Verfassungsgericht verbietet Abschuss entführter Flugzeuge

    • Offizieller Beitrag

    Also, das geht jetzt selbst mir ETWAS zu weit, was da diskutiert wird ....


    Quelle: http://www.n-tv.de/636056.html


    Das es Situationen gibt, wo Piloten möglicherweise anders entscheiden als das Urteil "vorschreibt", glaube ich ja ... halt eich auch für realistisch und jursitisch entschuldbar.
    Aber das jetzt zur Landesverteidigung zu erklären und damit dann das ganze Urteil und das gescheiterte Luftsicherheitsgesetz auszuhebeln ... das finde ich doch "sehr mutig".

  • Hmja. Die Verfassung gibt ihm Recht - sofern ein Verteidigungsfall festgestellt werden kann, kann umgehend mit Militär reagiert werden. Der V-Fall gilt schon als festgestellt, wenn der Angriff beginnt (Art. 115a Satz 4).

    Aber : wann ist was ein V-Fall ? Die Definition des Verteidigungsfalles ist nur sehr schwammig formuliert ("..daß das Bundesgebiet mit Waffengewalt angegriffen wird oder ein solcher Angriff unmittelbar droht", Art. 115a Satz 1).

    Das sagt nach meinem Verständnis aus, dass eine fremde Macht, die über so zwingende Mittel verfügt, dass diesen nur mit militärischen Mitteln begegnet werden kann (also mindestens ein Staat), das Bundesgebiet mit militärischer Gewalt angreift.

    Das wörtchen "Waffengewalt" könnte hier ausschlaggebend sein, denn ein Zivilflugzeug ist per Defintion nun mal keine Waffe und i.d.R. auch unbewaffnet.

    "Als Waffe einsetzbar" ist ja ausserdem alles. Z.B. auch ein Auto, mit dem ich bspw. an irgendeinem Grenzübergang die Grenzer überfahren kann. Habe ich dann aber schon den V-Fall ausgelöst, weil ich gewalttätig auf deutsches Territorium eingedrungen bin ? Eher nein.

    Und was passiert, wenn der gesamte Vorfall sich nur auf deutschem Territorium abspielt und die Täter allesamt deutsche Staatsbürger sind, also der Angriff nicht von Außen erfolgt ? Kann man dann überhaupt von einem Angriff auf das Bundesgebiet sprechen ?

    Der Verteidigungsminister übrigens kann prüfen was er will, sobald der V-Fall verfassungsgemäss festgestellt ist hat er ja gar nicht mehr das sagen. Den Oberbefehl hat dann sofort der Bundeskanzler (Art.115b).

  • Passt zwar nur bedingt, aber *hochhol*

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    Einmal editiert, zuletzt von Felix0711 (10. August 2006 um 12:10)


  • Wird das je ein Ende nehmen?

  • Das wird 100%tig nie ein Ende nehmen. Dazu müsste man diese ganzen leute viel härter Bestrafen....
    Aber irgendwann wird es sowieso soweit sein das mal nicht nur Flugzeuge explodieren sondern iwer was ganz anderes zündet...

    ** Keine Sonne lacht... nur für den "Rentner" ;) **

  • Ich bin froh, dass man diese Katastrophe verhindern konnte. Zusätzlich steigt auch wieder mein Verständnis für die immer penibler werdenden Kontrollen an den einzelnen Flughäfen...

    Schön zu sehen, dass mittlerweile die Terrorabwehr deutlich aktiver ist. Wobei es bestimmt keine 100% Sicherheit geben wird!

  • Zitat

    Original von Meikel
    Schön zu sehen, dass mittlerweile die Terrorabwehr deutlich aktiver ist. Wobei es bestimmt keine 100% Sicherheit geben wird!

    Ich wäre mit dem Applaus ein kleines bischen vorsichtiger. "Terrorabwehr" heisst seit September 2001 auch präventive Überwachung, also unter Umständen auch das unberechtigte Herumschnüffeln im Privatleben vollkommen unbescholtener Menschen. (Stichwort : Terrorbekämpfungsergänzungsgesetz) 33 Buchstaben... es muß ein deutsches Wort sein :D

    Ohne irgendwelchen Verschwörungstheorien Nahrung geben zu wollen - aber ist es nicht möglich, dass Ereignisse wie heute, wo ja gar nichts passiert ist - und nach derzeitigem Informationsstand auch heute oder morgen nichts passiert wäre - dazu herangezogen werden könnten, den ohnehin angegriffenen Schutz der Privatsphäre weiter gesetzlich auszuhebeln ?

    Und, ohne behaupten zu wollen, dass es im jetzt vorliegenden Fall so ist, aber ist es nicht möglich, dass die Gefahr solcher potentiellen Terrorangriffe (nochmal... es ist heute absolut nichts passiert) im manchen Fällen vielleicht deutlich übertrieben wird, oder, im Extremfall, solche Szenarien einfach von den Regierungen erfunden werden, um obiges Ziel zu verfolgen ? Ich sage nicht, dass das heute der Fall war. Aber ich kann mir vorstellen, dass es einmal der Fall sein könnte.

    Wie gesagt, ich will keine Verschwörungstheorien bedienen oder gar aufstellen - aber so ein Nicht-Ereignis wie das von heute morgen macht mich stutzig. Warum sperrt man einen der meistfrequentierten Verkehrsknotenpunkte Europas, wenn zu diesem Zeitpunkt - wie sich später herausstellt - gar keine akute Gefahr bestand ? (Die bisherigen Presseberichte weisen darauf hin, dass die mutmasslich geplanten Attentate erst "bald" ausgeführt werden sollten)

    Es ist natürlich möglich, dass nur deshalb nichts passiert ist, weil die Behörden einfach gut gearbeitet und die möglichen Täter rechtzeitig dingfest gemacht haben, bevor sie Schaden anrichten konnten. Dafür hätten sie Lob und Dank verdient. Und natürlich ist die Terrorgefahr konkret vorhanden und aktive Terrorabwehr notwendig. Alles unstrittig.

    Aber nachdem ich vorhin die tagesschau gesehen und einen hysterischen Herrn Bosbach gehört habe, der schon wieder nach noch mehr Gesetzen schreit, möchte ich jetzt irgendwie erstmal Beweise sehen, dass überhaupt etwas an der Sache dran ist, bevor unsere Politiker wieder mal nach "erweiterten Möglichkeiten für die Terrorabwehr" rufen, die im Großen und Ganzen nichts anderes bedeuten als die weitere Einschränkung der Privatsphäre aller Bürger.

    Darüber denke ich nach, bevor ich da capo rufe.

  • @ Hereticus: Man hat bei 24 Personen flüssigen Sprengstoff gefunden, daher kann ich die Maßnahmen schon verstehen. Hätte man nichts unternommen, wäre höchst wahrscheinlich etwas schlimmeres passiert.

    Und wegen den Beweisen .... ist zum heutigen Zeitpunkt bewiesen, dass nicht die Amis selbst den Anschlag am 11. September inzeniert haben? Wenn viel Geld im Spiel ist, kann man keinem Menschen trauen - vor allem wenn dieser Bush heißt!

  • Auch, wenn irgendwann ein solches Ereignis nur vorgetäuscht oder übertrieben aufgebauscht sein sollte, dann würde ich trotzdem die Vorsichtsmaßnahmen akzeptieren

    [list=1]
    [*]Medikamente im flüssigen Zustand nur, wenn durch Probe gezeigt wird, dass sie echt sind
    [*]Babynahrung nur mit Geschmacksprobe
    [*]keine Kontaktlinsen-Reinigungsmittel
    [*]keine Brillendosen
    [*]kein Haargel
    [*]keine MP3-Player/ USB-Sticks / Laptops...
    [*]keine Getränke
    [*]....
    [/list=1]

    Hart, aber meines Erachtens akzeptierbar.


    Und noch was dazu:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Hereticus
    Ohne irgendwelchen Verschwörungstheorien Nahrung geben zu wollen - aber ist es nicht möglich, dass Ereignisse wie heute, wo ja gar nichts passiert ist - und nach derzeitigem Informationsstand auch heute oder morgen nichts passiert wäre - dazu herangezogen werden könnten, den ohnehin angegriffenen Schutz der Privatsphäre weiter gesetzlich auszuhebeln ?

    Was hätten sie denn machen sollen? Warten, bis der erste Jumbo über dem Atlantik in die Luft fliegt? Und dann die anderen zurückholen, damit die Terroristen, die den Rückruf merken, die anderen Flieger dann über bewohntem Gebiet in die Luft jagen?

    Ich finde auch die Aussicht auf "Probeläufe", bei denen die Terroristen nur versuchen wollten, die Chemikalien an Bord zu bringen, schon ausreichend furchterregend ...

  • Immer schön bis zum Ende lesen...

    Zitat

    Original von Teddy
    Was hätten sie denn machen sollen? Warten, bis der erste Jumbo über dem Atlantik in die Luft fliegt? Und dann die anderen zurückholen, damit die Terroristen, die den Rückruf merken, die anderen Flieger dann über bewohntem Gebiet in die Luft jagen?

    Nein, denn...

    Zitat

    aus meinem obigen Beitrag
    Es ist natürlich möglich, dass nur deshalb nichts passiert ist, weil die Behörden einfach gut gearbeitet und die möglichen Täter rechtzeitig dingfest gemacht haben, bevor sie Schaden anrichten konnten.

    Zitat

    Original von Teddy
    Ich finde auch die Aussicht auf "Probeläufe", bei denen die Terroristen nur versuchen wollten, die Chemikalien an Bord zu bringen, schon ausreichend furchterregend ...

    Zitat

    ebenfalls aus meinem obigen Beitrag
    Und natürlich ist die Terrorgefahr konkret vorhanden und aktive Terrorabwehr notwendig. Alles unstrittig.

    Es geht mir nicht darum, dass man gestern etwas erfunden hätte um Panik zu schüren oder dass man gestern nicht richtig gehandelt hätte. Das war vermutlich alles völlig in Ordnung so. Trotzdem breche ich deswegen nicht in Jubel aus, weil das Konsequenzen haben wird, die für uns alle nicht angenehm sein werden.

    Aber als ich gestern die Nachrichten sah, und die Reaktionen darin, zum Beispiel von
    Mr. Bush : "Die USA sind nach dem 11.9.2001 sicherer geworden, aber noch nicht sicher genug" oder Herrn Bosbach : "...zeigt, dass das Terrorbekämpfungsergänzungsgesetz sinnvoll ist"
    wurde ich nachdenklich. "Orwell hatte Recht" war das, was mir spontan einfiel.

    Wenn die vordringlichste Reaktion der Politik auf solche Ereignisse darin besteht, die ohnehin in den letzten 5 Jahren immer schärfer gewordenen Gesetze zur Überwachung von Bürgern weiter verschärfen zu wollen, dann ist es nicht unvorstellbar, dass solche Ereignisse auch mal einfach erfunden werden :

    "Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge glaubten – wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten –, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit." (Orwell, 1984)

    Oder dass eine vorhandene Gefahr übertrieben wird, um schärfere Gesetze zu rechtfertigen. Das ist das Orwellsche Szenario. Bei uns ist es noch einigermassen human, aber in den USA ist "Thoughtcrime" doch seit fünf Jahren gar kein Fremdwort mehr.

    Das Problem ist, dass solche Gesetze wie das TBG und das TBEG, welche die Bürgerrechte wesentlich einschränken, nie wieder aufgehoben werden. Ereignisse wie das Gestrige werden herangezogen, um die Bürgerrechte immer weiter einzuschränken. Und dieser Weg ist eine Einbahnstrasse. Befugnisse, die der Staat sich einmal verschafft hat, gibt er freiwillig nicht mehr auf.

    Dass (auch in Deutschland) die Terrorgefahr besteht, und dass man dagegen etwas tun muss, ist unbestritten. Die Frage ist, inwieweit man bereits sein muss, seine persönlichen Rechte einschränken zu lassen.

    Und das betrifft eben nicht nur das, was man sieht, die Kontrollen am Flughafen, Kameras an allen möglichen Orten usw., das ist vermutlich sogar alles ziemlich sinnvoll.

    Aber es gibt eben auch das, was man nicht sieht - die umfassende Datenerfassung, Profilerstellung, Überwachung auf gut Glück, Abhörmaßnahmen ohne Anfangsverdacht (ein entsprechendes Gesetz gibt es seit 2004 zumindest in Bayern), der Generalverdacht gegen ganze Bevölkerungsgruppen und so weiter und so fort.

    Die Auswüchse dieser Maßnahmen beschäftigen mich. Und die Tatsache, dass der Staat und seine Dienste die einmal gewonnenen Kompetenzen nicht mehr aufgeben werden. Wir sind auf dem Weg in ein Panoptikum. Auf einer Einbahnstrasse. Big Brother is being built.

    • Offizieller Beitrag

    Zusätzlich darf man die Befürchtung nicht von der Hand weisen, dass auf Grund dieses Anlasses nun wieder einige Leute in den Staaten "Politik" für einen weiteren Krieg (Iran, Syrien, weiß der Geier) machen werden...

  • Zitat

    Original von Hereticus
    Das Problem ist, dass solche Gesetze wie das TBG und das TBEG, welche die Bürgerrechte wesentlich einschränken, nie wieder aufgehoben werden. Ereignisse wie das Gestrige werden herangezogen, um die Bürgerrechte immer weiter einzuschränken. Und dieser Weg ist eine Einbahnstrasse. Befugnisse, die der Staat sich einmal verschafft hat, gibt er freiwillig nicht mehr auf.

    Dass (auch in Deutschland) die Terrorgefahr besteht, und dass man dagegen etwas tun muss, ist unbestritten. Die Frage ist, inwieweit man bereits sein muss, seine persönlichen Rechte einschränken zu lassen.

    Und das betrifft eben nicht nur das, was man sieht, die Kontrollen am Flughafen, Kameras an allen möglichen Orten usw., das ist vermutlich sogar alles ziemlich sinnvoll.

    Aber es gibt eben auch das, was man nicht sieht - die umfassende Datenerfassung, Profilerstellung, Überwachung auf gut Glück, Abhörmaßnahmen ohne Anfangsverdacht (ein entsprechendes Gesetz gibt es seit 2004 zumindest in Bayern), der Generalverdacht gegen ganze Bevölkerungsgruppen und so weiter und so fort.

    Die Auswüchse dieser Maßnahmen beschäftigen mich. Und die Tatsache, dass der Staat und seine Dienste die einmal gewonnenen Kompetenzen nicht mehr aufgeben werden. Wir sind auf dem Weg in ein Panoptikum. Auf einer Einbahnstrasse. Big Brother is being built.

    Diese Überlegungen sprechen auch mir aus der Seele. Das ist ja auch ein Teil des Problems, aus welchem Grund beschäftigt man sich intensiv mit den Möglichkeiten der Abwehr von Terrorangriffen? Um die Freiheit der Bürger wie wir sie bei uns in den westlichen Staaten kennen zu schützen. Nur stellt sich das Problem, wie weit kann man diese Freiheiten beschneiden um sich zu schützen?
    Irgendwann wäre man dann so weit, dass man die Terroristen nicht mehr braucht, um die Freiheit zu gefährden, denn wir haben sie dann bereits selber abgeschafft.

    Bzgl. der Einschränkung des Handgepäcks stellt sich bei mir auch die Frage ob dies gegenüber den Terroristen die unbedingt als "HElden" sterben wollen viel bringt. Wenn sie potentielle Spengmittel in Form von Flüssigkeiten nicht mehr in der Saftflasche an Bord bekommen finden sich je nach Menge vielleicht auch andere Wege.
    Dorgen werden ja auch gerne in "dunklen" Körperöffnungen oder verschluckt im Darmtrakt tansportiert. Und es gibt sicherlich auch so Verrückte, die es mit ihren Sprengstoffzutaten versuchen würden.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Nauru
    Wenn sie potentielle Spengmittel in Form von Flüssigkeiten nicht mehr in der Saftflasche an Bord bekommen finden sich je nach Menge vielleicht auch andere Wege.
    Dorgen werden ja auch gerne in "dunklen" Körperöffnungen oder verschluckt im Darmtrakt tansportiert. Und es gibt sicherlich auch so Verrückte, die es mit ihren Sprengstoffzutaten versuchen würden.


    Dann ist die Pflicht zum nackig fliegen auch keine Lösung...

  • Zitat

    Original von agusta


    Die einzige Lösung wäre wohl, den Flugverkehr einzustellen.
    Und wer will das?


    Dann wären vermehrt Züge das Ziel von Terrorakten. Auch keine Lösung. Es gibt ja in Deutschland Politiker, die ernsthaft behaupten, man könne Züge, die von Mannheim nach Stuttgart (35 Minuten Fahrzeit im ICE) fahren, genauso überwachen wie Inlandsflüge. Also zugunsten von Gepäckdurchsuchungen 45 Minuten vor Abfahrt des Zuges da sein, nach Ankunft erstmal aufs Gepäck warten. NEIN DANKE!

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    Einmal editiert, zuletzt von Felix0711 (11. August 2006 um 14:55)

  • Zitat

    Original von Felix0711


    Dann wären vermehrt Züge das Ziel von Terrorakten. Auch keine Lösung. Es gibt ja in Deutschland Politiker, die ernsthaft behaupten, man könne Züge, die von Mannheim nach Stuttgart (35 Minuten Fahrzeit im ICE) fahren, genauso überwachen wie Inlandsflüge. Also zugunsten von Gepäckdurchsuchungen 45 Minuten vor Abfahrt des Zuges da sein, nach Ankunft erstmal aufs Gepäck warten. NEIN DANKE!


    Aber Züge sind, was keineswegs die katastrophalen Ausmaße bagatellisieren soll, vielleicht etwas "harmloser". Den ein Zug stüzt so schnell nicht in ein Wohngebiet oder ein Hochhaus...
    Aber du hast Recht, eine Lösung wird sich so auch nicht finden.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Hereticus
    Es geht mir nicht darum, dass man gestern etwas erfunden hätte um Panik zu schüren oder dass man gestern nicht richtig gehandelt hätte. Das war vermutlich alles völlig in Ordnung so. Trotzdem breche ich deswegen nicht in Jubel aus, weil das Konsequenzen haben wird, die für uns alle nicht angenehm sein werden.

    Ich finde es durchaus legitim, den Ermittlungs- und Strafverfolgungsbehörden zu gratulieren und sich über deren Erfolge zu freuen, wenn ein terroristischer anschlag vereitelt oder Tatverdächtige gefasst wurden.
    Die Arbeit der Ermittler ist weit überwiegend eine Sch****-Arbeit - und Lob für ihre Arbeit bekommen sie sehrt selten, während im Gegenteil alle immer schnell dabei sind, auf sie einzudreschen, wenn sie nicht rechtzeitig eingegrifeen haben/ eingreifen konnten.

    Das hat mit übertriebenen Jubel-Arien gar nichts zu tun.


    Ob jetzt wieder irgendwelche Politiker (vor allem jenseits des Atlantik) diesen Anlass nutzen, um daraus neue Kriegsgründe zu schüren, ist mir relativ egal ... nicht, weil mir ein eventueller Krieg egal wäre, sondern weil mir der (Pseudo-)Anlass dazu egal ist. Wenn Herr Bush beschließt, den Iran oder Syrien angreifen zu wollen, dann wird er das tun ... das hat abe rmit irgendwelchen vorgeschobenen Gründen nichts zu tun, sondern würde auf Grund schon älterer Kriegspläne passieren.

    Was die Einschränkung von persönlichen Freiheiten angeht ... nun, mag schon sein, dass das so ist ... bisher fühlre ich mich allerdings in Deutschland noch nicht übermäßig eingeschränkt - aber vielleicht ist das auch nur die Sichtweise eines "law and order"-Juristen.
    Sicherlich besteht die Gefahr, dass die Bürger- und Freiheitsrechte weiter eingeschränkt werden - und dann werden wir uns sicherlich mit einer Abwägung beschäftigen müssen, ob uns persönliche Freiheit oder persönliche Sicherheit lieber ist und bis zu welchem Grad wir geneigt sind, Freiheit für Sicherheit aufzugeben - oder andersherum.
    Das hat allerdings meines Erachtens nach nicht viel mit dem Ermittlungserfolg der englischen behörden zu tun ...

  • Zitat

    Original von Hereticus

    Ich wäre mit dem Applaus ein kleines bischen vorsichtiger. "Terrorabwehr" heisst seit September 2001 auch präventive Überwachung, also unter Umständen auch das unberechtigte Herumschnüffeln im Privatleben vollkommen unbescholtener Menschen...

    Jedem das Seine.... Ich weiss selber, wie lästig ich die Kontrollen am Flughafen immer finde und wie ich mich manchmal ärgere. Aber leider sehe ich keine andere Möglichkeit, um wenigstens einen besseren Schutz zu erreichen.

    Ich verliere lieber etwas Privatsphäre, als dann in einer grösseren permanenten Gefahr zu schweben.

  • Zitat

    Original von Meikel
    [quote]Original von Hereticus
    [quote]Original von Meikel

    Ich verliere lieber etwas Privatsphäre, als dann in einer grösseren permanenten Gefahr zu schweben.

    Und wo wären Deine persönlichen Grenzen bei freiwilligem Verlust Deiner Privatssphäre, zugunsten einem mehr an (vermeintlicher?)Sicherheit?

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )