David gegen Goliath oder wie überlebe ich das

  • Hallo zusammen,

    meine Mädels noch ganz siegetrunken von der Vorrunde, die sie als Herbstmeister abgeschlossen haben, sahen sie sich gestern einer Übermacht gegenüber. ;(
    mind. 60 kilo Lebendgewicht gegen ca. 40 kilo Fliegengewicht. Wie man weiß ist Masse erstmal in Bewegung verändert sich der Bremsweg dramitsch zu Gunsten der Masse oder zu ungunsten deren die im Weg stehen. :wall:
    Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite kleben dann die 35 kilo am Bauchnabel der 55 kilo. Es muss sehr gekitzelt haben. 8o
    An alle Mädels und Jungs die zu denjenigen gehören, die für ihr Alter sehr groß und kräftig sind: Dass ihr dafür nichts könnt, kein Thema und dass son Fliegenschmiss im Eifer des Gefechtes mal im Weg ist und nicht weiter berücksichtigt wird, auch klar. Aber rennt ihr dreimal hintereinander in bzw. über eine Abwehrspielerin, die euch im Weg steht, oder versucht ihr nicht auch mal ohne Gerumpel an der Abwehr vorbei zukommen? Das macht ihr doch nur wenn euch Euer Trainer da hinbringt oder? :mad:

    Ich weiß, die Mädels sollen Schach spielen, wenn sie nix aushalten, auf der anderen Seite gibt es im Kampfsport unterschiedliche Gewichtsklassen.... :/:

    So, nun Schluss mit Geheule:

    Gebt mir mal Tips, wie ich auf der einen Seite meinen Mädels die Angst nehmen kann, und wie sie auf der anderen Seite ihr Wendigkeit gegenüber der gewissen Behäbigkeit ausnutzen können.

    Grüße

    :spring: Laufen ist schön, andere laufen lassen noch viel schöner :D

    Einmal editiert, zuletzt von maleikalika (16. Januar 2006 um 14:43)

  • Hmm, ich bin auch einer der größeren, aber auch nicht übermäßig schwer, bin mit meinen 1,83 auch "nur" 75 Kg schwer, und ich weiß wie es ist gegen größere und schwerere Gegner zu spielen die einfach in die Deckung reindonnern. Allerdings freut man sich dann umso mehr wenn man einfach mal ruhig stehenbleibt umgerannt wird und auf stürmerfoul entschieden wird, also bringe deinen Mädels bei das sie einfach stehen bleiben sollen, vielleicht wenn es richtig extrem ist auch mal fallen lassen und schreien. Oder aber ihr müsst so offensiv decken das die Gegner gar keine Geschwindigkeit aufnehmen können, also immer direkt auf den Ball oder die Finger hauen, ist kein schlimmes Foul aber demotiviert die angreifer trotzdem wenn sie jedesmal eins auf die Pfoten bekommen. Das waren 2 faire varianten die normal angewandt werden sollten bevor das passiert was ich jetzt sage. Wenn die Angreiferin weiterhin einfach wie so ein wildgewordenes etwas in die Deckung reinrennt muss man einfach mal ein bein leicht heben wenn sie zum sprungwurf ansetzt oder den armen ausfahren. Also wenn es gar nicht geht zeigen wie man mit leicht hervorstehem Bein die Gegenspielerin blockt. Aber das ganze bitte nicht einfach so machen , nur wenn es anders nicht geht, denn das kann echt weh tun, aber wer es so nicht lernt muss es auf die schmerzliche art merken!

  • @lika
    Hi, nutze die Schnelligkeit deiner Mädel, arbeite sehr offensiv in der Abwehr, so dass der Gegenspieler erst gar nicht in Schwung kommt und lass deine Mädel den Ballführer "doppeln". 2x 40 kilo sind auch 80 :D

  • Hi lika :hi: ,

    ich würde auch raten, die Ballannahme zu unterbinden oder so zu stören, dass danach die Masse nur schwerlich in Bewegung kommt.

    Vielversprechend ist auch die Angreiferin früh zum Prellen zu verleiten, so dass beim Schließen des Sicherheitsabstandes und Ballaufnahme nur noch drei Schritte erlaubt sind.

    Die ganz Großen haben auch einen sehr hohen Prellweg, so dass wendige Spieler öft die Möglichkeit haben, den Ball einfach wegzuprellen.

    Gruß C.

  • Ich habe neulich von einem Spiel der wD gehört, da hat eine Auswahlspielerin Jahrgang '94 (Fliegengewicht) einer Auswahlspielerin Jahrgang '93 (eine der größten Mädels der Liga) komplett den Schneid abgekauft. Beide Spielerinnen gehören hier zu den Besten ihres Jahrgangs. Eine einfache Formel: Für den Angriff gilt, sich einen Bewegungsvorsprung zu erarbeiten; die Abwehr muss den Bewegungsvorsprung eben verhindern.

    Das A und O ist die (frühzeitige) Aufnahme des Körperkontakts. Klappt bei uns auch bei weitem nicht perfekt. Am Wochenende hatte meine zweite D einen Gegner, der nur zwei Handballerinnen und darüber hinaus Stehgeigerinnen mitbrachte. Auch zwei Aushilfen aus meiner Ersten hatten Schwierigkeiten mit ihnen. In der Halbzeit wies ich sie an, vor der Ballannahme noch weiter auf die Beiden rauszutreten und mit einer Hand das Zuspiel zu bedrohen. Kleine Anweisung, große Wirkung. Insbesondere die Stärkere der beiden kam kaum noch in die Bewegung, ihre Gegenspielerin war nun regelmässig näher dran und nahm sofort Kontakt an den Schultern auf. Die andere Abwehrspielerin fing auf einmal wesentlich mehr Bälle ab.

    Meine Anweisungen näher an die Gegenspielerin heranzutreten wurden häufig nicht umgesetzt. Die Aufgabe, mit einer Hand den Pass zu bedrohen, scheint wesentlich einfacher zu sein, da die Abwehrspielerin eine bessere Vorstellung vom richtigen Abstand hat. Außerdem erreiche ich so die ewig eingeforderte Schrägstellung.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • @Lika,
    die Tips sind soweit gut.
    Im Grunde handelt es sich immer um eine Mischung aus offensiv decken und dem Gegner die Möglichkeit nehmen seine Massen in Schwung zu bringen. Danach hilft nur noch den geprellten Ball zu attackieren und zu doppeln. Der Doppler muss darauf achten das ein weiterspielen unterbunden wird.

    Den Schwachsinn von Max lassen wir mal weg. Niemals ist es richtig einem SpielerIn mit Absicht weh zu tun um ihm/ihr irgend etwas beizubringen.

    max, Tips aus der C-Jgd. Kreisliga sollten mit einfachem grundsoliden Erlernen von Techniken zu tun haben. Aber der Rest ist einfach völlig fehl am Platz. Sowohl deine vermeintlichen Tips zu Techniken die du nicht beherrscht als auch das raten zu solch unsauberen Tricks, da hört es jetzt nämlich endgültig auf lustig zu sein.


    @ ZiBä,
    du baust da eine Kardinalfehler ein. Wenn du durch Bedrohen des Passweges (Querstellung) gleichzeitig die richtige Position für das 1-1 (Schrägstellung) erreichen willst versuchst du zwei unterschiedliche Dinge unter einen Hut zu bringen. Und das funktioniert nicht. Da spricht leidvolle Erfahrung.

    Die Querstellung um den Passweg zu bedrohen muss mit offener Körperstellung zum aktuellen Ballhalter stattfinden. Beispiel RR hält den Ball und dein VM will den Passweg bedrohen. dann steht VM quer und bedroht mit seiner rechten Hand den Passweg. Wenn der Pass zu RM aber zustande kommt hat VM die falsche Seite in Querstellung vorne. Rechtes Bein und rechte Schulter sind vorne gegen einen (zu 99%) Rechtshänder auf RM. Ist eigentlich bis dahin richtig, nur jetzt musst du den Wechsel in die richtige 1-1 Position des VM über schnelle Beinarbeit hinkriegen. Also ist deine Idee zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen hinfällig. Schule diese beiden Dinge getrennt voneinander. Ansonsten passiert folgendes. Dein VM wird mit dem Rücken zum ballführenden RR stehen und versuchen über die eigene Schulter den RR und den Ball zu beobachten. Dabei verschenken wir Reichweite der Arme und die Position sieht eher unglücklich aus. Oder aber dein VM steht offen zur Ballseite und wechselt nicht schnell genug mit linkem Bein und linker Hand auf Wurfarm des RM.

    Alles klar? Oder hast du deinen Beitrag anders gemeint?

    Grüsse
    Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Moin,

    wir spielen gerne mit Körperkontakt:

    damit die Mädels die ballführende Spielerin aus der 1:5 Deckung heraus auch wirklich angreifen, habe ich ihnen beigebracht, die Gegnerin kurz zu berühren. Das verwirrt viele gegnerische Spielerinnen, vor allem die Kräftigeren.

    "Manno, die fasst mich immer an!"

    Das mit der richtigen Grundstellung kannst du dann mitüben, wenn du ihnen die Hand vorgibst, mit der sie eine Rechtshänderin / eine Linkshänderin berühren sollen.

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

  • RolfB: Da habe ich mich mißverständlich ausgedrückt. Du hast Recht.

    @alle: Ich meinte eine Fliege und eine Klappe (meine große lassen wir mal raus :D ). Es ging mir nur um die Querstellung zur Ballseite. Die "Boxerauslage" gegen die eigene Gegenspielerin als Ballführerin ist ein anderes Paar Schuhe, das ich hier nicht gemeint habe.

    Noch mal zur Klarstellung. Meine Vorne Mitte hatte die Aufgabe, den Ballweg zur Rückraummitte zu bedrohen (sorry, falls es jetzt banal wird). Bei Ballbesitz RL musste sie sich folglich quer zur rechten Seite stellen, bei Ballbesitz RR quer zur linken Seite. Also angenommen, dass sie das ganze Spiel über so erfolgreich ist, dass RM keinen einzigen Ball bekommt, hätten wir eine rein ballorientierte Querstellung. Falls dies in der Fachsprache anders heißen sollte und allein für die Auslage zur Gegnerin besetzt ist, bitte ich um Aufklärung.

    Ob es bei der Einführung der Querstellung einen Königsweg gibt (erst ball- oder mannorientiert), hatte ich hier mal zu diskutieren versucht. Leider war ich hinterher immer noch nicht schlauer. :/:

    Das andere Paar Schuhe ist die wurfarmorientierte Auslage zur eigenen Gegenspielerin. Hier müsste meine Vorne Mitte dann bei Ballannahme ihrer Gegnerinvon RR sofort "umspringen" und die Auslage wechseln. Hier ist Beinarbeit gefragt. Und richtig, ich würde keiner Abwehrspielerin raten, sich mit dem Rücken zum Ball zur Gegenspielerin zu stellen (außer den beiden Außen, darüber kann man aber sicher streiten).

    Und um zum Thema zurückzukommen:

    1.) Das Pommesfresserchen, das keinen Ball bekommt, kann noch so groß sein.
    2.) Sollte unser Pommesfresserchen doch den Ball bekommen, muss ihm mit der Ballannahme schon jemand ausbremsen. Körperkontakt allein genügt nicht, Gegendruck muss ausgeübt werden. Je größer unser Pommfress., desto mehr Gegendruck ("die drei Schritte verbrauchen lassen").

    Edit: Und hackt bitte nicht so auf Max herum. Er ist offenbar Anhänger von Machiavelli (ich übrigens auch) und spricht nur das aus, was im höheren Bereich üblich ist, wir es hier nur nicht zugeben würden. Der Zweck heiligt die Mittel.

    Natürlich würde ich das in der E oder D nicht schulen. Aber ich habe selbst mit meiner 84er Auswahl auf einem Turnier in Kolding / Dänemark erleben dürfen, wie effektiv das ist, wovon Max spricht. Ich hatte vier oder fünf Jungs dabei, die bei einem erfolgreichen Durchbruch ihres Gegenspielers VOLLES BROT noch versucht haben, den Ball zu erwischen (hatten sie nicht von mir, ich schwör's). Wir waren vorgewarnt worden, dass in Dänemark anders gepfiffen würde und man mehr durchgehen ließe. Profitiert davon haben letztlich wir... Ein deutscher Trainerkollege saß mir irgendwand fast auf dem Schoß und drohte mir, das Spiel abzubrechen. Denn die Schieris unterbanden nicht, was ihm da sehr mißfiel.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

    Einmal editiert, zuletzt von Zickenbändiger (17. Januar 2006 um 18:30)

  • Zitat

    Original von RolfB
    Die Querstellung um den Passweg zu bedrohen muss mit offener Körperstellung zum aktuellen Ballhalter stattfinden. Beispiel RR hält den Ball und dein VM will den Passweg bedrohen. dann steht VM quer und bedroht mit seiner rechten Hand den Passweg. Wenn der Pass zu RM aber zustande kommt hat VM die falsche Seite in Querstellung vorne. Rechtes Bein und rechte Schulter sind vorne gegen einen (zu 99%) Rechtshänder auf RM. Ist eigentlich bis dahin richtig, nur jetzt musst du den Wechsel in die richtige 1-1 Position des VM über schnelle Beinarbeit hinkriegen. Also ist deine Idee zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen hinfällig. Schule diese beiden Dinge getrennt voneinander. Ansonsten passiert folgendes. Dein VM wird mit dem Rücken zum ballführenden RR stehen und versuchen über die eigene Schulter den RR und den Ball zu beobachten. Dabei verschenken wir Reichweite der Arme und die Position sieht eher unglücklich aus. Oder aber dein VM steht offen zur Ballseite und wechselt nicht schnell genug mit linkem Bein und linker Hand auf Wurfarm des RM.


    versteh dein problem nicht. ball bei rr. vm mit blick und vordere schulterachse zum ball orientiert. folglich rechte schulter vorn. steht er auf der linie linke hand - tor, reicht bei einem erfolgreichen pass zu rm eine vorwärtsdrehung mit 1 schritt zum herstellen der abwehrposition linke hand vor der wurfhand ("richtig" und "falsch" mag ich bekanntermaßen hier nicht... ;)) soweit alles in ordnung für mich...

  • Rückendeckung von härter_schneller? Wie habe ich das verdient? ;)

    Rolfs Problem war meine pauschale Aussage und dass damit eine Prioritätenrangfolge (Ball oder Gegenspieler?) nicht ausreichend erfasst ist. Wenn das geklärt ist, dann gibt es praktisch auch kein Problem.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Rückendeckung von härter_schneller? Wie habe ich das verdient? ;)

    wieso?

    Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Rolfs Problem war meine pauschale Aussage und dass damit eine Prioritätenrangfolge (Ball oder Gegenspieler?) nicht ausreichend erfasst ist. Wenn das geklärt ist, dann gibt es praktisch auch kein Problem.

    aha.

  • Zitat

    Original von härter_schneller


    versteh dein problem nicht. ball bei rr. vm mit blick und vordere schulterachse zum ball orientiert. folglich rechte schulter vorn. steht er auf der linie linke hand - tor, reicht bei einem erfolgreichen pass zu rm eine vorwärtsdrehung mit 1 schritt zum herstellen der abwehrposition linke hand vor der wurfhand ("richtig" und "falsch" mag ich bekanntermaßen hier nicht... ;)) soweit alles in ordnung für mich...

    Ich habe auch kein Problem. So wie du es beschreibst habe ich es auch gemeint. Das mit der Vörwärtsdrehung ist natürlich nur eine Lösung, die bei genügend Abstand zum RM greift. Ist RM zu nah wird über rechts nach hinten gedreht. Und wir sind wieder in der abwehrposition linke Hand vor Wurfhand. Und wenn RM schon in einer schwungvollen Vorwärtsbewegung ist lassen wir uns je nach verfügbarem Tiefenraum einfach sinken und kontakten etwas später.

    Grüsse
    Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Hallo an Alle!

    Danke für die vielen Tips. Ich denke das mit dem rausprellen ist son ganz interessanter Faktor. Mir war nie klar, warum mein kleinste immer allen den Ball wegfischt. Aber durch den "längeren" Ballweg der Großen erklärt sich das von alleine.

    Das Querstellen haben sie nicht hinbekommen, aber was sie gut hinbekommen haben, auf jeden Fall besser als vorher, ist das Körperkontakt aufnehmen und das Doppeln. Na ja jetzt sehen wir mal wie es bei den nächsten Spielen läuft.

    Grüße

    :spring: Laufen ist schön, andere laufen lassen noch viel schöner :D