Vergabe der Fernsehrechte

  • Die Sport Bild zitiert heute Frank Bohmann: "Wir sind in den Endzügen der Verhandlungen und werden den Mannschaften im Rahmen des Supercups das Ergebnis mitteilen."

  • Nach meinen Informationen wird das DSF den Supercup am 22. August live übertragen. Weitergehende Infos, wer was wann warum in der neuen Saison macht, weiß ich leider noch nicht.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • och nö ich kann ja gar nicht den supercup schauen hab ja gar kein tv dort und nichts -.- och nö wie soll ich denn dann das ergebnis mitbekommen -.-

    naja ich hoffe der Vertrag kommt bald mal damit man weiß auf was man sich einstellen muss ob Pay TV oder Free TV.

    LG :)

  • Der Grund für die schlechte Vermarktung ist nicht nur bei der HBL zu suchen. Das Medieninteresse richtet sich im wesentlichen danach, was der Zuschauer sehen will. Und da müssen wir uns alle leider mit einer schockierenden Tatsache abfinden:

    An Handball hat der durchschnittliche Fernsehzuschauer kein gesteigertes Interesse.

    Wenn das Fernsehen Handball nicht zeigt, haben die keinen Verlust.

    Nur warum ist das so ? Aus meinem Nicht-Handballer-Bekanntenkreis gibt es eigentlich 3 identische Antworten: 1. Handball ist zu brutal. 2. Von den Spielern kennt man gar keinen. 3. Die rennen ja nur noch hin und her.

    Mein Problem: Alle 3 Argumente sind schwer zu widerlegen.

    Meines Erachtens hat Handball ein generelles Image-Problem und solange das nicht gelöst ist, wirds auch nichts mit vernünftigen Fernsehübertragungen.

  • Das Fernsehen bringt doch die Leute dazu, was sie sehen wollen, nicht umgekehrt. Die HBL kann ihre Fernsehpräsenz auf jeden Fall noch steigern, aber dazu muss erst einmal der Wille da sein.

    Zitat


    Nur warum ist das so ? Aus meinem Nicht-Handballer-Bekanntenkreis gibt es eigentlich 3 identische Antworten: 1. Handball ist zu brutal. 2. Von den Spielern kennt man gar keinen. 3. Die rennen ja nur noch hin und her.

    Zu 1: Die Brutalität des Sports ist ein Image, dass natürlich auch durch solche Unfälle, wie bei Jo Deckarm entstanden ist. Dieses Image muss man halt gezielt nutzen und dem ganzen langsam einen positiven Anstrich geben (kämpferisch anstatt brutal)

    Zu 2: Nun, das man die Spieler nicht kennt, hängt ganz eindeutig mit der niedriegen Medienpräsenz zusammen. Kretzschmars Bekanntheitsgrad wurde durch die Beziehung zu van Almsick noch einmal gesteigert. Dort kann die HBL aber auch noch mehr tun. Besondere Aushängeschilder wie Zeitz, Hens, Gensheimer oder Kraus müssen beispielsweise mal in Fernsehwerbungen auftauchen.

    Zu 3: Angesichts der Erfolge des THW Kiel ist diese These natürlich nur ganz schwer zu widerlegen. Allerdings gibt es halt auch Mannschaften, die anders spielen. Dieses wird aber nicht gelingen, wenn man sich immer auf ein Livespiel pro Woche beschränkt, wo dann die Tempohandballer zu sehen sind. Deshalb ist ja ein Magazin wichtig.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Also ich sehe das schnelle Spiel eigentlich überhaupt nicht als Nachteil. In einer Zeit wo man sich 90 Minuten Fußball anschaut wo es verglichen mit handball im Schneckentempo zugehtund wo wenn man Pech hat überhauptnichts spektakuläres passiert muss es dem Zuschauer doch eigentlich nur recht sein, wenn er ein Spiel sieht in dem es hin und her geht, viele Tore fallen und keiner der Spieler über den Platz schleicht. Ein handballspiel ohne Tore wird es nie geben, im Fußball passiert das oft genug (wobei auch ein torloses Spiel spannend sein kann).
    Es kann natürlich sein, dass neue Zuschauer zunächst einmal etwas konfus sind wenn sie so ein schnelles Spiel sehen. Sie kennen vielleicht die Regeln noch nicht so gut, möchten sich gerne mal die Spieler anschauen und sehen diese dann halt nur über den Platz flitzen.
    Trotzdem glaube ich, dass das Tempospiel so lange es nicht jedes Spiel so extrem wie bei THW-Magdeburg betrieben wird nicht schlecht ist.

  • Das alte Thema - was ist interessanter: Spannung oder Tempo? Ich bin weiter für Ersteres.

    sLOVEnija

  • Zitat

    Original von zmagoválec
    Das alte Thema - was ist interessanter: Spannung oder Tempo? Ich bin weiter für Ersteres.

    Genau meine Meinung.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • nein, das ist nicht das alte thema. sonst hätte nba-basketball keine chance im deutschen (!) tv. meteo ist da schon auf der richtigen fährte. wie verkauft sich das ganze?

    brutal - quark. handball - der einzige reine zweikampf, hart und fair. unsere jungs kämpfen für sie.

    unbekannt? frauenhandball hat in der randsportart handball die nebennische. und trotzdem kennt in der großstadt leipzig jeder den hcl und seine spielerinnen. ist auch kein wunder, deren konterfei hängt an jeder zweiten litfasssäule.

    hin-und-her? genau. wir bieten die pure action. langeweile und ballgeschiebe gibts 90 minuten lang - hier sind es 60 minuten dauer-power.

  • Ich bleibe dabei, dass ich mir Frauenhandball lieber angucke, weil weniger brutal und weniger von der Wurfkraft aus dem Rückraum abhängig - ein gewisses Niveau natürlich vorausgesetzt, nicht nur handballerisch ;)

    sLOVEnija

  • ja klar. kriegst du eigentlich dänisches tv im hohen norden? :D

    übrigens empfinde ich den deutschen frauenhandball immer noch als technisch und athletisch klassenschlechter als den der männer. das anderswo - und in ausnahmen auch in deutschland - das technisch attraktivere spiel von den mädels gezeigt wird, richtig. aber das wird für die fernsehproblematik sicher überhaupt keine rolle spielen.

  • Wenn ein Handballneugieriger sieht, wie der Abwehrspieler erstmal ins Gesicht langt oder beim Raustreten die Faust ausfährt, kann ich ihm das nur sehr schwer als kämpferisch verkaufen. Auch die Schauspielereien und die permanente Unschuldsengelnummer kommt bei den Leuten nicht mehr an. Das will keiner sehen.

    Das gleiche gilt fürs Tempo. Die Leute wollen was schönes sehen, intelligentes Spiel mit Kombinationen. Das hirnlose Gebolze und das stupide Pass-Tor-schnelle Mitte will keiner sehen, nur Tore werfen ist langweilig.

    Die Leute kennen Wunderlich, Klühspies, Deckarm etc, aber von der EM-Mannschaft ist niemand bekannt. Klar fehlt da auch die Medienpräsenz, aber selbst dann glaubeich nicht, da sie bekannter werden. Bis auf die Frisur von Hens ist da noch nichts vernünftig promotet worden. Da sind auch die Vereine mehr gefordert, es reicht nicht nur auf heimischer Scholle präsent zu sein.

  • Zitat

    Original von Meikel

    Beispiel: Fußball...

    American Football, Basketball, mal als weitere Beispiele. Im Eishockey sind die Zuschauerzahlen in den Arenen nicht schlechter geworden...

    Man muss einfach mal abwarten, wie viel Premiere bereit ist zu zahlen. Das DSF überträgt zwar gut und regelmäßig, zahlt aber nicht wirklich viel. Und wenn ich von Olaf höre, dass die Zuschauerzahlen beim Dart oder beim Snooker höher sind, kann ich das auch verstehen.

    Das verstehe ich auch nicht. :nein:
    Ich kenne in meinem ganzen Bekanntenkreis niemanden, der sich dafür interessiert. Ganz davon abgesehen betreiben nicht viele Leute diesen Sport aktiv.
    Einzig logisch erscheint mir, dass viele Leute beim durchzappen für ein paar Minuten hängen bleiben.

  • Snooker auf Eurosport schaue ich gerne, habs mittlerweile auch schon selbst mal gespielt. Und Rolf Kalb Snooker kommentieren zu hören, ist einfach nur schön. Ich kenne keinen, der in seiner Sportart so gut kommentiert. Gäbe es was vergleichbares beim Handball, könnte man heulen vor Glück ...

    Aber zurück zum Handball, ich finde nicht, dass Handball zu brutal ist, gegenüber Typen wie De Rossi beim Fußball sind Abati, Calliat oder Jensen noch richtig harmlos. Außerdem, wenn Handball schon brutal ist, was ist dann erst Eishockey?

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Wenn nicht die als Erfinder des neuzeitlichen Dilletantismus bekannten Handball-Funktionäre am Werk wären, würde ich mir keine Sorgen machen. So aber macht mich die Nähe zum Saisonbeginn schon leicht nervös. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass die HBL ihre Verhandlungsposition völlig falsch einschätzt....

    Es wird nur zwei Möglichkeiten geben:

    * Viel Kohle und Premiere
    * wenig Kohle und Free TV

  • Eine Anti-Handball Argument dass ich oft höre is dass im Handball zuviele Tore fallen würden und die Zuschauer sich daher nicht so sehr wie Beispielsweise im Fußball über ein Tor jubeln un es "befeieren" können.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Zitat

    Original von Ex-HVS-SR

    Wenn ein Handballneugieriger sieht, wie der Abwehrspieler erstmal ins Gesicht langt oder beim Raustreten die Faust ausfährt, kann ich ihm das nur sehr schwer als kämpferisch verkaufen. Auch die Schauspielereien und die permanente Unschuldsengelnummer kommt bei den Leuten nicht mehr an. Das will keiner sehen.

    Das gleiche gilt fürs Tempo. Die Leute wollen was schönes sehen, intelligentes Spiel mit Kombinationen. Das hirnlose Gebolze und das stupide Pass-Tor-schnelle Mitte will keiner sehen, nur Tore werfen ist langweilig.

    Das trifft es doch schon sehr. Eine Sportart, bei der sich die Aktiven permanent an die Wäsche gehen, drastisch ausgedrückt in die Fresse hauen, 60 Minuten hin- und herrennen und bei der oft mehr als 60 Tore fallen - da wirds schwer bis unmöglich neue Leute zu begeistern.

    Als erstes müssten erneut die Regeln geändert und die Schnelle Mitte wieder abgeschafft werden, knapp gefolgt von einer Regeländerung, die das ständige Grabschen und Betatschen drastisch einschränkt. Da es aber weder das eine noch das andere geben wird, von einem fast kompletten Austausch der Funktionärsriege mal ganz zu schweigen, wird der Handball eben eine Randsportart bleiben.

  • ach du meine güte. nur weil kiel mal einen indisponierten gegner an die wand gefahren hat, was in kiel 10.000 menschen völlig langweilig fanden, spielt doch nicht von der ersten bis in die dritte liga alles genauso. tempo in allen phasen ist die devise und das beinhaltet eine menge an spielintelligenz und kombinationen. und das beinhaltet auch eine gegenreaktion der trainer und mannschaften. mittel gegen das schnelle spiel stehen zur zeit genauso hoch im kurst wie das dosierte einsetzen einer schnellen mitte - die in der ersten liga niemand mehr 60 minuten durchbolzt.

    und, lieber ex-hvs-sr ("schiedsrichter"?) - die regeln, die das von dir angesproche verhalten sanktionieren, gibt es schon lange. da ist es wohl weniger der entscheidende punkt, ob dieses verhalten unattraktiv ist, sondern warum diese regeln nicht konsequent durchgesetzt werden.

    was nicht bei funktionären, sondern den kreisligakloppern zu der aussage führen würde: "wir spielen doch kein hallen-halma".

    wer es sehen will, ich hab eine schöne aufnahme von einem bulispiel aus den frühen 90'ern, hameln - schutterwald, endstand 18:16 o.ä.. damit lockst du weder nachwuchs in die halle noch zuschauer vor den schirm.