Aus euch spricht doch nur der pure Neid, ne ne ![]()
Interview mit ....
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Original von - F -
Stümmt.
Was ist mit Onesta?

Ne, mir schwebt eher unser kroatischer Freund vor...da muss man sich als Zuschauer auch kaum umstellen. Da würde dann ein HB Männchen dem Nächsten folgen

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Original von Omaha
Findet ihr dass wirklich?
Also in der CL okay,wobei ich denke, dass man durchaus in der Gruppe ausscheiden durfte. Nicht jeder kann das Glück eines THW haben. Aber was ist mit der Bundesliga?
Ein Platz 3 für den H$V, mit dem Kader! Der wird nun im Sommer nochmal aufgebessert.... Da hätte mehr drin sein MÜSSEN. Und er hat auch recht damit wenn er sagt dass kaum einer mit der SG gerechnet hat. Denn Meisterschaftsfavoriten waren immer wieder THW an erster Stelle und der H$V an zweiter. Erst weit dahinter kam die SG. Möchte dem jemand wiedersprechen? Ich glaube kaum....Störfaktor war aber auch der Wechsel von Lijewski zum H$V.
Also ich denke er hat mit seinen Aussagen nicht ganz unrecht, auch wenn es den Hamburgern und einigen anderen wie es scheint nicht schmeckt...
Also, als außenstehender Beoabchter von BuLi-Meisterschaftskampf und CL würde ich sagen:
- Kiel hat weder in der BuLi noch in der CL besonders großes Glück gehabt ( klar, Pech auch nicht ), sondern einfach am besten und konstantesten gespielt und die wenigsten "Fehler" gemacht
- den HSV hätte ich in der BuLi vor der Saison ziemlich deutlich vor Flensburg erwartet, wo mich die SG insgesamt eher positiv überrascht hat
- in der CL war das vorentscheidende Spiel Flensburg - HSV, wo Flensburg einen Punkt mehr oder weniger zu Hause "verschenkt" hat ( das war halt einer dieser Fehler, wie z. B. auch der Punktverlust gegen Göppingen )
- Hamburg hat in der BuLi noch mehr Fehler als Flensburg gemacht (z. B. Heimspiele gegen Wetzlar / Lemgo ). Den damaligen Sieg in Kiel hat man damit quasi selbst wieder ausgeglichen. -
Jetzt verstehe ich ....Oh mann was wollen die H$V'ler denn mit Ola?
Ich meine, seine Mitte 1. Hz Bewerbung beim SG Spiel spricht ja Bände

Aber mal im Ernst, mit Biegler hatte se doch eine in meinen Augen sehr guten Trainer an der Angel. Siehe die aufsteigende Form der Magdeburger Truppe, die übrigends auch ein entscheidendes Wort in der Meisterschaft sprechen wird.
Und ansonsten sind die Top Trainer ja alles in "festen Händen". Lediglich ein Tausch RNL <-> HSV wäre wenn überhaupt eine Möglichkeit, jedoch vollkommen Sinnbefreit oder sieht wer einen der Buli Trainer derzeit für geeignet beim HSV zu übernehmen?
Ich derzeit noch nicht.
Gruß:
Shalom_Don -
"Es hat gerumpelt, aber jetzt wollen wir verbindliche Zusagen"
(mp-bv/21.4.2008-19:05) Von Mischa Peters und Bernd Vorländer
Gummersbach - VfL-Aufsichtsrat Jochen Kienbaum und Akademie-Koordinator Peter Kammer im Interview über neue Perspektiven, alte Probleme, einen umbefriedigenden 6. Platz in der Bundesliga und die Finanzierung der neuen Halle
OA: Im Jugendbereich pendeln sie im Moment zwischen Himmel und Hölle. Einerseits große Erfolge wie der Oberliga-Aufstieg und der Sieg im 1. WHV-Endspiel gegen Dormagen, andererseits die Tatsache, dass junge talentierte Spieler den Verein verlassen oder auf dem Sprung sind. Was läuft falsch?
Kienbaum: Sportlich geht es bei der Jugend sehr gut voran, und es ist nur natürlich, dass auch andere Vereine auf unsere gute Arbeit aufmerksam werden. Aber es ist auch verständlich, dass einige Spieler künftig persönliche andere Schwerpunkte setzen wollen. Ich bin mit der Arbeit der Akademie wirklich sehr zufrieden.OA: Die Frage bleibt dennoch unbeantwortet. Warum schafft es der VfL Gummersbach nicht, die jungen Talente zu binden? Sind sie in diesem Punkt ohne Konzept?
Kienbaum: Wir sind dabei ein tragfähiges Konzept zu entwickeln, mussten aber erst den Bundesligabereich für unsere Vorstellungen sensibilisieren. Im Scharnier zwischen Bundesliga und Nachwuchsbereich hat es in der Vergangenheit gerumpelt und an Zusammenarbeit gehapert, aber wir haben jetzt ein Team aus Sportdirektor Houlet, Trainer Gislason sowie von Seiten der Akademie Peter Kammer und Axel Renner, die sich wöchentlich treffen und die Dinge vorantreiben. Ziel ist es, den jungen Spielern bestmögliche Perspektiven zu bieten und beide Bereiche enger zu verzahnen. Verständlicherweise bin ich nicht zufrieden, wenn diese Talente, in die wir Zeit, Energie und Geld gesteckt haben, später nicht dem VfL Gummersbach zur Verfügung stehen.
Kammer: Wir haben mit der Akademie unsere ersten Ziele schneller erreicht als alle geglaubt haben. Mehrere Aktive hatten bereits Einsätze in der Bundesligamannschaft. Wesentlich ist aber, dass wir den Jugendförder-Gedanken in Oberberg verankert haben – mit Sportklassen, Schulkooperationen, Vereins-Kooperationen, mit der Ballschule, die bis in die Grundschulen, vielleicht sogar in die Kindergärten hinein wirkt. Da wächst ein riesiger Unterbau an oberbergischen Spielern heran. Richtig ist aber auch, dass wir eine systematisierte Anbindung der Handball-Akademie, in der die Besten der Jugend trainieren, an den Bundesliga-Profisport benötigen.
OA: Brauchen sie dann nicht rasch den nächsten Aufstieg, um den Talenten in der Regionalliga weitere Perspektiven zu eröffnen? Oder noch weiter gedacht: Müsste die Bundesliga-GmbH in ihrem Kader nicht für junge Spieler aus der Akademie Plätze frei halten?
Kienbaum: In diese Richtung denken wir, und wir wollen in diesem Punkt auch verbindliche Zusagen. Damit gibt es auch für die Talente aus der Akademie konkrete Chancen. Konkret: Wir wollen Verträge mit der GmbH abschließen, so dass etwa sechs junge Spieler regelmäßig mittrainieren, und bei entsprechender interner Abstimmung auch im Bundesligateam, im Rahmen von Pflichtspielen Erfahrung sammeln sollen. Ziel ist es aber auch, mit diesen Spielern in die Regionalliga aufzusteigen. Das wäre schon mal was. Ob wir dann noch den nächsten Schritt, die 2. Bundesliga, anpeilen können, was für einige sehr gute Spieler sicherlich die richtige Klasse wäre, wird sich zeigen. Das ist auch eine finanzielle Frage.OA: Kommen wir zum Aushängeschild des VfL, der Bundesligamannschaft. Hatten sie sich sportlich mehr versprochen?
Kienbaum: Der sechste Platz reicht mir nicht. Wir müssen kontinuierlicher arbeiten. Scouting, die Sichtung von Spielern, die uns weiterbringen, muss sehr viel intensiver betrieben werden. Wir haben derzeit eine Übergangssituation. Mit den Ergänzungen des Kaders für die kommende Saison kann man vorläufig zufrieden sein.OA:Was dem Team fehlt, sind echte Führungspersönlichkeiten, Sympathieträger, vielleicht auch deutsche Nationalspieler. Sehen sie das ähnlich?
Kienbaum: Wir sind auch für deutsche Spieler, aber sie sind oft die teuersten – erst recht, wenn man sie aus Verträgen herauskaufen müsste – deshalb entwickeln wir sie an der Akademie. Mittelfristig sollten wir auch Nationalspieler aus den eigenen Reihen hervorbringen. Narcisse und Sigurdsson, das waren charismatische Spieler, und das machte direkt zwei, drei Plätze in der Bundesliga aus.OA: Mit der Zuschauerresonanz in der Kölnarena können sie ja nicht zufrieden sein. Verstärkt das den Druck, in Gummersbach eine Halle zu bauen, um auch mehr Identifikation mit dem VfL Gummersbach zu schaffen?
Kienbaum: Natürlich, wir wollen die Halle in Gummersbach bis 2010 oder 2011. Dann bekommen wir Identifikation und professionelle Trainingsbedingungen. Die Spieler haben ja auch keine Lust, in Köln vor manchmal sehr dürftig besetzten Rängen ihren Sport auszuüben. Und auch viele Zuschauer aus dem Oberbergischen sind das ständige Pendeln nach Köln leid. Wir brauchen die neue Sportstätte, und wir sind in sehr positiven und hoffnungsvollen Gesprächen mit Institutionen, die Fördermittel geben können.
OA: Die Stadtväter haben immer darauf gedrungen, dass sich auch der VfL an den Kosten des Betriebs der Halle beteiligt. Kann das gelingen?
Kienbaum: Nicht der VfL Gummersbach, aber die oberbergische Wirtschaft wird den in jeder Saison anfallenden Betriebsverlust abdecken. Derzeit erarbeiten wir ein Betreiberkonzept. Es gibt durchaus auch Unternehmer aus dem hiesigen Raum, die sich dafür interessieren und darin Chancen sehen. Außerdem streben wir eine Kooperation mit dem Investor an, der das Einkaufszentrum baut und einen Teil der Hallen-Finanzierung übernehmen könnte. Den Rest müsste die Stadt als öffentlicher Geldgeber übernehmen.OA: Aus Köln wollen sie sich aber bei einem Hallenneubau in Gummersbach nicht zurückziehen, oder?
Kienbaum: Nein, bis zu sechs Topspiele werden dann weiterhin in der Kölnarena zu sehen sein. Und in Gummersbach sind mehr Zuschauerzahlen drin, als die in der Vergangenheit üblichen 2.500. Wir müssen eben beim Marketing für die Spiele erheblich zulegen.
Kammer: Wenn die Halle in Gummersbach kommt, werden wir uns als Handball-Akademie, aber auch als Bundesligateam noch wesentlich stärker in der Öffentlichkeit verankern. Das Stichwort heißt Transparenz. Fans und Neugierige sollen die Möglichkeit erhalten, öfter hinter die Kulissen zu blicken, beim Training zuzuschauen. Handball soll in Gummersbach gelebt werden. Wir benötigen den ganz engen Kontakt zu den Fans. Letztlich müssen wir die emotionale Klammer zwischen dem VfL und den Menschen der Region hinbekommen. Dies würde im Übrigen auch dadurch unterstützt, wenn Talente aus Oberberg den Sprung in den Bundesligakader schafften.OA: Zum Abschluss: Wo sehen sie den VfL in fünf Jahren?
Kienbaum: Wir wollen dann unter den ersten drei in der Bundesliga sein, auch wenn das schwer wird, denn alle rüsten auf. Man fragt sich manchmal, woher in anderen Vereinen die Gelder kommen. Wir wollen jedenfalls weg von einem Prinzip ‚Einzelne Personen geben Millionen – und sind dann irgendwann wieder weg“. Damit haben wir leidvolle Erfahrungen gemacht. Das reicht, wir gehen jetzt einen anderen Weg.
Kammer: In den kommenden Jahren sollten wir Oberberg mit Stützpunkten gut versehen haben, aber auch jeder Verein der Region muss seinen Lokalkolorit einbringen. Die Verzahnung im VfL wird dann so intensiv sein, dass es für viele Akademie-Spieler ganz weit nach oben geht.Quelle: oberberg-aktuell.de
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Wir müssen eben beim Marketing für die Spiele erheblich zulegen.
Eine interessante Einsicht. Ich wäre für noch mehr Freikarten
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Original von ShalomDon
Oh mann was wollen die H$V'ler denn mit Ola?...
Und ansonsten sind die Top Trainer ja alles in "festen Händen". Lediglich ein Tausch RNL <-> HSV wäre wenn überhaupt eine Möglichkeit, jedoch vollkommen Sinnbefreit oder sieht wer einen der Buli Trainer derzeit für geeignet beim HSV zu übernehmen?
In Hamburg versteht kaum einer, dass es diese Störfeuer seitens der Presse in Richtung des Trainers gibt. Zumal in der entscheidenden Phase, als es um DHB-Pokal und Champions-League ging, einige entscheidende Ausfälle zu verkraften waren (vor allem auf LA und in der Deckung).
Es gibt wohl den Satz von Rudolph, dass die nächste Saison nicht noch einmal ohne Titel über die Bühne gehen dürfe. Daraus scheinen vor allem die Schreiberlinge der Mopo schließen zu müssen, dass es eng werde für Schwalb, wenn eben dieser Fall eintrete, und dass man sich nach einem anderen Trainer umschauen würde.
Aber welcher Trainer passt denn zum HSV? In Hamburg benötigt man einen eher extrovertierten Trainer, der gut mit den Medien kann. Allein das schließt Noka weitgehend aus. Und auch KHA ist nicht der Medien-Trainer. Lino Cervar will sicherlich nicht seinen Doppelposten in Zagreb aufgeben und Claude Onesta mag Deutschland ja bekanntlich nicht mehr seit dem Halbfinale in Köln. Vielleicht kommt ja Dr. Rolf Brack an die Elbe. Aber das gehört doch eher in die Kategorie "Wechselgerüchte"...
Holperts Interview sollte man sicherlich nicht allzu überbewerten. Die Kernaussagen sind wohl, dass die "kleine SG Flensburg-Handewitt" dem HSV in der Liga die Butter vom Brot genommen hat (was objektiv korrekt ist - Respekt nach Flensburg, egal ob der zweite Meistertitel dabei rumkommt oder die nächste Vize-Meisterschaft). Und dass Lackovic zu haben ist, aber halt teuer wird. Anders kann man diesen Passus wohl kaum interpretieren.
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Also, wenn man sich die aktuellen Bundesligatrainer anschaut, dann würde mir da Michael Roth fast als einziger einfallen. Baur wäre auch noch eine andere Alternative, wenn ich an das Interview nach dem WM-Sieg denke.

Ansonsten, wenn es um das Thema Erfolgstrainer geht, würde ich einen Ausflug mal zum Frauenhandball wagen und Herbert Müller (Nürnberg) durchaus in Erwägung ziehen.
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Mir würde da einer einfallen: Patrice Canayer!
Der hantiert schonmal gerne mit Zielscheiben oder ähnlichem, würde perfekt zur martialischen Schreibweise der Hamburger Pressse passen. Würde vielleicht auch die Fans animieren, weiter genügend Gegenstände aufs Parkett zu werfen. Mit Zielscheiben treffen sie dann vielleicht auch mal jemanden richtig!
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Wenn der HSV jetzt Schwalbe vor die Tür setzen würde, würden sie sich lächerlich machen. Daher glaube ich nicht, das dort irgendjemand diesen Gedanken hegt. Außer der Mopo. Und die muss ja irgendwas schreiben...
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Zum Kienbaum Interview:
Ich frage mich, wie man einerseits Plätze für die Akademie in der BuLi-Mannschaft frei halten will, wenn man andererseits nicht mal mit einem Qualifikationsplatz für einen europäischen Wettbewerb zufrieden ist.
Wie sollen denn Nachwuchsspieler ne Chance bekommen, wenn die Leistungsdichte so hoch ist, daß man als Topteam alle Positionen doppelt gut besetzen muß.
Meiner Ansicht nach, muß man dann auch mal Mittelfeldplätze akzeptieren um längerfristig eigene Jugendspieler in der Bundesliga aufzubauen.
Wer von den Topteams hat denn eigene Nachwuchsspieler die auch Spielanteile bekommen? (Da fehlt mir im Moment der Durchblick...) -
Flensburg mit Torge Johansen beispielsweise, auch wenn der von seinem einen Jahr in Dormagen auch enorm profitiert hat.
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Original von meteokoebes
Also, wenn man sich die aktuellen Bundesligatrainer anschaut, dann würde mir da Michael Roth fast als einziger einfallen. Baur wäre auch noch eine andere Alternative, wenn ich an das Interview nach dem WM-Sieg denke.
Ansonsten, wenn es um das Thema Erfolgstrainer geht, würde ich einen Ausflug mal zum Frauenhandball wagen und Herbert Müller (Nürnberg) durchaus in Erwägung ziehen.
Die Freigabe von mir hat Hamburg

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Die RNL haben 2 Nachwuchsspieler die oft und viel spielen.
Gensheimer spielt ja eigntlich jedes Spiel durch und Groetzki spielt auch regelmäßig, wenn auch nicht so lange wie Gense.
Und ab und an dürfen mal ein paar aus dem Regio-Team bei Vorbereitungsspielen und so ran
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Zitat
Original von meteokoebes
Flensburg mit Torge Johansen beispielsweise, auch wenn der von seinem einen Jahr in Dormagen auch enorm profitiert hat.Wobei man auch da relativieren muss-Torge Johannsen hat vor seinem Wechsel zur SG bereits mit Tarp/Wanderup in der 2.Buli gespielt-in der Jugend wurde er vom SZ Ohrstedt,sowie Tarp ausgebildet und ist erst im Herrenbereich zur SG gekommen...
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ZitatAlles anzeigen
"Begeisterung ist phänomenal"
Hamburg - Nach zwölf Jahren kehrt Kyung-shin Yoon der Bundesliga den Rücken. Sieben Mal wurde der Rückraum-Hüne, mit 2,04 Meter der elftgrößte Mann Südkoreas, Torschützenkönig der Bundesliga.Kyung-shin Yoon ist in Südkorea zum Sportler des Jahrhunderts gewählt worden
Vorschau Kyung-shin Yoon ist in Südkorea zum Sportler des Jahrhunderts gewählt worden
Zehn Jahre lang spielte Südkoreas "Sportler des Jahrhunderts" für den VfL Gummersbach. Seinen ersten Titel gewann er aber erst mit dem HSV Hamburg - 2007 den Europapokal der Pokalsieger.
Gern hätte Yoon sich von der Elbe mit einem Titel verabschiedet, aber dem Klub blieb in drei Wettbewerben nur das Nachsehen. Aber "auch ohne Titel ist es ein schöner Abschied. Wir haben eine tolle Saison gespielt."
"Ich werde noch drei Jahre spielen"
Auch wenn Yoon die Hansestadt gleich nach der Saison Richtung Heimat verlässt, so bleibt der Welthandballer 2001, der Südkorea vier Mal zum Gewinn der Asien-Meisterschaft führte, seinem Sport noch einige Zeit verbunden.
"Ich werde noch drei Jahre spielen", so der WM-Torschützenkönig der Jahre 1995 und 1997.
Sport1.de sprach nach dem 38:25 des HSV über TuS N-Lübbecke mit dem 34-Jährigen über seine Zeit in Europa und seine Zukunft.
Sport1: Noch vier Spiele Bundesliga. Mit welchem Gefühl gehen Sie in die letzten Partien nach zwölf Jahren?
Kyung-shin Yoon: Es ist schon ein wenig anders als zuvor. Ich spüre seit ein paar Wochen, dass es mit jedem Spiel schwieriger wird.
Sport1: Haben Sie Ihren Entschluss schon mal bereut?
Yoon: Nein. Denn ich werde ja noch drei Jahre spielen und nebenbei ein Sportmarketing-Studium absolvieren.
Sport1: Sie bleiben dem Sport also auf jeden Fall erhalten?
Yoon: Ja, eventuell im Marketing-Bereich. Aber auch eine Trainerkarriere kann ich mir vorstellen. Ich will den Handball in Südkorea populärer machen.
Sport1: Was waren die erfreulichsten Momente in zwölf Jahren Bundesliga?
Yoon: Ganz klar das Publikum. Die Begeisterung in den Hallen ist phänomenal. Das wünsche ich mir für die Vereine in meiner Heimat.
Sport1: Und die unerfreulichsten…?
Yoon: Keine. Von Verletzungen bin ich weitgehend verschont geblieben. Aber ich hätte mich gern mit einem Titel verabschiedet. In zwölf Jahren habe ich nur einen Titel gewonnen. Das ist einfach zu wenig.Sport1: Ihr Fazit nach zwölf Jahren Bundesliga?
Yoon: In Gummersbach wird Handball gelebt. Zwar hat es nie zum Titel gereicht, aber sechs Mal wurde ich mit Unterstützung der Mannschaft Torschützenkönig.
In Hamburg bin ich froh, dass ich an dieser Entwicklung teilhaben konnte. Wir haben die erfolgreichste Saison der Klubgeschichte hingelegt und sind noch nicht am Ende.
Hier wird noch Großes geschehen. Und ich freue mich, dass wir das Hamburger Publikum erreicht haben. Die Stimmung in der Arena ist fantastisch.
Das Interview führte Jürgen Blöhs -
Nachdem Frank Scheller in der Interviewreihe "Wie N.Karabatic mit seinem Hund Gassi ging Teil XI" derzeit eine Pause einlegt, hat Frank Heike von der FAZ das Material von der gestrigen Ausgabe der FAZ (zu finden unter dem Porträt-thread) heute in der FAS zweitverwertet und ein langes Interview abdrucken lassen. Durchaus interessante Ansichten zum fehlenden Partyangebot in der Landeshauptstadt, bescheuerte Gegnerfans sowie zur Tibetdebatte. Der Mann hat einen klaren Kopf.
ZitatAlles anzeigenNikola Karabatic im Gespräch
„Wir spielen in einem kranken Rhythmus“04. Mai 2008 Mit 19 Jahren gewann Nikola Karabatic im Mai 2003 zum ersten Mal die Champions League, damals mit dem französischen Klub Montpellier HB. Fünf Jahre später möchte der 24 Jahre alte Franzose den 2007 mit dem THW Kiel geholten Titel verteidigen. An diesem (19.00 Uhr / Live bei Eurosport und im FAZ.NET-Liveticker) und dem nächsten Sonntag heißt der Gegner BM Ciudad Real. Karabatic ist der beste Einkauf der Kieler dieser Dekade; nach einem knappen Jahr der Eingewöhnung hat Trainer Zvonimir Serdarusic den besten Handballspieler der Welt aus ihm gemacht.
Am 11. April 1984 wurde Karabatic im damals jugoslawischen Nis geboren, heute Serbien. Sein Vater ist Kroate, die Mutter Serbin. 1988 ging der Vater als Handballprofi nach Montpellier. Die Familie kam mit. Nikola begann mit dem Handballspielen und bekam die französische Staatsbürgerschaft; 2002 wurde er Profi in Montpellier. Dort lebt seine Familie heute noch. Karabatic wechselte 2005 zum THW und wurde sofort deutscher Meister. Er hat einen Vertrag bis 2012. Mit der französischen Nationalmannschaft wurde er 2006 in der Schweiz Europameister. Bei der EM in Norwegen im Januar wählte man Nikola Karabatic zum wertvollsten Spieler des Turniers.
An diesem Sonntag treffen Sie mit dem THW Kiel im Endspiel der Champions League auf Ciudad Real. Haben Sie mal im Internet geschaut, was der Gegner so macht?
Nein. Ich habe Kontakt zu Didier Dinart, dem Abwehrspieler von Ciudad, der auch Franzose ist. Wir haben vier Jahre in Montpellier zusammen gespielt. Er war wie ein großer Bruder für mich. Ich weiß, dass Ciudad immer gewinnt. Aber an den wenigen Tagen ohne Spiel versuche ich zu entspannen und nicht an den Gegner zu denken.Was machen Sie?
Ausschlafen. Zum Physio gehen. Es tut ja alles weh, so spät in der Saison. Ich werde massiert, mache Übungen. Dann gehe ich mit meinen Freunden vom THW etwas essen oder einfach irgendwohin, wo es schön ist, wo wir in der Sonne sitzen können. Zu Hause gehe ich ins Internet, spiele Videospiele.
Oder mit Legosteinen.
Mein Eiffelturm ist fertig. Für mich ist das mehr Kunstobjekt als Spielzeug. Das ist nun zu Ende. Jetzt versuche ich zu malen. Ich war in einer Galerie in Hamburg und habe Bilder von Romero Britto angeguckt, einem Pop-Art-Künstler, den ich kenne. Ich versuche, die Bilder nachzumalen. Das macht den Kopf leer. Lego war genauso: Es hat Spaß gemacht und mich an meine Kindheit erinnert. Man denkt mal nicht an Handball.
Gelingt das? Für Sie folgt nach Champions League und Bundesliga schon Ende Mai die Qualifikation für die Olympischen Spiele.
Es ist schwer. Wir haben eine harte Gruppe: Spanien, Norwegen, Tunesien. Nur zwei kommen nach Peking. Das wird ein hartes Stück Arbeit – nach der Saison.
Wie motivieren Sie sich dafür?
Zum Ende der Bundesliga geht alles runter: Druck, Motivation, Spaß. Du bist total fertig. 14 Tage später spielst du mit der Nationalmannschaft um dein Leben. Wir müssen nach Peking. Es wäre eine Katastrophe für uns und ganz Frankreich.Wie viel Zeit bleibt für die Ferien?
Wenn wir uns qualifizieren, haben wir vom 3. bis 22. Juni Urlaub. 20 Tage. Das ist nicht viel. Aber so ist es im Handball. Natürlich stört mich das. Aber die Olympischen Spiele sind ein Riesenziel. Dieses Jahr nehme ich das auf mich. Aber es geht nicht jedes Jahr. Irgendwann wird es zu viel.
Ist es doch schon.
Ich mache mir Sorgen. Es reicht ja Bundesliga, Pokal und Champions League zu spielen. Aber dann noch acht Spiele in elf Tagen mit der Nationalmannschaft wie bei der EM. Das ist richtig schwer. Und gefährlich. Erst 2012 soll der Terminplan dünner werden. Wir spielen schon drei Jahre in einem kranken Rhythmus. Ich bin glücklich, dass ich keine Riesenverletzung habe. Da klopfe ich auf Holz. Ich will noch ganz lange Handball spielen. Jetzt gibt es auch noch die EM-Qualifikation. Im Juni! Wenn wir Urlaub haben! Wahnsinn. Irgendwann werde ich sagen: Ich gehe da nicht hin. Ich verzichte auf die Nationalmannschaft. Es ist nicht wert, sich dort zu verletzen und ein Jahr auszufallen.
Es ist ihre Gesundheit, warum fordern die Spieler nicht mehr Mitspracherecht?
Es fehlt uns an Zeit, etwas zu organisieren. Wir haben ja jetzt eine Gewerkschaft. Bei der WM in Kroatien 2009 wollen wir Spieler diskutieren. Darauf hoffe ich. Das ist leider momentan die einzige Hoffnung.
Sie verdienen gutes Geld mit Handball. Müssen Sie die Strapazen einfach aushalten?
Wir haben ein gutes Gehalt. Aber du kannst es nicht mit Tennis, Golf oder Fußball vergleichen. Jeder Handballer würde auf dem Spielfeld für sein Leben spielen für fast nichts. So sind wir. Jeder große Fußballverein müsste nur fünf Prozent seines Etats geben und wäre der beste Handballverein der Welt. Für 10 000 Euro Prämie lohnt es nicht, sich zu verletzen. Ich will auch keine Medikamente nehmen, die Schmerzen verstecken. Lieber erdulde ich sie. Ich habe Angst, dass man sich schlimm verletzt, wenn man Schmerzen durch Medikamente versteckt.
Für Sie käme Doping nicht in Frage?
Doping liegt nicht in der Mentalität des Handballs. Doping ist Betrug. Damit macht man die ganze Sportart kaputt wie beim Radsport. Aber es kann sein, dass Doping ein größeres Thema im Handball wäre, wenn richtig viel Geld im Handball steckte.
Was halten Sie von einem Olympiaboykott?
Das Thema nervt mich. Die Politik nimmt den Sport als Geisel. Es ist nicht neu, dass China Tibet unterdrückt. Nie hat jemand was gesagt. Es ist jetzt auf einmal ein Modethema, plötzlich kann man sogar in Kiel Tibet-Fahnen kaufen. Ich finde es scheinheilig. Jetzt kommt Olympia, es gibt große Aufmerksamkeit, und wir sollen Olympia boykottieren. Durch den Fokus der Öffentlichkeit sieht man, dass in China Menschenrechte nicht respektiert werden. Da hat der Sport seine Arbeit gemacht, und die Politiker müssen übernehmen, Lösungen finden. Und den Sport in Ruhe lassen. Natürlich sind Olympische Spiele ein gigantisches Geschäft. Aber ich finde, wir sind immer noch Vorbilder. Viele kleine Jungen schauen uns zu. So ist es. Das IOC hätte China die Spiele nicht geben müssen – auch damals wurden Menschenrechte verletzt. Jetzt sind die Spiele da, und die Sportler sollen es ausbaden.
Freuen Sie sich trotzdem drauf?
Noch sind wir nicht qualifiziert. Aber ich war in Athen, und dort war es unfassbar schön. Deswegen bin ich sauer über die Boykottforderungen. Ich warte vier Jahre darauf, nach Peking zu gehen. Es gibt nichts Schöneres als die Olympischen Spiele. Das ist die eigentliche Bedeutung von Sport. Aber ich muss sagen, dass ich Angst habe, dass dort etwas passiert. Ich bin mir sicher, dass es irgendwelche Zwischenfälle geben wird.
Zurück nach Deutschland. Seit zehn Jahren kämpft der THW vor allem gegen eine Mannschaft um die Meisterschaft.Ah, Flensburg! In Flensburg hasst man Kiel. Deshalb will ich auf keinen Fall, dass Flensburg Meister wird. Jeder andere Verein lieber als Flensburg. Ich bin Kieler! Auf dem Spielfeld ist es Kampf. Danach ist es gut. Bei Kiel und Flensburg sind es mehr die Fans und das Umfeld, die für die Rivalität sorgen. Flensburg hat eine richtig gute Mannschaft. Ich habe richtig viel Respekt vor ihnen. Die Stimmung ist immer super dort. Die Fans sind aber etwas bescheuert.
Aber hinterher geben Sie selbst den Flensburgern die Hand, oder?
Na klar. Wir Handballer sind keine blöden Leute. Niemand verletzt einen anderen mit Absicht. Wir sind doch erwachsene Menschen! Natürlich tut jeder Kontakt weh, wenn ein Hundert-Kilo-Mann an dir hängt. Aber ich habe Bilder von früher gesehen: Da war der Handball fieser. Heute schützen einen die Schiedsrichter ganz gut. Es geht aber nicht so weit, dass wir nach dem Spiel ein Bier trinken mit den Flensburgern. Das mache ich mit meinen Freunden.
Was fehlt in Kiel?
Gute Parties. Ich fühle mich hier wohl, weil es den THW gibt. Kiel nutzt seine Möglichkeiten nicht. Das ist sehr schade, denn die Stadt liegt ja am Meer, ist grün. Es gibt nur ein, zwei richtig schöne Restaurants, Bars, Lokale. Nicht einmal eine Disko am Strand. Ich hätte gern, dass mehr los wäre. Hamburg ist geil, Berlin hat mir gefallen. Klar, man kann nicht alles haben – es ist ruhig in Kiel, es gibt keine Kriminalität. Aber wir sind jung, wir brauchen etwas mehr.
Zieht es Sie auch nach Spanien?
Ich hatte schon ein Angebot von Ciudad Real. Ich will nicht sagen, dass ich nie bei Ciudad Real spiele. Aber ich habe bei Kiel verlängert. Ciudad ist wie der HSV: Sie haben einen starken Mann, der viel reinsteckt, der fast alles kaufen kann. Ich finde das nicht schlecht für den Handball. Diese Männer bewegen etwas und können Handball noch bekannter machen. Ich aber fühle mich sehr wohl in Kiel. Der THW hat Geschichte, Tradition, Identität. Diese Popularität hat Ciudad Real nicht. Kiel ist ein richtiger Verein.
Mit einem richtig guten Trainer, der Sie 2005 nach Kiel geholt hat. Was halten Sie von Zvonimir Serdarusic?
Noka ist eine große Persönlichkeit. Er hat sehr viel Charisma. Aber es ist schwer, mit ihm jeden Tag zu leben und zu trainieren. Er ist sehr streng und hart. Aber wir sind seine Jungs. Er würde alles für uns tun. Ich fühle mich wohl bei ihm, auch wenn er mich kritisiert. Man muss nur das machen, was er sagt, und man wird besser. Für mich ist er nicht nur der beste Handballtrainer, sondern auch der beste Handballkenner. Ich würde gern unter ihm bis ans Ende meiner Tage trainieren.
Fühlen Sie sich als Kieler?
Ich bin ein Europäer. Ich bin in Serbien geboren. Mama ist Serbin. Papa ist Kroate. Schon das ist ungewöhnlich. Ich bin in Frankreich aufgewachsen. Jetzt lebe ich in Deutschland und spiele für Kiel. Mich interessieren Nationalitäten nicht. Nationalismen sind das größte Problem auf der Welt. Deswegen haben schon viele Kriege stattgefunden. Ich hatte Glück, dass ich in Serbien geboren bin und meine Eltern nach Frankreich gegangen sind. Wäre ich in Kroatien gewesen, wäre dort im Krieg vielleicht etwas Schlimmes passiert. Ich hatte einfach Glück. Bei mir zu Hause gibt es keine serbische, kroatische, deutsche oder französische Fahne. Ich bin ein Weltbürger.
Sind Sie glücklich?
Ich bin richtig zufrieden. Aber auch traurig, wenn ich sehe, was auf der Welt passiert. Manchmal mache ich mir richtig Sorgen. Wenn ich den Terrorismus sehe, all diese Probleme wegen der Religion.
Das Gespräch führte Frank Heike.
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"Es machte mich stolz, das VfL-Trikot zu tragen!"
Es geht im Sommer nach Kronau – Freust Du Dich auf Deine neue Aufgabe?
- Ja, ich freue mich auf meine neue Aufgabe bei den Rhein-Neckar-Löwen, aber ich werde immer wieder an meine Zeit in Gummersbach denken. Es war eine tolle Zeit und ich werde meine hier gewonnenen Freunde vermissen.Freust Du Dich auf Dein neues Team?! Schließlich spielen in Kronau einige deutsche Weltmeister.
- Es spielt für mich keine Rolle, ob da nun Nationalspieler oder Weltmeister spielen. Es ist eine neue Herausforderung, eine neue Aufgabe in einer neuen Stadt und einem neuen Verein. Ich bin gespannt, was kommen mag. Es sind die gleichen Gefühle, wie damals als ich von Essen nach Gummersbach gekommen bin......das komplette Inter gibt es hier. -
Ein seeeeehr interessantes Interview, wie ich finde. Was Fitzek mit dem nackten Schwenker wohl meint. Ist Kiel etwa auch so eine Provinz, wie Flense ?
Und der Name Firma passt hervorragend
Und auch über die moralische Komponente bei dem Lackovic Deal kann man sicherlich streitenChristian Fitzek, Sportchef vom HSV
»Kiel ist ein Verein, der HSV eine Firma«DIRK HOFFMANN, LARS ALBRECHT
Die Champions League ist wieder erreicht, jetzt will der HSV noch Vize-Meister werden. Dafür müssen in Nordhorn (14. Mai) und gegen Göppingen (17. Mai) zwei Siege her. Wie bewertet der Sportchef die Saison? Wie sind die Ziele für die kommende Saison? Die MOPO sprach mit Christian Fitzek.
MOPO: Wie fällt Ihre Saisonbilanz aus?
Fitzek: Die Punktverluste in der Hinrunde zu Hause gegen Lemgo und Wetzlar taten weh. Aber die Rückrunde war ein Traum, insbesondere mit dem Halbfinale in der Champions League. Das ist wie ein Titel und einer der größten Erfolge für mich.
MOPO: Wie hat sich das Team weiterentwickelt?
Fitzek: Martin Schwalb hat es geschafft, den Jungs das Sieger-Gen einzupflanzen. Vor zwei Jahren hatte ich noch Angst, dass wir ein Spiel gegen Lübbecke nach zwei zuvor erlebten Highlights wie gegen Ciudad und Kiel verlieren könnten. Mittlerweile bin ich da total entspannt. Das Team hat ein ganz anderes Auftreten, kann Nackenschläge und Verletzungen viel besser wegstecken. Zudem wurde das Tempospiel intensiviert und wir leben viel von taktischen Spielzügen.
MOPO: Welche Spieler haben Sie besonders positiv gesehen?
Fitzek: Krzysztof Lijewski hat den größten Sprung gemacht und spielt mit viel mehr Biss. Und Hans Lindberg ist die Sensation. Er hatte gut angefangen, fiel in ein Loch und hat nach dem EM-Titel unfassbar gespielt, getroffen, gezaubert.
MOPO: Steigt der Druck, in der kommenden Spielzeit einen Titel holen zu müssen?
Fitzek: Wir wollen einen Titel holen, müssen es aber nicht. Mit unseren Neuzugängen haben wir uns in der Spitze verbreitert. Unter Druck sind wir aber eh am besten. Das ist das Salz in der Suppe, es muss qualmen, brennen. Wir werden Titel gewinnen, nur wann, ist nicht klar.
MOPO: Der HSV ist viel kritisiert worden, weil Spieler wie Marcin Lijewski oder Blazenko Lackovic aus Verträgen gekauft werden ...
Fitzek: Wir haben weder gegen geltendes Recht noch gegen moralisches verstoßen. Wir haben Verträge gemacht und bezahlen für vorzeitige Wechsel ehrliches Geld. Der Neid anderer spielt da eine große Rolle. Kiel und Flensburg handeln genauso - nur denen wird das nicht vorgeworfen.
MOPO: Ist die gängige Praxis gut?
Fitzek: Vielleicht sollte es bestimmte Regeln geben, innerhalb welcher Frist Spieler und deren Vereine kontaktiert werden dürfen und müssen. Es würde eine gewisse Aggressivität aus dem Transfermarkt nehmen.
MOPO: Ein weiterer Vorwurf ist, der HSV zahle überdimensionale Gehälter ...
Fitzek: Wir haben einen Etat, und an den müssen wir uns halten. Es ist nicht so, dass unser Präsident Andreas Rudolph kurz mal eine Million zusätzlich gibt, damit wir jemanden holen können. Wir sind einfach für viele Top-Spieler der Welt eine gute Adresse geworden. Deswegen werden uns sogar Weltklasse-Leute oft angeboten. Vor zwei Jahren habe ich mir auf der Suche nach selbigen noch viele Absagen eingehandelt. Wir schütten die Spieler nicht mit Geld zu, aber die Öffentlichkeit hat diesen Eindruck. Und genau daran müssen wir arbeiten.
MOPO: Noch hat der THW Kiel weitaus mehr Erfolg. Wo liegt der Unterschied zwischen beiden Klubs?
Fitzek: Der THW hat sehr lange gebraucht, um erfolgreich zu werden. Kiel ist eine andere Stadt. Manager Uwe Schwenker kann um 22 Uhr nackt durch die Stadt laufen, das interessiert da keinen. Wir sind hier dagegen in einer Medienstadt. Der THW hat auch ein anderes System: Uwe Schwenker und Trainer Noka Serdarusic entscheiden. Kiel ist eher ein Verein. Der HSV hat eine Firmenstruktur: Es gibt den Präsidenten, den Trainer, den Geschäftsführer, den Sportchef, einen Aufsichtsrat. Wir wollen nicht der THW sein oder den THW imitieren, auch wenn man sich einige Dinge abgucken kann. Wir sind auch auf der Sponsorenseite viel breiter aufgestellt, als es immer heißt. Immer mehr Firmen und Unternehmen unterstützen uns ...
MOPO: ... weil die Stadt sich jetzt mit dem HSV identifiziert ...
Fitzek: So ist es. Früher haben wir unsere Spieler zu PR-Zwecken wie Schweine durch die Stadt geprügelt. Jetzt werden wir seit Wochen mit Mails, Anrufen, Glückwünschen bombardiert, wir sind eine Größe. Wir werden in die Stadt, aber auch zurückinvestieren, z. B. mit dem Leistungs-Förder-Nachwuchskonzept, das ab Sommer greift. Dann werden wir Teams von der E-Jugend bis zur A-Jugend haben und auch eine U23-Mannschaft.
(MOPO vom 07.05.2008 / SEITE 54)
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Am besten gefallen mir: "Aber die Rückrunde war ein Traum, insbesondere mit dem Halbfinale in der Champions League. Das ist wie ein Titel [...]." & "Wir wollen einen Titel holen, müssen es aber nicht."

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