Spiele gabs noch nicht, dafür hat aber gestern bei der HSG Nordhorn die Vorbereitung begonnen. Die GN berichtet:
ZitatAlles anzeigenGedränge beim ersten Training
handball HSG-Trainer Lindgren begrüßt 20 Spieler – "So viele wie noch nie"
Ola Lindgren freut sich auf eine Mannschaft mit Power und Potenzial. Doch von den fünf Neuen sind nach wie vor erst zwei fest unter Vertrag.
nordhorn/FH – Sonnengebräunt und bester Laune empfing Trainer Ola Lindgren gestern seine Handballer zur ersten Trainingseinheit der neuen Saison. 20 Spieler konnte der Schwede im Kraftraum des Euregiums begrüßen. "So viele wie noch nie", freute er sich. Außer zehn Spielern des Kaders, der in der vergangenen Spielzeit Platz neun belegte, waren fünf neue Akteure dabei und fünf Talente aus der zweiten Mannschaft. Haben die Rückraumspieler Daniel Kubes (TuS N-Lübbecke) und Börge Lund (AaB Aalborg/ Dänemark) bereits Verträge unterschrieben, so ist die Situation von Bjarte Myrhol (MKB Veszprem/Ungarn), Rastko Stojkovic (VfL Pfullingen) und Machiel Schepers (E & O Emmen) – wie berichtet – noch nicht endgültig geklärt.
Dennoch ist Lindgren sehr positiv gestimmt. Sollte er mit diesem 15er-Kader planen können, verfügt er nach eigener Einschätzung über eine "Mannschaft mit viel Power", deren Akteure er als "jung, stark und hungrig" charakterisiert. "Es sind Spieler in der Entwicklungsphase und noch keine fertigen Top-Stars", sagt der HSG-Coach, "aber alle sind
international im Einsatz."Die Norweger Börge Lund und Bjarte Myrhol haben ebenso mit ihrer Auswahl die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2007 in Deutschland gemeistert wie die Tschechen mit HSG-Kapitän Jan Filip, Daniel Kubes und Pavel Mickal. Und mit einem schelmischen Seitenblick auf die schwedischen Teamkollegen, die an Island gescheitert sind, sieht Filip die Kraftverhältnisse innerhalb der Mannschaft verschoben. "Jetzt sind wir oben", stichelte "Honza". Indes kommentierte Schwedens Auswahlkeeper Peter Gentzel das Scheitern als "große Enttäuschung".
Während Kubes sich im Haus des nach Spanien zu CAI Aragon abgewanderten Robert Arrhenius bereits eingerichtet hat, haben drei seiner neuen Kollegen erst einmal Hotelzimmer bezogen. Doch während Lund mit seiner schwangeren Lebensgefährtin demnächst ein Haus beziehen wird, müssen Myrhol und Stojkovic erst einmal abwarten, bis ihre persönliche Situation geklärt ist. Myrhol hat mit Veszprem ein auch in Nordhorn nicht ganz unbekanntes Problem: Der 23 Jahre alte Kreisläufer hat beim ungarischen Meister noch einige Gehälter ausstehen. "Er will versuchen, das selbst zu klären", sagte Lindgren, der sich über Monate bemüht hat, den norwegischen Nationalspieler in die Grafschaft zu locken. Dass Myrhol schon mal einige Wohnungen in Augenschein genommen hat, lässt die Hoffnung zu, dass er gerne in Nordhorn bleiben würde.Ein wenig anders liegt der Fall bei Rastko Stojkovic. Weil sein voriger Arbeitgeber, der VfL Pfullingen, Insolvenz anmelden musste, kann er ablösefrei wechseln. Doch wurde er erst Anfang März nach einem Kreuzbandriss am Knie operiert. "Er sagt, er fühlt sich ganz gut", berichtete Lindgren gestern. Aufschluss über den Heilungsprozess bei dem 25-jährigen Serben soll ein auf heute verschobener Medizin-Checkbringen.
Der fünfte Neue im Bunde wäre Machiel Schepers. Der 22 Jahre alte Niederländer ist ein Perspektivspieler, der wohl auch in der Reserve Spielpraxis bekommen wird. "Aber er wird auch bei uns seine Chance erhalten", ist Lindgren sicher, der gestern auch fünf Akteure des Oberliga-Teams ins Training einband. Da tauchte ebenfalls ein neues Gesicht auf. Michael Knötig spielte zuletzt für den SV Eiche Wiederitz in der Oberliga Sachsen-Anhalt und war zuvor in der A-Jugend des THW Kiel aktiv.
"Ich finde, wir haben eine interessante Mischung", ist Lindgren mit der Zusammenstellung des Teams zufrieden. Eine Einschränkung muss er allerdings bislang bei solchen Urteilen immer noch nachschieben: "Wenn denn auch alle kommen, die hier sind ..."