ZitatAlles anzeigen
Schneller AbzugDie führenden Präsidentschaftskandidaten der Demokraten haben sich bei einem TV-Duell darin überboten, wie rasch sie die US-Truppen aus dem Irak holen wollen
Senatorin Hillary Clinton, die laut Umfragen aussichtsreichste Kandidatin, versprach in der zweistündigen Debatte in Manchester im US-Staat New Hampshire, unmittelbar nach ihrem Amtsantritt für den Abzug der US-Soldaten zu sorgen.
Der schwarze Senator Barak Obama, Clintons schärfster Konkurrent, befürwortete ebenfalls einen baldigen Rückzug. Die Truppen sollten stattdessen in Afghanistan eingesetzt werden, um dort das Terrornetz al-Qaida zu bekämpfen.
Der frühere Senator John Edwards kritisierte Clinton und Obama dafür, dass sie unlängst im Senat gegen einen Irak-Kriegsetat ohne Abzugstermin stimmten, ohne vorher öffentlich ihre Haltung klarzumachen. "Sie sind still zur Abstimmung gegangen und haben richtig votiert. Aber es gibt einen Unterschied zwischen politischer Führung und Gesetze machen", sagte Edwards. Er entschuldigte sich erneut, 2002 wie Hillary Clinton für den Krieg gestimmt zu haben. Die Senatorin beharrte darauf, dass sie damals nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt habe.
In dem kleinen Bundesstaat New Hampshire an der US-Ostküste findet traditionell die erste Vorabstimmung vor der Präsidentschaftswahl statt, diesmal Anfang 2008. Dabei stimmen eingetragene Parteimitglieder über ihren Wunschkandidaten ab. Wer in New Hampshire gewinnt, wird zwar längst nicht Präsidentschaftskandidat. Wer dort aber besonders schlecht abschneidet, kann sich in der Regel meist nicht mehr davon erholen und hat Probleme, sich Spenden für den weiteren Wahlkampf zu sichern. Deshalb gilt dem Bundesstaat immer besondere Aufmerksamkeit.
ZEIT online, dpa (23/2007)
Selten waren die Democrats dermaßen populistisch wie heute. Das gibt wohl in der Nach-Sohn-Bush-Ära die Wahl zwischen Pest und Cholera...