe, müsste man das vielleicht tun. Aber noch ist nichts konkret." Ob er garantieren könne, dass die HSG in dieser Saison 17 Heimspiele im Euregium absolviert? "Nein, das kann ich nicht", antwortet Greven.
Gerd Schütte, der mit seinem Betrieb Niermann-Karosseriebau zu den treuesten Geldgebern der Nordhorner Ballwerfer zählt, räumt immerhin ein, dass Bremen eine Option sein könnte: "Dem Zug der Zeit folgend, würden wir auch gerne einige Spiele in einer größeren Arena bestreiten. Und da haben wir darüber diskutiert, ob Bremen eine Lösung wäre."
Hingegen bleibt Rigterink zu diesem Thema wortkarg. Bremen? "Dazu will und kann ich nichts sagen", brummt der Manager und ergänzt: "Wir wollen in Nordhorn bleiben und dafür kämpfen wir alle." Doch wie man das anstellen will, da bleibt er vage. Man wolle "viele motivieren, hier Fan oder Sponsor zu werden". Das Ziel sei, "die HSG-Marketing für die nächsten Jahre aufzustellen". Dazu, so Berend Greven, "brauchen wir Sponsoren, auch ein paar größere". Eine Größenordnung, welche Summe die HSG benötigt, mochte er nicht nennen. "Nach oben ist keine Grenze gesetzt."
Allerdings darf die HSG, die mit den Gehältern für die Spieler noch immer in Rückstand ist, im nächsten Monat mit einem warmen Geldregen rechnen. Im August wird die Ablösesumme fällig, die die SG Flensburg-Handewitt für den Transfer von Spielmacher Ljubomir Vranjes an die Nordhorner überweisen muss. Hielten sich lange Gerüchte, die Flensburger hätten einen Dreh gefunden, die Summe nicht in voller Höhe bezahlen zu müssen, so gab Greven gestern in diesem Punkt Entwarnung: "Ich gehe davon aus, dass der vereinbarte Betrag pünktlich und in voller Höhe bezahlt wird", sagt er und ergänzt nach kurzer Pause: "Das hilft uns erst einmal weiter."