Nowotny auf dem Abstellgleis

  • Das kann man auch anders sehen. Wenn man schon den Vergleich mit anderen Unternehmen wählt, dann gelten dort die schriftlich fixierte Arbeitsverträge. In dem von Nowotny steht eben nicht, dass er Lohnfortzahlung über die gesetzlichen Frist von sechs Wochen hinaus erhält. Jedes Arbeitsgericht entscheidet nur über schriftlich fixierte Arbeitsverträge und nicht über mündliche Nebenabsprachen. Er, bzw. sein Berater haben sich da halt sehr naiv verhalten, sich auf mündliche Zusagen zu verlassen. Calmund hat sich, so weit ich weiss, auch noch nicht klar geäußert, oib es diese Absprachen überhaupt gab.
    Ein normaler Arbeitnehmer hätte null Chancen, Lohnfortzahlung über die gesetzliche Frist hinaus zu erhalten. Deshalb ist die Trennung konsequent.
    Im übrigen, ich glaube dass Leverkusen sich sportlich nichts mehr von Nowotny erwartet und dessen ungeschicktes Vorgehen als Steilvorlage zur Trennung eines überbezahlten, dauerverletzten Spielers benutzt.

    Mit jedem wag ichs, dem ich kann ins Auge fassen.

  • Zitat

    Original von michel b.
    ... dann gelten dort die schriftlich fixierte Arbeitsverträge. In dem von Nowotny steht eben nicht, dass er Lohnfortzahlung über die gesetzlichen Frist von sechs Wochen hinaus erhält. Jedes Arbeitsgericht entscheidet nur über schriftlich fixierte Arbeitsverträge und nicht über mündliche Nebenabsprachen......

    Liebe HE-Anwälte, korrigiert mich, aber es gibt m.E. nur einen Vertrag, der der Schriftform bedarf. Schriftliche Verträge erleichtern nur die Urteilsfindung bei Streitigkeiten.

    Lieber WM-Fünfter als Vize-Weltmeister im eigenen Land

  • Ich gehe davon aus das eine Vertragsklausel genau festlegt wie der Vertrag geändert werden kann, ich vermute mal das die Bayer Anwälte hier klar die Schriftform festgelegt haben. Und das macht die Situation für Jens Nowotny wohl kaum besser.

  • ich hab ja wenig ahnung von jura, aber gibt es nicht auch sowas wie gewohnheitsrecht? schließlich ist nowotny offenbar bei den drei kreuzbandrissen zuvor auch über die sechs wochen hinaus bezahlt worden.

    und die these, daß bayer sich nur von einem überbezahlten spieler trennen will, nunja. dagegen würde sprechen, daß sie sein gehalt schließlich weiterzahlen.

  • Das spricht nicht unbedingt dagegen. Bayer ist verpflichtet den Vertrag einzuhalten, wenn sie das nicht tun gibt es Klage Nummer 3 und die würden sie auch definitiv verlieren solange Jens Nowotny seinen Verpflichtungen nachkommt. Da man das bei Bayer weiss wird natürlich auch das Gehalt weiter gezahlt.

    Durch die Ankündigung ihn nie mehr spielen zu lassen versucht man VIELLEICHT ihn zu demotivieren, in Fehler zu drängen und dazu zu motivieren den Verein von sich aus irgendwo hin zu verlassen.

    Das mit dem Gewohnheitsrecht ist eine Sache die man so nicht eindeutig beantworten kann ... hat man bspw. bei den jeweiligen Zahlungen ausdrücklich festgestellt das es sich nur um einmalige Zahlungen handelt gibt es hier kein Gewohnheitsrecht. Hat Bayer früher von sich aus einfach weiter gezahlt ohne irgendwelche Kommentare sieht es wieder anders aus.

    Ohne die genauen Fakten zu kennen wird sich da auch kein Anwalt festlegen können, die Fakten die bekannt sind kommen ja zum großen Teil von der Presse, die sind wahrscheinlich auch nicht 100% richtig und mit sicherheit gibt es auch noch ein oder zwei Fakten die noch nicht öffentlich sind...

    Einmal editiert, zuletzt von Mystic116 (6. Oktober 2005 um 15:25)

  • Nowotny hat sich vor Kurzem einen Maclearen-Mercedes gekauft.Frau und Kind(er) eventuell noch "Nebengeräusche"wollen auch mit Schmuck und "Spielsachen" behängt werden......das kost teuer Geld !!
    Da kann man schon mal auf die Idee verfallen auch andere zur Finanzierung heranzuziehen.....
    Vorlaut

  • Zitat

    Raffzahn

    Von Thomas Kilchenstein
    Man mag kaum glauben, dass Jens Nowotny nach der völlig zu Recht ausgesprochenen Suspendierung tatsächlich gesagt haben soll, er empfinde diese Entscheidung „wie einen fünften Kreuzbandriss“. Aber so getrübt sein Sinn für die Realität jüngst war, muss man tatsächlich davon ausgehen, dass der 31-Jährige geschockt war von seinem faktischen Rausschmiss. Damit hat er wohl nicht gerechnet. Wahrscheinlich fühlt er sich von Bayer Leverkusen auch noch ungerecht behandelt.
    Aber was hat er denn erwartet? Dass sich Bayer weiterhin von einem Spieler, der den Hals nicht voll genug kriegen kann, auf der Nase herumtanzen lässt? Der seinen Arbeitgeber mehrfach verklagt – unter anderem auf so unsittliche Dinge wie Lohnfortzahlung über die gesamte Dauer seines Krankheitsfalles sowie ein steuerfreies Handgeld von schlappen zehn Millionen Euro? Der Verdacht liegt nahe: Es hat Zeiten gegeben bei Bayer, da wurden derlei Forderungen der Spieler nicht verschämt vom Tisch gefegt, sondern offenbar erfüllt. Anders ist nicht zu erklären, wie der Chemie- und Pharmakonzern binnen vier Jahren 200 Millionen Euro in seine Werkself hatte pumpen müssen. Reiner Calmund, der großzügige Mann mit den leicht sitzenden Schecks, ist weg, seitdem versucht man sparsamer, zumindest aber vernünftiger zu wirtschaften.
    Jens Nowotny jedenfalls hat das nicht mitgekriegt. Nun muss er damit leben, dass er als Prototyp des kalten Abzockers dasteht. Das Image des 45maligen Nationalspielers, der in 15 Profijahren 320 Punktspiele für Karlsruhe und Leverkusen bestritten hat, ist im Eimer. Nowotny wird nicht als ziemlich patenter Fußballspieler in Erinnerung bleiben, sondern als schnöseliger Raffke, der sich jeden Euro unter den Nagel reißen will.
    Er wird es verschmerzen können, wahrscheinlich interessiert es ihn nicht mal. Dem Vernehmen nach kassiert Nowotny, der einen 626 PS starken Mercedes SLR für 435 000 Euro kutschiert, rund 3,5 Millionen Euro per annum. Bis 2008, so lange läuft sein Vertrag. Das sind knapp 300 000 Euro brutto im Monat. Dafür muss eine alte Frau ziemlich lange stricken.

    aus E-Paper Frankfurter Rundschau vom 6.10.05

    Nie dürft Ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken

  • Zitat

    Original von Linksaussen
    den mercedes hat er mit einem monatsgehalt abgezahlt.

    Offensichtlich waren es doch eineinhalb Monatsgehälter. Ein wenig Mitleid wäre also schon angebracht.

  • Und den nächsten Prozess hat der Abzocker auch wieder verloren:

    Und was hatte Nowotny jetzt von seinen Anklagen? Nix! Er hat kein zusätzliches Geld bekommen und wurde von seinem Arbeitgeber Bayer 04 suspendiert. Am wichtigsten dürfte es im daher sein, dass er noch sein Grundgehalt weiterhin kassiert ;)

  • Also manchmal kann ich mich bei Leverkusen nur annen Kopp fassen. Haben die da alle ein bisschen zuviel Chemikalische Dämpfe eingeatmet?
    Der arme Novotny wird ja jetzt wieder wie das Unschulds Lamm hingestellt...

  • Damit ist das Kapitel endlich abgeschlossen. Jetzt werdet ihr sehen, was Leverkusen für eine Rückrunde spielt. ;)

  • Es ist traurig mit ansehen zu müssen, dass es Vereine gibt die noch weniger Charakter besitzen als manche Spieler. ;( :pillepalle:
    Hätte mir nie gedacht dass es so etwas gibt. :wall: ?(

    Die Freiheit des Einzelnen endet am Egoismus des Anderen.

  • Wirtschaftlich eine sinnvolle Lösung, zumal er auch sportlich eine Verstärkung sein kann. Getreu dem Motto: "Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?"