• Erneut widme ich diesem Thema.
    Heute nach dem Training habe ich die kühne These vertreten " Selbst wenn ich meinem Gegenspieler mit der Faust in die Fresse haue, kann ich keine Sperre bekommen, solange es sich um eine ballbezogene Situation handelt. Eiinen Ausschluß logischerweise auch nicht."

    Jetzt meine Frage, liege ich mit dieser Behauptung richtig, ich denke ja.

    Und zweitens, wie kann ich das belegen, gibt es irgendwo DHB/IHF-Anweisungen zur Auslegung von Ausschlüssen?


    Muchas Gracias....


    Ach, eine Frage hätte ich dann doch noch. Spieler A spielt das erste Spiel in der zweiten Mannschaft, das zweite Spiel in der ersten Mannschaft, sollte dies verfolgt werden wären die Konsequenzen dann zwei verlorene Spiele für beide Mannschaften jeweils die, in denen er teilgenommen hat, höchstwahrscheinlich mit x:0 Toren. Kann es auch eine Sperre für den Spieler geben?

  • Die Regeln (hier die 8:7) sagen es klar aus:
    "Eine Tätlichkeit ist im Sinne dieser Regel ein besonders starker und absichtlicher Angriff auf den Körper einer anderen Person (Spieler, Schiedsrichter, Zeitnehmer/Sekretär, Mannschaftsoffizieller, Delegierter, Zuschauer, usw.) definiert, also nicht nur eine Reflexhandlung oder das Ergebnis unachtsamer und übertriebener Methoden beim Abwehrversuch."
    Dabei kommt es weniger auf die Situation an (ob ballbezogen oder nicht), sondern eher auf die Aktion des Spielers. Wenn mir ein Spieler mit Ball entgegenläuft und ich ihm direkt ins Gesicht schlage, ist das vielleicht eine ballbezogene Situation, aber die Aktion war ganz deutlich eine Tätlichkeit. Also ein Ausschluss.
    Wenn ich jemanden im 1:1-Kampf zu Boden ringe oder ihm in diesem Zusammenhang ins Gesicht schlage, ist es keine Tätlichkeit mehr. Kann aber dennoch als Rote Karte (Revanchefoul=Grobe Unsportlichkeit) geahndet werden.
    Und die kann m.W. sehr wohl eine Sperre nach sich ziehen. Da kann dir aber sicher Schwaniwolli weiterhelfen.

  • Da hast Du eine sehr kühne These vertreten, lieber Kaid.

    Mein Vorchlag, im nächsten Spiel machst du es einfach einmal, mal schaun was passiert ????

    Im Ernst, ein gezielter Schlag ins Gesicht und dann noch mit der Faust, kann nie ballbezogen sein.

    Da wirst Du immer einen Ausschluß riskieren und damit bis zu 10 Spiele oder bis zu zwei Monaten gesperrt oder sogar bis zu sechs Monaten, falls die spielleitende Stelle ein weitergehendes Verfahren einleitet.

    ALSO : RISIKO

  • Wie gesagt, ich habe so etwas schon einmal hier angesprochen und habe dabei folgende Antwort bekommen:

    Daraus resultierend dann meine Frage wann denn etwas als ballbezogen zu werten ist???

    Oder lag es daran, dass ich ein Beispiel mit einer Faust angeführt habe, dass alle so entschieden reagieren?

    Vielleicht kann ich das noch präzisieren, es geht mir nicht darum, was es ist, sondern was regeltechnisch nachweisbar ist. Kann ich, wenn der Gegenspieler den Ball hat übertriebene Abwehrmethoden komplett verneinen und komme damit dann bei der spielleitenden Stelle auch durch, selbst wenn der Spieler das vehement verneint? Ich würde das analog zu "grober Fahrlässigkeit" im juristischen sehen, die auch effektiv kaum nachweisbar ist, es sei denn ich gebe zu, dass ich grob fahrlässig gehandelt habe.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kacid (15. Oktober 2005 um 10:14)

  • In deinem Beispiel gibt es zwei Probleme:

    1. Den Schlag mit der Faust
    2. Der Vorsatz

    Wenn diese beiden Voraussetzungen erfüllt sind und die SR erkennen das, dann bist du fällig.

    Aber die SR müssen die gezielte und die bewußte Absicht auch erkennen. Und da liegt meist das Problem

    Und einen Schlag mit der Faust wirst du nie als eine übermäßig harte Abwehraktion bewertet bekommen und du kannst damit nicht durchkommen, sobald die beiden SR im Spielbericht den Ausschluß begründen.

    Einmal editiert, zuletzt von Schwaniwolli (15. Oktober 2005 um 10:17)

  • Okay,
    aber den Vorsatz kann mir ja nie einer nachweisen.
    Müssen beide vorhanden sein, oder habe ich deinen Post falsch verstanden?

    Und zweitens, offene Hand, selbes Spiel, kein Ausschluß?

  • Kacid

    Willst Du Handball spielen oder Deinen Gegner verprügeln ?

    Man könnte meinen, in einem Deiner nächsten Spiele hättest Du eine entsprechende Absicht.

    Ich hoffe, dass sieht nur so aus.

  • Bitte.....
    Es ging hier nur um das rein hypothetische "Was-wäre,-wenn"....
    Wie oben ersichtlich steht da ganz klar, nach dem Training, jeder der Handball spielt kennt die Begleitumstände...

  • Hör mal Kacid, das ist doch ganz einfach. Wenn du deinem Gegenspieler bei der Abwehr in das Gesicht schlägst, mit der offenen Hand oder der Faust und der SR dir dafür einen Ausschluss gibt, weil er dir Absicht unterstellt, dann ist das so. Und da hast du wenig chancen, wenn er das reichtig begründet. Ich für da gern Regel 17:11 an: "Entscheidungen der SR auf Grund ihrer Tatsachenfeststellungen und Beurteilungen sind unanfechtbar."
    Wenn der SR deine Tat als Absicht beurteilt, dann ist das so. Dann wird es für die Spielleitende Stellle auch schwer, nach einem Ausschluss keine Sperre zu verhängen, oder Schwaniwolli.
    Und sein wir doch mal ehrlich, die SR geben doch Ausschlusse nur dann, wenn sie sich bei einer Aktion 110 % sicher sind. Im Zweifel gibt man doch lieber Rot.
    Ich habe aber auch schon Ausschlüsse gesehen, wo Spieler der Meinung waren, der SR schaut gerade nicht hin, jetzt gib ihm Saures. Das ging dann nach hinten los und die nächsten 6 Spieltage war Pause angesagt.

    Tchia, mal hat man Glück, mal sieht es der SR aber auch. Dann hat man Pech.
    Gruß, Pfeife

    • Offizieller Beitrag

    Zum Thema Vorsatz/Absicht und Auslegung der SR:

    Vor einigen Jahren wurde unser LA von einem Gegenspieler während des Gegenstoßes in bester Fußballermanier von hinten weggegrätscht und landete im Geräteraum. Der SR, der wusste, dass der foulende Spieler eigentlich Fußballer ist und mit dem Handball gerade erst begonnen hatte, gab ihm nur die rote Karte und argumentierte: "Das ist für Fußballer ein normales Foul, deshalb keine Tätlichkeit. Er wusste es nicht besser" :pillepalle::lol:

  • Und was lernen wir daraus:

    1. Im Handball gibt es (aus meiner Sicht) zu wenig Ausschlüsse.

    2. Wenn ein SR einen Ausschluss gibt und es richtig begründet, dann ist es so.

    3. Wenn "Kacid" demnächst von seinem Ausschluss berichtet, dann wissen wir, das er entweder zu auffällig gefoult hat oder der SR ihm bei der Faust ins Gesicht doch Absicht unterstellt hat. Tja, Schuam vorm Mund ist dann doch ein sicheres Zeichen... ;)

    "Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel werden." (Gustave Flaubert)

  • Um mal meine Sichtweise darzustellen:
    Ist die Faust mit im Spiel, würde ich ziemlich sicher auf Ausschluss entscheiden, denn mit der Faust versuchen, den Ball zu spielen... naja... (ich weiß, dass es theoretisch trotzdem erlaubt ist)
    Bei der flachen Hand müsste man die Situation sehen. Empfinde ich als SR es so, dass er eventuell versucht haben könnte, den Ball zu spielen, dann gebe ich ihm nur Rot - im Zweifel für den Angeklagten.

    vr316: Ich finde nicht, dass es zu wenig Ausschlüsse gibt, denn nach meiner Meinung verhalten sich die meisten Spieler doch noch sehr fair. Vor allem, wenn man es mit Fußball vergleicht. Echte Tätlichkeiten habe ich bisher kaum gesehen. Allerdings gibt es viel zu wenig Disqualifikationen.

  • @ Lasse: Naja, wir können wahrscheinlich stundenlang darüber diskutieren, ob es zu wenig rote Karten bzw. zu wenig Ausschlüsse gibt. Mir geht es als SR auch so, dass ich eigentlich nie einen Ausscluss gebe, dass kommt so im Schnitt alle 2 Jahre mal vor. Mir geht es mit dieser Aussage mehr darum, dass ein grobes Foul (mit Verletzungsfolge) in der Regel zu einer Disqualifikation führt, was aber eben nur eine Matchstrafe ist. Hier passt für mich das Strafmaß nicht, eine rote Karte sollte automatisch ein Spiel Sperre nach sich ziehen.

    Mein Standardbeispiel: Der Außen springt in den Kreis zum Torwurf und wird "runtergepflückt", also deutlich und fest am Wurfarm gezogen und gefoult. Schon oft erlebt, eine rote Karte wird hier auch gegeben, aber der Werfer kann nicht mehr weitermachen und fällt vielleicht aus. Der "Sünder" ist aber auf jeden Fall im nächsten Spiel wieder dabei. So weit no ok, aber wenn nun ein Mitspieler oder der Trainer auf Grund dieses Fouls auf den Täter zurennt und emotional fragt "Hier, was soll das, du Depp", dann wird es auch eine rote Karte geben und in der Regel zwei Spiele Sperre.

    Unabhängig ob es hier um Fingerspitzengefühl oder sonst was geht. Aber sollte der Übeltäter nicht auf jeden Fall auch eine Sperre bekommen? Und dies ist eine Aufgabe für die Regelkommission, da stimmt es in unserem Sport immer noch nicht. Und vor diesem Hintergrund betrachtet wird meine Aussage zu "mehr Mut zum Ausschluss" vielleicht verständlich.

    "Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel werden." (Gustave Flaubert)

  • vr316 das ist doch schon geändert worden, da du jede rote Karte (bis auf 3x2Min) begründen mußt, kannd er Staffelleiter aufgrund deiner Aussage, den Spieler sperren, was bei deinem Beispiel (LA ...) schon ein Spiel Sperre werden könnte, aber das leigt alles in den Händen des Staffelleiters, deine Aufgabe ist es deine Beobachtung die zu der roten Karte führten so kalr wie möglich niederzuschreiben ...

  • Naja aber für die beschreiben Situation wird der Staffelleiter eher selten eine Sperre geben! Habe ich zu mindest noch nicht erlebt.

    Meiner Meinung nach, sollte ein SR die Spieler vor Verletztungen schützen und alle Mittel, die er dazu braucht benutzen.Wenn er von vorne rein konsequent pfeifft und auch gleich mal am Anfang eine 2 min Strafe vergibt, kommt es meist gar nicht zu einer Situation wo man Ausschluss geben könnte.

    Was mich jedoch auch immer ärgert ist, dass viele SR ganz unterschiedlich pfeifen und manchmal keine klare Linie zu erkennen ist. Da ist es als Spieler schwer sich darauf einzu stellen und es nicht als willkürlich zu betrachten..

    Aber B2T :hi:

  • ich muß mal sagen Ausschluß hin oder her....alleine wer sowas denkt hat vielleicht den Sport verfehlt und sollte zum Boxen gehen. Das hat mit Handball nix zu tun...das man dem Gegner mal "ausversehen" ins Gesicht fasst ist ja okay...aber alles was mit der Faust zu tun hat da reagieren Schiris allergisch drauf (bzw sollten sie das zumindest) also ich denke mal ganz klar Ausschluß

  • blondie das jedes SR-Team sein eigenen Stil hat is ja wohl klar, alles nur Menschen und die sind halt unterschiedlich ... aber dafür haste ja sag ich mal die ersten 10Min Zeit dich auf die SR einzustellen ...

    P.S.: Mußtn noch nie ein Ausschluss geben ...

  • Klar hat jeder seinen eigenen Stil, aber manchal ist es doch sehr unterscheidlich. Gerade in den unteren Klasse, wo manche nach neuen, manche nach uralten Regeln pfeifen. Und da ist es dann extrem schwer sich um zu stellen. Gerade wenn man z.B. schnelle Mitte spielt, diese aber immer abgepfiffen wird, weil es diese in der Zeit des SR noch nicht gab, ist das mehr als ärgerlich!

    Abe wie gesagt: SR sind auch nur Menschen und ich bin froh, dass es sie gibt!

  • vr316:

    ich kann einen Spieler lediglich wegen Beleidigung oder Bedrohung sperren, alles andere ist und bleibt eine Matchstrafe.

    Bei einem noch so groben Foulspiel, das mit einer Roten Karte geahndet wird, bleibt der Spieler straffrei, leider !!!!