Böhmer verlangt private Absicherung bei Risikosportarten
Freitag 5. Mai 2006, 12:42 Uhr
Berlin (AP) Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer hat sich dafür ausgesprochen, Risikosportarten aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen auszugliedern. Der CDU-Politiker sagte, wer Risikosportarten betreibe, solle sich dafür künftig über eine private Unfallversicherung absichern. Der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Klaus Vater, wies den Vorschlag am Freitag als «nicht praktikabel» zurück.
Die altbekannte Idee habe nur auf den ersten Blick etwas Bestechendes, sagte Vater. Jedoch führe die genaue Abgrenzung einzelner Sportarten auf ein «heilloses Terrain, wo keine
Unterscheidung mehr möglich ist».
Böhmer sagte hingegen, den Versicherten müsse mit der geplanten Gesundheitsreform mehr Eigenverantwortung übertragen werden. «Was am meisten Geld kostet, sind Gesundheitsschäden, die mit den Lebensgewohnheiten zusammenhängen», sagte Böhmer den Angaben zufolge. Dies gelte etwa für Übergewicht.
«Wir müssen darüber reden, wie man diejenigen, die gesundheitsbewusst leben, begünstigt und diejenigen, die es darauf ankommen lassen, mit in die Verantwortung einbindet», wird er zitiert. «Es kann nicht sein, dass immer die Gemeinschaft einspringt, wenn jemand sich unvernünftig verhält.»
(Quelle: Böhmer in der «Berliner Zeitung