Böhse Onkelz: Sänger im Koma

  • Vorsichtig mit solchen verallgemeinernden Aussagen Kleine! ;)
    Nicht jeder mit psychischen Problemen oder jeder der Drogen nimmt, hat / hatte in jeder Situation seines Lebens eine Wahl!

    Glück dem, der denkt er hätte immer eine Wahl. Auch wenn das die Vorstellung vieler Menschen übersteigt, nicht umsonst sind Psychische Krankheiten KRANKHEITEN. Dazu gehören auch Süchte.

    Urteile nicht über jemanden, bevor du nicht 10 000 Meilen in seinen Stiefeln gegangen bist. ... indianisches Sprichwort

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • Nein, da lass ich mich auf keine Diskussion ein. Heutzutage weiß jeder, wie gefährlich Drogen sind. Ich meine auch jetzt die harten Drogen. Aber genau deswegen, kann man nichts und niemanden dafür verantwortlich machen, dass man damit angefangen hat. Ob man ein beschissenes Leben hat/hatte oder nicht, es gibt immer die Wahl "Nein" zu Drogen zu sagen. Und es gibt genug Menschen, die in den gleichen Situationen anders reagiert haben. Jeder hat sein Leben selbst in der Hand. Und wenn man dann durch schlechten Einfluss an so was ran kommt und nicht mehr davon los, dann ist man auch selber Schuld dran. Das ist einfach meine Meinung...

    La bella vita

    It’s a beautiful life, so let it in your heart

    My bella vita

    It’s a beautiful life, no matter who you are

  • Dann weisst du leider zu wenig und verlässt dich auf das wenige!

    Ist ja nicht schlimm, jeder kann seine Meinung haben. Nur schade meiner Meinung nach, dass du nicht einmal den Anflug von Zweifel hast und deiner Aussage nach alle Menschen über einen Kamm scherst.

    Die Aktion "Kinder stark machen..." (einfach mal bei Google eingeben) führt sehr gute Lehrgänge zu dem Thema durch. Sucht, Prävention usw. Kann ich jedem nur empfehlen. Im Rahmen meiner Trainerausbildung musste ich den Kurs mitmachen und sehe seit dem vieles anders.

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • Icj kann pueepi nur recht geben, es ist SEHR einfach Drogenabhänigen als allein schuldigen für seine Lage abzustempeln die, zumeist vorhandene, Mitverantwortung der Gesellschaft un seines Umfeldes zu leugnen.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Ich hab nicht gesagt, dass sie alleine in ihre Situation geraten sind, aber sie haben freiwillig angefangen das zeug zu nehmen. Und das kann ich einfach nicht gut finden. Es gibt bestimmt Menschen, die unverschuldet in so eine Lage geraten sind und ich lasse mich auch gerne eines besseren belehren, wenn man mir mal die andere Seite zeigt. Aber was für Gründe, ausser zu wenig Selbstbewusstsein und Gruppenzwang, führen solche Menschen in die Lage, in der sie dann sind?

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  • Ich habe nun weiß Gott nichts für die Onkelz oder gar Herrn Russell übrig, aber wie hier zum Teil über das Thema diskutiert wird, finde ich einfach nur abartig.

    Drogensucht ist eine Sucht. Und eine Sucht heißt nicht umsonst auch Suchterkrankung . Eine Sucht zeichnet sich dadurch aus, dass der jenige eben nicht weiß was er sich antut, denn es geht nicht um eine freie Willensentscheidung. Es geht darum, dass der Körper ohne nicht funktioniert. Zumindest in dem Moment.

    Nur (oder gerade) weil man selbst vielleicht nicht betroffen ist, sollte man doch trotzdem den moraltriefenden Zeigefinger besser da stecken lassen wo nie die Sonne scheint.
    Zumal es keine Droge gibt, an der im Jahr mehr Menschen sterben, als an der Volksdroge Nummer 1: - Alkohol. Und auch bei dieser Droge ist der Übergang schleichend. Sollen wir nun auf jeden mit dem Finger zeigen und sagen “selbst Schuld”, der den Übergang vom Gebrauch, zum Missbrauch, zur Sucht nicht bemerkt hat und auf einmal im Schlamassel steckt?
    Man sollte sich drüber im Klaren sein, dass sich fast niemand aussucht von irgendwas abhängig zu sein. Wie schon gesagt, dass ist eine Krankheit und die hat keine andere Wertigkeit als ein Herzinfarkt oder was auch immer.

    Und wenn sich jemand einen Herzinfarkt zuzieht, z.B. weil er zu viel arbeitet, zu wenig schläft, zu viel Kaffee trinkt (kann übrigens genauso eine Sucht sein), sagt dann jeder “Selbst schuld, weiß man doch, dass das nicht gesund ist!”?
    [ironie] Handball ist auch gefährlich. Kreuzbandriss? Selbst schuld. Und dafür zahl ich noch Krankenversicherungsbeiträge? Sollen die doch selbst zahlen. Selbst schuld. Weiß man doch, dass sowas passieren kann.[/ironie]
    Oder findet man den gemeinsamen Konsens da dann doch bei einem einfachen und anständigen Bedauern, wie es sich für zivilisierte Menschen gehört?

    Auf jeden Fall wünsche ich euch, dass ihr nie mit erleben müsst, wie Leute abrutschen, ob nun auf Alkohol oder anderen Drogen, ihr nie jemanden findet, der in seiner Wohnung liegt und schon angefangen hat zu stinken.
    Ich habe das erlebt und ich kann mit Gewissheit sagen, diese Leute haben sich das nicht bewusst angetan.

    Nur weil etwas nicht in das eigene kleine Weltbild passt, sollte man es nicht verurteilen. Damit meine ich nicht die legalen und illegalen Drogen an sich, da kann jeder Moralist spielen wie er will. Aber kranken Menschen sollten man mit dem begegnen was sie verdienen und das ist zumindest Respekt.

    Einmal editiert, zuletzt von Phunky (30. Januar 2006 um 17:51)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Phunky
    Drogensucht ist eine Sucht. Und eine Sucht heißt nicht umsonst auch Suchterkrankung . Eine Sucht zeichnet sich dadurch aus, dass der jenige eben nicht weiß was er sich antut, denn es geht nicht um eine freie Willensentscheidung. Es geht darum, dass der Körper ohne nicht funktioniert. Zumindest in dem Moment.

    Moin Phunky,

    insofern gebe ich dir recht - ist es erst zu der Sucht gekommen, dann handelt es sich um eine Krankheit ... und um eine, von der man nicht wirklich einfach wegkommt.

    Aber: Eine Drogensucht entsteht ncht so ohne weiteres und plötzlich. Es muss wenigstens mal mit den Drogen angefangen worden sein - es muss das erste Mal kiffen, das erte Mal koksen, der erste "Druck" erfolgt sein.
    Und in dem Punkt war es eine (mehr oder minder) "freie Willensentscheidung" (wenn wir mal diejenigen rausnehmen, die durch fehlgeschlagene ärztliche Behandlungen süchtig geworden sind). Es kann mir keiner erzählen, dass das erste Mal koksen/ der erste "Druck" Heroin bereits die Sucht war.

    Klar, ich kenne die Seminare "Kinder stark machen" - ich habe dieses Seminar auch selber mitgemacht, und ich kenne auch sonst vieles im Bereich Prävention. Dennoch ist es nun mal so, dass jede Sucht irgewndwo und irgendwann beginnt ... und ich denke, dass inzwischen die Gefahren von Drogen und ihren Süchten hinreichend bekannt sein müssten - ich jedenfalls bin in der Schule (und das liegt auch schon ein bißchen zurück) ausreichend mit Drogen, ihren Problemen und ihren Auswirkungen vertraut gemacht worden.

  • Zitat

    Original von Teddy
    Klar, ich kenne die Seminare "Kinder stark machen" - ich habe dieses Seminar auch selber mitgemacht, und ich kenne auch sonst vieles im Bereich Prävention. Dennoch ist es nun mal so, dass jede Sucht irgewndwo und irgendwann beginnt ... und ich denke, dass inzwischen die Gefahren von Drogen und ihren Süchten hinreichend bekannt sein müssten - ich jedenfalls bin in der Schule (und das liegt auch schon ein bißchen zurück) ausreichend mit Drogen, ihren Problemen und ihren Auswirkungen vertraut gemacht worden.


    Das freut mich für Dich, ich hingegen wurde ERST in der 9 Klasse das erste mal mit dem Thema Drogen konfrontiert un ich denke auch das immer noch nicht ausreichend Präventivarbeit betrieben wird.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Zitat

    Original von Teddy
    Moin Phunky,

    insofern gebe ich dir recht - ist es erst zu der Sucht gekommen, dann handelt es sich um eine Krankheit ... und um eine, von der man nicht wirklich einfach wegkommt.

    Aber: Eine Drogensucht entsteht ncht so ohne weiteres und plötzlich. Es muss wenigstens mal mit den Drogen angefangen worden sein - es muss das erste Mal kiffen, das erte Mal koksen, der erste "Druck" erfolgt sein.
    Und in dem Punkt war es eine (mehr oder minder) "freie Willensentscheidung" (wenn wir mal diejenigen rausnehmen, die durch fehlgeschlagene ärztliche Behandlungen süchtig geworden sind). Es kann mir keiner erzählen, dass das erste Mal koksen/ der erste "Druck" Heroin bereits die Sucht war.

    Genau das ist der Punkt. Ich verurteile die Menschen nicht, weil sie nicht mehr davon wegkommen und dann sterben müssen. Ich verurteile sie, weil sie überhaupt damit angefangen haben. Diejenigen, die das erste mal freiwillig Drogen genommen haben, sind einfach selber Schuld an ihrer späteren Krankheit. Und da nehme ich die Alkoholabhängigen nicht raus. Ich bewundere die Menschen, die wieder davon los kommen, aber genauso habe ich kein Mitleid mit denen, die angeblich keinen anderen Ausweg kennen/kannten als Drogen zu nehmen. Und das hat nichts mit Moralapostelei zu tun. Das ist einfach meine Meinung, weil ich selber gesehen habe, wie die Drogen einen Menschen verändern können. Deshalb diese Abscheu!

    La bella vita

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  • Zitat

    Original von Teddy
    [...]
    Aber: Eine Drogensucht entsteht ncht so ohne weiteres und plötzlich. Es muss wenigstens mal mit den Drogen angefangen worden sein - es muss das erste Mal kiffen, das erte Mal koksen, der erste "Druck" erfolgt sein.
    Und in dem Punkt war es eine (mehr oder minder) "freie Willensentscheidung" (wenn wir mal diejenigen rausnehmen, die durch fehlgeschlagene ärztliche Behandlungen süchtig geworden sind). Es kann mir keiner erzählen, dass das erste Mal koksen/ der erste "Druck" Heroin bereits die Sucht war.

    Natürlich, das ist immer fließend. Der erste Whisky schmeckt und macht warm im Bauch, der Zweite auch. Nach dem Dritten wirst du glücklich und der eine gewöhnt sich dran, der andere nicht.

    Du fängst nicht irgendwann an süchtig zu werden, sondern du kannst irgendwann einfach nicht aufhören. Ob du Suchtpotential hast, ist sicher auch ein Stück weit Veranlagung. Und ob du das erkennst bevor es zu spät ist, da gehört schon einiges dazu.

    Und süchtig werden kann man halt nicht nur von Drogen, sondern von allem möglichen. Das ist grundsätzlich schon mal schlecht, vor allem dann wenn es dich tötet.

    Du wirst nicht von heute auf morgen Workaholic, Spielsüchtig oder was auch immer, du bist es irgendwann und wahrscheinlich merkst du es erst, wenn dir der Defilibrator den Brustkorb kitzelt. Oder der Gerichtsvollzieher kommt, du tot im Bahnhofsklo liegst, oder was auch immer.

    Irgendwo habe ich mal gelesen, dass ungefähr 30% aller Jugendlichen Erfahrungen mit Marihuana haben. Von denen wird nur ein Bruchteil abhängig von illegalen Drogen werden. Aber vermutlich etliche von anderen, legalen Drogen. Das Problem liegt einfach woanders.

    Und warum der eine oder andere in die Situation geraten ist, in der er auch ist, sollte man meines Erachtens weder be-, noch mit einem lapidaren "selbst schuld" verurteilen.
    Wo fängt das an, wo hört das auf? "Lungenentzüngung? Mit nassen Haaren vor die Tür gegangen? Hat man dir als Kind doch schon..., Ja, Nee, selbst Schuld, tut mir kein bisschen leid".

    Das was man eigentlich weiß und das was man eigentlich lebt, sind immer zwei paar Schuhe.
    Wie du weißt bin ich Raucher. Und ich weiß, dass das ungesund ist. Wenn ich dann irgendwann mit Lungenkrebs oder Herzinfarkt die statistischen 9,6 Jahre vor dir abtrete, hoffe ich aber trotzdem, dass du so anständig bist und nicht sagst "Er war selbst schuld!". Und das wirst du auch nicht sagen, das weiß ich doch ;).

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Phunky
    Wie du weißt bin ich Raucher. Und ich weiß, dass das ungesund ist. Wenn ich dann irgendwann mit Lungenkrebs oder Herzinfarkt die statistischen 9,6 Jahre vor dir abtrete, hoffe ich aber trotzdem, dass du so anständig bist und nicht sagst "Er war selbst schuld!". Und das wirst du auch nicht sagen, das weiß ich doch ;).

    Wie du weißt, habe ich eine, ähm, stabile Körperkonstitution ... insofern werden wir wohl von den 9,6 Jahren das eine oder andere abziehen müssen - und natürlich weiß ich auch, dass Übergewicht nicht wirklich hilfreich ist ;)
    es geht mir nur darum, dass es viele mit den Süchten eben auch etwas zu einfach machen ... sicher ist es nicht wirklich richtig, die komplette Schuld dafür auf den Konsumenten abzuwälzen und nur zu sagen "selber schuld" - aber die entgegensetzende Tendenz "die gesellschaft hat schuld, der einzelne kann nichts dafür" ... die ist auch nicht richtig.

  • So langsam aber sicher gerät das hier weg vom Thema. DIEKLEINE hat klar gestellt wie sich das meinte und ist doch auch in Ordnung.
    Wenn man es so eng sieht... das erste Mal nimmt man ja freiwillig Koks oder sonst was, dann stimmt das schon. Das diese Person, wer auch immer, dann selbst an der SUCHT (der Krankheit SUCHT) Schuld ist, ist für mich aber nicht das gleiche.

    Auch dieser Threat zeigt eigentlich, dass sich die Leute zu wenig mit Sucht auskennen und denken "na du nimmst das Zeug oder schnüffelst oder kotzt oder trinkst und irgendwann bist du so süchtig, dass du nicht mehr aufhören kannst".

    Die Frage ist: WARUM nimmst du das und an diesem WARUM, bist du daran ALLEIN Schuld?

    So wäre das ganze für mich im richtigen Licht. Es wird zwar offen darüber gesprochen, aber ist sich denn jeder sicher, was für eine Krankheit das wirklich ist?

    Ich wollte auch nur zum Ausdruck bringen, dass man, nur weil man Sucht nicht versteht (also den Fakt sich etwas schlechtes anzutun, wo man doch weiß das es schlecht ist, und trotzdem tut man es - das Paradoxon an sich also), dass darf man nicht als Macke oder Faible oder sonst was abtun, sondern es ist eine Krankheit, die zu hoher Wahrscheinlichkeit psychisch bedingt ist. Ess-Süchte, Alkohol, Drogen, TV, Computer, Schnüffeln... egal was.

    Und wer hier was zu Selbstbewusstsein gesagt hatte, der erkundige sich bitte mal nach dem Unterschied zwischen SelbstBEWUSSTSEIN und SelbstWERTGEFÜHL und dem Zusammenhang mit Süchten.

    So bekommt das ganze hier wieder eine geringe fachlich Nuance. Macht was draus!

    Handball aktiviert Abwehrkräfte!

  • Okay, ich habe das Selbstwertgefühl gemeint. War dann mein Fehler.

    Das warum ist eben immer diese eine Sache. Die einen nehmen das Zeug, weil sie es von anderen angepriesen bekommen haben und nicht wussten, wie sie nein sagen können. Die anderen, weil es ihnen aus irgendwelchen, auch unverschuldeten Gründen, nicht gut ging. Jetzt sind wir wieder beim Thema, dass es manche ohne Drogen da raus schaffen und andere nicht. Und jetzt darfst du das warum stellen. Dann kommen wir der Sache doch bedeutend näher.

    Ich habe oben schon gesagt, dass ich weiß wie es ist mit einigen nicht so extremen Fällen zu tun zu haben und genau deswegen habe ich auch diese Haltung. Ich rauche auch undich weiß, dass es schädlich ist, aber ich weiß auch, dass ich mit genug Willenskraft wieder davon los komme. Vorallen dingen ging es mir nicht um die alltägliche Sucht, sondern um genau dieses Beispiel mit den illegalen Drogen.

    La bella vita

    It’s a beautiful life, so let it in your heart

    My bella vita

    It’s a beautiful life, no matter who you are

  • Zitat

    Original von Outsider81
    Icj kann pueepi nur recht geben, es ist SEHR einfach Drogenabhänigen als allein schuldigen für seine Lage abzustempeln die, zumeist vorhandene, Mitverantwortung der Gesellschaft und seines Umfeldes zu leugnen.

    Oooh ja, das ach so böse Umfeld von Musikstars..........

    Da kann ich wohl mal gar nich mitgehen.


    Ich glaube,da haben 1000e andere Leute, die nich in der Öffentlichkeit stehen, größere Probleme. Und die nehmen auch nich alle Drogen.........

    Schlecht hören kann ich gut. Nur mit gut sehen is schlecht.

  • Ich weiß nicht, ob der ein oder die andere das profunde Fachwissen, das anderen hier abgesprochen wird, aus dem Hörsaal einer pädagogischen Hochschule bezieht.
    Das ist ja auch schön und gut, nur hat das mit der Realität der allermeisten Süchtigen überhaupt nichts zu tun.

    Selbstbewusstsein/Selbstwertgefühl, alles toll, und auf den Einzelnen mag das zutreffen, aber diese "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo"-Szenerie hat mit dem wirklichen Leben nicht viel zu tun.

    In den meisten Fällen ist der Übergang schleichend. Der Manager der quasi täglich aus gesellschaftlichen Gründen dem Alkohol zuspricht und irgendwann merkt, dass es mit besser geht als ohne, die gelangweilte Upper-Class-Mutti die irgendwann auf irgendwelchen Pillen hängen bleibt (Mother's little Helper), der Jugendliche der sich aus Mangel an Perspektive und/oder Alternativen volldröhnt, schlichte Langeweile, das sind die Konzepte auf die sich die meisten Süchte hervorragend aufbauen lassen.
    Die wenigsten sind auf dem Trainspotting-Selbstzerstörungstrip.

    Vielleicht hat auch der ein oder andere ein zu hohes Selbstwertgefühl um die ganzen Deppen nüchtern zu ertragen, die zu ertragen man ihn zwingt.

    Sucht ist ein zutiefst menschliches Problem, welches einen nicht gerade kleinen Teil der Bevölkerung betrifft. Und ob man nun süchtig von Fernsehen, Kartoffelchips, Schnaps oder Heroin wird, hat zu einem ebenso erheblichen Teil mit der persönlichen Biographie zu tun.

    Und genau das kann man auch eben nicht trennen. Die Sucht ist die Krankheit, die Droge das Medium. Nicht umgekehrt.

    Die Probleme die zu Süchten führen sind vielfältig und ohne den Einzelfall zu kennen, auch nicht wirklich zu beurteilen. Dafür sind Körper und Geist des Menschen zu komplex.


    Allerdings ist es auch in keiner Weise erforderlich um einem offensichtlich kranken Menschen eine gute Genesung zu wünschen, auch ohne den Zeigefinger zu erheben, nur weil man das Glück hat, diese Probleme nicht zu haben.

  • Apropos süchtig: Willkommen zurück, Phunky! :hi:

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat

    Original von Butzi0815

    Oooh ja, das ach so böse Umfeld von Musikstars..........

    Da kann ich wohl mal gar nich mitgehen.


    Ich glaube,da haben 1000e andere Leute, die nich in der Öffentlichkeit stehen, größere Probleme. Und die nehmen auch nich alle Drogen.........

    @Butzi: Meine Aussage bezog sich nich speziell auf das Onkelzbeispiel sondern auf süchtige generell.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Ich denke wer wann wie und warum zu Drogen kommt, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, deswegen kann man nicht generell sagen: Ich habe Mitleid, oder ich habe keins.
    Also so gehts mir zumindest.
    Und in dem Fall habe ich kein wirkliches Mitleid.

    Das Leben ist eine endlose Probe für eine Vorstellung, die nie stattfindet.

  • Also die Haltung mancher hier find ich etwas zurückhängend.

    Ich mag ihn nicht, also ist es mir egal was mit dem abgeht...Man sollte mal dran denken, dass es jährlich zich tausend Drogentote gibt. Und einfach so fängt man nicht immer an mit Drogen. private Hintergründe und anderes mehr führen nun mal auch in solche Kriesen.
    Und viele sind sich nicht bewusst, was man unter Drogen versteht!
    Im Jahr sterben nun mal mehr Leute an Zigaretten und Alkohol als an anderen Drogen. Das scheinen hier viele nicht zu wissen.


    Sicher ist jeder für sich selber verantwortlich, und jeder bestimmt selber ob und was für Drogen er nimmt.
    Nur man sollte drann denken, dass wenn man rückfällig wird schon mal versucht hat von den Drogen wegzukommen. Jeder der mal versucht hat mit dem Rauchen aufzuhören wird die Erfahrung schon so gemacht haben. solche Leute sollte man dann aber nicht verurteilen, sondern versuchen ihnen Mut zu machen, sie seelisch unterstützen und aufbauen, dass sie den Mut finden eine neue Kur zu machen.

    Das die Musik nicht jedem sein Geschmack ist, ist verständlich, und das ist halt alles geschmacksache. Ich persönlich höre oft die Onkelz, und halte dagegen von HipHop oder Techno dementsprechend viel.

    Viele Grüße
    :hi: