Die Gerüchteküche hat es schon lange hochgekocht, doch bislang hat eigentlich jeder die Sache nur als verspäteten April-Scherz angesehen. Aber weit gefehlt. Ein Bericht des WESTFALEN-BLATTES beweist, dass es sich eben doch nicht um ein Gerücht handelt, sondern um die Wahrheit:
Der HSV Hamburg fliegt vor dem letzten Punktspiel der Saison in Wetzlar für ein paar Tage nach Mallorca. Ins Trainingslager heißt es offiziell. Bin mal gespannt, wie bei den bedrohten Kellerkindern reagiert wird, wenn Wetzlar zu einem leichten Sieg gegen Hamburg kommen sollte.
Das sollten die offiziellen Stellen wissen und auch entsprechend bewerten. Es ist aber schon komisch, dass ausgerechnet vor dem Spiel bei jenem Gegner, der Martin Schwalb großzügig als Trainer an die Alster ziehen ließ und der den Sieg unbedingt benötigt, ein "Trainingslager" auf Mallorca eingeschoben wird. Da müsste man mal Mäuschen spielen, was da auf "Malle" abgeht. Hamburg hat mit diesem "Schachzug" nur eine Chance: sie sind in Wetzlar zum Siegen verdammt. Sonst wird es böse Worte hageln.
Hier der Artikel des WESTFALEN-BLATTES:
Hamburger Mallorca-Trip heißt Trainingslager
HSV bestätigt Fahrt auf die Balearen vor der Keller-Entscheidung in Wetzlar
Die Bundesliga schaut gespannt auf die letzten Spieltage der Saison 2005/06. Einzig der Kampf um den Titel scheint entschieden. Außerdem wohl noch der Kampf gegen den Direktabstieg, den die beiden Aufsteiger aus Delitzsch und Pfullingen wohl verloren haben. Doch wer zieht in die Champions Leaque ein, wer schafft den Sprung in einen internationalen Wettbewerb? Und aus heimischer Sicht: wer muss in die Abstiegsrelegation? Hier droht GWD Minden nach den jüngsten Pleiten noch der Sturz auf Rang 16. Und genau in den finalen Kampf, in dem man sein dünnes Polster gegenüber Düsseldorf und Wetzlar verteidigen will, schlägt eine Nachricht wie eine Bombe ein. Ein Gerücht, das durch entsprechende Wortwahl für die Kellerkinder aus Minden und Düsseldorf Wahrheit wird und bittere Folgen haben könnte. Am letzten Spieltag hat der HSV Hamburg, der durch den gewonnenen DHB-Pokal bereits für die europäische Bühne qualifiziert und für den die letzte Saisonpartie daher eher bedeutungslos ist, bei der HSG Wetzlar anzutreten. Bei jenem Verein, der seinen Trainer Martin Schwalb während der Saison den Wechsel in die Hansestadt ermöglichte. Im Normalfall dürfte die Favoritenrolle eindeutig bei den Hanseaten liegen. Doch wird – oder besser gesagt kann der HSV dieser Rolle am Spieltag auch körperlich gerecht werden? Grund: die Hamburger Handballer befinden sich direkt vor dieser Partie auf Mallorca!
Schon seit Wochen wurde darüber gemunkelt, wurde spekuliert, dass der HSV Hamburg zu diesem Zeitpunkt auf Mannschaftsfahrt gen Balearen fliegt. Eine Unternehmung, wenn sie denn stimmen würde, die möglicherweise soviel Kraft kosten könnte, dass die dann vielleicht im für Hamburg bedeutungslosen Gastspiel fehlen würde. Der für die Presse zuständige Geschäftsstellenleiter des HSV, Christoph Wendt, wehrte sich allerdings gegen solche Gerüchte. Er versicherte, dass in der Woche vor dem Wetzlar-Spiel keine Mannschaftsfahrt anstünde. „Definitiv nicht! Vielmehr ist die Mannschaft von HSV-Präsident Andreas Rudolph zu einem Trainingslager nach Mallorca eingeladen worden. Dort sollen sich die Spieler intensiv auf ihr letztes Saisonspiel vorbereiten.“ Ein Schelm, der bei dieser Aussage etwas anderes denkt … Schnell wird der Begriff der Wettbewerbsverzerrung laut, denn sollte eine vom Stress des Kräfte zehrenden Trainingslagers ausgelaugte Hamburger Mannschaft in Wetzlar verlieren, würde das für die Hessen wahrscheinlich den Klassenverbleib bedeuten. GWD-Trainer Richard Ratka schluckte jedenfalls erst einmal kräftig, als er davon erfuhr, reagierte dann aber wie ein Diplomat. „Diese Entscheidung ist einzig und allein Sache des HSV, auch wenn man auf den ersten Blick über den Sinn und Zweck eines Trainingslagers für ein bedeutungsloses letztes Spiel nachdenken muss. Andererseits hat Hamburg auch nach dem Pokalgewinn beim Gastspiel in Pfullingen Charakter gezeigt und entsprechend seiner Favoritenrolle dort hoch gewonnen. Vielleicht ist dieser Trip in den Süden ja gut für diese Mannschaft.“ Er werde sich jedenfalls aus allen Spekulationen raushalten. „Ich kann es doch eh nicht ändern. Da kann jedes Wort von uns nur negativ sein.“ Ratka erwartet nun erst recht einen Hamburger Sieg, denn alles andere würde den Spekulationen nur Nahrung geben. „Hamburg kann sich nach dieser Fahrt keine Niederlage leisten. Damit würden sie sich nicht nur lächerlich machen, sondern auch ihr Image beschädigen. Nach dem Trainingslager und der intensiven Vorbereitung auf Wetzlar muss Hamburg dort einfach gewinnen!“ Die Wetzlarer Kellerkonkurrenz wird Hamburg in seinem Saisonabschlussspiel jedenfalls ganz genau beobachten. Und sicherlich nicht nur die …