Hallo zusammen,
ich habe zuletzt mit ein paar Schiedsrichterkollegen diskutiert und wir waren uns da überhaupt nicht einig und aus gegebenen Anlass (EM-Halbfinale vorhin) wollte ich da doch mal nachfragen:
Der Fall ist eigentlich sehr leicht zu beschreiben: Ein Angriffsspieler begeht ein "Stürmerfoul" gegen einen Abwehrspieler, der im Kreis steht.
Die einen sagen, das kommt ganz auf die Härte des Fouls an, andere "übersehen" da die Kreisabwehr merklich und empfinden das Stürmerfoul da als wichtiger und wieder andere (ich auch) sind der Ansicht, dass die Kreis-Abwehr da primär zu bestrafen ist.
Doch auch, wenn man sich einig ist, dass für den Angreifer zu entscheiden ist, stellt sich immer noch die Frage "wie?":
Auf jeden Fall 7-Meter (würde ich machen), oder Vorteil wenn direkt daraus ein Tor entsteht (ohne weiteres Vergehen des Angreifers, also er steht nicht im Kreis oder so)?
Also ein Angreifer springt oder rennt vorgebeugt (wie gesagt, berührt nicht den Torraum) in einen Abwehrspieler rein, der sich im Kreis befindet, stoßt diesen damit um und würft noch in der Luft oder vorm Kreis befindent ins Tor: 7 Meter oder Tor?
Komme da jetzt drauf, weil ich die Regelauslegung vorhin im ersten Halbfinale zwischen Frankreich und Kroatien sehr drastisch fand:
Einmal rannte und einmal sprang der Angreifer voll in dem Gegenspieler rein, der im Kreis stand, der fiel zu Boden, der Angreifer konnte aber noch im Sprung das Tor erzielen.
Die Schiedsrichter erkannten beides Mal auf Tor (ich hätt bei beiden Situationen auf 7-Meter entschieden, da ich da die Vorteilsauslegung doch ein bisschen übertrieben fand).
Der Reporter sagte auch: "voll mit der Schulter reingegangen" und wunderte sich ein bisschen über das Tor (glaube aber, er hat da die Kreisabwehr gar nicht so beachtet).
Hat das jemand gesehen? Wie hättet ihr entschieden?
Wie sieht es bei dem Thema generell mit euren Auslegungen und Erfahrungen aus? Gibt es dazu genaue Regeltextauszüge, was primär zu ahnden ist?
Gruß,
Michael