Verein 1 für Jungen, Verein 2 für Mädchen??

  • Hi Leute!

    Grüble seit ein paar Tagen. Fühle mich besch**, irgendwie in den Arsch getreten, andererseits aber "wird ja nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird".

    Mein Verein möchte langfristig die weiblichen Handballer nicht mehr. Sie sind zu teuer und man möchte sich auf die Männer konzentrieren.

    Im 15km entfernten Nachbarort gibt es einen anderen Handball-Verein, den sich gern auf den weiblichen Bereich konzentrieren möchte. Seit Jahren besteht natürlich große Konkurrenz und Derby-Stimmung zwischen den Vereinen und jetzt wollen sie sich einigen, weiblich dahin, männlich hierhin. Gründe: Finanzen, nachlassende Nachwuchszahlen

    Ich bin Trainerin von knapp 40 Mädchen und Jungen. Ich möchte einfach so weitermachen wie bisher. Habe große Zwiefel, dass überhaupt eine weibl. Mannschaft des Vereins zum anderen geht, eher hören wohl alle auf oder gehen zu einem dritten Verein (2km entfernt).
    ;(

    Das verunsichert mich sehr in meiner Einstellung zum Training. Hat jemand damit Erfahrungen Vereinsstrukturen umzukrempeln?

    Welchen Standpunkt würdet ihr als Trainer vertreten?

    Wenn der Verein keine weibliche Abteilung mehr haben will, macht es in euren Augen Sinn meine weibl. C, männl. + weibl. E und gemischte Minis weiter im Verein zu halten? Auf Teufel komm raus? Oder auch Verein wechseln? Wann?

    Ich möchte dazu sagen, dass mir die Entwicklung der Kinder am Herzen liegt. Ich betreue meine Kinder seit 6 Jahren und gebe sie nicht einfach ab. Es ist mir nicht egal was aus Ihnen wird. Ich bin Teil des Teams. Ich mache diese Arbeit freiwillig. Das ist kein Job! Ich gehöre zu den Verrückten. Meine Kinder sind mir alle wichtig!

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • Grundsätzlich wäre zu klären, in welchem Leistungsbereich ihr euch befindet.

    Geht es in die Richtung Leistungsorientierung, ist die Trennung eine sinnvolle Variante. Es gibt kaum einen Verein, der z.B. im Männer- und Frauenbereich ganz oben mitspielt.

    Im reinen Hobbybereich sieht es etwas anders aus. Dort sind zumeist Punkte wie Geburtenzahlen, Trainingsmöglichkeiten, personelle Situationen ausschlaggebend. Die Konzentration auf einen Bereich kann auch da Vorteile bringen. Zum Beispiel sollte man anstreben, jede Altersklasse durchgängig mit Mannschaften zu besetzen. Auch die Anzahl der Spieler pro Mannschaft ist entscheidend, damit man Ausfälle und Abmeldungen von Spielern besser verkraftet.

    Als Trainer würde ich den Standpunkt vertreten, dass ich immer das tue, was meinen Spielern am meisten nützt. Auch ein Vereinswechsel käme da in Frage. Ist aber immer eine Einzelfallentscheidung.

  • Nun ja, langfristig hat sich der Verein schon entschieden.

    Was mache ich aber jetzt? Ich habe Jungen und Mädchen.

    Meine großen Mädels habe ich seit 6 Jahren, damals als Minis übernommen, jetzt wC.

    Vor drei Jahren habe ich nochmal mit Minis angefangen, daraus wird 2006 eine mE und 2007 eine wE. 2007 gebe ich meine wC an den Frauentrainer, so war der alte Plan. Jetzt werden die Frauen den Verein vielleicht verlassen.

    Frauen Oberliga (Letzter), Männer Verbandsliga (Erster), männl. Jugenden in Kreis und Oberliga. Alle weibl. Jugenden im Kreis.

    Die Jahrgänge sind alle schwach besetzt, aber spielfähig. Keine wB nächste Saison.

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • Hi, ich sehe das ähnlich wie TLpz. Grundsätzlich scheinen die Voraussetzungen für eine Trennung positiv zu sein. Beide Vereine wollen kooperieren, wenn ich das richtig verstanden habe. Die schwachen Jahrgänge sprechen auch für eine Trennung. Die Entfernung beider Vereine hält sich in Grenzen. Da muss man die Eltern für eine Trennung und für die Organisation eines Fahrdienstes gewinnen.
    Für die Kinder wird es das geringste Problem sein, zumal vor dem Wechsel die großen Ferien sind und dann ist wieder alles neu.
    Das einzige Problem, was ich sehe ist vielleicht das komische Gefühl, das einige Ältere haben könnten und das ist die Zusammenarbeit mit dem Erzrivalen. Aber manchmal ist es besser alte Strukturen über Bord zu werfen und einfach mal neue Wege zu gehen. Ich persönlich sehe diesen Weg, den beide Vereine gehen wollen positiv.
    Aber es gibt bestimmt auch andere Sichtweisen. :hi:

  • Warum gründet man nicht einfach eine Jugendspielgemeinschaft beider Vereine. Dann kann man ja immer noch aufteilen: Verein 1 ist federführend im männlichen Bereich, Verein 2 im weiblichen. Somit könnte das Problem mit den schwach besetzten Jahrgängen gelöst werden. Denn wenn die Trennung wie oben beschrieben durchgeführt wird, bringt sie langfristig auch keine Besserung. Vielleicht werden dann die Jährgänge die Wechseln stärker, aber für die danach besteht immer noch dasselbe Problem. Die Mädchen aus Stadt 1 werden nicht zu dem anderen Verein 15 km entfernt gehen und umgekehrt.

    Außerdem gibt es da ja dann noch den anderen Verein 2 km entfernt, der wie pueppi oben gesagt hat, auch eine Alternative für die Kinder wäre. Warum also nicht mit diesem Verein kooperieren? Wenn wirklich viele Kinder dann wohl eher zu diesem Verein statt zu Verein 2 gehen, wäre es doch auch eine Möglichkeit, die 4 Mannschaften komplett wechseln zu lassen und dann unter Verein 3 weiter zu trainieren.

    Des ist mir jetzt eingefallen, als ich das durchgelesen habe, aber da spielen ja oft auch noch andere Faktoren eine Rolle von denen ich jetzt nichts weiß.

  • Hallo pueppi,
    ich kenne das Umfeld bei euch ja nicht,aber geh doch in einen anderen
    Verein bei euch im Ort als Unterabteilung.Hat bei uns auch ein Handballverein gemacht.Dann kannst du ja sehen ob dir die Kinder dir folgen.Ich würde nicht abwarten, ich würde in die Offensive gehen.
    Das würde aber für dich viel Arbeit bedeuten.

    mfg

  • wolf

    Das wäre m.E. die denkbar schlechteste Variante. Zu 90% würden die Kinder dem Trainer folgen, aber für die Zukunft ist das nix. Dann macht man vielleicht mit einer weiblichen und einer männlichen Mannschaft eine Abteilung auf, das geht in die Hose. Zumal die Vereinsalternativen um die Ecke sind.

  • Ich hab mich noch nie mit dem Thema Spielgemeinschaft beschäftigt.

    Hat jemand Erfahrung mit solchen Gründungen?
    Was ist zu beachten?

    Habe grad bisschen gegoogelt, da habe ich Interessantes gefunden. Mit so einer Gründung beschäftigt man sich ja nicht alle Tage.

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • Die Vorteile einer Jugendspielpielgemeinschaft bestehen in deinem Fall eben darin, dass man das Problem der schwachen Jahrgänge in den Griff bekommen könnte. Wenn das richtig angegangen wird kann man für den Nachwuchs auf eine größere Masse Kinder/Jugendlichen zurückgreifen, da durch die zwei beteiligten Vereine auch zwei Orte abgedeckt werden.
    In meinem Verein ist die Jugend teilweise seit über zehn Jahren in einer JSG organisiert und momentan können wir alle Altersklassen mit Mannschaften besetzen, 2 Jugenden sogar mit je zwei Mannschaften.
    Bei der Organisation muss darauf geachtet werden, dass sich beide Vereine einbringen und nicht, wie es bei uns der Fall ist, nur ein Verein die ganze Arbeit macht.
    Außerdem müssen finazielle Fragen geklärt werden, also wer wieviel für die Jugend bezahlt (kostet ja auch alles Geld).
    Nätürlich muss auch auf die Meldetermine geachtet werden, aber ich weiß jetzt nicht, in welchen Verabnd ihr spielt und wann diese geplante Trennung vollzogen werden soll.

  • In unserer Region gibt es in fast jedem Ort einen Verein, der meist auch Handball anbietet. Da aber oft keine kompletten Mannschaften zusammenkamen wurden einige Spielgemeinschaften gegründet.

    In unseren zwei Vereine, die lediglich durch den Main getrennt sind gab es vor ca. 6 Jahren die Zusammenlegung der Jugendmannschaften.
    Örtlich gab es eigentlich kaum Probleme, da beide Hallen in denen abwechselnd trainiert und gespielt wird auch mit dem Rad gut zu erreichen sind. Fahrdienste (für die Faulen :rolleyes: ) und Trainer/Betreuer musste neu organisiert werden und die Spieler mussten sich halt anneinander gewöhnen. Das klappte allerdings alles sehr gut.

    Letztes Jahr wurden dann beide Handballabteilungen komplett zusammengelegt. Es wurde statt der bisherigen JSG (Jugendspielgemeinschaft) eine HSG (Handballspielgemeinschaft) für alle Mannschaften gegründet. Ziel sollte der Aufstieg der 1.Mannschaft sein.

    Heute haben wir in jedem Ort eine Minimannschaft, die auch nur in ihrem Ort trainiert, jedoch jedes Wochenende gegeinander spielt. Zwei E-Jugenden die zusammen trainieren und von D-A jeweils eine Mannschaft. Wobei wir in der A-Jugend selbst mit Spielgemeinschaft dieses Jahr oft zu wenig Spieler
    hatten und die B-Jugend aushelfen musste.
    (Für nächstes Jahr ist die Aufstellung einer B-Jugend noch nicht ganz sicher. Es soll statt dessen zwei A-Jugenden geben, wobei eine außer Konkurenz die gestrichene B-Jugend ersetzen soll. Ich selber finde das sowas von sinnlos :pillepalle: ! Da sollen se besser eine B-Jugend machen, in der dann C-Jugend-Spieler aushelfen!)

    Bei den Frauen gibt es eine Damenmannschaft, eine B- und eine C-Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Alphadex (28. Februar 2006 um 16:21)

  • TLpz
    bei uns gibt es ein Verein der das gemacht hat(2004)da hat der Alte
    Verein eine Fusion gemacht , mit einem großen Handballverein
    in 10 kM Entfehrnung.Dann haben die Leute die das nicht wollten,
    Gespräche geführt mit dem Sportverein ( 4 Abt.)im Ort und dann
    die 5 Abt. gegründet.Heute hat die Handball Abt. über 100 Kinder,
    mehr als vor der Fusion.
    Im Umkreiß von 10 KM des Vereines gibt es 2 große Handballvereine.
    Also geht es auch so.Kommt aber immer auf die Leute an und den
    Einsatzt.

    mfg

  • Auch wir hatten in den letzten Jahren eine Spielgemeinschaft mit einem 15 km entfernten Verein.
    Bei uns hat sich aber herausgestellt, dass 15 km Entfernung für eine JSG zuviel sind. Die Kids lernen sich nicht richtig kennen und auf die Dauer ist auch die Entfernung zu groß, so dass sich immer weniger Eltern bereit fanden zu fahren.

    Mein Fazit: Bei Aktiven funktioniert eine SG über diese Entfernung, aber bei Kids / Jugendlichen geht das bei 2xTraining + Spiel am WE schief.

    Gruss Jürgen

  • aus persönlicher erfahrung würde ich sagen, dass eine große chance für den reinen frauen/mädchenverein darin besteht, von der dominanz der männer/jungen wegzukommen. mehr als einmal sind mir vereine begegnet, in denen die frauen (von den mädchen ganz zu schweigen) eine absolute nebenrolle gespielt haben.
    trainer männer I kassiert in der siebten liga einen tausender, die damen in der vierten liga zahlen den sprit zum training selbst usw. die mja kriegt trainer, betreuer und abschluss-sauferei in ungarn, die wja - wurde vorsichtshalber abgemeldet.
    bevor so, lieber alleine.

  • Zitat

    Original von härter_schneller
    aus persönlicher erfahrung würde ich sagen, dass eine große chance für den reinen frauen/mädchenverein darin besteht, von der dominanz der männer/jungen wegzukommen. mehr als einmal sind mir vereine begegnet, in denen die frauen (von den mädchen ganz zu schweigen) eine absolute nebenrolle gespielt haben.
    trainer männer I kassiert in der siebten liga einen tausender, die damen in der vierten liga zahlen den sprit zum training selbst usw. die mja kriegt trainer, betreuer und abschluss-sauferei in ungarn, die wja - wurde vorsichtshalber abgemeldet.
    bevor so, lieber alleine.

    kommt mir irgendwie bekannt vor ;(

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)