Dopingskandal: WM-Kicker involwiert??

  • Angeblich stehen auf der Liste der spanischen Dopingfahnder nicht nur die 56 Radsportler, sondern insgesamt 200 Sportler, darunter auch Ronaldinho.
    Dies wurde zumindest angeblich im spanischem Fernsehen behauptet.


    Anm: Überschrift korrigiert. Lothar

  • Zitat

    Original von Mister Bösi
    Angeblich stehen auf der Liste der spanischen Dopingfahnder nicht nur die 56 Radsportler, sondern insgesamt 200 Sportler, darunter auch Ronaldinho.
    Dies wurde zumindest angeblich im spanischem Fernsehen behauptet.

    Warum kriechen diese Dopingfahnder erst jetzt kurz vor der Tour und mitten bei der WM aus den Löchern?
    Für mich bleibt Doping Doping egal zu welcher Jahreszeit und zu welchen Anlässen auch immer.
    Doping gehört rigoros bestraft. Aber der Zeitpunkt der Dopingfanhnder ist trotzdem so gewählt um viel Aufmerksamkeit zu erregen.
    Manchmal meint man Publicity ist wichtiger als der Kampf gegen Doping.

    Die Freiheit des Einzelnen endet am Egoismus des Anderen.

  • Nein, das würde ich so nicht sehen. Das ganze hängt nunmahl mit der Razzia in Spanien zusammen, danach mußte erst mal ermittelt werden (wem nun die Bestellungen wirklich gehören, wessen Blut gelagert wurde, etc.). Jetzt stehen halt die Ergebnisse. Es stand ja nirgends drauf - Dieses angereicherte Blut gehört Jan Ullrich, der es zur Tour abholen wollte.
    Und, nebenbei, ein Grund dafür, warum es so kurz vor der Tour kommt, ist, dass jetzt ja vorwiegend gedoppt werden sollte. Eigenblut ist nur verwendbar innerhalb von 1 - 1 1/2 Monaten.

    Zitat

    UCI warnte schon vor zwei Jahren

    McQuaid: Nicht nur Radsportler auf Dopingliste


    (sid) - Der spanische Doping-Skandal im Profi-Radsport zieht immer weitere Kreise: Es sollen angeblich auch andere Sportarten betroffen sein. "Bisher sind nur Radfahrer genannt worden. Aber es stehen auch viele Fußballer, Tennisspieler und Leichtathleten auf der Liste", sagte Pat McQuaid, der Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI, nach dem Prolog zur 93. Tour de France in Straßburg.

    Der ehemalige UCI-Präsident Hein Verbruggen habe die spanischen Behörden schon vor zwei Jahren gewarnt, da der UCI bekannt gewesen sei, dass Blutdoping im Land üblich gewesen sei, ergänzte McQuaid.

    Auf der Dopingliste der spanischen Fahnder tauchten auch die Namen Jan Ullrich und Ivan Basso (Italien) auf. Die beiden Top-Favoriten wurden daher von der Frankreich-Rundfahrt ausgeschlossen.



    Nur um den Thread ne Quelle zu geben

    Es wird in einem anderen Bericht von über 100 Namen gesprochen, 58 fallen auf Radprofis, das wird auch einige "saubere" Sportarten runterreißen.

  • Dazu nur soviel. Alle Dopingproben bei der Fußball- WM waren negativ. Der Name "Ronaldinho" ist zwar publicityträchtig, aber im Zusammenhang mit Doping scheint da einfach nur ein prominenter Name genommen worden sein. Der gute Mr. MC Quaid sollte erst mal den "Saustall" beim Radsport ausmisten, bevor er andere Sportarten in den Dreck zieht.

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • Man liest jetzt desöfteren das gegen 200 Sportler ermittelt wird, neben Radsportlern auch viele Leichtathleten und Fußballer, speziell Spieler aus der spanischen Liga.
    Die FIFA hat auch offiziell bei den spanischen Behörden angefragt, ob Fussballer beteilgt sind.
    Zum Thema, alle Dopingproben bei der WM negativ, wäre nur zu sagen, dass Eigenblutdoping nicht nachweisbar ist.

  • Genau. Man muss eben feststellen, dass Doping nicht nur das ist, was durch Dopingtests nachweisbar ist, sondern auch andere gewisse Dopingtechniken. Die Tests der österreichischen Langläufer bei den olympischen Spielen wären auch negativ gewesen.

    Was sagt ihr denn eigentlich über die Worte von Mancebo "Wenn man alle Sportler, die dopen von der Tour ausschließen möchte, dann könnte Tour Direktor Le Blanc die Tour alleine fahren."

    Einerseits könnte man es als ironisch auffassen, aber für mich ist es eher so, als ob auch die Radfahrer den Generalverdacht glauben würden. Vielleicht ist auch nach dem damaligen Festina-Skandal der genau entgegengesetzte Effekt eingetreten. Anstatt einem saubererem radsport haben sich immer mehr Sportler dazu gezwungen gesehen zu Dopingtechniken zu greifen.

    Damals war es ja schließlich nur ein Team. Nun sind es ja viel mehr Teams und auch andere Sportarten scheinen betroffen. Doping im Fußball ist ja keine neue Entdeckung. Hatten nicht Rio Ferdinand oder Edgar Davids schon mal Dopingsperren?

    Übrigens: Wenn ich mir anschaue, wie unsere Handballer bei so einigen Großturnieren Blutkonserven (wurde m.E. im TV nach der EM 04 gezeigt) bekommen, dann kann man auch hier mal darüber nachdenken, ob nicht auch der Handball in Sachen Eigenblutdoping betroffen ist. Vielleicht gewinnt ja Kiel deshalb nicht die Champions League.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Ja, aber was soll das bringen. Die Ausdauer, kann mann auch durch gezieltes Konditionstraining steigern, und ist im Fußball nicht so relevant wie im Radsport. Die Engländer hätten selbst wenn alle blutgedopt gewesen wären, das Elfmeterschießen verloren, da man Elfmeter eben schießen können muß. ;) Und selbst mit dem besten Dopingmittel der Welt kann man aus Rumpelfüßlern keine Filigrantechniker und aus Fliegenfängern keine Klassetorhüter machen.
    Heute morgen habe ich in der Zeitung gelesen, dass Eigenblutdoping bei Profifußballern kaum machbar ist, da sie sehr oft unterwegs sind und eine solche Dopingmaßnahme eine kontinuierliche Überwachung und Betreuung im Labor benötigt.
    Bei Radsportlern sei dies im Winterhalbjahr (bis zu den Frühjahrsklassikern) möglich, während Fußballer fast das ganze Jahr durchspielen.
    Ich denke der Profifußball ist in dieser Hinsicht sauber, bis auf einige vereinzelte schwarze Schafe.

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • Zitat

    Original von michel b.
    Die Engländer hätten selbst wenn alle blutgedopt gewesen wären, das Elfmeterschießen verloren, da man Elfmeter eben schießen können muß. ;) Und selbst mit dem besten Dopingmittel der Welt kann man aus Rumpelfüßlern keine Filigrantechniker und aus Fliegenfängern keine Klassetorhüter machen.


    Och, sag das nicht...
    Etwas Andi-Brehme-Blut - und schon trifft selbst Beckham wieder vom Elfmeterpunkt.
    Etwas Ronaldinho-Blut - und schon spielt Huth seine Gegner auf einem halben Bierdeckel aus, während er noch Interviews gibt.
    Etwas Ricardo-Blut - und selbst afrikanische Torhüter werden zu Elfmeter-Killern.


    /edit
    Ups, hatte das :D :D :D vergessen... ;) :hi:

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

    Einmal editiert, zuletzt von Brummsel (3. Juli 2006 um 11:31)

  • Zitat

    Original von michel b.
    ...
    Heute morgen habe ich in der Zeitung gelesen, dass Eigenblutdoping bei Profifußballern kaum machbar ist, da sie sehr oft unterwegs sind und eine solche Dopingmaßnahme eine kontinuierliche Überwachung und Betreuung im Labor benötigt.
    Bei Radsportlern sei dies im Winterhalbjahr (bis zu den Frühjahrsklassikern) möglich, während Fußballer fast das ganze Jahr durchspielen.
    Ich denke der Profifußball ist in dieser Hinsicht sauber, bis auf einige vereinzelte schwarze Schafe.

    Das Blut wird einen kurz vor dem Rennen eingeführt und einen Monat davor entnommen, also mit der Winterpause passt nicht.

  • Die Athletik steht aber immer mehr im Vordergrund. Hier mal ein etwas älterer Ausschnitt aus einem Artikel aus der Ärztezeitung.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von michel b.
    Alle Dopingproben bei der Fußball- WM waren negativ.

    Und (Eigen-)Blutdoping ist per Tests schlicht und ergreifend nicht nachweisbar - wie sollen da also positive Dopingproben zu Stande kommen?


    Zitat

    Original von meteokoebes.
    Was sagt ihr denn eigentlich über die Worte von Mancebo "Wenn man alle Sportler, die dopen von der Tour ausschließen möchte, dann könnte Tour Direktor Le Blanc die Tour alleine fahren."

    Das ist schon länger mein Eindruck von der Tour de France und dem Radsport ... ich halte alle Teilnehmer für Doper.
    Wobei möglicherweise der eine oder andere "legal gedopt" ist (siehe die ganzen Asthmatiker), der eine oder andere früh genug mit dem Doping aufhört, dass dann bei den Wettkämpfen die Mittel nicht mehr nachweisbar sind, andere wiederum "so gute Ärzte" haben, das mit nicht nachweisbaren/ bisher unbekannten Substanzen gedopt wird ... und einige eben "dumm dopern" und deswegen erwischt werden.


    Zitat

    Original von meteokoebes.
    Übrigens: Wenn ich mir anschaue, wie unsere Handballer bei so einigen Großturnieren Blutkonserven (wurde m.E. im TV nach der EM 04 gezeigt) bekommen, dann kann man auch hier mal darüber nachdenken, ob nicht auch der Handball in Sachen Eigenblutdoping betroffen ist.


    Ich meine nicht, dass unsere Handball Blutkonserven bekommen haben, das wäre auch eher kontraproduktiv. Was Handballer (Radsportler NACH den Etappen übrigens auch) nach den Spielen brauchen, ist Flüssigkeit - also Minerallösungen/ salzhaltige Flüssigkeiten/ was auch immer. Und weil über den Verdauungsapparat nur eine beschränkte Menge Flüssigkeit aufgenommen werden kann, wird halt mit Infusionen (vermutlich auch zuckerhaltigen für die Energiezufuhr) nachgeholfen. Die Sportler haben während der Spiele viel Flüssigkeit verloren, dass muss ausgeglichen werden - Blutkonserven würden das Blut verdicken, da sie im Verhältnis übermäßig viel Blutkörperchen und wenig Flüssigkeit enthalten.

    3 Mal editiert, zuletzt von Teddy (3. Juli 2006 um 11:58)

  • Kann sein, dass ich das falsch in Erinnerung hatte. Ist ja auch schon ien paar Jährchen her. ;)

    Hier mal ein kleiner Witz, der sich mit dem Thema befast.

    Zitat


    Der Mannschaftsarzt einer Bundesligamannschaft zum Thema “Doping im Fußball”: “Doping im Fussball bringt nix - das Zeug muss in die Spieler!”

    Hier noch mal ein Artikel aus der FAZ. Dieses Mal befinden wir uns schon im Jahr 2004.

    Und hier noch einmal ein Bericht von eurosport anlässlich des Confed-Cups und dne Dopingfällen bei Mexiko im letzten Jahr.

    Doping: Drastische Geldstrafe für Mexiko

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Warten wir die Listen ab, auf jeden Fall können sowohl Fußballer als auch Handballer von einer stärkeren Kondition profitieren. Und die Wahrscheinlichkeit, dass in der Spitze gedopt wird, ist halt größer, der Druck ist höher, deshalb werden schneller alle Möglichkeiten ausgeschöpft.
    Nur weil weniger erwischt werden, heißt es nun wirklich nicht, dass die Sportarten frei sind. Man sollte dabei bedenken, dass dort deutlich weniger Kontrollen durchgeführt werden.
    Schön wäre es auf jeden Fall, wenn in Deutschland endlich auch harte Antidopinggesetze beschlossen würden. Da sind uns Frankreich, Italien und jetzt auch Spanien weit voraus.
    Und als letztes noch kurz ein Ausschnitt aus dem Tour-Kicker, der ein weiteres Dilema des Doping aufführt - Nicht jedes Doping ist betrügerisch und nicht jeder Betrug ist Doping:

    Zitat

    Wie verwirrend, ja grotesk sich die Doping-Problematik mitunter darstellt, zeigt auch folgendes Beispiel:
    Ein Sportler kann sich bis unter die Haarspitzen mit Chemie vollpumpen, ohne gedopt zu sein. 1987 starb die Deutsche Siebenkämpferin Birgit Dressel im Alter von 26 Jahren an einem Allergieschock, den über 100 Präparate in ihrem Körper ausgelöst hatten. Im Sinne der Doping-Statuten war sie sauber. Wer indes einen in der Apotheke ums Eck erhältlichen Hustensaft mit Ephedrin nimmt, und zur Doping-Probe gebeten wird, hat Pech gehabt.

  • Ich meine gestern im Videotext hat gestanden, dass nach Angaben der FIFA keine Fussballer auf der Liste stehen sollen. Eine offizielle Meldung der FIFA kann ich aber dazu nicht finden.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Die dpa scheint es hingegen anders zu sehen. Gefunden bei radsport-aktiv.de

    Zitat

    Arzt bestreitet weiterhin Doping
    Fuentes "behandelte" auch Fußballer

    Madrid (dpa) - In den großen Doping-Skandal in Spanien sollen nach Aussage des unter Verdacht stehenden Sportarztes Eufemiano Fuentes doch Fußballer, Tennisspieler und Leichtathleten verwickelt sein.

    Er habe längst nicht nur Radsportler «behandelt», sagte der Mediziner nach Medienberichten. Namen werde er aber nicht nennen. Er bestritt jedoch, dass es sich bei seinen Praktiken um Doping handele. «Es sind biologische Behandlungen, um Sportler wieder fit zu machen», sagte er dem Radiosender SER.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Mal schauen... vielleicht sind ja ein paar Italiener darunter. :D So könnten wir es doch noch ins Finale schaffen. ;)

    Sieger Fanclubturnier ESA 2006

    Vizemeister Fanclubturnier ESA 2007

    Teamchef Fanclubturnier ESA 2008 :P

  • Zitat

    Original von meteokoebes
    Die dpa scheint es hingegen anders zu sehen. Gefunden bei radsport-aktiv.de


    Hach, ist das erfrischend, dass jetzt auch Ärzte schon Wortklauberei betreiben und uns mit kreativen Wortkreationen erfreuen. "Biologische Behandlungen zur Verbesserung der Fitness..."

    Mal schauen, was bei diesem Fuentes-Ring noch alles rauskommt. Und mal sehen, ob demnächst weitere Doping-Ringe auffliegen. Es gibt ja einige Gerüchte, dass Fuentes nur die Spitze des Eisbergs sei. Unwahrscheinlich ist das nicht, zumal der Generalverdacht sicherlich nicht völlig aus der Luft gegriffen ist.

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Freundschaft!

    Zitat

    Original von meteokoebes
    Übrigens: Wenn ich mir anschaue, wie unsere Handballer bei so einigen Großturnieren Blutkonserven (wurde m.E. im TV nach der EM 04 gezeigt) bekommen, dann kann man auch hier mal darüber nachdenken, ob nicht auch der Handball in Sachen Eigenblutdoping betroffen ist. Vielleicht gewinnt ja Kiel deshalb nicht die Champions League.

    Ich würde fast schwören, daß das Rennen nicht das THW-Problem ist. Das können sie wohl recht gut.