Regelfrage (Ball im Feld, Fuß im Aus)

  • Hi,

    wir haben uns gestern mit mehreren Schiedsrichtern über folgende, eigentlich sehr einfache Situation unterhalten:

    Ein Spieler steht mit einem Fuß im Seitenaus, mit dem anderen im Spielfeld und bekommt dann den Ball zugespielt, der ebenfalls in der Luft noch im Spielfeld ist (Füße stehen noch wie zuvor).

    Wie ist die Spielfortsetzung?

    Und was ist, wenn der Spieler voll im Feld steht, den Ball bekommt und dann beim "Dribbeln" mit einem Fuß aus dem Spielfeld kommt?

    Wir haben lange diskutiert und sind zu keiner klaren Lösung gekommen, weil sich jeder zuvor ganz sicher war und dem anderen dann auch nicht geglaubt hat.

    Ich bitte um Klärung.

    Michael

  • Zitat


    Wenn sich ein ballbesitzender Spieler mit dem Fuß oder beiden Füßen außerhalb der Spielfläche bewegt (während der Ball sich noch innerhalb befindet), z.B. um einen Abwehrspieler zu umlaufen, ist auf Freiwurf für die andere Mannschaft zu entscheiden (13:1a).


    Regel 7:10

    Freiwurf, nur wenn er sich durch das Durchlaufen des Aus einen Vorteil verschafft. Ansonsten bleibt es straffrei.

    Zu den konkreten Fällen:
    Im ersten Fall müsste der Spieler wissen, wo er steht, daher würde ich hier auf Freiwurf für den Gegner entscheiden.

    Im zweiten Fall (sofern das Dribbeln sich auf ein paar cm erstreckt) würde ich es straffrei ausgehen lassen, sofern sich der Spieler keinen Vorteil verschafft (Gegen- oder Mitspieler umlaufen etc.)

  • Also diese Formulieren "sich einen Vorteil verschaffen" finde ich wieder sehr schwammig, bzw. die Auslegung ist doch sehr vom SR abhängig. Im Endeffekt kann man doch sagen, dass er sich jedesmal einen Vorteil verschafft, indem er den Ball spielen kann, den er vermutlich nicht hätte spielen können, wenn er im Feld geblieben wäre... oder so...

  • klasisches beispiel: der außen steht bei ballbesitz der eigenen mannschaft weit weg von ihm außerhalb des spielfelds. mit dem start in die vorwärtsbewegung zwecks ballannahme kann er so einen schritt mehr 'schwung' holen. und hätte sich damit sicherlich auch einen vorteil verschafft.
    im gegensatz zum 'umprellen' eines abwehrspielers ist dieser vorteil allerdings weitaus geringer anzusehen - weshalb im ersten fall die toleranz meist größer ist als im zweiten.

  • Zitat

    Original von härter_schneller
    klasisches beispiel: der außen steht bei ballbesitz der eigenen mannschaft weit weg von ihm außerhalb des spielfelds. mit dem start in die vorwärtsbewegung zwecks ballannahme kann er so einen schritt mehr 'schwung' holen. und hätte sich damit sicherlich auch einen vorteil verschafft.
    im gegensatz zum 'umprellen' eines abwehrspielers ist dieser vorteil allerdings weitaus geringer anzusehen - weshalb im ersten fall die toleranz meist größer ist als im zweiten.

    Genau dieser eine Schritt mehr Anlauf ist seit dieser Saison nach den Regeländerungen mit Freiwurf zu ahnden.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Genau dieser eine Schritt mehr Anlauf ist seit dieser Saison nach den Regeländerungen mit Freiwurf zu ahnden.

    Um genau zu sein: Auch vor den Änderungen war dies bereits mit FW zu ahnden, wenn er sich dadurch unmittelbar einen Vorteil verschaffte. Neu ist hingegen, dass dies bereits im Wiederholungsfall dann geschieht, wenn der SR erkennt, dass der Spieler ausserhalb des Spielfelds steht, der Ball aber noch gar nicht zu ihm gespielt wird.

    Ist aber ne schwierige Kiste, dies immer einwandfrei zu erkennen, wenn man mal berücksichtigt, welchen Raum der Tor-SR zu beobachten hat, um ballungebundene Aktionen zu beurteilen.

  • Zitat

    Original von jfherden


    Regel 7:10

    Freiwurf, nur wenn er sich durch das Durchlaufen des Aus einen Vorteil verschafft. Ansonsten bleibt es straffrei.

    Zu den konkreten Fällen:
    Im ersten Fall müsste der Spieler wissen, wo er steht, daher würde ich hier auf Freiwurf für den Gegner entscheiden.

    Im zweiten Fall (sofern das Dribbeln sich auf ein paar cm erstreckt) würde ich es straffrei ausgehen lassen, sofern sich der Spieler keinen Vorteil verschafft (Gegen- oder Mitspieler umlaufen etc.)

    Ich lese in der Regel nur etwas von (der Tatsache) "Verlassen der Spielfläche", aber nichts davon, dass für eine Freiwurfentscheidung auch noch ein Vorteil für den Spieler hinzu kommen muss.