Vereinbarkeit von Auswahl- und Vereinstätigkeit

  • Vereinbarkeit von "Amt und Würden"?!?!?!

    In dem einen oder anderen Forumsthema liesst man auch schon mal kritische Worte zu Auswahltrainern, die ihre Funktion gerne mal für ihren eigenen Verein oder gar für sich nutzen!
    So sind einigen Mannschaften im Jugendbereich Talente "abhanden" gekommen, auch weil man ihnen das von der Auswahl her "empfohlen" hat!

    Auf der anderen Seite sollten doch aber auch gerade Talente die Chance haben, sich in einer entsprechenden Spielebene weiterentwickeln zu können!

    Wie seht ihr das?

    Einmal editiert, zuletzt von h4e (27. September 2005 um 16:40)

  • Also ich spreche mal für Thüringen, hier speziell den männl. Bereich:
    Eisenach hat ja momentan eine große Auswahl beim Jahrgang 89/90. Trotzdem achtet man darauf, daß die Auswahl Thüringens nicht nur aus Spielern des ThSV besteht. Man gibt auch Talenten anderer Vereine eine Chance. Zum Thema wäre noch anzumerken, daß der Auswahltrainer des 90er Jahrgangs Eisenacher ist.

    Mütter beschreiten manchmal Wege, die Engel befürchten zu gehen.

  • Ist das bei den Mädchen und Erfurt nicht ähnlich? Der Trainer der Auswahl trainiert doch auch die WJB!
    Denke mal, der ist in Eisenach jetzt nicht mehr so beliebt, weil doch aktuell zwei der stärksten Spielerinnen nach Erfurt gewechselt haben, die vorher auch in der Auswahl und bei der DHB-Sichtung waren!

    Andererseits ist der background für die Mädchen in Erfurt mit Internat, 3 Damenteams und Toptrainern natürlich auch erste Sahne, gerade für einen Frauenbereich!

    Nur wenn dann auf Dauer die Teams/Vereine kaputt gehen, weil die Starken abwandern, woher kommen dann die Talente!

  • Aber irgendwann ist es notwendig, das man die stärksten Talente konzentriert. Denn sonst bleiben sie in der Entwicklung stehen, wenn sie sich nicht auch im Training mit Gleichstarken messen können. Im weiblichen Bereich ist das m.E. spätestens mit dem Eintreten in die B- Jugend (da man nach der B- Jugend meist schon in den Erwachsenen- Bereich geht), vielleicht sogar noch ein Jahr früher. Prinzipiell sollte meiner Meinung nach der Auswahltrainer nicht gleichzeitig Verienstrainer sein, aber das dürfte personell sehr schwierig sein.

    h4e
    Die Teams/Vereine gehen nicht kaputt, weil die Starken abwandern (das ist sogar für alle sinnvoll - für den Spieler, den alten und den neuen Verein!). Sondern weil der umgekehrte Weg meist nicht funktioniert!

  • Zitat

    Original von TLpz
    Aber irgendwann ist es notwendig, das man die stärksten Talente konzentriert. Denn sonst bleiben sie in der Entwicklung stehen, wenn sie sich nicht auch im Training mit Gleichstarken messen können. Im weiblichen Bereich ist das m.E. spätestens mit dem Eintreten in die B- Jugend (da man nach der B- Jugend meist schon in den Erwachsenen- Bereich geht), vielleicht sogar noch ein Jahr früher. Prinzipiell sollte meiner Meinung nach der Auswahltrainer nicht gleichzeitig Verienstrainer sein, aber das dürfte personell sehr schwierig sein.

    h4e
    Die Teams/Vereine gehen nicht kaputt, weil die Starken abwandern (das ist sogar für alle sinnvoll - für den Spieler, den alten und den neuen Verein!). Sondern weil der umgekehrte Weg meist nicht funktioniert!

    Merke gerade, das man mich missverstehen konnte.
    Grundsätzlich bin ich auch für eine Konzentration der Talente, ob es immer ein Internat sein muss, kann man sicher diskutieren.
    Die Trennung der Funktionen kann meistens schon deshalb nur schwer erreicht werde, weil das ab einer eine bestimmten Ebene einfach Hauptamtler sind!

    Gefährlich finde ich, wenn man nur noch den Augenmerk auf die Talente richtet, und die Handball-Basis vor sich hindümpelt! Bzw. wenn über Talentfindungsmaßnahmen und -förderung suggeriert wird, Handball zähle nur ab einer bestimmten Spiel-Ebene.

  • Die Verbände, die nicht aufpassen und sich zu Bütteln einzelner Vereine machen, schneiden sich früher oder später ins eigene Fleisch. In Niedersachsen ist der männliche Bereich fest in der Hand eines Vereins. Gerüchten zu Folgen werden die Auswahlspieler per Email, ICQ und SMS terrorisiert, sie mögen sich doch diesem Verein anschließen. Viele tun das auch. Meines Wissens regt sich aber bereits langsam Widerstand. So etwas kann auf Dauer nicht gut gehen, die Verbände sind darauf angewiesen, dass viele Vereine kooperieren. Auf Kreisebene wäre es z.B. fatal, wenn sich nur noch die zwei, drei großen Vereine trauen, wen zur Sichtung zu schicken.

    Ich trainiere seit 10 Jahren im Heimatkreis die Kreisauswahl der Jungs. Schon allein aus Gründen der Neutralität bin ich im Verein nur im weiblichen Bereich tätig. Es geht ganz schnell, dass das Vertrauen der kleinen Vereine wieder schwindet und man dann jedes Jahr nur die Talente der üblichen Verdächtigen vor sich hat. Topspieler aus schwachen Mannschaften kommen früher oder später ohnehin auf den Gedanken, sich den "Marktführern" anzuschließen. Wenn die Auswahltrainer ihnen raten, für das eigene Fortkommen in der höchsten Klasse zu spielen, dann ist das eine Sache. Wenn die Trainermafia eines Vereins über die Auswahl alle Talente abgrast, dann sollten die übrigen Vereine jegliche Mitarbeit einstellen. Ich will dann mal sehen, was ein Landesverband beim Länderpokal macht, dem die Vereine Nr. zwei bis fünf komplett das Vertrauen entzogen haben und ihre Spieler nicht mehr schicken.

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.

  • ach ja, die auswahltrainer. :)

    solange in den landesverbänden der dicke filz herrscht und die position des auswahltrainers entweder als weg zur a-lizenz, zur stärkung des eigenen egos oder als weg zur stärkung der eigenen vereinsjugend genutzt wird, kann mir die auswahlarbeit geradewegs gestohlen werden.
    ausnahmen bestärken die regel.

  • Die Kombi Auswahl- Vereinstrainer ist generell als sehr unglücklich zu bezeichnen. Egal ob gewollt oder ungewollt, die psychologische Wirkung auf Spieler ist einfach da. Der Auswahltrainer ist ständig in der Zwickmühle und kann neutrale Aussagen gegenüber Spielern fast gar nicht tätigen.
    Die Spielerflüsse von Auswahlspielern zum Heimverein des Auswahltrainers sind objektiv nachvollziehbar. Besonders bedenklich sind Konstellationen, bei denen sogar der gleiche Jahrgang trainiert
    wird. Zumindest hier sollten die Verbände für Abhilfe sorgen. Ein einfacher Tausch mit einem anderen Jahrgang sollte doch möglich sein oder ??

  • Zitat

    Ein einfacher Tausch mit einem anderen Jahrgang sollte doch möglich sein oder ??

    Die Frage ist, ob ein solcher Tausch auch vom Verband gewollt ist. Bei uns kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Landesverband sich an Magdeburg orientiert und es gerne sieht, wenn die Talente gebündelt werden. Nicht nur stellt der führende niedersächsische Verein im männlichen Bereich zwei Trainer, das wöchentliche Stützpunkttraining ist auch in das Vereinstraining eingebunden. Noch Fragen?

    Dieser Klüngel ist auch gerade heiß diskutiert im Forum des HVN. Irgendwann wird es krachen.

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    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Zickenbändiger
    Dieser Klüngel ist auch gerade heiß diskutiert im Forum des HVN. Irgendwann wird es krachen.

    Dass es da im HVN über kurz oder lang krachen wird, ist klar ... aber ob man das im HVN-Forum eine "Diskussion" nennen kann, weiß ich nicht wirklich :lol:

    Einmal editiert, zuletzt von Teddy (30. September 2005 um 13:25)

  • Andererseits stehen hier Zustände zur "Diksussion", die seit mindestens 20 Jahren vorherrschen und die sich auf Sicht auch nicht ändern werden, diesen Glaube habe ich ehrlich gesagt verloren ... und ist´s heute halt noch der TSV A. dann in näherer Zukunft halt der TSV B. (siehe in Niedesachsen im weiblichen Bereich).

  • Zitat

    Original von Luuutz
    Andererseits stehen hier Zustände zur "Diksussion", die seit mindestens 20 Jahren vorherrschen und die sich auf Sicht auch nicht ändern werden, diesen Glaube habe ich ehrlich gesagt verloren ... und ist´s heute halt noch der TSV A. dann in näherer Zukunft halt der TSV B. (siehe in Niedesachsen im weiblichen Bereich).

    Der weibliche Bereich scheint mir bei uns noch nicht von der Mafia unterwandert zu sein. Die Mädels verteilen sich ganz anders auf die Vereine als die Jungs. Ob Germania L. in den letzten Jahren das Auswahlwesen unterwandert hatte, glaube ich gar nicht mal. Die haben sich die Talente gleich nach der D-Jgd. gegriffen. Der aktuell schlimmste Nesträuber bei den Mädchen hat zwar in der C-Jgd. schon fast alles weggeräubert, aber hat zumindest noch keinen Stützpunkt im Vereinstraining eingebunden. ;)

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  • Zitat

    Der aktuell schlimmste Nesträuber bei den Mädchen hat zwar in der C-Jgd. schon fast alles weggeräubert, aber hat zumindest noch keinen Stützpunkt im Vereinstraining eingebunden

    geräubert haben die bislang hauptsächlich im hohen Jahrgang der C-Jgd, mal sehen wie sich das entwickelt

  • Weiß nicht, ob W.O. da an List und Misburg heranreichen wird, andererseits ist man dort glaube ich auch im untereren Bereich (Minis aufwärts) recht aktiv und versucht was zu bewegen !? In WB und WA ist das eher DJK BH Hildesheim. Gehört hier aber eigentlich nicht in den Thread !

  • Zitat

    Original von Münsterer
    Die Kombi Auswahl- Vereinstrainer ist generell als sehr unglücklich zu bezeichnen. Egal ob gewollt oder ungewollt, die psychologische Wirkung auf Spieler ist einfach da. Der Auswahltrainer ist ständig in der Zwickmühle und kann neutrale Aussagen gegenüber Spielern fast gar nicht tätigen.
    Die Spielerflüsse von Auswahlspielern zum Heimverein des Auswahltrainers sind objektiv nachvollziehbar. Besonders bedenklich sind Konstellationen, bei denen sogar der gleiche Jahrgang trainiert
    wird.

    Wenn der Trainer Auswahlmannschaft auch jahrgangsübergreifend auch im Verein tätig sind, bin ich der Überzeugung, das das System hat und nicht nur Zufall ist.
    Auch aus unserem Kreis gibt es aktuelle und vergangene Vorfälle zu berichten.
    Ein Verein z.B. beschäftigt einen HVN Trainer der regelmäßig mit einer A-Jugend im oberen Oberligabereich vertreten ist, obwohl selten in der B-Jugend und überhaupt nicht in der C-Jugend Mannschaften über den Kreis hinaus spielen. Leider lassen sich solche "Zufälle" selten beweisen, aber man kann schon "dran riechen" das dort Einfluss genommen wird.

    Außerdem ist die Doppelfunktion- meiner Meinung nach - für die Entwicklung der Spieler nicht förderlich, da ein und das selbe Training im Verein und Verband angeboten wird.
    Der Unterschied ist nicht mehr da, das beim Verbandstraining anderes gefordert wird oder das gleiche Traingsziel mit anderen Mitteln errreicht wird.

  • Im übrigen gibt bzw. gab es im Forum unseres Landesverbadnes unter http://www.hvn-online.com einige schöne Einstellungen, mit allem, was dazu gehört !!! Stichwort : TSV Anderten MB-Jugend. Vor 5 Tagen ist denn den Webmastern wohl das Treiben zu bunte gworden udn es können nur noch registrierte User EInstellungen tätigen. seit dem ist absolute Funkstille ! :/: