• Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von hummel / GWD
    Den letzten Absatz finde ich äußerst symphatisch.


    Und alle Manager der Vereine ab Platz 8 würden ihn so oder ähnlich unterschreiben und wenn neues Geld von einem Großsponsor kommt dankend ablehnen.

    Der Satz ist einfach lächerlich

  • Zitat

    Original von hummel / GWD
    Den letzten Absatz finde ich äußerst symphatisch.

    Bei der jetzigen Lage des WHV hätte er sich den Satz schenken können. Klingt ja so als wolle er gar keinen Sponsor mehr haben und ab jetzt jede Saison mit unter 2 Mio. € durchstehen. Das wird aber leider nicht klappen. Da muss sich ja jeder potenzielle Sponsor (wenn es so einen denn gibt???) denken die wollen ja gar kein Geld haben, also lassen wir es lieber mal.
    Wenn man als Manager so was sagt das kann doch nur schaden.

  • Nein lieber Lord Vader, nicht jeder Verein macht sich gerne zur Hure von SAP. Siehe Waldhof Mannheim. Die haben sich nicht von Herrn Hopps Kohle "erpressen" lassen, sondern wollten und wollen ihren eigenen Weg gehen.

    Einmal editiert, zuletzt von PeterBond (12. Oktober 2007 um 14:00)

  • Zitat

    Original von PeterBond
    Nein lieber Lord Vader, nicht jeder Verein macht sich gerne zur Hure von SAP. Siehe Waldhof Mannheim. Die haben sich nicht von Herrn Hopps Kohle "erpressen" lassen, sondern wollten und wollen ihren eigenen Weg gehen.

    Ich würde mich nicht so ausdrücken wie PeterBond, gebe ihm jedoch recht dass der Waldhof ein sehr gutes Beispiel ist das nicht jeder Verein großes Geld eines Mäzen anzunehmen, von dem man sich zumeist abhänig macht.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

    Einmal editiert, zuletzt von Outsider81 (12. Oktober 2007 um 14:15)

  • Zitat

    Nein lieber Lord Vader, nicht jeder Verein macht sich gerne zur Hure von SAP. Siehe Waldhof Mannheim. Die haben sich nicht von Herrn Hopps Kohle "erpressen" lassen, sondern wollten und wollen ihren eigenen Weg gehen.

    Zitat

    Ich würde mich nicht so ausdrücken wie PeterBond, gebe ihm jedoch recht dass der Waldhof ein sehr gutes Beispiel ist das nicht jeder Verein großes Geld eines Mäzen anzunehmen, von dem man sich zumeist abhänig macht.

    Ist mir zu einfach!! Für den WHV mag das so stimmen und okay sein.

    Ich glaube aber, daß man sich jede einzelne Situation bei jedem Verein individuell ansehen muß. Man muß sich nicht zur "Hure" machen, nur weil man Großsponsoren hat.

  • "Hure" war vielleicht etwas drastisch ausgedrückt, aber ein sog. Großsponsor will in der Regel nicht nur Sponsor sein, sondern sagen wo es lang geht, im Prinzip der Diktator der Vereinspolitik sein. Und wie es vereine gibt die das Geld nehmen und die Diktatur des Geldgebers akzeptieren, so wird es auch immer Vereine geben die ihre Strukturen nicht für eine bestimmte Summe aufgeben wollen. Und deshalb pumpt herr Hopp sein geld jetzt in hoffenheim rein und nicht mehr beim Waldhof.

  • Zitat

    ein sog. Großsponsor will in der Regel nicht nur Sponsor sein, sondern sagen wo es lang geht

    Wenn jemand irgendwo Kohle reinsteckt, will er natürlich sicherlich wissen, was damit denn so angestellt wird. Es ist ja nicht wie bei "Papa Staat", der mir jeden Monat reichlich Kohle abnimmt und damit macht was er will.......

    Das hat nicht unbedingt was mit Dikator zu tun. Es ist nur ne Frage wie man beiderseits damit umgeht. Wo hingegen wir bei unseren Steuergeldern leider Gottes nur alle vier Jahre (und auch nur beschränkt) Einfluss daruf haben

  • Hier der Link zu einem 4-teiligen Interview ( mal was zum Hören, nicht zum Lesen ) mit Peter Meisinger- läßt sich z.B. mit dem Win Media Player anhören.

    http://www.radio-lippe.de/index.php?id=166

    In den ersten zwei Teilen geht es eher um Peter, in dem 3. und 4. Teil mehr um den TBV.

    Sinngemäßes Zitat aus dem 3. Teil: "Man muß schon davon ausgehen, daß sich die Zusammensetzung der Mannschaft in naher Zukunft noch mal ändert".

    Deutet für mich darauf hin, daß die auslaufendenVerträge ( Stephan, Hegemann, Boesen, Schröder ) nicht alle verlängert werden und man sich eventuell noch Gedanken über einen LA macht.

    Teil 5 der Handball-Satire mit dem Titel "Wo die Bälle trudeln 2016 2017: (K)eine Strahlkraft" ist jetzt zum kostenlosen Download verfügbar.

    Einmal editiert, zuletzt von Huhn (12. Oktober 2007 um 19:03)

  • Zitat

    Original von Lord Vader


    Und alle Manager der Vereine ab Platz 8 würden ihn so oder ähnlich unterschreiben und wenn neues Geld von einem Großsponsor kommt dankend ablehnen.

    Der Satz ist einfach lächerlich

    Ich glaube nicht das er nein sagen würde wenn ein Regionaler Sponsor ne Mille auf den Tisch legen würde allerdings ist das in Wilhelmshaven nun mal unrealistisch. Und das wissen wir alle. Außerdem darf man nicht vergessen das es auch eine Herausforderung ist und das schon über Jahre hier Erstliga- Handball zu veranstalten. Das kann also garnicht langweilig werden. Hier gibt es doch jeden Tag eine neue Überraschung. Irgentwann in ein paar Jahren wenn der Jade-Weser-Port steht dann kommt mal einer morgens in die Geschäftsstelle mit einem prall gefüllten Geldbeutel, einer neuen Halle in der Tasche und mit viel Lust den WHV zu unterstützen. ;)

    Außerdem lernt man in Wilhelmshaven jeden Tag dazu. Wir brauchen nur hinten aus der Halle auf das Jadestadion blicken. Dort gibt es den Hühnerbaron und Hauptsponsor "Sprehe" der gerne mal dem Trainer des Fussball 4.Ligisten SV Wilhelmshaven in der Halbzeitansprache den Zutritt in die Spielerkabine verweigert oder auch gerne mal selber auswechselt.

    Hier wird nicht gewartet, sondern hier muss der Traktor selber mit einem Seil aus dem Dreck gezogen werden. SAP, Provinzial etc. sind da ganz andere Dimensionen.

  • AUSZEIT > STEFAN HECKER, GESCHÄFTSFÜHRER VFL GUMMERSBACH

    „Wieder Ruhe im Verein" Eine exklusive Auszeit mit Stefan Hecker

    GUMMERSBACH/KÖLN

    Er ist ein Urgestein der Liga. 561 Mal stand Stefan Hecker bei einer Liga-Partie im Tor. Kein Wunder, dass der 48-Jährige nicht mehr ohne
    Handball kann. Nach der aktiven Laufbahn wechselte er deshalb ins Management und ist seit April 2004 beim VfL Gummersbach tätig. Vor
    einigen Wochen aber überraschte er die Fachwelt mit seinem Rücktritt. - Nur Tage später distanzierte er sich dann wieder davon. Nach
    dem Rücktritt vom Rücktritt als Geschäftsführer des VfLGummersbach sprach HANDBALLWOCHE - Mitarbeiter
    Dieter Lange mit dem 157-fachen Nationaltorhüter

    > Herr Hecker, Sie haben die Fachwelt in den letzten Wochen überrascht.
    Erst kündigten Sie Ihren Geschäftsführervertrag beim VfLGummersbach zum 1. März 2008, dann zogen Sie Ihre Kündigung wieder zurück.

    Stefan Hecker: Zunächst einmal: Meine Kündigung als Geschäftsführer war nicht als Abkehr vom VfL gedacht, vielmehr wollte ich mit diesem Schritt nur klar machen, dass es nicht so weiter ging wie bisher. Im letzten Jahr war ich beim VfL Geschäftsführer, Sportlicher Leiter und für das komplette Sponsoring einschließlich der Sponsorenbetreuung verantwortlich. Das war zeitlich einfach nicht mehr machbar.

    > Was hat Sie zum Rücktritt vom Rücktritt bewegt?

    Durch den neuen Aufsichtsrat ist einmal wieder Ruhe in den Verein
    gekommen. Außerdem ist mir in einem Gespräch mit dem neuen Aufsichtsratschef Claus Horstmann eine Entlastung zugesagt worden. Durch die Anstellung von Francois-Xavier Houlet als Sportdirektor ist dies im
    sportlichen Bereich schon vollzogen, und in den nächsten Tagen soll auch
    ein neuer kaufmännischer Leiter eingestellt werden.

    >Sie wohnen nach wie vor in Essen, ihr Ex-Club TUSEM ist wieder erstklassig. War für Sie TUSEM Essen ein Thema?

    Ich hätte sicherlich eine Alternative zum VfL gehabt, aber ein konkretes
    Angebot von Essen gibt es nicht

    > Wo liegen künftig die Schxverpunkte Ihrer Arbeit beim VfL?

    Ich bin 2004 von Hans-Peter Krämer angesprochen worden, um mich um die Betreuung der Business-Partner zu kümmern. Damals hatten wir nur knapp 20 Business-Partner, heute sind es über 160, die immerhin über eine Millionen Euro zahlen. Mein Ziel ist es, die Zahl auf 250 zu steigern. Das ist möglich, es erfordert aber den vollen Einsatz, ist quasi ein Full-Iime-Job.

    > Apropos Sponsoren: Nach dem Wegfall der beiden Hauptsponsoren TUI und ISE hat der VfL immer noch keinen neuen Trikotsponsor gefunden, die Lösung mit der Krombacher Brauerei auf der Brust ist nur eine Ubergangslösung. Wann und wen wird der VfL als neuen Trikotsponsor präsentieren?

    Zu diesem Thema kein Kommentar von mir. Fakt ist, dass es zu diesem
    Zeitpunkt nicht leicht ist, einen neuen Hauptsponsor zu akquirieren,
    da bei fast allen potenziellen Interessenten die Werbeetats schon
    verplant sind.

    > Hat der VfL die Begeisterung für den Handball nach dem Gewinn der Wetmeisterschqft verschlafen?

    Keineswegs, aber auch der WM-Titel hat die Sponsorensuche zu keinem
    Selbstläufer gemacht Es ist nach wie vor ein hartes Geschäft, obwohl die WM deutlich gemacht hat, wieattraktiv der Handballsport ist.

    > Ist der VfL durch das Fehlen eines Trikotsponsors in finanziellen
    Schwierigkeiten?

    Das nicht direkt, schließlich haben wir neben neuen Partnern im Business-
    Club auch neue Premiumpartner gewonnen, aber wir müssen noch um neue Sponsoren kämpfen. Und eins ist auch klar: Vereine wie Kiel, Flensburg, Hamburg, Kronau und auch Lemgo spielen derzeit noch in einer anderen Liga als der VfL, was die finanziellen Möglichkeiten angeht.

    > Der VfL bestreitet in dieser Saison alle Heimspiele in der Kölnarena. Hat sich der Schritt gelohnt?

    Dieser Schritt ist - hoffentlich- keine endgültige Abkehr von Gummersbach. Fakt ist nun ein mal, dass die alt-ehrwürdige Eugen-Haas-Sporthalle nicht mehr standesgemäß ist. Unser großes Ziel ist es deshalb nach wie vor, in Gummersbach eine neue Halle mit einer Kapazität von rund 4.000 Zuschauern zu bauen. Und trotz aller Schwierigkeiten habe ich dies
    bezüglich die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

    > Aber die aktuellen Zuschauer zahlen in der Kölnarena bleiben
    hinter Ihren Erwartungen zurück -oder?

    Es ist richtig, dass wir bei den Zuschauerzahlen noch ein großes Potenzial nach oben haben. Aber diesbezüglich muss man auch bedenken, dass wir unsere Geschäftspolitik in dieser Saison geändert haben. Im Gegensatz zu
    den vergangenen Jahren verschenken wir für die Spiele in der Kömarena
    nicht mehr die meisten Karten. Das war in der Anfangsphase sicherlich
    richtig, um in der Domstadt am Rhein Interesse für den Handball zu
    entfachen, aber mit der Ausgabe von Freikarten haben wir es etwas
    übertrieben. Es braucht jetzt eine gewisse Zeit, um die Handballfans
    umzugewöhnen, aber die jetzigen Zuschauerzahlen sind echt.

    > Trotzdem, halten Sie eine Rückkehr nach Gummersbach mit den Spielen gegen unattraktive Gegner möglich?

    In dieser Saison nicht, denn alle Termine, sowohl für die Bundesliga als
    auch in der Champions League, sind mit der Kölnarena abgestimmt und
    dort für uns geblockt.

    > Zum sportlichen Teil: Der VfL ist sehr holprig in die Saison gestartet. Der Weggang von Daniel Narcisse konnte natürlich nicht kompensiert werden. Wie sieht Ihr Saisonziel aus?

    Klar, einen Daniel Narcisse kann keine Mannschaft der Welt gleichwertig
    kompensieren. Außerdem hatten wir in der Vorbereitung und auch in der Anfangsphase mit großem Verletzungspech zu kämpfen. Und der aktuelle Ausfall von Gudjon Valur Sigurdsson trifft uns auch sehr hart. Natürlich wäre es schön, wenn wir es wieder in die Champions League schaffen würden, aber das ist ein sehr, sehr schweres Unterfangen, zumal auch die Spitze in der Bundesliga noch stärker geworden ist und es noch mehr potenzielle Anwärter für die Königsklasse gibt.

    > Rächen sich jetzt die hausge machten Querelen im Führungsgremium, wodurch der VfL in der vergangenen Saison mehrere Monate quasi handlungsunfähig war und ein Wunschspieler nach dem anderen von Trainer Alfred Gislason von der Fahne ging?

    Dazu möchte ich mich nicht äußern. Ich bin aber froh, dass wir durch die Neubesetzung des Aufsichtsrates jetzt wieder Ruhe im Verein haben, und mit Claus Horstmann einen Mann an der Spitze haben, der dank seiner fachlichen und menschlichen Qualitäten von allen respektiert wird.

    > Trotzdem, die Spieler, die Alfred Gislason als Verstärkung gerne geholt hätte, hat er nicht bekommen.

    Nachkarten nützt nichts, es ist aber unübersehbar, dass die Mannschaft nach anfänglichen Schwierigkeiten zusammenwächst und sich von Spiel zu Spiel gesteigert hat.

    > Abschließend: Wie sehen Ihe Ziele und Wünsche beim VfL aus?

    Ich hoffe einmal auf steigende Zuschauerzahlen in Köln; diesbezüglich müssen wir unsere Hausaufgaben noch machen. Dann hoffe ich immer noch auf eine neue Halle in Gummersbach. Beim Sponsoring gehören wir schon jetzt zu den Topadressen der Bundesliga, können uns aber noch
    steigern. Sportlich hoffe ich, dass wir in der Champions League die zweite Gruppenphase erreichen und unsin der Bundesliga wieder für einen
    internationalen Wettbewerb qualifizieren

    (Quelle:Handballwoche Nr.41 vom 9.10.2007)

    "Wat? Dä Papst tritt zurück? Und wat säht sing Frau dozu?"

    BIELSTEINER JECK
    ungläubig auf die Nachricht vom Rücktritt Benedikts XVI.
    (aus OVZ vom 12.02.2013)

    3 Mal editiert, zuletzt von Rentner (12. Oktober 2007 um 21:57)

  • Daniel Kubes im Interview: "Noch bin ich nicht zufrieden"


    Er ist so etwas wie der Garant, dass der Gegner sich schwer tut, Tore gegen die HSG zu erzielen. Daniel Kubes ist der unumstrittene Abwehrchef. Der 29-jährige Tscheche in Diensten der Grafschafter räumt ab, was abzuräumen ist. Damit legt er die Basis für das gefürchtete Gegenstoßspiel der Nordhorner. Zum Saisonende allerdings wird er den Verein in Richtung Magdeburg verlassen. Darüber und über einige andere Dinge sprach Kubes mit Arnulf Beckmann.
    Mit 13:3-Punkten aus acht Begegnungen liegt die HSG Nordhorn offenbar voll im Soll. Vor allem auch deshalb, weil gegen Magdeburg und in Kronau zwei überraschende Erfolge eingefahren wurden, oder?

    Kubes: Es ist ganz schwer zu beschreiben, was in den vergangenen Wochen mit der Mannschaft passiert ist. Zu Beginn der Saison haben wir gewiss nicht gut gespielt, doch mit ein wenig Glück die Punkte eingefahren. Wir haben ganz lange nicht gezeigt, was wir wirklich drauf haben. Doch in den vergangenen zwei Spielen waren wir richtig gut. Deshalb haben wir auch gegen sehr gute Teams der Liga gepunktet.
    Mit den beiden nicht unbedingt erwarteten Erfolgserlebnissen müssen die beiden in Großwallstadt verlorenen Punkte doch doppelt schmerzen.

    Kubes: Klar, aber soweit sind wir eben noch nicht, dass wir solche Auswärtsspiele immer gewinnen. So etwas gehört dazu und ist Teil eines Lernprozesses. Schließlich muss man die Fehler erst machen, um zu lernen, sie zu vermeiden. Jetzt haben wir begriffen, dass auch solche Spiele wie in Großwallstadt nur mit einer einhundertprozentigen Einstellungen sowohl im kämpferischen als auch im emotionalen Bereich zu gewinnen sind. Das werden wir künftig auch so umsetzen.
    Erstaunlich aber dennoch, wie schnell die HSG ihre vier Neuen integrieren konnte.

    Kubes: Wir haben ganz einfach ein paar gute Typen verpflichtet. Außerdem hat das Integrieren von neuen Spielern in Nordhorn schon Tradition. Ola Lindgren macht das schon seit mehreren Jahren und hat Erfahrung damit. Natürlich waren Spieler wie Börge Lund, Jesper Larsson oder Mark Bult wichtige Spieler und deren Weggang ein Verlust. Auch, weil alle drei auch außerhalb des Spielfeldes wichtig für die Mannschaft waren. Aber die Neuen haben sich eingelebt und rasch ein Verständnis für das entwickelt, was wir spielen wollen. Alle haben riesige Fortschritte gemacht.
    Ganz ehrlich: Wie sehr fehlt Ihnen Ihr kongenialer Abwehrpartner Börge Lund?

    Kubes: Börge Lund fehlt schon sehr. Aber eigentlich nur, wenn zeitgleich auch noch Bjarte Myrhol ausfällt. Lunds Weggang allein kann unsere Abwehr durchaus kompensieren. Aber neulich, als Bjarte verletzt passen musste, war es Stojkovic, der 60 Minuten Vollgas geben musste - in Abwehr und Angriff. Das schaffen in der Liga nur sehr wenige Leute und soll überhaupt keine Kritik an der Leistung Rastkos sein. Im Gegenteil: Das war schon unglaublich, was der abgerissen hat. Aber mit Bjarte als Abwehrspezialist kann auch ich ein höheres Niveau spielen.
    Dennoch gehört Ihnen ein nicht unbedeutender Anteil am bisherigen Erfolg der HSG. Wie bewerten Sie Ihre Leistung selbst?

    Kubes: Es ist immer schwer, seine eigene Leistung einzuschätzen. Das sollen die Fans machen und das soll Ola Lindgren Ihnen sagen. Ich habe im Vorfeld und zu Beginn der Saison viele kleinere Verletzungen gehabt, die ganz sicher meine Leistungen beeinflusst haben. Ich konnte deshalb keine komplette Vorbereitung bestreiten und nicht wirklich durchtrainieren. Nein, noch kann ich nicht behaupten, dass ich mit meiner Leistung zufrieden bin.
    Ich möchte Ihnen eine möglicherweise wirklich naive Frage stellen: Macht das eigentlich Spaß, wenn man Woche für Woche nur in der Abwehr spielt? Ich stelle mir das ein wenig eintönig vor.

    Kubes: Solange ich der Mannschaft helfen kann, empfinde ich das keineswegs als eintönig. Sie haben recht: Die Frage ist tatsächlich ein wenig naiv. Wie kann es langweilig sein, vor 4.000 Besuchern im Euregium aufzulaufen und in der Bundesliga mitzuspielen. Das ist so ziemlich das Aufregendste, was ich kenne.
    Immerhin genießen Ihre Defensivqualitäten ein solch herausragenden Ruf, dass sich der SC Magdeburg Ihre Dienste mit Beginn der kommenden Saison sicherte. Wie kam der Deal eigentlich zustande?

    Kubes: Kurz vor Weihnachten 2006 bekam ich einen Anruf vom damaligen Manager des SC Magdeburg, Bernd-Uwe Hildebrandt. Er bekundete großes Interesse an einer Verpflichtung meiner Person. Bis zum April 2007 habe ich mir dann Zeit genommen, darüber nachzudenken. Ich hatte das Gefühl. Das Magdeburg für mich eine große Chance darstellt und ich einen weiteren Schritt nach vorne machen könnte. Trotz der gegenwärtig unübersichtlichen Situation ist der SC Magdeburg noch immer ein spannender Verein, der viele Erfolge erzielt hat, der über eine schöne Halle verfügt und über fast so gute Fans wie die HSG.
    Angesichts der aktuellen sportlichen Entwicklung Ihres künftigen Arbeitgebers kann man schon ins Grübeln kommen, ob Sie die richtige Entscheidung getroffen haben.

    Kubes: Der derzeitige Wirbel um den Verein ist mir weitgehend egal. Ich verstehe wohl einiges von Handball, aber nicht von Finanzen. Aber die sportliche Situation des SCM ist schon bedauerlich. Aber die hatten auch zahlreiche namhafte Abgänge zu verzeichnen und kämpfen gegenwärtig damit, das zu kompensieren. Aber schon das letzte Auswärtsspiel, dass die Magdeburger mit sieben Toren Differenz in Göppingen gewannen, deutet an, dass sie die Kurve kriegen.
    Wird es Ihnen schwer fallen, sich aus diesem familiären Umfeld zu verabschieden?

    Kubes: Sicher wird es mir schwer fallen, mich von diesen Fans zu verabschieden. Aber auch meine Freunde, die ich hier gefunden habe, zurückzulassen, wird schwer. Jan Filips Familie und meine haben hier viel miteinander unternommen, die Kinder spielen zusammen - das alles wird dann erst einmal wegfallen. Außerdem habe ich nie besser Handball spielen dürfen als hier in Nordhorn. Das war und ist traumhaft, und dafür bin ich sehr dankbar. Das muss man sich einmal vorstellen: Wir haben in der vergangenen Saison bis zum Ende um einen Champions-League-Platz mitgespielt, obwohl unser Etat um zwei Millionen Euro geringer war als der unserer Konkurrenten.
    Und Ola Lindgren?

    Kubes: Er ist ein wunderbarer Trainer, der mir jegliches Vertrauen geschenkt hat. Ich konnte so viele eigene Ideen in unser Spiel einbringen, was mich wiederum total motiviert. Das ist ganz sicher nicht Normalität in der Liga.
    Und was werden Sie am meisten vermissen?

    Kubes: Die gemeinsamen Fahrradtouren mit Peter Gentzel zum Training.

    Das Gespräch führte Arnulf Beckmann

    Quelle:http://www.hsgnordhorn.de

  • 15.10.2007 - Matthias Kornes - handball-world.com
    "Die Bundesliga ist wie die NBA" - Bhakti Ong im Gespräch


    Er ist ein profunder Kenner des europäischen Handballs und dazu in einer Branche tätig, um die sich einige Legenden ranken: Bhakti Ong ist Berater von Spielern wie Nikola Karabatic oder Daniel Narcisse. Im Gespräch mit handball-world.com äußert sich Ong über seine Tätigkeit als Berater und zu den Entwicklungen und Tendenzen im französischen und deutschen Handball, auch in Hinblick auf die Jugendförderung. Ong bezieht auch Stellung zu aktuellen Vorwürfen des Kölner Express, nach denen er den Gummersbacher Momir Ilic mit SMS "bombardieren" würde, von denen aber auch der Express bereits zurückruderte. "Diese Einmal-Wechsel sind nicht mein Stil", so Ong.

    Herr Ong, vor einigen Tagen tauchte ihr Name in der deutschen Presse auf. Da warf man Ihnen vor, dem Gummersbacher Momir Ilic per SMS einen Wechsel nach Spanien schmackhaft machen zu wollen.

    Ong:
    Ja, das habe ich gelesen und ich war richtig wütend darüber. Diese Art von Gerüchten kommt immer wieder auf und in der Presse kann man das auch gerne machen, solange man mich da raus lässt. Das Ganze stimmt nicht. Solche Gerüchte verursachen auch einige Probleme beim VfL Gummersbach, im Club und in der Mannschaft. Außerdem bringt es Francois Houlet, der ein persönlicher Freund von mir ist, in eine schwierige Situation. Das Ganze war eine Story von Sascha Brakic, dem Manager von Momir Ilic.

    Wie sieht denn die Arbeit des Beraters Bhakti Ong aus?

    Ong:
    Ich arbeite mit Spielern an ihrer Karriere. Ich bin nicht interessiert am „Handel“ mit Spielern, in dem man einen Spieler von Club A zu Club B bringt und das war es dann auch schon. Ich bin interessiert an einer langfristigen Beziehung mit einem Spieler. Auf diese Art bin ich einbezogen bei der Frage zu welchem Verein ein Spieler geht, ich kümmere mich um die Persönlichkeitsrechte eines Spielers – ich sage einem Spieler aber auch, dass er sein Geld anlegen muss und es nicht für Mädels oder Autos rauswerfen darf. Das ist auch ein Grund warum ich auf diese Lügen-Geschichte mit Ilic so wütend war. Ich würde nie einen Spieler anrufen, um ihm einfach einen Wechsel zu einem anderen Verein anzubieten. Diese Einmal-Wechsel sind nicht mein Stil. Die Krönung war ja, das Ilic selbst bestätigte, dass er zu dieser Angelegenheit nie befragt wurde.

    Und wie ist aus Ihnen ein Spielerberater geworden?

    Ong:
    Ich habe selbst Handball gespielt und war später Manager bei L’Oreal. Später wurde ich im Lauf der Zeit Berater für einige der Spieler aus der Generation 95. Ich kannte einige der Spieler, außerdem lebe ich im Süden Frankreichs und war so ja auch in ihrer Nähe. So hat sich das mit der Zeit ergeben. Ich war mit Eric Quintain – auch einem der Spieler der „Goldenen Generation“ in Frankreich – daran beteiligt, Beach-Handball in Frankreich zu etablieren. Während ich an diesem Projekt gearbeitet habe, ergaben sich viele Kontakte zu Spielern und Clubs aus dem Ausland. In Frankreich hatte man zu dieser Zeit große Bedenken wie es mit dem französischen Handball weitergeht, man hatte Angst vor der Bundesliga und der Asobal. Und so fragte mich der Verband ob ich bereit wäre, eine Firma zu gründen, um die französischen Spieler zu beraten. Alle anderen Agenten zu dieser Zeit kamen aus dem Ausland und in Frankreich herrschte große Sorge, dass all die guten Spieler das Land verlassen würden.

    In der letzten Zeit scheint Frankreich in der Liga aber wieder besser dazustehen.

    Ong:
    Die Liga in Frankreich holt auf. Das Problem hier ist im Moment Geld. Es ist auch etwas schwierig mit der Übertragung, die französische Liga wird derzeit nur auf Satellit übertragen. Ein weiteres Problem ist es nun, die französischen Spieler zurück in die Liga zurückzubringen. In der Bundesliga gibt es dagegen eine starke Konzentration auf ausländische Spieler. Früher oder später werden alle Spitzenspieler in der Bundesliga spielen. Aber ich glaube, dass man bei der Qualität der Spieler sehr vorsichtig sein muss, wen man in die Liga holt. Spieler wie Karabatic bringen etwas ein in die Liga, aber es gibt auch viele ausländische Spieler, welche der Bundesliga nicht attraktiver machen.

    Wo sehen Sie denn die Bundesliga im internationalen Vergleich?

    Ong:
    Für mich ist die Bundesliga die stärkste der Welt. In Bezug auf die Zuschauer und die Atmosphäre, es gibt überall volle Hallen. Und auch in Bezug auf das sportliche. Die Bundesliga ist die einzige Top-Liga, in der ein Spitzenteam ernsthafte Schwierigkeiten mit einer Mannschaft aus dem unteren Tabellenbereich haben kann. Das gibt es in Spanien und Frankreich nicht. Auch in Bezug auf die Finanzen gilt das: In Spanien gibt es nur fünf solide Klubs. Bei den anderen weiß man nie, ob man am Ende des Monats auch seinen Gehaltsscheck erhält – was ein Riesenproblem für einen Profi ist, der eine Familie durchbringen muss.

    Auf rein sportlicher Ebene kommen allerdings viele Trends nicht aus der Bundesliga.

    Ong:
    Die Bundesliga bietet nicht unbedingt viele Varianten hinsichtlich der Taktik. Die meisten Trainer bevorzugen eine 6:0 Abwehr, also braucht man Jungs, die rennen und werfen können. In Frankreich ist das System reichhaltiger. Die meisten Teams wenden aggressive Abwehrformationen an oder spielen gleich mehrere verschiedene Systeme. Eine Konsequenz ist, dass man schnelle und bewegliche Spieler braucht. Das hat auch eine genetische Dimension: Spanien hatte schon immer starke Außen – weil sie verhältnismäßig klein sind. Deutschland hatte großgewachsene Spieler, Frankreich ist irgendwo dazwischen. Diese Spielweise ist auch einer der Gründe, warum es skandinavische Spieler so schwer in Frankreich haben. Die sind es nicht gewöhnt, dass ihnen auf zehn Metern jemand auf die Füße springt, sozusagen. Das ist auch der Grund, warum Daniel Narcisse in Chambery gerade völlig verloren ist. Er ist einer der besten 1:1 Spieler der Welt, aber er muss sich erst wieder an die Art von Abwehr gewöhnen, die in Frankreich gespielt wird.

    Frankreich bringt mit Spielertypen wie Karabatic, Narcisse oder Abalo immer wieder Spieler hervor, die perfekt für den modernen Tempo-Handball geeignet sind. Wie schafft es Frankreich, diese Spieler zu entdecken und herauszubringen?

    Ong:
    Die Frage war: Wir hatten eine Goldene Generation 1995, aber was kommt danach? Man braucht ein gutes System, um diesen Level zu halten. Und wir haben eines der besten Ausbildungssysteme. Frankreich ist sehr gut aufgestellt, um junge Spieler zu etablieren. Wenn wir allerdings auf professionelles Niveau kommen, dann müssen wir uns der Konkurrenz aus der Bundesliga und der Asobal stellen. Das ist auch völlig in Ordnung für mich, schließlich ist ein offener Markt – aber dies macht es natürlich schwierig für die Liga.

    Es gibt zwei ergänzende Systeme. In der Altersgruppe von 15 bis 18 gehen junge Spieler auf regionale Akademien, die vom Staat in einer Kooperation zwischen dem Ministerium für Bildung und dem Ministerium für Sport unterhalten und organisiert werden. Die Spieler trainieren dort jeden Tag und gehen dort auch auf die Schule. Da es sich hierbei um ein regionenbezogenes Konzept handelt, gehen die Schüler am Wochenende nach Hause, wo sie in ihren Heimatvereinen spielen können bis sie die Schule nach ihrem Abschluss verlassen. Nach ihrem 18. Lebensjahr wechseln Talente auf ein so genanntes „Centre de Formation“, wo sie ihre schulische Ausbildung fortsetzen können und zweimal am Tag im Trainingsbetrieb des ansässigen Vereins trainieren. Nach zwei Jahren auf einem „Centre“ kann dieser Verein dem Spieler einen Vertrag mit einer Laufzeit von maximal drei Jahren anbieten. Der Spieler ist verpflichtet, diesen Vertrag zu unterzeichnen, da der Verein seine Ausbildung finanziert. Auf diese Weise schafft es beispielsweise Montpellier, konstant neue, gute Nachwuchsspieler herauszubringen. Das Gleiche gilt für Chambery. Dort hatte Daniel Narcisse seinen ersten Vertrag unterschrieben, als er im Centre de Formation war. Die Mannschaften, in denen die Spieler im Centre spielen, spielen meist in der dritten oder vierten Liga, Chambery zum Beispiel spielt in der dritten Liga, somit können 17 oder 18-Jährige also in einer ordentlichen Liga spielen. Außerdem kann ein junger Spieler auch in der ersten Mannschaft trainieren und spielen.

    In einem “Centre de Formation” kann ein Club einen Spieler bis zu seinem 22. Lebensjahr behalten. Mittlerweile missbrauchen einige Vereine diese Regelung und versuchen einen Spieler zu behalten, bis er 22 ist um ihm dann den Drei-Jahres Anschlussvertrag zu geben. Natürlich hat dieser erste Vertrag kein normales Marktniveau und er darf auch nicht drei Jahre Laufzeit überschreiten. Nikola Karabatic war die erste Ausnahme von dieser Regel. Er war 19, als er erstmals die Champions League gewann und war zu dieser Zeit im „Centre de Formation“. Also hat ihn Montpellier so früh wie möglich unterschreiben lassen, da sie geahnt haben, dass er frühzeitig wechseln wird. Luc Abalo ist beispielsweise derzeit in seinem dritten und letzten Jahr in seinem “Centre”-Vertrag. Die Spieler verlassen Frankreich auch in immer jüngeren Jahren – Nikola Karabatic war 21, Luc Abalo ist 22.

    Das bedeutet, sowohl Vereine wie auch der Staat müssen Hand in Hand arbeiten.

    Ong:
    Richtig, das ist eine politische Strategie: Sport und Ausbildung sollen zusammen gehen. Die Clubs unterstützen dieses Konzept, weil sie nicht das Geld haben, um fertige Spieler zu kaufen. Das ganze System zielt darauf ab, Spieler zu entwickeln. Und es ist ein gutes System, denn es hat dazu beigetragen, dass der französische Handball überlebt hat. Das gleiche gilt übrigens auch für den weiblichen Bereich. In Deutschland ist die Situation komplett anders, da die Liga sehr stark ist und die Vereine ihre Spieler kaufen können. Eine gute Sache in Deutschland ist das Zweitspielrecht, was einem jungen Spieler ermöglicht, in einem Team zu trainieren und in einem zweiten zu spielen.

    Allerdings ist Deutschland im Bereich der Junioren in den letzten Jahren regelmäßig Titelträger oder Finalist gewesen.

    Ong:
    Frankreich jagt im Nachwuchsbereich nicht den Titeln nach. Die 84/85 Generation beispielsweise mit Spielern wie Abalo und Karabatic war sicherlich damals in ihrem Jahrgang die stärkste der Welt. Aber Nikola spielte nur ein einziges Turnier mit diesem Jahrgang, weil der Verband ihn lieber schonen wollte. Schließlich spielte er damals schon in seinem Club in der ersten Liga und auch in der A-Nationalmannschaft. Die Philosophie in Frankreich ist es, still und leise junge Spieler auszubilden. Im Bereich der Mädchen ist das derzeit etwas anders, da aufgrund der WM in Frankreich im Frauen- und Mädchenhandball Interesse und Aufmerksamkeit geweckt werden müssen.

    Da muss es dann auch Unterschiede im Jugendbereich und in der Philosophie der Trainer geben.

    Ong:
    In Frankreich darf kein Team in der Altersklasse unter 16 eine 6:0 Abwehr spielen, denn Frankreich will Spieler entwickeln, die eine aggressive Abwehr spielen können. In der Bundesliga ist das dominante System die 6:0, also müssen die Jugendtrainer ihre Jugendspieler auch darauf vorbereiten. Arrigo Sacchi wurde einmal gefragt, warum er so ein guter Trainer geworden ist, während er doch so ein lausiger Spieler war. Er sagte darauf: „Du musst kein gutes Pferd sein, um ein guter Jockey zu werden.“ Mehr noch – wenn Du ein langsamer und wurfgewaltiger Spieler warst, dann wirst du auch als Trainer nach langsamen und wurfgewaltigen Spielern suchen. Der moderne Spieler ist groß, aber nicht zu groß, er hat eine gute Technik und ist schnell. In der Bundesliga entwickelt sich gerade das Profil des Handballs weiter. Mannschaften wie der THW Kiel verfolgen die Strategie, immer mindestens ein Tor mehr zu erzielen als der Gegner. In Frankreich ist die Strategie eher, ein Tor weniger zuzulassen als der Gegner.

    Das Gespräch führte Matthias Kornes.

  • Zitat

    In Frankreich darf kein Team in der Altersklasse unter 16 eine 6:0 Abwehr spielen, denn Frankreich will Spieler entwickeln, die eine aggressive Abwehr spielen können. In der Bundesliga ist das dominante System die 6:0, also müssen die Jugendtrainer ihre Jugendspieler auch darauf vorbereiten.

    Sorry, aber selten größeren Schwachsinn gelesen. :nein:

    Vllt. sollte sich Herr Ong mal die DHB Rahmenkonzeptionen und Richtlinien durchlesen, bevor er solchen Unsinn verzapft!

  • „Wenn wir uns weiter so verbessern, ist alles möglich“

    Gudjon Valur Sigurdsson – „Goggi“, der Mannschaftskapitän, muss seit seiner Schulterverletzung vom 22. September mit anschließender Operation mehrere Monate pausieren.

    Goggi, wie geht es deiner Schulter?
    Nachdem ich in der ersten Woche noch richtig Schmerzen hatte, wird es jetzt von Tag zu Tag besser. Ich konnte nicht richtig schlafen, da habe ich Medikamente bekommen, die mich aber schlapp gemacht haben und die ich dann nach fünf Tagen abgesetzt habe.

    Wie verkraftest du diese Situation psychisch?
    Ich muss so denken: Es gibt sehr viele Leute auf der Welt, die es viel schwerer haben als ich durch schwere Krankheiten oder andere Schicksale. Ich bin aber im Grunde noch gesund, und ich habe meine Familie, der es sehr gut geht. Es ist zwar schwer zu akzeptieren, dass ich jetzt nicht spielen kann, aber ich reagiere darauf mit einer positiven Einstellung.

    Gehst du zu jedem Training?
    Nein, nicht immer. Morgens habe ich meistens Reha, aber ich versuche abends dabei zu sein. Ich bin froh, wenn ich dabei sein kann, und es hält meinen Kopf fit, wenn ich mit den Jungs lachen kann. So verliere ich auch den Anschluss nicht und komme dann in ein paar Monaten nicht als Fremder zurück.

    Kannst du der Mannschaft denn helfen?
    Nein, das ist ganz schwer für mich, das kann nur der Trainer. Wenn ich bestimmte Dinge beobachte, spreche ich mit den Leuten darüber – und ich muss der Mannschaft wirklich ein Riesenkompliment machen, dass sie so eine Geduld mit mir zeigt. Sie ertragen es, wenn ich ihnen ab und zu vielleicht ein bisschen zu viel erzähle.

    Wie zufrieden bist du mit den Spielen, die du von außen gesehen hast?
    Ich habe über vier Jahre kein Spiel verpasst, da ist es jetzt schon ein sehr seltsames Gefühl, an das ich mich erst gewöhnen muss, das Spiel von außen zu sehen. Gegen Kiel war das schon heftig. In den letzten drei, vier Minuten der ersten Halbzeit sind wir – wie ich meine, nicht aus eigener Schuld – in Rückstand geraten, und es war schwer, wieder zurück zu kommen. Aber die Mannschaft ist intakt, die Spieler kämpfen zusammen. Ich fand es bisher gut, wie sie gespielt haben.

    Manche Beobachter meinen, die Gesamtleistung ist noch zu sehr von der Tagesform einzelner Spieler abhängig.
    Das sehe ich ganz anders! Wenn damit zum Beispiel „Momo“ Ilic gemeint ist, der gegen Kiel 16 Tore macht und gegen Veszprém nur vier: In diesem Spiel hat er auch super gearbeitet und Situationen für die anderen vorbereitet. Es hängt nicht an zwei, drei Spielern. Alleine kannst du nicht gewinnen. Das hat mich auch gestört, als ich als Torschützenkönig so in den Vordergrund gestellt wurde. Deine Tore helfen nämlich niemandem etwas, wenn du am Ende nicht gewinnst.

    Was ist dir denn besonders positiv aufgefallen in deiner Rolle als Beobachter?
    Dass wir immer besser werden. Jetzt kann jeder Spieler reinkommen und helfen. Am Anfang war das schwieriger, weil wir noch nicht so eingespielt waren. Jetzt kann jeder die Absprachen im Angriff und in der Abwehr umsetzen. Das ist gut für Alfred, weil er variieren kann, ohne dass etwas schief geht. Am positivsten finde ich, wie wie wir uns als Mannschaft präsentieren. Das ist der einzige Weg zum Erfolg.

    Wie aussagekräftig ist die Bundesliga-Tabelle im Moment? Wer wird sich oben halten, wer rückt vielleicht noch nach?
    Es gibt vier Mannschaften, die bilden eine Klasse für sich, das sind Kiel, Hamburg und Flensburg als die drei stärksten – und die Rhein-Neckar Löwen, von denen ich aber mehr erwartet hätte. Trotzdem sind sie die vierte Kraft, wir werden sehen, wie sie sich jetzt entwickeln. Dahinter kommen Nordhorn, Lemgo, Magdeburg und wir. Nordhorn ist immer für eine Überraschung gut, Lemgo ist jetzt im Umbruch, und Magdeburg auch, wobei das bei denen nächstes Jahr noch spürbarer wird. Wir sind ja eigentlich auch im zweiten Jahr eines Umbruchs. Kiel, Hamburg und Flensburg haben dagegen eine unheimliche Routine über längere Zeit, besonders bei den Leistungsträgern.

    Was bedeutet das für das Abschneiden des VfL Gummersbach?
    Wir haben die Möglichkeit, jeden Gegner in der Bundesliga zu schlagen. Es ist aber sehr schwierig, eine ganze Saison mit dem THW Kiel mitzuhalten. Wir werden alles tun, um uns wieder für die Champions League zu qualifizieren, obwohl das, was ich ganz deutlich sage, richtig schwer wird. Wenn wir uns weiter so verbessern, ist aber alles möglich. Wichtig ist, dass wir diesen schweren Oktober gut überstehen, unsere Punkte zu Hause holen und auswärts die, die möglich sind.

    Wie schätzt du die Situation in der Champions League ein?
    Ich gehe davon aus, dass wir Reykjavik zu Hause schlagen. Die Auswärtsspiele in Celje und Veszprém sind von einem anderen Kaliber. Wenn uns da etwas gelingt, ist alles in Ordnung. Wobei ich mich darauf sogar freue, hier einmal die Wahnsinns-Atmosphäre als Zuschauer erleben zu können. Ich war übrigens letztens in der Kölnarena überrascht, wie viel Stimmung auch 2000 Zuschauer bei uns machen können. Es war toll, wie uns die treuesten Fans unterstützt haben.

    Was machst du in der spielfreien Zeit, die demnächst kommt?
    Ich werde nach Island fliegen, die Medizinische Abteilung der Nationalmannschaft hat mich darum gebeten. Dann bin ich dabei, wenn wir zwei Spiele gegen Ungarn haben. Ansonsten mache ich zwei bis vier Stunden Reha am Tag, um so schnell wie möglich zurück zu kommen. Darauf will ich mich in Ruhe konzentrieren, und es sieht ja jetzt auch schon wieder viel positiver aus als am Anfang. Das wird schon alles!


    - Interview aus dem VfL-Magazin Nr. 3 Nordorn/Lemgo -

    "Wat? Dä Papst tritt zurück? Und wat säht sing Frau dozu?"

    BIELSTEINER JECK
    ungläubig auf die Nachricht vom Rücktritt Benedikts XVI.
    (aus OVZ vom 12.02.2013)

    Einmal editiert, zuletzt von Rentner (15. Oktober 2007 um 15:11)

  • Interview mit Gudjon Valur Sigurdsson

    „Wenn wir uns weiter so verbessern, ist alles möglich“ die 2.

    steht schon auf seite 17 ;)

  • Zitat

    Original von Wöller

    Sorry, aber selten größeren Schwachsinn gelesen. :nein:

    Vllt. sollte sich Herr Ong mal die DHB Rahmenkonzeptionen und Richtlinien durchlesen, bevor er solchen Unsinn verzapft!

    was in konzepten drin steht muss mit der realität nicht immer übereinstimmen.

    die deutsche junioren-nationalmnannschaft spielt auch 6:0. und die teams die in der ersten liga aktiv / offensiv gegen den ball spielen, musst du mir mal nennen. an der these dass die ausbildung am bedarf vorbei geht ist schon was dran.

  • Schon lustig, dass er von vielen in Kiel erst abgeschrieben wurde und nun zum Leistungsträger geworden ist. Freut mich aber für ihn, er hat ja noch schlimmeres Verletzungspech als FvB...und das heisst schon was ;)