was für ein tag heute - schon vergessen

1. offizieller Beitrag

    eben fällt mir ein, dass heute der 9.november ist. für mich persönlich vor 16 jahren der wichtigste tag des lebens. interessant, dass dieser wichtige tag in den medien heute quasi völig ignoriert wird. gibt es derzeit einfach zuviele andere themen oder ist der tag schon zu weit weg. ich habe den eindruck, dass der 3.oktober (sowieso) aber auch tag des mauerbaus wichtiger in der historischen wahrnehmung höher bewertet wird.

    schade. denn bei allem knatsch sollte man nicht vergessen, dass vor 16 jahren 16 millionen bürger ihren lebenslauf neu definieren mussten und der rest auch sehr direkt betroffen wurden.

    Ihm wird gedacht, in Berlin zum Beispiel. Aber wenig, du hast Recht.
    Nicht nur der 9. November 1989 war ein bedeutender Tag der Geschichte. Auch der 9. November 1938 - ein trauriger Tag - Reichsprogormnacht. Ihm wird gedacht. Heute wird zum Beispiel hier in meiner Heimatstadt ein neues Denkmal eröffnet am Platz, wo früher die jüdische Synagode war.

    Auch der 9. November 1918 - Abdankung Kaiser Wilhelms.

    Das scheint ein außergewöhnliches Datum gewesen zu sein.

    ich erinnere mich auch noch sehr gut an diesen Tag.
    Als ich Ende Oktober 1989 aus Berlin nach Pfullingen gezogen bin, hätte ich noch alles verwettet, dass die Teilung Deutschlands manifestiert ist. Es war für mich die politisch größte Überraschung, was sich da vor 16 Jahren getan hat (ich hätte auch gern Trabbi geklopft).
    Und ich finde es immer noch wirklich richtig klasse.
    Eigentlich hätte der 9. November zum Tag der Deutschen Einheit werden müssen, das würde zumindest meinem Gefühl mehr entsprechen, aber da sprechen andere Ereignisse, die auf dieses Datum fallen, dagegen.

    Einmal editiert, zuletzt von binesa (9. November 2005 um 19:23)

    eben. der 9. november ist viel zu ambivalent besetzt, um den irgendwie als feier- oder gedenktag zu begehen.
    1918: ausrufung der (weimarer) republik durch scheidemann.
    1923: marsch hitlers zur feldherrenhalle ("hitler-putsch")
    1938 Reichspogromnacht
    1989 Fall der Mauer

    Um nur die wichtigsten daten aufzuzählen.

    Man korrigiere mich,wenn ich mich irre.
    Wurde der Tag nicht deshalb verlegt um nicht noch einen freien Arbeitstag zu haben.Der Einheitstag läuft doch dem Kalender nach,also bsw. 12 Kalenderwoche Sonntags.
    Mit dem fehlbesetzten 09.11. hat die Verlegung nichts zu tun.
    Vorlaut

    Zitat

    Original von vorlaut
    Man korrigiere mich,wenn ich mich irre.
    Wurde der Tag nicht deshalb verlegt um nicht noch einen freien Arbeitstag zu haben.Der Einheitstag läuft doch dem Kalender nach,also bsw. 12 Kalenderwoche Sonntags.
    Mit dem fehlbesetzten 09.11. hat die Verlegung nichts zu tun.
    Vorlaut

    Also soweit ich weiß, ist Tag der deutschen Einheit immer am 3. Oktober. Und der ist keinesfalls immer ein Sonntag.

    Einmal editiert, zuletzt von Nauru (9. November 2005 um 21:10)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von vorlaut
    Man korrigiere mich,wenn ich mich irre.
    Wurde der Tag nicht deshalb verlegt um nicht noch einen freien Arbeitstag zu haben.Der Einheitstag läuft doch dem Kalender nach,also bsw. 12 Kalenderwoche Sonntags.
    Mit dem fehlbesetzten 09.11. hat die Verlegung nichts zu tun.
    Vorlaut


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    Kein Plan was Du damit meinst.

    Platz


    Möge die Macht mit Euch sein

    Zitat

    Original von binesa
    Eigentlich hätte der 9. November zum Tag der Deutschen Einheit werden müssen, das würde zumindest meinem Gefühl mehr entsprechen, aber da sprechen andere Ereignisse, die auf dieses Datum fallen, dagegen.

    Aber gerade dieser Zufall, dass gerade am 9.November soviele unterschiedliche Sachen passiert sind, symbolisiert doch die lange und problematische geschichte dieses landes. ich finde es sehr schade, dass feiertage möglicherweise nur unter dem gesichtspunkt eines Arbeitsfreien tages gewählt werden. für mich persönlich ist der 9.11. eigentlich von noch höherer bedeutung als geburts- oder hochzeitstag. ganz einfach weil die ja irgendwie nicht zufällig waren. doch am 9.11.1989 hat sich aus einem historischen zufall heraus für soviele menschen das schicksal gedreht. vielleicht bin ich zu ein bischen anders gestrickt, trotzdem finde ich es komisch, dass die meisten leuten einerseits überhaupt nicht wissen, warum fronleichnam (ich persönlich hab das schon so oft nachgeschlagen, aber immer wieder vergessen, weil es für m ich so abstrus ist) überhaupt arbeitsfrei ist, und andererseits ein solcher tag wie 9.11. nicht gemeinsam begangen wird.
    überhaupt das thema feiertage. warum feiern wir sachen wie drei-könige, die nur noch für eine minderheit des landes etwas bedeutet.
    man könnte doch sagen: 10 tage im jahr sind feiertage. welche das sind wird alle 10 jahre neu bestimmt. 9/11 könnte man ja als gedenktag einführen, dafür fronleichnam weg. oder den integrationstag anstelle von allerheiligen.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (9. November 2005 um 21:39)

    Ich hab heute kein mal daran gedacht, das vor 16 jahren die mauer gefallen ist, das hab ich auch nciht wirklich mitbekommen! :)
    Naja, ich habs gerade im TV gesehn, das da ne frage zu bei pi mal daumen war, und ich bin nciht die einzige, die das nicht weiß! 33 % der Bevölkerung wussten das isgesamt nicht, also önnen die medien das ja auch einfach vergessen haben!

    so wo Ostern vorbei ist, wünsch ich euch einfach nen schönen Tag! ;)

    Zitat

    Original von lischen
    Ich hab heute kein mal daran gedacht, das vor 16 jahren die mauer gefallen ist, das hab ich auch nciht wirklich mitbekommen! :)
    Naja, ich habs gerade im TV gesehn, das da ne frage zu bei pi mal daumen war, und ich bin nciht die einzige, die das nicht weiß! 33 % der Bevölkerung wussten das isgesamt nicht, also önnen die medien das ja auch einfach vergessen haben!

    Selbst, wenn man es nicht selbst erlebt hat, sollte man so ein Datum nicht vergessen. Einerseits, weil 89 ein gutes Jahr für Deutschland war, andererseits, weil 38 ein Ereignis war, dass man niemals vergessen darf!

    Zitat

    Original von lischen
    Ich hab heute kein mal daran gedacht, das vor 16 jahren die mauer gefallen ist, das hab ich auch nciht wirklich mitbekommen! :)
    Naja, ich habs gerade im TV gesehn, das da ne frage zu bei pi mal daumen war, und ich bin nciht die einzige, die das nicht weiß! 33 % der Bevölkerung wussten das isgesamt nicht, also önnen die medien das ja auch einfach vergessen haben!

    Is ne tolle Begründung, echt... Nur weil x% der Menschheit irgendwas nich weiß, is es auch nich schlimm, wenn Du es nich weißt...

    Weißt Du eigentlich, welchem Prozentsatz der Deutschen "TUSEM Essen" kein Begriff ist?

    16 JAHRE MAUERFALL
    Berliner gedenken mit Kerzen und Blumen

    Berlin (rpo). Bei einer Gedenkveranstaltung 16 Jahre nach dem Mauerfall wurde an der zentralen Mauergedenkstätte in Berlin-Mitte der friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands gedacht. Neben dem Regierenden Bürgermeister Wowereit nahmen auch Walter Momper (SPD) und die für die Stasi-Unterlagen verantwortliche Marianne Birthler teil.

    An Stelle einer Kranzniederlegung stellten sie in diesem Jahr erstmals Kerzen als Symbol der friedlichen Überwindung der deutschen Teilung auf.

    Zuvor war mit einer Andacht in der Kapelle der Versöhnung der Maueropfer gedacht worden. In dem Gotteshaus, das am Standort der vom SED-Regime 1985 gesprengten Versöhnungskirche errichtet wurde, wird seit August in Gottesdiensten an Einzelschicksale erinnert.

    Das Dokumentationszentrum Berliner Mauer hat bisher 138 Tote erfasst, die an der innerstädtischen Grenze ums Leben kamen. Weitere 100 Fälle werden noch überprüft.


    © RP Online

    Also es gab schon soo viel am 9.11. dass man gar net an alles ständig erinnern kann. Ich sehe den Fall der Mauer 89 nicht so hochwetig als Reichsprogromnacht oder Gründung der Weimaer Republik, weil ich den 3.10.90 für die Einheit wichtiger finde. Aber Ansichtssache...

    Viele Grüße
    :hi:

    Einmal editiert, zuletzt von Snuffmaster (10. November 2005 um 21:08)

    Zitat

    Original von Snuffmaster
    Also es gab schon soo viel am 9.11. dass man gar net an alles ständig erinnern kann. Ich sehe den Fall der Mauer 86 nicht so hochwetig als Reichsprogromnacht oder Gründung der Weimaer Republik, weil ich den 3.10.90 für die Einheit wichtiger finde. Aber Ansichtssache...

    *hüstel* 86?? ein Vertipper, oder?

    Man könnte den 9. November aufgrund der hier schon aufgezählten Vorkommnisse wunderbar als "Tag der Geschichte" zur Überwindung von Unrecht, Trennung und Hass feiern. Ist aber wohl zu kontrovers.

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    Einmal editiert, zuletzt von Felix0711 (10. November 2005 um 11:52)

    Moin,

    das war schon ein Hammer, als Günter Schabowski einen Handzettel vorlas, auf dem etwas stand, was noch gar nicht beschlossen war: Die Ausreise der Leute, die in den Botschaften warteten.
    Auf Nachfrage der Journalisten stotterte er ein weing rum, ein kurzes "äh, ja, ich würde sagen ab sofort" und plötzlich war es so weit.

    Wenn damals die Verantwortlichen für die Grenzposten usw. nicht so besonnen gehandelt hätte, wäre der 9. November 1989 vielleicht als "Blutdonnerstag" in die Geschichte eingegangen...

    Gruß, harmi

    :) Mache nie zwei mal den selben Fehler, die Auswahl ist doch groß genug! :)

    Einmal editiert, zuletzt von harmi (10. November 2005 um 12:54)

    @ Wieland

    Ich kann mich erinnern, da ich kurz vorher erst die Schule verlassen durfte, daß es vielen hier im Westen wohl einen unglaublichen Schmerz bereitetet haben muß, die DDR fallen zu sehen. Hier ließ es sich ja schön nach drüben ins Paradies schielen und die Teilung Deutschlands als unumkehrbare Folge der eigenen Verbrechen anzusehen.

    Was haben wir nicht alles in der Schule diskutiert - die DDR sei friedlich, ein wahres Paradies, gemacht für die Ewigkeit. Blablabla....

    Am 09.11.1989 war ich bei der Bundeswehr und wir alle wußten nicht, was werden würde. Sollte es Nato-Alarm geben, würde es auf uns irgendwelchen Einfluß haben? Es hatte, nämlich wurden gerade zu dieser Zeit viele über Ungarn geflüchtete DDR-Bürger bei uns untergebracht, die laut johlend ihren Paß gegen ein Bier eingetauscht haben. Es ist noch heute spannend zu sehen, wenn die Tagesschau von damals auf wiederholt wird und die Bilder von damals wiederkehren.

    Ein sehr beeindruckendes Zeugnis dieser Zeit gibt übrigens das Museum "Point Alpha" zwischen Hessen und Thüringen wieder. Ich habe das mal mit Leuten aus Australien besucht, die sich überhaupt nicht vorstellen konnten, welche unmenschliche Mauer durch dieses Land ging.

    Aber da geht es Ihnen ja scheinbar nicht anders als "33% der Bevölkerung" und die Medien haben es bestimmt deswegen vergessen :wall:

    Der 9/11 bleibt ein Datum mit historischem Bezug.Die Gettojungs aus Frankreich,die momentan so gerne "Feuerzauber" spielen haben geschafft was sich selbst de Gaulle nicht getraut hat.Der Ausnahmezustand ist in Frankreich verhängt oder ausgerufen worden.Mit all den Folgen,was die Einschränkung der Bürgerrechte betrifft.Ausgangssperre gibts obendrauf.Nie hätte ich angenommen das mitten in Europa die Bürger Freiwild für die Obrigkeit werden können.
    Vorlaut