Und gleich noch einmal...
Hier der Vorbericht der Wetzlarer Neuen Zeitung:
Wetzlar im Länderspielfieber
07.01.2006
(th/sid). Für die deutsche Nationalmannschaft ist es eines von vier Testspielen vor der Europameisterschaft vom 25. Januar bis 5. Februar in der Schweiz. Für Wetzlar ist es Generalprobe und Premiere zugleich. Mit der Partie des amtierenden Europameisters gegen den EM-Gastgeber erlebt die Domstadt am Sonntag (Anwurf: 15 Uhr) ihr erstes Handball-Länderspiel und zugleich eine Einstimmung auf die Weltmeisterschaft 2007 im eigenen Land, zu deren Schauplätzen auch die Mittelhessen-Arena gehören wird. Für die Begegnung mit der Schweiz ist die neue schmucke Halle am Lahnufer mit über 5000 Zuschauern ausverkauft. Die Region fiebert dem ersten sportlichen Großereignis des Jahres entgegen
Bundestrainer Heiner Brand verschwendet an eine erfolgreiche Titelverteidigung allerdings längst keinen Gedanken mehr. "Wir fahren in die Schweiz, um die Großen zu ärgern. Vielleicht unterschätzen uns die Favoriten, das könnte unsere kleine Chance sein", meinte der 53-Jährige, dessen ersatzgeschwächte Mannschaft bereits heute Abend (18 Uhr) in Aschaffenburg auf die von seinem einstigen Nationalmannschaftsgefährten Arno Ehret trainierten Eidgenossen trifft.Viele Ausfälle: Bundestrainer Heiner Brand zwischen Frust und Zuversicht Der Gummersbacher kann trotzdem nicht verhehlen, dass ihn die nicht endenden verletzungsbedingten Rückschläge sowie der Nationalmannschafts-Abschied von Daniel Stephan und die EM-Absage von Markus Baur (beide Lemgo) desillusioniert haben. Der nach dem verlorenen Olympiafinale 2004 in Athen begonnene Neuaufbau stockt ein Jahr vor der WM im eigenen Land erheblich. Brand: "2005 haben wir als Mannschaft keinen Schritt nach vorne gemacht, wir haben noch keine Stammformation gefunden. Das ist für einen Trainer teilweise frustrierend."
Auch zum Auftakt der letzten Vorbereitungsphase auf die EM, bei der in der Vorrunde Weltmeister Spanien, Ex-Titelträger Frankreich und die Slowakei warten, hat Brand tiefe Sorgenfalten. Keiner der vier Kandidaten für die rechte Rückraumposition ist derzeit fit. Christian Zeitz (Kiel) plagt sich mit den Folgen einer Ellbogen-OP, Holger Glandorf (Nordhorn) hat Beschwerden am operierten Knie, der Dornholzhausener Volker Michel (Göppingen) erlitt jüngst einen Nasenbeinbruch, und Rolf Hermann (Nettelstedt) fehlt derzeit wegen einer Grippe. Doch Brand hat im Laufe der letzten 15 Monate gelernt, mit Hiobsbotschaften zu leben. "Es hilft kein Jammern. Wir arbeiten hart", betonte der Bundestrainer am Rande des mehrtägigen Lehrgangs in Niedernberg und sieht den Silberstreif am Horizont: "Wir sind nicht weit weg von der Weltspitze. Es fehlen noch einige Prozent."
Allerdings seien das die entscheidenden. Für Kapitän Florian Kehrmann ("Es hat mich unglaublich genervt, dass wir zuletzt nicht mehr gewonnen haben") ist dieses Jahr ohnehin nur eine Durchgangsstation auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2007. "Da wollen wir ganz vorne mitspielen", sagt der Lemgoer: "Mit der EM in der Schweiz beginnt quasi die Vorbereitung auf unsere Heim-WM."
Vor der Abreise in die Schweiz absolviert der Europameister von 2004 noch ein Vierländer-Turnier in Slowenien bzw. Kroatien (13. bis 15. Januar). Zwei Testspiele gegen Ungarn am 20. Januar in Offenburg und am 21. Januar in Mannheim dienen im Anschluss als doppelte EM-Generalprobe.
Die vom Weltmeister von 1978, dem 209-fachen deutschen Nationalspieler und ehemaligen Bundestrainer (1993 bis 96) Arno Ehret betreuten Eidgenossen kommen mit der Empfehlung des Turniersiegs beim Yello-Cup im eigenen Land. Und mit zwei Bundesliga-Legionären: dem Wilhelmshavener Linksaußen Manuel Liniger sowie dem abwehrstarker Kreisläufer Ivan Ursic von der HSG Nordhorn.
Ein Sieger des Länderspiels steht schon vor dem Anpfiff fest: Die HSG Wetzlar. Für den Bundesligisten hat sich die Ausrichtung finanziell richtig gelohnt. Gestern Mittag wurde auf der Geschäftsstelle die letzte Eintrittskarte verkauft. Die HSG bittet alle Zuschauer, die Karten vorbestellt und noch nicht bezahlt haben, diese am Sonntag zwischen 13 und 14 Uhr an der Tageskasse der Mittelhessen-Arena abzuholen, ansonsten kommen sie nochmal in den freien Verkauf.
Außerdem beginnt die HSG Wetzlar beim Länderspiel mit dem Vorverkauf für die nächsten Bundesliga-Heimspiele gegen GWD Minden (Freitag, 24. Februar, 20 Uhr) und das Spitzenteam VfL Gummersbach (Mittwoch, 1. März, 20 Uhr).
Am Hallenmikrofon sitzt morgen in der Mittelhessen-Arena der Sprecher der Landesregierung. Staatssekretär Dirk Metz (CDU) betritt dabei kein Neuland. Der 48-Jährige hat Erfahrung aus 190 internationalen Einsätzen bei Länderspielen sowie Welt- und Europameisterschaften der Frauen auf deutschem Boden. "Ich freue mich, dass ich diesmal nicht bis Flensburg oder Offenburg fahren muss, sondern auch mal wieder ein Länderspiel vor der Haustür stattfindet", fiebert auch Dirk Metz der Generalprobe und Premiere von Wetzlar entgegen.
Pressemeldung HSG:
Die HSG Wetzlar hat das Stehplatzkontingent für das Handball-Länderspiel Deutschland - Schweiz am morgigen Sonntag in der Mittelhessen-Arena Wetzlar (Anwurf: 15.00 Uhr) wegen der großen Nachfrage noch einmal erhöht. Deshalb stehen morgen an der Tageskasse zusätzlich 100 Stehplatzkarten für Kurzentschlossene zur Verfügung.
Deshalb wird es beim Länderspiel einen neuen Besucher-Rekord für die Mittelhessen-Arena geben!! Bisher wurde nie die maximale Anzahl von 5000 Karten in den Verkauf gegeben. Keine Ahnung warum... Es hieß bei den Bundesligaspielen schon bei ca. 4700 "ausverkauft".
