Freitod

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Original von Ellob

Da müssten dann aber viele Threads geschlossen werden, nicht Herr Präsi?

das hängt vom jeweiligen Thema ab

Aus religiösen Gründen kommt für mich ein Suizid nicht in Frage, das Leben ist ein Geschenk Gottes und nur er darf das "Geschenk" wieder zurücknehmen. Dazu kommt die Belastung, die man der Familie, Freunden usw. aufbürdet, unter Umständen kann eine solche Entscheidung ganze Familien zerstören.
zur Begrifflichkeit: Ich denke der Begriff "Freitod" suggeriert schönfärberisch die freie Entscheidung über Leben und Tod, aber wie frei ist jemand der so verzweifelt ist, dass er keinen anderen Ausweg mehr sieht?
Ein Mord ist in unserer Rechtstradition eine Tat aus niederen Beweggründen z.B. aus Rache, Habgier, Haß usw, ein Suizid ist eine Tat aus tiefer Verzweiflung. Den Begriff "Selbstmord" empfinde ich daher auch nicht passend, auch wenn er sehr gebräuchlich ist.
Aus diesen Gründen benutze ich das Wort "Suizid", welches auch mittlerweile in Polizeiberichten die offizielle Sprachregelung ist.

Also in dem Fall den ich damals erlebt habe fand ich es feige- nur damit du dir ein Bild machen kannst: Derjenige hat sich umgebracht weil er verschuldet war (und dadurch Depressiv wurde)- es war allerdings nicht hoffnungslos (die Verschuldung).
ER hat sich umgebracht, seine Frau ist aber auf den Schulden sitzen geblieben und hat sich immer wieder die Schuld an dem Tod ihres Mannes gegeben.
Wenn ich das mal so vergleichen darf: Es gibt Leute die sind wirklich schwer krank- aussichtslos. Die genießen ihr Leben teilweise noch und kämpfen und freuen sich an Kleinigkeiten.
Dann finde ich das feige, wenn sich jemand umbringt nur weil er verschuldet ist und das Geschwätz der Leute fürchtet- oder auch etwas allgemeiner- weil jemand Liebeskummer hat oder sonst was.
Sorry, wenn du das zynisch findest, aber für mich ist es feige. Die Leute sind dann "erlöst"- aber was ist mit ihren Angehörigen die sie zurücklassen??
Auch wenn ich nicht gläubig bin, aber auch für mich ist es ein Geschenk auf dieser Welt sein zu dürfen und ich würde mir niemals die Freiheit nehmen und dem Leben freiwillig und aus eigenen Stücken ein Ende setzen.

Das mit dem Liebeskummer war auch eher ein allgemeineres Beispiel. Ich wollt damit jetzt ned sagen, dass sich alle wegen Liebeskummer umbringen
Vielleicht würde ich da drüber anders denken, wenn ich es anders erlebt hätte, aber so kenn ich nun mal nur diese eine Geschichte und die hat mich sehr geprägt.
Wobei ich halt auch in einem Forum helfe, wo solche Fälle besprochen werden und auch da hab ich es schon mehrmals gehört, dass Hinterbliebene aus Wut gesagt haben, sie fänden es u.a. auch feige, dass sich der andere umgebracht hat.

Hab dir ne PN geschrieben damit´s ned zu off topic wird

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Original von Outsider81
Außerdem klar fügen sie Freunden, Bekannten un Verwandten, mit Ihrer Tat viel Leid zu, doch müssen diese nicht die Schmerzen ertragen die der Mensch der in den Freitod ging nimmer ertragen konnt un deswegen seinem Leben ein Ende setzte.

Oft ist es für die Hinterbliebenen nicht weniger schmerzhaft als für den Selbstmörder selbst. Siehe oben zum Thema Überschuldung usw.

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Original von Outsider81
Also einige von euch machen es sich, wie ich finde, leicht damit Menschen die Ihr Leben, was diese eh oft nur noch als unerträglichen Zustand angesehen haben, beendet haben als feige zu bezeichnen.

wie nennst du es denn, wenn sich jemand der bewältigung von problemen jedweder art durch suizid entzieht? natürlich ist das feige und nichts anderes.

der vater meiner frau hat vor vielen jahren suizid begangen und eine frau mit zwei schulpflichtigen kindern hinterlassen, ohne abschiedsbrief aber wahrscheinlich aus finanziellen gründen. wie nennst du denn so etwas außer feige?

ich selber durfte als kind zusehen wie sich eine frau aus dem fenster stürzte (3.Etage), da kommt dann zur feigheit noch asoziales verhalten dazu.

Ich finde das ist ein gaaaanz heikles Thema und man kann auch nicht Suizid mit Suizid vergleichen. Auch ich bin der Meinung, dass einige Selbstmorde feige sind. Aber gaaanz viele Selbstmorde resultieren aus Depressionen und sind somit eher "krankheitsbedingt". Leider werden diese Depressionen leider meist nicht erkannt.

Für die Hinterbliebenen trotzdem immer ein Schock und mit der großen Belastung verbunden: Warum konnte ich dem geliebten Menschen nicht helfen? Ihm keine Kraft und neuen Mut geben?

Ich hoffe, es ist einfach Langeweile, verbunden mit einem Schuss Unüberlegtheit...