man muß sich schämen!
ZitatAlles anzeigenAusschreitungen nach dem Derby
02.05.2006 - - TuS-Fans von Chaoten mit Eiern beworfen und geohrfeigt - Schals in Brand gesteckt
Von Volker Krusche
Minden/Lübbecke (WB). Erst flogen Eier, dann gab es Backpfeifen und schließlich brannte noch ein Fan-Schal. Und was auch teuer wird: ein Auto wurde demoliert. Das 51. Derby, das sportlich in fairen Bahnen gelaufen war, nahm am Samstag außerhalb der Halle ein unrühmliches Ende. Etwa 20 Mindener Chaoten attackierten nach Spielschluss acht Fans des TuS N-Lübbecke auf dem Parkplatz vor der Kampa-Halle. Die herbeigerufene Polizei fragte nicht nach Übertätern, sondern erteilte allen Anwesenden sofort Platzverbot und trieb die Menge auseinander. Vier Nettelstedter Anhänger erstatteten daraufhin auf der Polizei-Wache Anzeige wegen Körperverletzung und Diebstahl.
Die beiden Tage nach dem Kreisduell waren in den Internet-Foren beider Vereine geprägt von den Ausschreitungen. Vorwürfe hier, Verteidigungsversuche auf der anderen Seite. Dass es sich bei den Übeltätern um Mindener »Fans« handelt, ist unbestritten. Das »Commando 1924«, der auch vom Alter seiner Mitglieder her jüngere Fan-Club der »Grün-Weißen«, wehrte sich anfänglich vehement gegen die Behauptungen, dass es sich bei den Randalierern um Personen aus seinen Reihen handeln würde, musste inzwischen aber erkennen, dass durchaus der ein oder andere mit von der Partie war. Laut Polizeibericht wurde ein 22-jähriger TuS-Fan geschlagen. Zudem wurde ihm der Fan-Schal gestohlen. Ein weiterer Mann erhielt einen Schlag an den Kopf, einem 17-Jährigen aus Lübbecke wurde in den Unterleib getreten. Als die TuS-Anhänger ins Auto stiegen, sei die Beifahrertür aufgehalten und dem Fahrer mehrmals ins Gesicht geschlagen worden.
In einem Beitrag auf der GWD-Homepage schildert ein Opfer seine Eindrücke: »Wir sind friedlich und mit geknickten Köpfen in Richtung Parkplatz zu unseren Autos gegangen. Auf einmal kamen zehn bis 15 Commandos an, beschimpften uns aufs Übelste und fingen an, uns mit Eiern zu bewerfen. Als wir fragten, was das solle das Spiel sei ja schließlich zu Ende , fingen sie an, uns die Schals abzuziehen und sie vor unseren Augen zu verbrennen. Etliche von uns haben einen Schlag abbekommen, woraufhin wir uns wehrten, uns umdrehten und ins Auto steigen wollten. Daraufhin wurden Eier auf das Auto geworfen. Wir haben die Polizei gerufen, die auch mit mehreren Einsatzwagen kam und allen einen Platzverweis erteilte. Uns riet sie auf die Wache zu fahren und dort eine kollektive Anzeige zu erstatten.«
Seitens der Vorstandes des »Commando 1924«, jener Fan-Gruppe in Minden, die maßgeblichen Anteil daran hat, dass die Stimmung in der Halle in den zurück liegenden Monaten um einiges besser wurde und für die man im Block A extra die Satzplatzschalen entfernte, distanzierte man sich sofort von den Ausschreitungen nach dem Spiel. Man missbillige generell jede Form der Gewaltanwendung und Sachbeschädigung. Sollte eines der Mitglieder an der Attacke gegen die TuS-Fans beteiligt gewesen sein, »muss es mit Konsequenzen rechnen.« Weiter heißt es in der Stellungnahme: »Niemand soll vier Jahre Arbeit und gute Stimmung durch sein Verhalten kaputtmachen.« Das »Commando 1924« hat auch sofort den Kontakt zum TuS N-Lübbecke gesucht und sich an dessen Fan-Beauftragten Helge Käding gewandt. »Eines steht fest: Leute, die Eier mit zu einem Handballspiel nehmen, sind von vornherein auf Krawall ausgerichtet, suchen Streit, sind gewaltbereit und wollen anderen Leuten schaden. Wer andere mit Eiern bewirft, will deren Sachen verschmutzen und riskiert eine Verletzung. Das Ganze war geplant und ist absichtlich passiert. Das hat nichts mit Sport zu tun. Diese Leute dürfen sich nicht Handballfans nennen und gehören in keine Handballhalle! In keine! Leute, die gegnerische Schals anstecken, sind ebenfalls keine Fans unserer Sportart. Es ist mir klar, dass nicht das gesamte Commando 1924 verantwortlich ist.
Natürlich nicht. Aber es fällt auf den Verein zurück und der sollte sich dringend um rückhaltlose Aufklärung bemühen. Diejenigen, die sich durch ihre Äußerungen für das Verhalten ihrer Vereinskameraden schämen, haben verstanden, worum es geht. Alles Weitere wird sich in den nächsten Tagen nach Gesprächen mit den Verantwortlichen unseres Kreisnachbarn zeigen«, hieß es in einer ersten Käding-Stellungnahme. »Wir haben letztlich doch alle das gleiche Ziel: Unseren Verein zu unterstützen. Wir sind aber alle in erster Linie Fans der Sportart Handball. Und dort war es bislang immer so, dass sich die Fans untereinander gut verstehen und eben nicht »hassen«. Es gibt immer einige Leute, die ausscheren und der ganzen Sache schaden. Die muss man aussortieren bzw. ihnen den richtigen Weg zeigen. Mir ist vollkommen klar, dass ein kleiner Haufen an Chaoten den gesamten Ruf eines Vereins und deren wahrer Fans beschädigen kann. Mir ist auch klar, dass so etwas jederzeit auch bei uns passieren kann. Von daher ist es selbstverständlich, der Sache aufgeschlossen gegenüber zu stehen und das Problem gemeinsam anzugehen. Mir schwebt vor, gemeinsam die Haupttäter zu bekommen, denen sowohl in Minden als auch in Lübbecke ein befristetes Hallenverbot zu erteilen und die Schäden regulieren zu lassen.»
In einem Gespräch erklärte Helge Käding, übrigens Rechtsanwalt in Kirchlengern, dass man in dieser Sache absolut konsequent sein müsse. »Wir hatten auch mal so einen Fall. Um Unruhe zu vermeiden, haben wir sofort Hallenverbote ausgesprochen und die Sache damit im Keim erstickt. Die Vorkommnisse sind bitter für GWD, das zuletzt sportlich so erfreuliche Schlagzeilen produzierte, und bitter für das Commando 1924, das sich mit guten Aktionen in der Halle bemüht, die Stimmung zu fördern. Ich finde es gut, dass sich das Commando gleich gesprächsbereit gezeigt hat und sich mit uns treffen wird. Da merkt man, dass sie sich mühen und selbst darauf bedacht sind, etwaige Chaoten auszusortieren. Mir liegen inzwischen auch Namen der Randalierer vor.« Und Käding stellt eines ganz richtig fest: »Wenn wir diese Ausschreitungen nicht gemeinsam, also der TuS und GWD, aufklären, dann habe ich Angst, dass es beim nächsten Mal eine Gegenreaktion gibt. Und die müssen wir verhindern.«
GWD-Manager Horst Bredemeier befand sich gestern gerade mit Kiels Manager Uwe Schwenker auf dem Weg zu einer WM-Sitzung nach Dortmund, als er Stellung zu den Vorkommnissen nehmen sollte. »Wir sind informiert und werden schnellstens mit dem Vorstand des Commandos sprechen, um die ganze Angelegenheit in Ruhe zu analysieren. Eine Vorverurteilung des Commandos werde ich nicht vornehmen. Es sind einige Idioten, die Randale machen. Die müssen wir ausfindig machen und zwar gemeinsam. Ich weiß, dass das Commando ganz andere Ziele verfolgt, als Attacken gegenüber gegnerische Fans. Gerade der Vorstand investiert viel Zeit und Geld in das Hobby. Aber alles nur, um der Mannschaft den Rücken zu stärken. Eines aber ist jetzt schon klar: Wir werden die Übeltäter finden. Und die werden auf jeden Fall Hallenverbot bekommen!« Indes ist aber auch sicher, dass die Polizei gegen die Übeltäter ermittelt.
Volker Krusche
von der mindener homepage
ZitatAlles anzeigenNach Parkplatz-Randale ermittelt die Polizei
Kreisderby hat Nachspiel für Mindener Fans
Minden (rich/much). Sieg Nummer 25 des Handball-Bundesligisten GWD Minden im 51. Derby mit dem TuS N-Lübbecke wurde am Samstag in der Kampa-Halle ausgiebig gefeiert.
Von Marcus Riechmannund Michael Lorenz
Bis Mitternacht währte die grün-weiße Glückseligkeit an den Theken in der Halle, bis in den frühen Morgen zelebrierten die Fans in den Mindener Kneipen den beeindruckenden 26:23 (12:11)-Erfolg von GWD.Allerdings wurde nicht überall friedlich gefeiert. Auf einem Parkplatz an der Kampa-Halle entlud sich die blanke Aggression: Dort griffen Mindener Anhänger Fans der Gästemannschaft an und fügten dem ebenso eindrucksvollen wie stimmungsfrohen Derby-Triumph vor der Rekordkulisse von 4400 Besuchern ein dunkles Kapitel hinzu.
Eier, Steine, Schläge und ein brennender Schal
Mindener Anhänger sollen nach dem Spiel, etwa um 21.30 Uhr, Fans des TuS N-Lübbecke auf dem Parkplatz mit Eiern und Steinen beworfen haben. Ein 22-jähriger Fan des TuS wurde geschlagen. Außerdem wurde ihm der Fan-Schal gestohlen, meldet die Polizei Minden. Der Schal wurde in Brand gesetzt und ein Foto des brennenden Schals auf der Internetseite der GWD-Fangruppierung Commando 1924 präsentiert. Die Täter versuchten im folgenden, einem weiteren TuS-Fan seinen Schal zu entreißen, er wurde zudem auf den Kopf geschlagen. Ein 17-jähriger Schüler aus Lübbecke bekam einen Tritt in den Unterleib. Als die Nettelstedter Anhänger in ihr Auto gestiegen waren um loszufahren, wurde die Beifahrertür aufgehalten. Dabei erhielt ein Mitfahrer mehrere Schläge ins Gesicht. Außerdem wurde er mit Eiern beworfen. So lautet im Weiteren der Bericht der Polizei. Vier Lübbecker Fans erstatteten Anzeige bei der Polizei. Dort wird nun wegen Körperverletzung und Diebstahls ermittelt.
Käding: Das ist kein Lausbubenstreich
In den Fokus des Geschehens ist die Gruppe Commando 1924 gerückt - die jungen Fans also, die mit ihrer lautstarken und kreativen Unterstützung im neuen Stehplatzbereich in Block A maßgeblich am Stimmungsaufschwung in der Kampa-Halle beteiligt sind. Die Krawallmacher sollen zum Teil in T-Shirts des Commandos gewandet gewesen sein und sich als Commando-Mitglieder zu erkennen gegeben haben.
"Das ist kein Lausbubenstreich mehr", sagt Rechtsanwalt Helge Olaf Käding zu den Vorkommnissen. Alle Anzeichen, so die Aggressionen schon vor dem Spiel auf dem Parkplatz, deuteten darauf hin, dass die Aktionen geplant waren. "Von einigen wenigen, und zwar unabhängig vom Ergebnis", betont Käding. Deutliches Indiz für eine geplante Randale ist auch das Mitführen der Eier, die wohl nicht mal zur Osterzeit zufällig zu Handballspielen geschleppt werden. Als Fan-Beauftragter des TuS N-Lübbecke vermittelt Käding in der Angelegenheit. "Wir werden versuchen, die Sache so friedlich wie möglich aus der Welt zu schaffen", erklärt er.
Für kommenden Montag ist ein Treffen zwischen Geschädigten, dem TuS-Fanklub und Vertretern des Commandos anberaumt. Käding wünscht sich, dass der Schaden - unter anderem eine demolierte Motorhaube - bezahlt wird und dass die Mindener Schläger ein befristetes Hallenverbot erhalten, in Minden wie in Lübbecke. "Das ist ein absolutes Muss, man muss hier ein Zeichen setzen", sagt der Anwalt.
Das Commando selbst setzte sich am Montagabend zusammen. Zunächst wurde in den verschiedenen Internet-Foren des TuS-N-Lübbecke und von GWD Minden von Mitgliedern der Fan-Gruppierung erklärt, das es sich bei den Tätern ausschließlich um Leute handele, die nichts mit dem harten Kern des Commandos zu tun haben.
Dies stellte sich jedoch bald als Irrtum heraus. Von den fünf bis sechs Raufbolden zählt zumindest einer zur vordersten Front dieser Gruppe.
Fans von Commando 1924 stehen im Fokus
Mario Hentzschel vom Commando erklärte: "Wir haben uns darauf geeinigt, dass die Beteiligten Hallenverbot für den Rest der Serie erhalten sollen. Das gilt auch für Auswärtsspiele. Sie sind einsichtig, dass sie großen Mist gebaut haben und akzeptieren das Hallenverbot. Wir versuchen, uns mit den Nettelstedtern außergerichtlich zu einigen und treffen uns in der nächsten Woche mit Helge Olaf Käding. Die Schäden an den Autos werden von den Randalierern übernommen. Die Sache war nicht vom Commando, sondern von einzelnen Personen geplant."
Noch nicht näher mit der Angelegenheit befasst war GWD-Manager Horst Bredemeier, der auch gestern wieder in Sachen Handball-WM in Dortmund weilte. "Wir werden das Gespräch mit dem Commando suchen. Wir haben bislang gut mit den Jungs zusammengearbeitet. Aber wenn die Täter feststehen, müssen sie mit einem Hallenverbot rechnen", erklärte er gestern telefonisch aus Dortmund.
http://www.mt-online.de/mt/lokalsport/…cnt=878476&sid=
es wundert mich, daß von der sache hier noch nicht geredet wurde. ich finde das eine sauerei!