Stephan fordert Reduzierung

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    Original von Hereticus

    Eine Zweitligareform auf eine Staffel täte übrigens sehr wohl dringend not, weil 36 (diesmal sogar 39) Vereine deutlich zu viel sind und das Niveau verwässern. Sie ist allerdings technisch fast unmöglich durchzuführen, weil die RV und LV den Massenabstieg (mit Kettenreaktion nach Unten), den das zur Folge hätte, nicht auffangen können.

    ..nicht auffangen wollen.

    warum das nicht machbar sein soll, mußt du mir mal erklären.

  • übrigens - auch wenn wir das schon öfters hatten - ein problem der play-offs im deutschen handball ist die tatsache, dass es bislang keine echten play-offs gab. ein- hin und ein rück-spiel ist kein play off. play-offs assoziere ich mich best of three, five oder seven. (tschuldigung wegen dem inglisch ;)) und solch ein modus reduziert den einmal-pech-gehabt-und-weg-vom-fenster-faktor gewaltig.


    nachzulesen hier

  • Gab es nicht bei den Play-offs der Herren den Best-Of-Three Modus? Ich meine mich daran erinnern zu können. Kann aber auch alles nur Illusion sein ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von härter_schneller

    ..nicht auffangen wollen.

    warum das nicht machbar sein soll, mußt du mir mal erklären.


    Das Thema ist heikel. Die Sache trifft bei den Zweitligisten massiv auf Widerstand, denn die meisten Spieler sind Amateure bzw. sie arbeiten acht Stunden täglich in einem anderen Job. Eine eingleisige zweite Liga würde die Reisekosten in die Höhe treiben (z.B. Balingen - Stralsund oder Usedom), die Spieler müssten mehr und mehr Urlaub nehmen, dadurch steigen die Forderungen...

    Wenn dann müsste die 2. Liga eine reine Profiliga weden und dafür fehlt es den meisten Vereinen einfach an Geld. In absehbarer Zeit wird das nicht kommen.

  • Das ganze Problem hat doch zwei Seiten: eine internationale und eine deutsche Seite.
    Um die Em/WM nur alle 4 Jahre stattfinden zu lassen, müssen die IHF bzw. EHF zustimmen. Dort hat der DHB genau eine Stimme. Wenn man bedenkt, das Länder wie Kanada, Angola, Australien und wie sie alle heißen sich nur bei der WM bzw. Olympia präsentieren können und die Gelder der IHF nur nach den Plazierungen dort vergeben werden, dann kommt man relativ schnell zu der Erkenntniss, daß eine andere als die jetzige Lösung unrealistisch ist. Ein 4-jähriger Rythmus ist zwar sinnvolle, aber nicht durchsetzbar. Und da diese Verbände und deren Spieler kein Problem mit zu vielen Spielen haben, werden die Rufe aus Deutschland dort vermutlich nicht gehört. Im Handball kocht jedes Land leider sein eigenes Süppchen. Jeder ist sich selbst der Nächste. Auch deshalb ist der Handball nicht mehr so präsent in der Öffentlichkeit, wie es einmal war. Denn andere Sportarten präsentieren sich da wesentlich homogener. Hoffentlich kommt das wieder.
    In Deutschland kommt der Klassenunterschied zwischen dem ersten 5 und dem Rest auch durch den mangelden Druck von unten. In diesem Jahr haben es mal 2 Aufsteiger geschafft, sich in der Bundesliga zu etablieren. Wenn es vom Tabellenstand so bleibt. Aber meist können sich die Aufsteiger kaum halten und steigen 1 oder 2 Jahren wieder ab. Dabei schneiden die Aufsteiger aus dem Süden oft besser ab.
    Aber warum? Meiner Meinung nach liegt es auch an der Zweigleisigkeit. Man hat jetzt in jeder der beiden Staffeln vielleicht 2 oder 3 Topmannschaften. D.h. es gibt 2-6 Topspiele pro Jahr, wo diese Mannschaften tatsächlich gefordert werden. Würde man beide Staffeln zusammenlegen, würde das einen erheblichen Qualitätszuwachs mit sich bringen. Der Qualitätssprung würde auch in den unteren Klassen weitergehen, denn die Absteiger würden die RL bereichern und weiterbringen usw. Auch würde ich das Argument nicht zulassen, die RV und LV könnten diese Vereine nicht aufnehmen. Der Fußball hat das auch geschafft als die 2.BL eingleisig wurde. Dann müssen halt mehr Vereine absteigen. Gut wäre es für den Handball allemal, es würde nämlich die Qualität erhöhen.
    Wirtschaftlich bedeutet das Ganze natürlich für einige Vereine eine riesige Kraftanstrengung. Aber es würde hin zu professionelleren Strukturen führen. Außerdem würden Verein, die sich die 2.BL eigentlich nicht leisten können ausgesiebt.
    Aber ich glaube, daß noch nicht einmal das geschehen wird. Nicht einmal auf so eine Maßnahme wird man sich einigen können. Denn zu viele beführchten, ihnen würde etwas weggenommen. Da sind viele gekränkte Eitelkeiten im Spiele.

    Nichts muß, alles kann.
    In diesem Sinne,
    Pfeife

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von härter_schneller
    richtig. aber das hat nichts mit organisatorischen problemen marke"das können die unteren ligen nicht auffangen" zu tun.

    Nö, ist nur nen zusätzliches (praktisches) Argument gegen eine eingleisige zweite Liga.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Pfeife
    Da sind viele gekränkte Eitelkeiten im Spiele.

    Wir können die gesamte Diskussion (Reduzierung, Play-Offs, eingleisige 2. Liga) unter einen Nenner bringen: Ohne Moos nichts los! Es geht nur um Kohle.

    • Offizieller Beitrag

    Die Argumentation, weshalb man die IHF nicht auf einen 4-Jahres-Rhytmus bekommt ist nachvollziehbar. Gilt aber nicht für die EHF - für die EM müsste sich doch ein 4-Jahresrhythmus eher durchsetzen lassen.

    Richtung IHF wäre auch mal eine Idee, wenn DHB und andere starke europäische Nationen zu jeder zweiten WM nur einen B-Kader melden. Damit würde diese WM dann deutlich abgewertet werden. Es muss ja nicht immer gleich ein kompletter Streik sein ;)

  • Zitat

    Original von Ronaldo
    Richtung IHF wäre auch mal eine Idee, wenn DHB und andere starke europäische Nationen zu jeder zweiten WM nur einen B-Kader melden. Damit würde diese WM dann deutlich abgewertet werden. Es muss ja nicht immer gleich ein kompletter Streik sein ;)

    obacht!

    wenn australien weltmeister wird, fördert das den handball weltweit ungemein. das wäre voll gut im sinne der ihf.

  • @ Ronaldo:

    Dann möchte ich mal die ganz Handballdeutschland sehen. Es wird einen Aufschrei geben, wie man mit solch einer Mannschaft antreten konnte und der Kopf des Bundestrainers ist dann ganz schnell in Gefahr. Nee, entweder ganz oder gar nicht. Und gar nicht kann sich der DHB nicht leisten, Stichwort TV-Gelder.

    • Offizieller Beitrag

    War wohl etwas zu provokant :D - aber durchaus ernst gemeint.

    Stephan tritt zurück, die nächsten Spieler melden sich verletzt - dann läuft es doch darauf hinaus. Der DHB muss in irgendeiner Form die Interessen der Spieler und der Vereine (die die SPieler bezahlen) vertreten. Sonst steht der DHB über kurz oder lang faktisch mit einem B-Kader da.

    So schnell wird der Kopf des Bundestrainers nicht gefordert. Das Ergebnis in Tunesien wurde ihm verziehen, das in der Schweiz in Hinblick auf die WM 2007 auch.

    Die Sache mit dem Mehrwert der Spieler nehme ich besonders bei deutschen Spielern auch nicht so ernst. Für die Vereine ist es doch fast eine Belastung und nur begrenzt hilfreich, wenn ihre Spieler in der Nationalmannschaft spielen. Kann sich ein deutscher Spieler maximal noch für Spanien empfehlen.

  • Zitat

    Original von härter_schneller

    ..nicht auffangen wollen.

    warum das nicht machbar sein soll, mußt du mir mal erklären.

    Naja, können und wollen ist hier wohl gleichzusetzen :D , trotzdem ist die Umsetzung heftig, wenn man sich das mal überlegt und dabei annimmt, dass das Ganze in einer Saison über die Bühne gehen soll.

    Erstmal bedeutete das auf einen Schlag 23 Absteiger aus der 2.Bundesliga. (36 Vereine+5 Aufsteiger macht 41, aus denen 18 werden sollen). Der erste feste Abstiegsplatz wäre also in jeder Staffel Platz 8 (!), die beiden siebten müssten Relegation spielen.

    Wenn man die letztjährigen Abschlusstabellen der 2.BL zu Grunde legt, hätte alleine der SWHV sechs bis sieben Absteiger "schlucken" müssen.
    (Platz 8 und drunter : NHV 4 Vereine, NOHV 2, WHV 5, SWHV 6, SHV 5 - Platz 7 : Niestetal (SWHV) und Balingen (SHV))

    Damit wäre die RL Südwest auf 22 Vereine angewachsen. Das könnte wiederum nur duch Massiv-Abstieg aufgefangen werden. Bei vorher 16 Vereinen und 3 OL-Aufsteigern müssten 8 Absteiger her, um wieder bei 16 zu landen. Die Hälfte der Regionalliga würde also absteigen müssen.

    Diesen Ballast müssen dann wiederum die Oberligen auffangen, wobei ich hier das eigentliche Potential sehe, indem man diese bedarfsmässig aufstockt. In der Regel spielen dort je 14 Teams, eins oder zwei mehr sollten für ein, zwei Jahre machbar sein. Dazu müssen aber auch die 22 Landesverbände mitspielen. Soviele Player an einem Tisch... ich weiss nicht, ob da was anständiges rauskommt.

    Was für ein Scheiss dabei rauskommt, wenn man die RV überfordert, sieht man an den diesjährigen Modi in NOHV und SHV. Wenn's dumm läuft, steigen im NOHV dieses Jahr acht der 19 Vereine ab(Falls neben Usedom auch Berlin und Schwerin aus der 2.BL absteigen). Die Abstiegsrunde dort umfasst übrigens nur acht Vereine, von denen sich also unter Umständen kein Einziger retten wird...wenns ganz blöde läuft (alle 4 Nord-Absteiger aus dem NOHV), wäre sogar der letzte der Meisterrunde (!) noch betroffen.

    Als Nebeneffekt müssten aus einer eingleisigen 2.Bundesliga weiterhin fünf Vereine pro Jahr absteigen, da jeder RV einen Ausfteiger stellt.

    Dieses Ganze Paket dürfte nicht nur den RV und LV, sondern auch den Zweitligisten schwer zu verkaufen sein. Trotz alledem wäre ich persönlich schwer dafür.

  • Durchführungsbestimmungen:

    Zitat

    21. Auf- und Abstieg:

    Aus der Bundesliga steigen die letzten 2 Mannschaften ab. Der Tabellensechzehnte spielt gegen den Sieger der Tabellenzweiten der 2. Bundesliga 2 Relegationsspiele um den Aufstieg bzw. den Verbleib in der Bundesliga. Vereine, die keine Lizenz für die Saison 2006/2007 erhalten, werden nicht auf die Zahl der Absteiger angerechnet.

    Die Tabellenersten der 2. Bundesligen Nord und Süd steigen in die Bundesliga auf. Die beiden Tabellenzweiten ermitteln in 2 Relegationsspielen den Sieger, der dann gegen den Tabellensechzehnten der Bundesliga 2 Relegationsspiele um den Verbleib bzw. Aufstieg in die Bundesliga spielt.

    Es steigen die letzten 3 Mannschaften der 2. Bundesliga Nord und die letzten 2 Mannschaften der
    2. Bundesliga Süd ab. Vereine, die keine Lizenz für die Saison 2006/2007 erhalten, werden nicht auf die Zahl der Absteiger angerechnet. Es steigen 5 Mannschaften aus den 5 Regionalverbänden auf.

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    Einmal editiert, zuletzt von Steinar (5. Januar 2006 um 17:39)

  • Warum du das nicht weiß, weiß ich nicht ;)

    Beschlossen wurde es laut den Durchführungsbestimmungen:

    Zitat

    Dortmund, 01.07.2005

    gez. Bernd Uwe Hildebrandt
    HBL-Vorsitzender

    gez. Frank Bohmann
    Geschäftsführer

    gez. Uwe Stemberg
    Spielleiter

    Die nur durch Lizenzentzüge erreichbare Recuzierung könnte recht interessant werden. Andererseits ist auch hier ein Ansatzpunkt für mögliche Entzerrung des Spielplans. Bin gespannt, wie Stemberg und Co das lösen wollen. Vor allem bin ich mir nicht sicher, ob das überhaupt alle Bulivereine wissen ;)

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.