Doppel nach Herausspielen des Balls vom Gegner

  • Danke RolfB! Wer lesen kann ist halt doch im Vorteil!

    Zu en anderen Postings (ich freue mich über die rege Resonanz):

    1. Der Nullschritt nach dem Prellen wurde lange Zeit zugelassen - erst als Hans Thomas im DHB das Sagen hatte, wurde dieses Thema z.B. in der Zeitschrift "handballschiedsrichter " aufgegriffen und entsprechend geahndet. Ergo gab es das mal - und jetzt nicht mehr.

    2. Ein Herausspielen (Abwehraktion) ist kein Fangfehler (Angreiferaktion) - es ging mir darum, aufzuzeigen, dass selbst dem vermeintlich den Ball kontrollierenden Angreifer ein Spielraum (Fangfehler) zugestanden wird, während dem auf "Ball herausspielen" bedachten Abwehrspieler in einigen Postings dieser Spielraum nicht zugestanden wird.

    P.S.: Ich pfeife auch Spiele von Kindern und ich trainiere nicht in der Kreisliga.

    P.P.S.: Das Schiedsrichter-Problem in Deutschland (quantitativ + qualitativ) sollten wir nicht wegdiskutieren - schließlich haben wir international doch nur wenig zu bieten, mit Ausnahme der besten Lehrmaterialien (aktuelle Ausgabe "Der Handball-Schiedsrichter").

    Wenn ich mir widerspreche, warum widersprechen Sie mir dann?

  • Zitat

    Original von noch ein trainer
    P.P.S.: Das Schiedsrichter-Problem in Deutschland (quantitativ + qualitativ) sollten wir nicht wegdiskutieren - schließlich haben wir international doch nur wenig zu bieten, mit Ausnahme der besten Lehrmaterialien (aktuelle Ausgabe "Der Handball-Schiedsrichter").

    whoa. ich gehe mal davon aus, dass du das ein oder andere spiel der frauen - wm in st.petersburg gesehen hast. war ja nicht kreisklasse, oder? ;) da kannst du nach genauem studium der sr-leistungen noch mal anfangen, die deutschen sr als schwach im internationalen vergleich zu bewerten. die pyramide ist in deutschland genauso strukturiert wie anderswo auch, und die spitze ist in deutschland deutlich besser als anderswo. auch in 'handball-ländern' gibt es manches mal verheerennde leistungen von sr'n.
    das weiter unten in der pyramide einiges nicht perfekt ist - stimmt. aber das gilt auch für die spielerInnen-, die trainerInnen- und die vereinspyramide.

  • noch ein trainer
    wie sollen es die Sr zulassen wenn die Regeln es nicht zulassen. Wenn du mit den Reeln ein Problem haben sollst musst du dich an die IHF wenden und nicht die SR damit angreifen das sie doch da einen Spielraum einbauen sollen. Den das dürfen sie nicht!

    Zu 1. das war aber schon vor der Zeit als ich Handballspielen angefangen habe, den bei uns wurde der Nullschritt so beigebracht das erur beim Pass eines anderen als Nullschritt gilt.

    Zu PS. Mit Kindern meinst du sicher die E-Jugend, und evtl. noch die D-Jugend. Bei der E-Jugend kann man noch einen Spielraum lassen da pfeife ich auch nicht jeden 4. Schritt ab den sonst würde man nur noch pfeifend auf dem Feld stehen wenn man da jeden kleinen Fehler pfeifen würde. Dies sollte sich aber ab der D-Jugend ändern ab da sollte man schon so gut es geht nach den Regeln pfeifen. So Handhabe ich es auch und bin damit bis jetzt nur auf positive Kritok von Trainern gestoßen. Auch von Trainern denen ich das herrausspielen den Ball dann fangen und nochmal prellen im Spiel weiß Gott iwe oft abgepfiffen habe. Deshalb verstehe ich auch nicht dein Problem mit dieser Regel.

    Zu PPS schließe ich mich der ausführungen von meinem "Vorredner" an.

    PS. In was für einer Liga trainierst du den?

  • RolfB: so wie du es beschreibst, ist es ok. Eigenes Anprellen, Sprung und mit beiden Beinen aufkommen = 1.Schritt.
    Problematisch wird es aber deshalb, weil das so fast nie korrekt ausgeführt wird. Oft kommt der Spieler mit einem Bein auf und führt die Aktion dann mit dem nachfolgenden Bein weiter. DAS sind 2 Schritte und für SR und Spieler wirklich schwer zu beurteilende bzw. schwer auszuführende Aktionen.
    Regeltechnisch ist es nunmal so, dass dieser Bewegungsablauf nur dann als 1 Schritt bewertet werden darf, wenn der Spieler exakt mit beiden Füßen gleichzeitig auf dem Boden aufkommt. Kommt er in der Reihenfolge links, rechts auf, sind es bereits 2 Schritte.

    Also tatsächlich nicht ganz einfach. Und bei einer solchen Thematik von "miesen SR" zu sprechen, die das ggf. mal nicht korrekt entschieden haben, finde ich nicht fair.
    Diskussionsbedarf sehe ich da auf beiden Seiten !!!

    LG
    Thorsten

  • @ Thorsten,
    du hast Recht. Das ist ein schwieriges Theam und in der Ausführung sehr schwer zu bewerten.

    Den Begriff "miese Schiedsrichter" würde ich auch nicht verwenden. Aber, und vielleicht ist das immer noch nicht rübergekommen, es gibt Schiris die sehen, da prellt jemand. Und dann springt dieser jemand beidbeinig ein und "versucht den Nullschritt". Jetzt denkt dieser Schiri "Nullschritt ist doch nach Anprellen verboten!!!" und pfeift direkt.

    Keine Folge einer schwierigen Bewertung der Landung als 1. oder 2.ten Schritt sondern direkter Pfiff. Und da gehen einem als Trainer schon die wildesten Gedanken durch den Kopf, und deswegen verstehe ich "noch ein trainer" schon. In der Sache, nicht in der Form.

    Aber, auch unter dem Eindruck das ich gerade deinen Beitrag im MD-Flensbg.-Thread gelesen habe. Ich stimme dir hundertprozentig zu Beleidigungen gegen Schiris gehören nicht zu dem Sport wie ich ihn liebe. Und ich fände es schon schade wenn du dich hier zurückziehst. Ein kritischer Dialog ist wichtig und sollte möglich sein.

    Grüsse
    Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Mir ist hier was bei den Begrifflichkeiten aufgefallen, das möglicherweise ein wenig Verwirrung gestiftet hat.

    Wenn Schiedsrichter vom "Nullschritt" im engen Sinne sprechen, meinen sie die Landung (ein Fuß oder eher beide Füsse gleichzeitig) nach der Ballannahme im Sprung.

    Trainer verwenden den Ausdruck auch mal für eine eingesprungene Aktion mit Landung auf beiden Füssen gleichzeitig, auch wenn streng genommen nach den Regeln ein Schritt erfolgt ist.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Die Diskussion um das Herausspielen des Balles, ob jetzt kontrolliert oder und wann und wie und überhaupt, ist genau die gleiche beim Rückspiel zum Torwart. Ist der Ball jetzt kontrolliert gespielt oder nur zum Zwecke der Abwehr ?

    Ich bringe meinen Damen bei, wenn sie den Ball berührt haben, direkt ohne Aufnahme weiterzuprellen und wenn das nicht geht, den Ball aufzunehmen und abzuspielen.

    Damit liegt man auf der sicheren Seite.

    Und wenns doch mal passiert, entweder pfeift der SR oder nicht. Das ist so eine enge Kiste und abhängig vom Blickwinkel, da muss man einfach die Entscheidung akzeptieren (sollte man sowieso generell machen ;))

    Einmal editiert, zuletzt von Ex-HVS-SR (15. Dezember 2005 um 12:08)

  • Als Jurist würde ich ja in einen Kommentar schauen. Zu den Handballregeln habe ich aber keinen. Was sagt denn die offizielle Kommentierung zu diesem Problem hier? Oder wurde dieser Auslegungsstreit nicht berücksichtigt / übergangen?

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Ich hab das Thema jetzt erst entdeckt, finde es aber äußerst interessant, wie hier die Gruppe der Trainer und die Gruppe der Schiedsrichter über einander herziehen.
    Muss denn das sein?

    Da ich zu der Gattung der Trainer gehöre ;), muss ich natürlich sagen, dass hier von den Schiris doch sehr destruktiv mit Kritik umgegangen wird, auch wenn die Kritik natürlich nicht gerade "freundlich" formuliert wurde. Die Pauschalisierungen und die Beleidigungen würde ich weglassen. Aber teilweise gibt es wirklich Schiris, die können den Trainer zum "Aufregen" bringen. Aber diese Schiedsrichter sind im Verhältnis ungefähr genauso oft vorhanden, wie die schlechten Trainer.
    Die Spiele meiner Jungs sehe ich am liebsten von jungen Schiedsrichtern gepfiffen. Ich sage auch da oftmals was (ich finde, das gehört dazu) aber hier versuche ich die Jungschiedsrichter nach den Spielen in ihrer Entwicklung unterstützen. Nerven tun mich die alten Schhiedsrichter, die das Handballspiel noch immer nicht checken, die gibt es nunmal.

    Zur Sache:
    Als "Abwehrfetischist" tendiere ich eher zur Meinung derer, die das Spiel laufen lassen würden.
    Allerdings schule ich als "Prellgegner" meine Spieler dazu, den Ball nach so einer Situation abzuspielen - ganz einfach!!!

    Und Leute!!! Vergreift euch nicht zu sehr im Ton! Wir opfern alle Zeit für den besten Sport der Welt! Und der funktioniert nicht ohne Schiris, aber auch nicht ohne Trainer!!!

  • ralf81
    wenn du bei jungen SR die erst frisch angefangen haben sagst du in den Spielen schon mal was, das ist OK aber ob es dazugehört das man den SR anmotz weiß ich nicht. Also meiner Meinung nach gehört es nicht dazu. Den mich als SR regt es auf wenn ein Trainer es besser weiß als ich.
    Ich finde es besser wie du es schon sagtest wenn man mit dem SR nach dem Spiel redet, am besten wenn er fertig geduscht hat den dann hat er auch genügend Abstand zum Spiel.

  • Zitat

    Original von Dany
    ralf81
    wenn du bei jungen SR die erst frisch angefangen haben sagst du in den Spielen schon mal was, das ist OK aber ob es dazugehört das man den SR anmotz weiß ich nicht. Also meiner Meinung nach gehört es nicht dazu. Den mich als SR regt es auf wenn ein Trainer es besser weiß als ich.
    Ich finde es besser wie du es schon sagtest wenn man mit dem SR nach dem Spiel redet, am besten wenn er fertig geduscht hat den dann hat er auch genügend Abstand zum Spiel.

    Naja, sehe ich nicht so. Handball bedeutet Emotionen, die gehören dazu. Und im Eifer des Gefechts "motzt" man auch mal. Ich dagegen akzeptiere dann auch immer die gelbe Karte, das ist das Mittel, welches die Schiris dagegen haben. Wenn ein Schiri will, dass ich ruhig bin, der muss mir einfach ne gelbe Karte geben ;)
    Und warum soll ich junge Schiedsrichter nicht "anmotzen", wenn sie im Verlauf ihrer Karriere noch zu hauf mit "motzenden" Trainern zusammentreffen.
    Wichtig ist nur, dass man sich nach dem Spiel wieder in normalem Ton (nicht oberlehrerhaft, das würd mich auch nerven) unterhalten kann!

  • Weil man mit Ihnen meiner Meinung nach nach dem Spiel in Ruhe reden soll (vor allem wenn man weiß das er erst angefangen hat zu pfeifen und daduch Fehler macht), weil es mehr bringt als wenn man im Spiel die ganze Zeit rumschreit, gegen den SR. Bei uns gibt es auch Trainer die sind nur am maotzen während dedm Spiel und sagen dann nach dem Spiel das alles super war was man gepfiffen hat dies verstehe ich auch nicht.

  • Ich finds ein Unterschied, ob man "die ganze Zeit rummotzt", oder einige Entscheidungen "bemotzt".
    Während eines Spiels will ich, dass meine Mannschaft gewinnt. Und dazu gehört auch, dass ich Entscheidungen der Schiris (wenn sie meiner Meinung nach falsch sind) kommentiere, um sie - sagen wirs ganz offen - zu beeinflussen.
    Aber auch und gerade junge Schiedsrichter müssen lernen, damit umzugehen. Ich glaube nicht, dass irgendein junges Schiedsrichtergespann nicht gern zu uns kommt, um ein Spiel zu pfeifen, bei dem ich Trainer bin!
    Ich glaube, das richtige Maß gefunden zu haben

  • OK, da du von Gespannen redest nehm ich an du trainierst höherklassig. Das heißt auch die SR sind schon etwas länger im "Dienst". Ich bin davon ausgegangen das du SR meinst die erst angefangen haben. Wenn ich es im Vornhinein weiß das es solche sind halte ich mich als Trainer auch zurück und auch als Spieer. Ansonsten reg ich mich auch schon mal über eine ENtscheiduzng des SRs auf wie jeder andere auch.

  • ralf81: Mit solchen Trainern wie dir hat auch kein SR ein Problem. Kritik - weitestgehend sachlich vorgetragen - ist vollkommen in Ordnung. Und wenn du dir dann nach dem Spiel auch noch die Zeit nimmst, um mit den SR über die ein oder andere Sache zu reden, dann ist das sogar vorbildlich !!!
    Ausserdem hat fast jeder SR Verständnis für die manchmal recht angespannte Nervenlage von Trainern.

    Ich würde mal sagen, wenn jeder ein wenig Verständnis für den anderen aufbringt, ist uns allen schon sehr geholfen.

    LG
    Thorsten

  • Zitat

    Original von Dany
    OK, da du von Gespannen redest nehm ich an du trainierst höherklassig. Das heißt auch die SR sind schon etwas länger im "Dienst". .

    Nein, nein, stimmt beides nicht. Bei uns pfeifen die meisten Anfänger im Gespann B- und A-Jugend-Bezirksklasse-Spiele, gleichzeitig als Einzelschiris Spiele der jüngeren Altersklassen.

  • Musste kürzlich im Regelheft lesen. Was ich da fand, könnte hier vielleicht weiterhelfen.

    Aus Regel 8:1a ergibt sich für mich, dass jedes regelgerechte Berühren des Balles - außer dem Blocken - zum Ballbesitz des berührenden Spielers führt.

    Ballbesitz oder nicht - das wirkt sich auch auf die nachfolgende Behandlung des Balles aus.

    Wenn der besessene Ball den Boden berührt, beginnt das Prellen des Ballbesitzers. Da das Herausspielen des Balles zum Ballbesitz führt, beginnt mit dem Bodenkontakt des Balles das Prellen des Herausspielers. Wenn er dann den Ball aufnimmt, beendet er das Prellen. Wenn er dann nochmals prellt, prellt er zum zweiten Mal.

    Wenn der Herausspieler den Ball berührt oder gar aufnimmt, bevor der Ball den Boden berührt, verstößt er gegen Regel 7:7 (Ballkontrolle ist dasselbe wie Ballbesitz).

    Wenn der geblockte Ball zu Boden fällt, beginnt kein Prellen. Der Ball ist frei und niemand besitzt ihn. Jeder darf den Ball in Besitz nehmen.

    Es ist auch kein Regelverstoß, wenn der Blocker den Ball aufnimmt, ohne dass der Ball nach dem Blocken den Boden berührt. Regel 7:7 betrifft den kontrollierten Ball.