ZitatAlles anzeigenMcQuaid will die Doper loswerden
UCI: Kein Ullrich-Blut für DNA-Abgleich
Karlsruhe (dpa) - Der Radsport-Weltverband UCI wird die in der Doping-Affäre ermittelnden spanischen Behörden nicht mit einem Blut-Abgleich im Fall Jan Ullrich unterstützen.«Das in unserem Besitz befindliche Blut der Fahrer aus den Doping-Kontrollen dient Forschungszwecken. Es für einen DNA-Vergleich herauszugeben, würde unseren Regeln widersprechen», sagte UCI-Präsident Pat McQuaid bei seinem Besuch der Deutschland-Tour in Karlsruhe.
Bei ihrer Razzia im Mai hatte die spanische Polizei bei den Medizinern Eufemiano Fuentes und José Batres 200 Blutbeutel sichergestellt, die über Code-Entschlüsselungen einzelnen Profis zugeordnet wurden, darunter auch Ullrich. Über einen DNA-Vergleich, dem sich Ullrich bisher verweigert, könnte leicht ermittelt werden, ob das angereicherte Blut aus den Labors in Madrid wirklich von dem inzwischen gekündigten früheren T-Mobile-Kapitän stammt.
McQuaid lobte in Karlsruhe Deutschland-Tour-Gesamtsieger Jens Voigt als «Radprofi, der unseren Sport belebt und glaubwürdig macht». Die Ergebnisse des vom deutschen Verbandspräsidenten Rudolf Scharping geleiteten «Runden Tisches» zur Doping-Prävention begrüßte der Ire, der eine Kommission einsetzen will, die auch über «zeitliche Verkürzungen und Entschärfungen» der großen Länder-Rundfahrten nachdenken soll. Giro d`Italia, Tour de France und Vuelta haben jeweils eine Dauer von 23 Tagen.
Den Überlegungen hatte Tour-Direktor Christian Prudhomme schon in der Vorwoche eine Absage erteilt: «Keiner würde auf die Idee kommen, den 100 Meter-Lauf auf 90 Meter zu verkürzen, um Doper abzuhalten. Die Fahrer manipulieren nicht, weil die Tour zu schwer ist, sondern, weil sie sich einen Wettbewerbs-Vorteil verschaffen wollen.»
Der im Vorjahr neu gewählte UCI-Chef erklärte, dass sein Verband pro Jahr umgerechnet 3,49 Millionen Euro für Doping-Kontrollen ausgibt. Seit Einführung der Blut-Kontrollen 1997 seien pro Jahr 2500 Tests vorgenommen worden. Der Ire wolle «die Glaubwürdigkeit des Radsports» wieder herstellen: «Wir müssen die Doper los werden.»
McQuaid wies auch erneut Vorwürfe des überführten Tour-Siegers Floyd Landis (USA) zurück, die UCI hätte bei Veröffentlichungen zum Fall unkorrekt gehandelt: «Sein Team und nicht wir haben das Ergebnis der B-Probe öffentlich gemacht.»
Und meine Lieblingfsradsportseite bricht endgültig mit dem Doping-Proffessor:
ZitatAlles anzeigenKOMMENTAR
Nein Danke, Prof. Dr. Franke!
Von Pit Weber
Deutschland hat seriöse Anti-Doping-Experten. Ihnen kommt in den nächsten Monaten eine große Rolle zu, wenn es um die Weichenstellung im Kampf gegen den Sport-Betrug geht.Einer gehört sicher nicht dazu: Prof. Dr. Werner Franke! Der Molekular-Biologe aus Heidelberg gefällt sich in der Rolle des Marktschreiers, der laut scheppernd auf angebliche Missstände hinweist.
Doch wer möchte, dass der Stammtisch an der Gesetzgebung teilnimmt?
Nicht erst seit dem Ullrich-Fall zieht Franke Schlüsse, stellt Behauptungen auf und verurteilt, noch bevor die zuständigen Gerichte zusammengetreten sind. So hat der Molekular-Biologe aus den ihm angeblich vorliegenden Akten der Guardia Civil errechnet, dass Ullrich 35000 Euro pro Jahr für Doping-Mittel ausgegeben haben soll. Franke hat dieses Wissen exklusiv, denn alle anderen, denen die Untersuchungsergebnisse aus Spanien vorliegen, konnten das nicht verifizieren.
Jemand, der so mit Fakten umgeht, hat an einem „Runden Tisch“ der Doping-Gegner nichts zu suchen!
Nein Danke, Prof. Dr. Franke!
Radsport aktiv wird nicht mehr über die Ergüsse des Professors aus Heidelberg berichten. Wer lesen will, was er von sich gibt, muss auf den Boulevard!
Stammtischler, der ich ja auch nur bin, würde ich aber die Reihenfolge sofort glauben.