Ausländerquote

  • Brand moniert hohe Ausländerquote in den Vereinen
    Di 27 Sep, 13:24 Uhr


    (sid) Der Anteil der ausländischen Spieler in der Handball-Bundesliga ist zu hoch. So zumindest sieht es Bundestrainer Heiner Brand. "Aus meiner Sicht kommt man nur mit einer freiwilligen Beschränkung der Ausländerzahl pro Team weiter. Man sollte bei zehn anfangen, so dass man über acht irgendwann auf nur noch sechs Ausländer pro Team kommt. Das wäre meine Vorstellung, da mussen wir hinkommen", erklärte der Weltmeister von 1978 im Magazin Sport Bild.

    Nach Meinung des 53 Jahre alten Erfolgscoaches werde momentan der Kader bei den Bundesligisten nur mit Deutschen aufgefüllt, die später nicht zum Einsatz kommen. Der 131-malige Nationalspieler nannte als Beispiel das Endspiel um den Supercup am 30. August in München zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt: "Da stand mit Torhüter Jan Holpert zeitweise der einzige Deutsche auf dem Feld."

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    "Deutsche Talente werden nur duch Zufälle gefördert

    Außerdem moniert Brand: "Es gibt sogar Vereine, die junge ausländische Spieler ausbilden. Oder sie holen durchschnittliche Ausländer. Das ist noch ein Nebeneffekt: Wir machen durchschnittliche Ausländer in unserer Liga immer besser und stärken somit die Gegner der Nationalmannschaft. Da müssen wir dringend etwas machen. Deutsche Talente werden nur durch Zufälle gefördert."

    Der Bundestrainer betrachtet die Appelle an die Vereinsmanager inzwischen als gescheitert. "Gespräche mit ihnen habe ich mittlerweile abgestellt. Es gab zuletzt beim Pokalfinale im April in Hamburg einen offiziellen Gesprächstermin mit allen Bundesligaklubs. Da fehlte leider die Hälfte aus unterschiedlichsten Gründen", bedauert der Gummersbacher und fügt hinzu: "Ich habe als Bundestrainer eine Verantwortung für den deutschen Handball, weil der sich zunächst mal über die Nationalmannschaft definiert.´´

  • Ich finde Heiner Brand hat recht. Allerdings glaube ich nicht,dass die verantwortlichen Vereinsfunktionär sich freiwillig beschränken werden. Der kommerzielle Erfolgsdruck ist einfach zu groß, als das sich die Herrn dazu entschließen werden weniger Ausländer zu verpflichten.
    Schlecht für den "Nationalen-Handball" aber gut für den kommerziellen Erfolg der finanzstarken Vereinsmannschaften. Ich glaube das im Deutschen Handball so einiges in den letzten Jahren aus dem Gleichgewicht geraten ist. Man sollte sich doch nur einmal die Aussage des einzigen Deutschen Spielers der SG Flensburg-Handewitt Jan Holpert zu gemüte führen "Ich wollte schon immer mal im Ausland spielen" und der Tatsache das bei Spielen der deutschen Spitzenteams THW Kiel gegen die SG Flensburg-Handewitt zeitweise eben nur vorgenannter als einziger Deutsche auf dem Spielfeld stand. Wenn das so weiter geht dann haben wir in ein paar Jahren zwar weitehin die stärkste Handball-Liga der Welt aber nur noch eine zweitklassige Handball-Nationalmannschaft und das kann ja wohl nicht im Interesse des DHB´s noch der HBL liegen. In Anbetracht der derzeitigen Situation ist deshalb meine Meinung, dass man seitens des DHB gemeinsam mit der HBL nach Lösungen sucht und regullierend auf die Vereine einwirkt. Eine 50 %ige Ausländerqoute (wo kein Unterschied zwischen EU-Ausländer und anderen Ausländer gemacht wird) währe mit Sicherheit hilfreich um das Gleichgewicht wiederherzustellen und um das Niveau der Nationalmannschaft einigermaßen zu erhallten.