Positionsangriff im Jugendhandball noch zeitgemäß?

  • Moin,

    ich ärgere mich immer, wenn Jugendmannschaften ab C aufwärts ein stures Angriffs - Positionsspiel über die gesamte Spielzeit durchziehen. Ball hin und her, keine einlaufenden Außen, keine Sperren, kein Doppelpass mit KM, keine Positionswechsel aus dem Spiel heraus, jeder verteidigt seine / ihre Quadratmeter bis aufs Blut. Soll das der Handball der Zukunft sein?

    • Wo bleibt das flexible Spiel?
    • Wo bleibt das Spiel / die Bewegung ohne Ball?
    • Warum muss RM das ganze Spiel über auf RM spielen, usw.?
    • Wo bleiben die Würfe aus dem Rückraum?
    • Warum wird das Positionsspiel mit „Stoßen auf die Deckung“ bis zum Erbrechen trainiert, anstatt ein „Positionswechselspiel“ mit allen sechs Feldspieler(inne)n zu trainieren?

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Moin!

    Sehe ich ähnlich. Ein Gegenmittel habe ich aber noch nicht gefunden.

    Zitat

    Wo bleibt das flexible Spiel?

    Das ist ja von "oben" gar nicht erwünscht. Sonst käme nicht dauernd die Drohung, die RTK mit Gewalt durchsetzen zu wollen.

    Zitat

    Wo bleibt das Spiel / die Bewegung ohne Ball?

    Sowohl bei Jungs als auch Mädels überall ein Problem. Selbst in der wC-Jgd. Bezirksliga habe ich schon Standhandball gesehen. Überall anders im weiblichen Bereich vielfach die Standardmaßnahme "3xDurchspielen und RL mit dem Kopf durch die Wand". Grauenhaft. Gehört verboten, siehe Chauviforum!

    Zitat

    Warum muss RM das ganze Spiel über auf RM spielen, usw.?

    Weil es so für alle Beteiligten einfacher ist. Alles andere wäre ja Unordnung und Unordnung ist schlecht.

    Zitat

    Wo bleiben die Würfe aus dem Rückraum?

    Also in der E-Jgd. haben wir das noch praktiziert. Zur Zeit herrscht etwas Verunsicherung, weil die Torhüterinnen inzwischen stärker sind. Mal schauen, ob wir nächste Saison wieder bomben...

    Ist aber auch eine Frage des Zeitgeistes. Das Geschrei nach DEM ALLROUNDER verdrängte das "hoch und drauf". Kann ich leider nicht nachvollziehen. Ich LIEBE "hoch und drauf". Wenn dann im richtigen Moment noch Alternativen zur Verfügung stehen, dann kommen wir meinem Bild des Allrounders schon recht nahe. Wie hat denn Frankreich gestern Deutschland abgeschossen? "Hoch und drauf" und im richtigen Moment dann doch 1:1. Perfekte Mischung.

    Zitat

    Warum wird das Positionsspiel mit „Stoßen auf die Deckung“ bis zum Erbrechen trainiert, anstatt ein „Positionswechselspiel“ mit allen sechs Feldspieler(inne)n zu trainieren?

    Auch hier: Weil es für alle Beteiligten einfacher ist. Du stehst dort, du dort, du hier... Und schon haben wir den Standhandball.

    Mir sind zwei europäische Schöpfungstheorien bekannt. Einmal der Gott, der alles aus dem Nichts erschuf. Dann die Götter, die das Chaos vorfanden und es ordneten. Mir ist letzteres sympathischer. Der Trainer kommt zum ersten Mal in die Halle und findet das (handballerische) Chaos vor. Viel Geprelle, viel Gerenne, viele Würfe aus hoffnungslosen Situationen. Möglichkeit 1: Ich schöpfe aus dem Nichts. Alle Ansätze werden erst einmal unterbunden, ich stelle alle Kinder auf Positionen und lasse sie "bis zum erbrechen" stoßen lernen. Trotzdem kommt meist erst mal Standhandball heraus.

    Möglichkeit 2: Ich versuche alle vorhandenen Urkräfte zu erkennen und lenke sie dann in Bahnen. Das Brauchbare wird gefördert, das weniger Brauchbare nicht. Laufen wird nicht durch Positionsbesetzung abrupt beendet, sondern in taktisch sinnvolle Anwendung gebracht.

    Ich habe Möglichkeit 2 versucht. In der E-Jgd. gegen Manndeckungen klappte das ganz gut, gegen Raumdeckungen wird es nun schwierig. Darüber hinaus fehlt es an einem ausgeklügeltem System. Wie kommt man ohne "echte" Positionen aus? Kontrolliertes herumwuseln?

    Den Gedanken sollten wir aber auf jeden Fall weiterspinnen, harmi! Das Rad müsste zwar möglicherweise neu erfunden werden, aber das kann mich nicht abschrecken. ;)

    Edit: Zu dem Thema fällt mir einer meiner Lieblingsfilme ein, eine leicht kitschige Version von Aschenputtel meets Dirty Dancing, Strictly Ballroom. Trotzdem liebe ich den Film. Ein junger Profitänzer droht ins Abseits zu geraten, weil er mitten im Wettkampf gerne seine eigenen Schritte einbringt. Diese werden von den Juroren und seiner Partnerin gar nicht gern gesehen. Also bringt er einem hässlichen Entlein tanzen bei, um mit ihr zum großen Wettkampf zu tanzen.

    Zitat

    There are no new steps!

    Zitat

    Barry Fife: Where do you think we'd be if everyone went around making up their own steps?
    Scott: Out of a job.

    Zitat

    If you can't dance a step, you can't teach it, and if you can't teach it - we might as well all pack up and go home.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

    Einmal editiert, zuletzt von Zickenbändiger (31. Januar 2006 um 00:20)

  • Moin,

    Lieber ZeeBee,

    60 Hits und nur eine Antwort. Wie viele Leser mögen jetzt wieder kopfschüttelnd vorm Monitor gesessen haben und uns "Weltverbesserer" für bekloppt halten? :D

    Du erwartest jetzt aber nicht, dass ich mich durchs Chauviforum klicke, um dort einen Beitrag über Positionsangriff zu lesen? ?(

    Eine Generallösung für das flexible Spiel habe ich noch nicht, aber wir arbeiten dran... ;)

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

    Einmal editiert, zuletzt von harmi (31. Januar 2006 um 06:52)

  • Hey Jungs! :hi:

    Zäumt mal das Pferd von hinten auf! Lasse ich in der Jugend offensiv verteidigen, bringe ich meinen Kids ausreichend körperliche Fähigkeiten und das spielerische Verständnis bei, das sie für ein Positionswechselspeil brauchen. Vom Mini-Alter an. Bei mir spielt jeder überall bis D-Jugend. Danach je wie Veranlagung (Rechtshand, Linkshand, Übergewicht), Vorliebe und Könnenstand (ich spiele C-Jdg mit D-Jugendlichen) wegen Über- bzw Unterforderung. Im Training spielt jeder überall. Wir haben nicht nach dem starren "Programm" Parallelstoß, Doppelpass.... angefangen. Möchte ich auch mit meinen Kleinen nicht machen.

    Auslösehandlungen wie Wechsel, Einläufer und Kleingruppenangriffe (3gg3) finde ich gut und wird auch so gespielt. Zur Zeit arbeiten meine Mädels mit Sperren. Das macht denen richtig Spaß zu tricksen und durch "wirres hin und herlaufen" Lücken zu reißen. Ist natürlich anstrengender. Auch für mich, ich brauch mehr Toleranz, da ich den Mädels Entscheidungsverantwortung gebe und sie natürlich Fehler machen.

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • Moin Pueppi,

    wir sind also doch nicht ganz alleine :D

    als ich vor fast drei Jahren die weibliche E übernommen habe, habe ich die offensive Deckung eingeführt. Wir waren die einzige von 13 Mannschaften, die es gespielt hat....
    Man hat uns unter anderem für verrückt erklärt, beschimpft und gefragt, ob wir nicht eine Halbzeit defensiv spielen könnten....

    ich bin mit den Mädels in die weibliche D gegangen, wir hatten nur noch acht Gegner, aber es waren nur unsere D1 und wir (D2), die offensiv gespielt haben....
    Man wußte von unserer Eigenart und hat es schulterzuckend hingenommen.....

    Jetzt sind wir D1, haben sieben Gegner, von denen vier offensiv spielen. Einige scheinen es begriffen zu haben......
    Wir wechseln laufend die Positionen und haben trotzdem Erfolg. Wir spielen kein Positionsspiel und haben trotzdem Erfolg. Wir werfen Tore aus dem Rückraum, von aussen, vom Kreis und nach Tempogegenstößen. Unsere 1:5 - Abwehr steht stabil, egal wer wo steht. Man fragt uns mittlerweile, wie oft wir trainieren und was wir trainieren.....

    Dass das alles auch mit der offensiven Deckung zusammenhängt, will dann aber niemand hören....

    Mein Co-Trainer und ich spielen beim Training immer gerne mit. Den Mädels macht es besondere Freude, ihren Coach mit Doppelpässen oder Sperren zu "vernatzen" ;)

    Sollten wir auch am letzten Spieltag einen der ersten beiden Tabellenplätze belegen, spielen wir um die Bezirksmeisterschaft mit. Entweder bekommen wir da mit unserem "unkonventionellen Bauernhandball" die Hucke voll, oder schlagen uns vielleicht ganz achtbar, mal abwarten.


    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • Wie heist es so schön :

    Tue das Eine ohne das andere zu lassen.

    Positionen ist aus meiner Sicht unerläßlich weil sich hieraus viele Laufwege und Anspielstationen ergeben. Das heißt aber nicht das ich eine bestimmte Spielerin ( Meine "Engelchen" :wall: sind jetzt weibl. D-Jugend) auf einer bestimmten Position spielen lasse.
    Wechsel innerhalb des Spiels oder durch Auswechseln, sollen den Sinn dafür schulen, das alle Positionen besetzt sein sollten um Anspielstationen zu gewährleisten.
    Durch eine offensive Deckung erübrigt sich sowieso oft die Diskusion über Positionen da Angriffe meist über TG's in ersten und zweiter Welle die Tore fallen lassen wir Herbstlaub.

    Der Erfolg gibt uns eigentlich recht
    Platz 1
    30 : 0 Punkte
    341 : 100 Tore

    und Spaß am Handball (was immer noch das wichtigste ist) :baeh:

    Obwohl viele andere Trainer uns als "Spaß-Killer" oder "Erfolgsgeil" bezeichnen, werden wir den Weg weiter gehen, weil wir davon überzeugt sind.

    Einmal editiert, zuletzt von millos (31. Januar 2006 um 11:52)

  • Da fällt mir ein, alle zwei Wochen habe ich ja auch noch Jungs. Ende des Trainings gibt es immer eine halbe Stunde Spiel. Alle zehn Minuten werden bunt die Positionen getauscht, so dass sie auch andere Ecken des Feldes kennenlernen, als in den Vereinen. Bei einem Turnier haben wir es auf die Spitze getrieben und in allen vier Spielen alle Jungs möglichst auf immer anderen Positionen einzusetzen. Da standen unsere beiden "Brocken" dann auch mal in einem Spiel auf RA als Rechtshänder und im Rückraum tummelten sich die Zwerge. Haben wir auch prompt verloren. Ein LA beschwerte sich dagegen, als er nach RA musste. Machte dann von dort aber sein torreichstes Spiel des Turniers.

    In der Kreisauswahl ist es aber leider ein häufiges Phänomen: Da gibt es Jungs, die als älterer Jahrgang D in die Auswahl kommen und schon wissen, dass sie Kreisläufer sind. Das hat die Hebamme damals festgestellt. :lol:

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • :D :lol: :D die Hebamme - nichhh schlecht! Den merk ich mir!

    Habe bei den Zwergen Jungs, die kommen (mit 6 oder 7 Jahren) vom Fussball, haben da mal Schnuppertraining gemacht. Nach drei Mal Training da kamen sie zurück zum Handball und fragen jetzt immer "Kann ich Stürmer sein?" "Darf ich Flanke spielen?" :wall:

    Scheinbar keine sportartspezifische Krankheit der Trainer Kids geistig zu beschränken.

    Die Jungs sind dann regelrecht verwirrt, wenn ich sag "Hab Spaß, spiel woimmer du willst!" :P

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • Soll ich oder soll ich nicht?
    Na gut, ich schreib mal was, auch wenn’s Ärger gibt. ;)

    Zitat

    ZiBä: Wie kommt man ohne "echte" Positionen aus? Kontrolliertes herumwuseln?

    Niemals.

    Zitat

    Harmi: Sollten wir auch am letzten Spieltag einen der ersten beiden Tabellenplätze belegen, spielen wir um die Bezirksmeisterschaft mit. Entweder bekommen wir da mit unserem "unkonventionellen Bauernhandball" die Hucke voll, oder schlagen uns vielleicht ganz achtbar, mal abwarten.

    Und ist das dann der ENDGÜLTIGE Beweis für die These das Positionshandball schlecht ist?

    Zitat

    Millos: Der Erfolg gibt uns eigentlich recht

    Und mit der Tabelle misst du den Erfolg?

    Zitat

    pueppi: Scheinbar keine sportartspezifische Krankheit der Trainer Kids geistig zu beschränken

    Puuhhhh, die dicke Keule. Ich habe meiner dreijährigen Tochter mal verboten Nutella auf den Wohnzimmertsich zu schmieren. "Aber Papa ich muss doch malen" Antwort Papa: "Das ist kein malen, das ist Nutelle an einer Stelle wo das Zeug nicht hingehört" Tochter, Tränen und " Maaaaammmmmaaaaaa, Papa lässt micht nicht malen." Habe ich meine Tochter da geistig beschränkt?

    So jetzt habe ich euch ein wenig provoziert und ich hoffe ihr lest jetzt erst recht meinen viel zu langen Beitrag.


    Jetzt hab ich das ganze hier ein paar mal gelesen und frage mich die ganze Zeit ob ich das richtig verstehe was ich da so lese?
    Für mich ist ein klar definiertes Positionsspiel die Grundlage eines strukturierten, ansehnlichen und erfolgreichen Handballspiels.
    Meine Mädels sind Jungjahrgang weibl. C und seid 10 Monaten predige ich denen das sie unbedingt die Positionen halten müssen. Die Breite und Tiefe des Spielfeldes nutze ich durch gute Raumaufteilung und nicht durch wildes Durcheinanderlaufen. Als ich meine Mädels übernommen habe, hab ich mir ein Grundkonzept gemacht. Hier ein Auszug daraus:
    Angriff: Im Angriff wird ein 3-3 Positionsspiel gespielt. Grundlage ist das Spiel in der Kleingruppe (1+1), Schwerpunkt liegt im Beginn bei Parallelstoßaktionen und später einfaches Kreuzen. Das Positionswechselspiel wird über Außen- und Halbeinläufer mit anschließender Ausgleichsbewegung durch die verbleibenden Rückraumspieler geprägt. „Spielzüge“ wird es nicht geben.

    Für mich bedeutet das, das meine Mädels ihre Positionen kennen und halten müssen. Ob ich 3-3 oder nach dem Einlaufen 2-4 spiele ist egal. In dem Alter über das hier diskutiert wird steht die individuelle Schulung im Vordergrund. 1-1 Aktionen, Wurf- und Passtäuschungen und weiterspielen. Das ist so komplex das die damit verbundenen Entscheidungen die meisten Mädels eh überfordern. Es reicht völlig wenn das Mädchen weiß da kommt jemand parallel oder zum kreuzen. Und die junge Dame die da auf der Nebenposition spielt muss ja auch noch die Entscheidung treffen, gehe ich parallel oder kreuze ich? Eine Struktur im Spiel und das Wissen wo ich meine nächste Anspielstation finden kann sind nicht beschränkend, sondern geben die Sicherheit die Täuschung konzentriert und konsequent zu spielen. Diese klare Struktur ist unbedingt notwendig beim Übergang von D nach C-Jugend.
    Ich habe schon genug Mannschaften gesehen die das Chaos der E-Jgd. über die D-Jugend weitergeschleppt haben. Und in der C-Jgd. rennen alle Durcheinander und erzielen Zufallstore weil die offensive Deckung das Gewusel nicht zuordnen kann. Die Trainer die so vorgehen verwechseln Kreativität mit Chaos und Zufall. Ein typisches Merkmal eines solchen Spiels ist das kurze Verharren von Spielerinnen in der Vorwärtsbewegung. Sie suchen nach einer Anspielstation und finden sie wahrscheinlich sogar. Keine offensive D-C-Jugend Deckung bekommt dieses Gewusel verlässlich in den Griff.
    Aber in der B-Jgd. ist Schluss. Dann rennen alle tüchtig vor der Fleischmauer umeinander und finden keine Lücke. Und der Trainer der Gegner ruft: „Lasst sie rennen, haltet eure Position.“ Die Folge ist ein druckloses Angriffsspiel und das fehlende Gefühl für das unbedingt notwendige Positionsspiel um überhaupt aus dem Rückraum zum Schuss zu kommen.

    Zum Schluss noch etwas, diese Laberei von der zu frühen Positionsspezialisierung habe ich noch nie verstanden. Ich schule bis Ende C-Jugend eh nur Individualtechniken die jede auf ihrer Position nutzen muss. Wir machen im Moment Schlagwurftäuschung tief mit anschließendem Durchbruch gegen die Hand. Was hat das mit einer Position zu tun? Was bitteschön kann ich denn überhaupt in dem Alter schulen das mit einer festen Position zu tun hat? Im Training bekommt jede ihre Technikschulung. Dann wird versucht das ganze auch noch anzuwenden. Eh schon schwierig genug. Aber ich mute meiner RM nicht zu das im Wettkampf auch noch auf LA, RA und sonstwo zu probieren.
    Allrounder, wenn wir dieses Wort des DHB benutzen wollen, zeichnen sich nicht dadurch aus das sie ständig umeinander rennen und im jeden Angriff auf einer neuen Position spielen. Das sind Spielerinnen die eine Vielzahl von Techniken beherrschen und diese situationsabhängig einsetzen können. Natürlich muss eine RM nach einer Ausgleichsbewegung nach RL/RR auch dort weiterspielen können. Aber letztlich wendet sie auch dort nur die beherrschten Techniken an und je nach Niveau unter den für diese Position geltenden taktischen Vorgaben. Gute Spielerinnen unterscheiden sich von schlechten in erster Linie durch die Präzision ihres Spiels. Die Techniken sind präzise und mit Techniken meine ich ALLES, vom laufen bis zum werfen u.s.w.. Umso präziser ich bin umso schneller kann ich werden. Auf welcher Position das letztlich stattfindet ist zweitrangig. Eine Spielerin in Ausbildung wird nicht besser dadurch das sie in jedem Angriff auf einer neuen Position spielt. Sie vergeudet viel Potenzial weil sich ihre Umfeldbedingungen ständig ändern. Stattdessen gebe ich ihr lieber die Gelegenheit auf einer festen Position ihre Techniken zu festigen. Aber das ist nur meine Meinung und wie sagt Zibä immer so schön? „Ich wünsche mir Vielfalt“ ,jedenfalls sinngemäß. Mindestens Meinungsvielfalt haben wir ja jetzt.

    Und letztlich habe ich eure Mannschaften noch nie spielen sehen und weiß gar nicht genau was ihr meint. Und ihr versteht mich bestimmt auch falsch. Und jetzt gehe ich in die Halle und nagele den linken Fuß meiner RL an die Seitenlinie. Ich glaube wir müssen uns mal treffen und unsere Systeme gegeneinander spielen lassen. Ansonsten gibt’s noch Missverständnisse. Ich habe positionsfixierte 92er Mädels zu bieten. Wer will ?

    Nix für ungut

    Grüsse
    Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

    Einmal editiert, zuletzt von RolfB (31. Januar 2006 um 19:14)

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger

    Möglichkeit 2: Ich versuche alle vorhandenen Urkräfte zu erkennen und lenke sie dann in Bahnen. Das Brauchbare wird gefördert, das weniger Brauchbare nicht. Laufen wird nicht durch Positionsbesetzung abrupt beendet, sondern in taktisch sinnvolle Anwendung gebracht.

    Ich habe Möglichkeit 2 versucht. In der E-Jgd. gegen Manndeckungen klappte das ganz gut, gegen Raumdeckungen wird es nun schwierig. Darüber hinaus fehlt es an einem ausgeklügeltem System. Wie kommt man ohne "echte" Positionen aus? Kontrolliertes herumwuseln?

    Den Gedanken sollten wir aber auf jeden Fall weiterspinnen, harmi! Das Rad müsste zwar möglicherweise neu erfunden werden, aber das kann mich nicht abschrecken. ;)

    Ja genau, bei Möglichkeit 2 bin ich auch gerade angelangt. Uns fehlen aber die Probemöglichkeiten gegen Raumdeckungen. Und für ein ausgeklügeltes System wäre ich euch echt verbunden!!!!!! :D

    Mir fehlen die C-Jugend-Erfahrungen. Die älteren Mannschaften, die ich trainiert habe, habe ich immer im Stand-Modus übernommen und mir den A.... aufgerissen, um wieder Bewegung in das Spiel zu bekommen. Ich bin nicht wirklich scharf darauf, genau dieses Spiel mit einer talentierten E durch vorzeitige Positionsfestlegungen zu erzeugen, weiß mir aber auch derzeit keinen Rat, wie man ohne Positionen, bzw. positionsspezifisches Training gegen relativ defensive Raumdeckungen voran kommen soll. Im Bezirk Süd (SH)/Kreis OH wird leider immer noch Standball im weiblichen Bereich praktiziert.

    Es wäre sooo schade, wenn eine bewegungsfreudige, technisch starke wE zu einer lahmen, überreglementierten Ball-Durchreicher-Truppe verkommen würde!

  • Zitat

    Original von RolfB
    Soll ich oder soll ich nicht?
    Na gut, ich schreib mal was, auch wenn’s Ärger gibt. ;)


    Gleichfalls, und danke für einen Schlagabtausch.

    [QUOTE]Original von Nr. 3 lebt
    Es wäre sooo schade, wenn eine bewegungsfreudige, technisch starke wE zu einer lahmen, überreglementierten Ball-Durchreicher-Truppe verkommen würde!

    :klatschen: :ball: :head: :respekt: :Hail:

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

    2 Mal editiert, zuletzt von harmi (31. Januar 2006 um 21:09)

  • RolfB

    Sorry, Deinen Beitrag lese ich mir in einer ruhigen Minute noch mal genau durch. So will ich nur mal kurz was einstreuen.

    These:

    Mit Einführung des Positionsspiels wird aus einer lauffreudigen Kindermannschaft zu 99% (zunächst) eine Standhandballmannschaft.

    Das ist das Dilemma, von den "Positionszombies" mal abgesehen. Meine Zielvorstellung ist es nicht, die klassischen Positionen abzuschaffen. Vielmehr wünsche ich mir einen fließenden Übergang vom lauffreudigen Chaos zum lauffreudigen Positionswechselspiel ohne Umweg über den Standhandball. Mein erster Versuch ging leider daneben, denn nun habe ich gerade Standhandball. Also wie die Lauffreude der E-Jgd. kanalisieren und Struktur beibringen? Das dürfte den Stein der Weisen erfordern, will ich nicht gleich fest vorgeschriebene Laufwege vorgeben. Denkbar vielleicht mit einer B-Jgd. Anfängermannschaft, denen ich mehr Taktik zumuten kann. Aber wie schaffe ich es mit einer E-Jgd.?

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Von wildem Durcheinanderlaufen und traubenartigen Versammlungen auf dem Spielfeld möchte ich mich hiermit offiziell distanzieren. ;)

    Es ging mir um den Unterschied zwischen Positionsspiel und Positionswechselsspiel. In der RTK wird nicht das Positionsspiel gefordert / gefördert, auch wenn das so viele so machen.

    Ich finde es schwachsinnig D-Jugendliche wie 'ne Dampflok auf Schienen immerwieder von halb anstoßen zu lassen. Und dann noch vielleicht irgendwelche festen Laufwege einzustudieren bis zum erbrechen.
    .....So kurz kann man das auch sagen. WOW! :lol:

    Wir nutzen jetzt in der C Auslösehandlungen (1 feste Auftakthandlung) und dann müssen die Mädels selbst entscheiden, wie weiter. Sie sind damit nicht überfordert. Es macht ihnen Spaß.

    Ich habe ihnen erklärt wie die Positionen sind und sie könne auch das Positionsspiel. Im Trainingslager mussten sie sogar ne kleine Theoriearbeit schreiben, nachdem wir das Thema besprochen haben. Sie sollen es aber im Spiel nicht starr durchziehen (siehe Dampflok oben) und auf ihre Chancen warten. Na klar rennen sie sich mal selbst in den Weg, aber aus Unerfahrenheit. Das ist doch ok! Und wie gesagt, man muss eben viel erklären im Training und sie probieren lassen. Warum läuftst du dann und nicht dann? Was macht das für Sinn? Versuchs mal so!

    Soweit aneinander vorbei reden wir glaub ich gar nicht.

    Ach hey, und die Nutella! Guter Versuch! :lol: Meine Nichte versucht das immer mal auf dem Laminatfussboden. Es ging mir darum, das die Jungs (die da beim Fussball waren) dachten, sie können nur Stürmer sein. Erleb ich eben oft, das Mädels schon mit 12 denken, sie können nur außen etc spielen.

    Viele Grüße!

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • schön ist das jeder versucht auf seine Weise "das Ei des Kolumbus" zu finden. Nur so - und die hier geführte Diskussion - find ich kommen wir weiter. Ich will jetzt nicht auf einzelen Punkte eingehen, weil ich den Vorschlag von RolfB eigentlich sehr gut finde uns mal zu einem Praxistest zu treffen.
    Dort können die "Engelchen" dann "unsere" Formen von modernem Handball praktizieren.

    Mädels Jahrgang 92/93

    Vorschlag nach den Sommerferien (im August irgendwann) in Solingen. Hallefür ein Wochenende könnte ich sicher bekommen.

    Also ich hätte Lust dazu, die Mädels sowieso und die Trainer müsten sich nicht die Finder wundschreiben hier, sondern könnten diskutieren bei der Limo.

  • Zitat

    Ich glaube wir müssen uns mal treffen und unsere Systeme gegeneinander spielen lassen.Ich habe positionsfixierte 92er Mädels zu bieten. Wer will ?

    Armin: Vorsicht Falle! :D Der Rolf sucht nur Sparringspartner für seine Halbprofitruppe. Die trainieren dreimal wöchentlich.

    Alternative: Falls sich Luuutz dieses Jahr wieder die Mühe macht, Saisonauftaktturnier in Peine (zwischen Hannover und Braunschweig). Letztes Jahr war Rolf da, Luuutzens wD haben in das wC Turnier schon mal reingeschnuppert und ich hab mir die letzten Spiele des Turniers auch mal angeschaut. Sehr starke Besetzung, unsere Top 3 der Bezirksliga war dort, der Bezirksmeister wD der Vorsaison und ein, zwei starke Gäste von weiter weg.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger

    Armin: Vorsicht Falle! :D Der Rolf sucht nur Sparringspartner für seine Halbprofitruppe. Die trainieren dreimal wöchentlich.

    Alternative: Falls sich Luuutz dieses Jahr wieder die Mühe macht, Saisonauftaktturnier in Peine (zwischen Hannover und Braunschweig). Letztes Jahr war Rolf da, Luuutzens wD haben in das wC Turnier schon mal reingeschnuppert und ich hab mir die letzten Spiele des Turniers auch mal angeschaut. Sehr starke Besetzung, unsere Top 3 der Bezirksliga war dort, der Bezirksmeister wD der Vorsaison und ein, zwei starke Gäste von weiter weg.

    Hallo,
    nicht das hier Missverständnisse aufkommen. Ich suche ganz sicher keine Sparringspartner. Halbprofitruppe ist allerdings auch der falsche Ausdruck. Der Smilie von ZiBä zeigt das hoffentlich. Eigentlich war der gesamte letzte Absatz von mir nicht ganz ernst gemeint. Ich habe bewusst geschrieben "unsere Systeme". Man kann Mannschaften gegeneinander spielen lassen. Aber keine Systeme. Und aufgrund der räumlichen Entfernungen habe ich nicht ernsthaft erwartet das ihr meinen Vorschlag zu spielen aufgreift. Vielleicht sollten wir einmal einen Chattermin ausmachen, dann können wir über das Thema sprechen.

    Peine wird wohl nichts werden. In NRW und Niedersachsen liegen die Ferientermine so ungünstig das ich nicht glaube das ein brauchbarer Termin möglich ist.

    Vorsicht Falle!!!!! Wie kannst du mein Geheimnis verraten Karsten? Du bist der einzige der weiss das ich im Sommer mit meinen C-Mädels als D-Jgd. verkleidet über die Dörfer ziehen will und auf Rasenturnieren Heuschrecke spiele. Und die gewonnenen Trophäen schmelze ich dann ein und forme einen Ball. Den knalle ich dann meinem Torwart in unserem Halbprofitraining an den Kopf. Das soll stark machen, hab ich mal irgendwo gelesen. Dabei lehne ich lässig an der Hallenwand ziehe an meiner Gauloise (schreibt man das so?) und zerreisse die Fotos der kleinen zerstörten Handballseelen. Jjjjjjjjaaaaaaaaaaaaaa :smokin::devil: Tja, Karsten, wenn bei euch auf dem Rasen eine böse Truppe ganz in schwarz gekleidet auftaucht dann halt nach dem Trainer im langen schwarzen Mantel mit Schlapphut und Sonnenbrille Ausschau. Das bin ich. Und dann bete.


    Grüsse
    Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Moin,

    Chattermin ist sicher ne gute Idee, macht mal Terminvorschläge, abends ab 20:00 Uhr

    Das interessanteste wäre natürlich ein mannschaftlicher Vergleich mit anschließender Analyse, was aber organisatorisch schwierig wird.

    Schlechtes Positionsspiel sehe ich oft genug, vielleicht muss ich doch mal einen Abstecher ins Sauerland machen. Wenn RolfB seine Truppe den Positionsangriff halt so gut spielt, kann ich ja noch was lernen ;)

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)