Bundestagswahl 2005 - Das Ergebnis

  • Als Kommentar zur Rolf B.s Beitrag nur mal so viel...
    US-Ökonom Jeremy Rifkin: „Langfristig wird die Arbeit verschwinden“.

    Ich bin der Meinung, dass es nicht schlimm ist, dass andere Länder aufholen und heute relative Wettbewerbsvorteile beim Nähen von Kleidern gegenüber dem alten Europa haben. Indem wir Handel mit diesen Ländern treiben, stellen wir uns besser...

    Unser Problem ist, dass zu wenig in die Forschung und Entwicklung investiert wird, da unser einziger Rohstoff, den uns niemand nehmen kann, unsere Bildung (okay, PISA...) und unser Forscher- und Erfindergeist ist. Dadurch ist Deutschland in der Welt immer noch zu Recht hoch angesehen.

    Aber es muss auf diesen Gebieten auch dringend etwas gemacht werden um den Anschluss an die USA nicht völlig zu verlieren. Sonst kommt es in der Tat dazu, dass bald Indien und China Autos mit derselben Qualität herstellen wie Deutschland (von gewissen Qualitätsproblemen bei bestimmten Herstellern abstrahiere ich mal lieber).
    Der Staat muss die Rahmenbestimmungen schaffen, dass es für die Industrie / Dienstleister attraktiv bleibt, in Deutschland aktiv zu sein. Mehr kann er nicht tun. Aber er kann durch übermäßige Bürokratie unheimlich viel kaputt machen. Insofern muss der Staat Gärtner sein und nicht Zaun ;)

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

  • @ Felix
    Ein interessantes Interview mit Riffkin das ich bereits kannte. Aber das was da beschrieben wird ist Vision. Jedenfalls was den Teil der Lösung des Problems darstellt. Das ein grosser Teil der Probleme mit dem Verschwinden der Arbeit zusammenhängt ist unbestritten. Wir stellen heute mit 60 Leuten das her was früher mit 250 Mitarbeitern hergestellt wurde. Ich würde nie die These abstreiten das 25% der Weltbevölkerung das herstellen kann was die Weltbevölkerung zum Leben braucht. Wir jedoch verlieren schneller unseren Anteil an diesen 25% als es unser Wohlstand vertragen kann. Und eines unserer Probleme in Deutschland ist, wir verlieren täglich Jobs an Billiglohnländer. Das ist Tatsache. Ich erlebe es in meinem Umfeld. Und mir geht es nicht darum einen Polen oder Rumänen zum Sündenbock zu machen. Ich stelle nur die täglich erlebten Tatsachen dar. Mag sein das Riffkin Recht hat und eben diese Jobs die wir heute verlieren sind in 10 Jahren sowieso wegrationalsiert, aber wir verlieren auch für diese 10 Jahre die Wertschöpfung. Und ich sehe keine Lösung in so Dingen wie Non-Profit-Jobs. Der Kapitalismus und die Globalsisierung sind leider nicht gescheitert so wie es Riffkin glauben machen will. Eher glaube ich da schon an dem von ihm prophezeiten Untergang.

    Das von dir angesprochene Mehr in Forschung und Entwicklung ist auch nur eine mittelfristige Lösung und definitiv keine für die Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit. Die Formel "Produktion folgt den Kosten, Entwicklung folgt der Produktion und Forschung folgt der Entwicklung ist nach wie vor richtig. Noch vor kurzem hat ein Kunde von uns ein Entwicklungszentrum in Rumänien gebaut, zwei Jahre nach Eröffnung der Produktion. Es ist nur eine Frage der Zeit bis die Unis vor Ort den Bedarf an Forschung abdecken.

    Sicher ein sher kompliziertes Thema das man hier nicht erschöpfend diskutieren kann.

    Grüsse
    Rolf

    Wer nur zurückschaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

  • Berlin (Reuters) - Die neu gewählten Parlamentarier müssen nach Ansicht der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, auf eine frühere Geheimdiensttätigkeit überprüft werden.

    Die Öffentlichkeit habe ein Recht darauf zu erfahren, welche Abgeordneten früher mit dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in der DDR zusammengearbeitet hätten, sagte Birthler der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" vom Freitag. "Sie sollten sich diesem freiwilligen Verfahren unterziehen", sagte sie. Allein in der neu gebildeten Fraktion der Linkspartei säßen nach Aktenlage mindestens sieben bereits bekannte ehemalige Informelle Mitarbeiter (IM), sagte Birthler. Nicht auszuschließen sei, dass im Rahmen der freiwilligen Überprüfung neue Fälle bekannt würden.

    Birthler kündigte zugleich an, sich für eine Novellierung des Stasi-Unterlagen-Gesetzes stark machen zu wollen. "Ich plädiere für eine Erweiterung der Zweckbindung auf die Erforschung der Machtstrukturen der SED", sagte sie. Bislang sei es so, dass Unterlagen ohne einen eindeutigen Bezug zur Tätigkeit des MfS nicht herausgegeben werden dürften.

    "Mit dem Ende des Kinos werden wir vertrieben worden sein aus einem Paradies"
    ( Peter Handke)

    "Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung"
    ( Theodor W. Adorno )

  • Mein letzter Beitrag ist aus den Weiten des www geklaut und kopiert.
    Ich hab auch erst gegrinst und dann überlegt.
    Solange die Arbeit dem billigsten Hersteller nachläuft und wir trotzdem zu jeder Jahreszeit uns die exotischten Früchte und Gemüsesorten leisten können,sehe ich den Baum noch nicht "brennen".
    Politiker gibt es seit es die alten Griechen gab.Die haben das meiste Intresse das es sie auch weiter gibt.Nötigenfalls fallen wir in Zeiten zurück in der Protektionismus Trumpf war.Teil ist das ja schon Realität,anfangs noch mit Japanautos derzeit mit Chinabekleidung.Alle paar Monate entbrennt mit den USA ein Streit über Export/Import von Weizen oder Bananen.Ein gewisses Quantum an Arbeit wird immer im Land bleiben,nötigenfalls geschützt.Die Politiker werden nicht an dem Ast allzu heftig sägen auf dem sie selbst mitsitzen.
    Vorlaut

  • Ich stelle mir die Frage, ob man nicht auch das Wahlsystem reformieren muss, wenn durch das jetzige keine vernünftigen Koalitionen entstehen können. Wie ist da euer Standpunkt?

    - Welche Vorteile haben andere Wahlsysteme in der Welt?
    - Welche Vorteile sprechen für unser Wahlsystem?
    - Was würde eine direkte Wahl des Kanzlers für Auswirkungen haben können?

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

    • Offizieller Beitrag

    zu 1.
    Das Mehrheitswahlsystem in England schafft klare Verhältnisse

    zu 2.
    Es werden auch die Interessen kleinerer Wählergruppen/Parteien berücksichtigt. Theoretisch können in England oder den USA 50,01 % der Wähler 100% der Sitze stellen.

    zu 3.
    Ein noch mehr personalisierter Wahlkampf in Richtung des Präsidentenwahlkampfes in den USA. Inhalte würden noch mehr in den Hintergrund treten, auch mögliche Kabinettsmitglieder.

    Zudem könnte es recht verquer werden. Wenn der Kanzler dirket gewählt würde, müsste sich jetzt vermutlich Joschka Fischer ne Regierung zusammensuchen...

  • Weder die Grünen werden zur CDU kommen,noch die FDP zur SPD.

    Es könnte höchstens sein Schröder holt sich doch noch die Linkspartei
    mit in die Regierung.

    Also geht wohl nur eine RotSchwarze große Koalition.
    Und da lehn ich mich mal weit raus:

    Weder Schröder noch Merkel werden Kanzler.

    HELDEN MÜSSEN STERBEN-LEGENDEN LEBEN EWIG

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Waldorf
    zu 2.
    Es werden auch die Interessen kleinerer Wählergruppen/Parteien berücksichtigt. Theoretisch können in England oder den USA 50,01 % der Wähler 100% der Sitze stellen.

    Helge, mit Deinen Ausführungen hast Du grundsätzlich meine Zustimmung. In dem einen Punkt hast Du allerdings einen kleinen Denkfehler, da Du von einem 2-Parteien-System ausgehst.

    In der Praxis wäre es noch extremer, da für jeden Wahlkreis eine einfache Mehrheit reicht, im schlimmsten Fall kann also auch eine Partei im Parlament eine deutliche Mehrheit (bis hin zu 100%) stellen, die von weit unter 50% gewählt wurde.

  • Diese Diskussion, ob nun Frau Merkel,Herr Fischer oder Herr Schröder geeigneter sind, ist doch realitätsfremd bis schwachsinnig! Sorry, wenn ich Euch das so um die Ohren haue, aber bei der Diskussion kann einem doch der Draht aus der Mütze fliegen. Natürlich gibt es fähige Frauen in der Politik, z. B. Sabine Leutheuser-Schnarrenberger (FDP) oder Heide Simonis (SPD). Aber nur weil eine Frau es in der Politik in ein höheres Amt geschafft hat, bedeutet das nicht, dass auch eine vernünftige Politik dabei herauskommt, Musterbeispiel Claudia Nolte.
    Der entscheidende Punkt ist, dass Merkel und Schröder für jeweils bestimmte Positionen in der Politik stehen und diese Bundestagswahl im gewissen Sinne eine Richtungsentscheidung ist: für gemäßigte soziale und wirtschaftliche Reformen (Schröder) oder für relativ massive Reformen (Merkel). Weniger/andere soziale Reformen wollen die Linkspartei, radikale neoliberale Reformen will die FDP. Das letzter sind also die Außenpositionen. Die Partei der Mitte sind derzeit tatsächlich am ehesten die Grünen (Wer hätte das vor 10 Jahren gedacht?). Daher das Geschwafel von Jamaica ...
    Was Schröder will (und kann), das weiß ich ungefähr. Was will Frau Merkel??? Weiß sie selbst das wirklich? Oder reproduziert sie die Eingebungen der Thinktanks von Bertelsmann und des Arbeitgeberverbandes? Unbestritten weiß sie, mit Macht macht umzugehen, wenngleich etwas grobgliedrig. Das reicht mir aber nicht. Die von der CDU/CSU vorgestellten Konzepte sind weder in sich schlüssig noch plausibel begründet noch auf ihre Auswirkungen hin transparent durchdacht. Die angestrebten Veränderungen hebeln die (noch) relativ friedliche soziale Gemeinschaft in Deutschland deutlich aus. Der Konkurrenzdruck soll verschärft werden; diejenigen, die dem nicht standhalten, sind eben selbst Schuld. Solidargemeinschaft soll auf ein Minimum reduziert werden. Ansonsten gilt: Jeder ist sich selbst der nächste. => Und da nicht alle die gleichen Startbedingungen haben, sind die Cleveren und vor allem die Wohlhabenden die Gewinner. Das Ergebnis: eine Klassengesellschaft mit geringer Durchlässigkeit. Alle Staaten, die diese neoliberale Reform durchlaufen haben, zeigen diese Symptome; am besten beobachtbar in GB vor Tony Blair (und in Bereichen auch heute noch), in Neuseeland und vor allem auch seit Jahrzehnten in den USA.

    DAS ist nicht MEINE Vorstellung von Deutschland.

    Auch Schröder hat sich (imho zu) weit diese Richtung bewegt. Nur leider hat er es vor allem in den ersten 4 Jahren (1998-2002) nicht richtig gemacht. Viele Reformen kommen zu spät, vieles wurde kaputtgeredet, die Unternehmenssteuerreform eine einzige Katastrophe. Die sog. Bürgerversicherung müsste schon längst funktionieren, ebenso die Trennung von Arbeitslosenversicherung (Aufgabe der Arbeitgeber!) und Rentenversicherung (Aufgabe von Staat und Arbeitnehmer). Die Mehrwertsteuer hätte schon vor 7 Jahren (bzw. vor 15 Jahren unter Kohl!) gesplittet erhöht werden müssen (skandinavisches Modell).
    Aber leider war die SPD mit Schröder von der Wirtschaftswachstumsblase der New Economy um 1999 so besoffen (100.000.000.000,- DM für UMTS-Lizenzen ... muahaha), dass die ernsthaft dachten, man könnte die Reformen aus dem Wirtschaftswachstum bezahlen und so auch die Arbeitslosigkeit knacken. Die CDU hat das übrigens auch geglaubt und massive Steuersenkungen für den Bereich der New Economy gefordert, um den Wachstumstrend noch zu steigern (Die entsprechenden Reden von Stoiber und Teufel habe ich noch archiviert :eek: ).
    Nicht dass ich Schröder besonders mag, aber er besitzt zweifellos politisches Geschick und die Fähigkeit, eine Regierung zu führen. Das hat er mit dem schwierigen Koalitionspartner Grüne sowie in EU- und außenpolitischen Fragen bewiesen. Zumindestens weiß ich, was ich damit kaufe. Und eine demnächst gutorganisierte Linkspartei wird der SPD ziemlichen Druck machen, wenn es um den weiteren sozialen Reformkurs geht.
    Bei Schwarz-Gelb wird die FDP einen gewissen Druck auf die CDU/CSU ausüben - aber in die gegengesetzte Richtung. Hin zu mehr Marktliberalismus. Guckt mal über den großen Teich, da kann man sehen wie eine marktliberale Gesellschaft funktioniert - aktuell vor allem in New Orleans.

    Also unterhaltet Euch bitte über Konzepte und nicht über Personen!

    Hat die CDU/CSU zusammen mit der FDP ein überzeugendes Konzept? Haben die überhaupt ein Konzept? Natürlich finde ich das schön, wenn ich für meine Steuererklärung nur noch eine halbe Stunde brauche anstelle eines ganzen Nachmittags. Aber ist das ein überzeugendes politisches Konzept? Reduzierung der Bürokratie? Ja klar! Da ist sicher Ausmisten angesagt - aber zu welchem Zweck und zu wessen Nutzen? Oder geht's nur um Personalabbau? Senkung der Lohnnebenkosten? Sicherlich nicht unsinnig - aber wo ist da die Refinanzierung? Oder sollen die Menschen zugunsten der Shareholder-Gewinne der Unternehmen nur ein bißchen ärmer werden? Dann sollte man ihnen das auch sagen!
    Dass in Deutschland deutlicher Reformierungsbedarf in vielen Bereichen ist, halte ich für völlig unstrittig - nur in welche Richtung, darüber müsste viel offener diskutiert werden ... was allerdings auch ein gewisses Maß an Sachverstand voraussetzt (und den hat Hr. Kirchhoff nicht allein gepachtet!). Und vor allem eine fachkundige und neutrale Berichterstattung.

    Am Rande: So unangenehm ich den Kanzlerauftritt am Sonntag auch fand, mit der Medienschelte hat er wahrlich nicht unrecht. Ich habe ja schon einige Wahlkämpfe mitbekommen. Noch nie hat der Medienmainstream derart massiv Partei zugunsten der CDU genommen. Da werden Fragen als inhaltlich geklärt dargestellt (zugunsten der CDU bzw der FDP), die inhaltlich völlig offen sind, zumindestens unter Fachleuten). Es gibt derzeit eine unheilige Allianz zwischen dem konservativen Parteienspektrum und einem Großteil der Mainstreammedien (und einem Teil der Fachpresse), d. .i. Springer-Verlag, Burda, und vor allem Bertelsmann. Ein Grund, warum die SPD und die Grünen in ihrer politischen Bilanz so schlecht aussehen, liegt in der entsprechend gefärbten Berichterstattung begründet. Dazu kommt der Kostendruck, dem die Medien unterliegen; es wird eben nicht mehr sorgfältig recherchiert und ausgewogen dargestellt, sondern allzuhäufig ungeprüft aus anderen Quellen (dpa, reuters u. a.) übernommen und Infotaiment und Skandalisierung betrieben.
    Das halte ich für sehr bedenklich und folgenreich ("Truman-Show" + "Wag the dog").
    Die eine Patentlösung hatt halt keiner,obwohl ich selbst schon dachte das Ei des Kolumbus gefunden zu haben.Im kleinen Gemeinderat bin ich dann beim Ausbau einer Umgehungsstrasse eines Besseren belehrt worden.......
    Vorlaut

  • einen wunderbaren kommentar aus feministischer sicht hat alice schwarzer gestern in der faz geschrieben. auch das ein aspekt der zu berücksichtigen ist. obwohl schröder 450000 stimmen weniger als die cdu hat, hängt er am amt. zuletzt hatter er 6000 mehr als die schwarzen und es gab keine diskussion. es könnte für ihn in der tat ein grausame vorstellung sein, von einer geschiedenen ossi-frau aus dem amt gedrängt zu werden.

    vorlaut auch aus deinem statement lese ich, dass du in erster linie ein problem mit frau merkel hast, weil sie ein frau ist. was soll das beispiel mit frau nolte? natürlich war die frau unfähig. aber mal ne gegenfrage: wieviele männer haben sich in den letzten jahren als noch viel unfähiger erwiesen? da ware säufern wie ortleb, betrüger wie klimt oder krause dabei. lafontaine war finanzminister.


    3 Mal editiert, zuletzt von alter Sack (26. September 2005 um 07:23)

  • Die Stoßrichtung von Frau Schwarzer ist ja klar.Der geht es ums Geschlecht das Bundeskanzler werden soll nicht um Inhalte.
    @Wieland
    Dann mußt du nochmal lesen
    Ich habe Probleme mit den Konzepten der Parteien,die durch die jeweiligen Kanditaten vertreten werden nicht mit den Personen.Im Übrigen habe ich Positivbeispiele(nach meiner Meinung)vorangestellt.
    Deine genannten Beispiele wollten auch nicht Kanzler werden.Ansonsten hast du in dem Punkt Recht wo du sagst "es gibt auch unfähige Männer".
    Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen:
    Die Konzepte und Vorstellungen der Parteien stehen zur Diskussion.
    Die handelten Personen sind sekundär und austauschbar.
    Die politische Richtung für die die Kanzlerkanditaten stehen; um die muß es gehen !
    Vorlaut

  • In diesem Fall muß ich Alice Schwarzer absolut Recht geben. Die Frau erzählt oft Blödsinn, und ihre Aussagen sind oft wenig objektiv und zu sehr feministisch geprägt.

    In diesem Artikel und auch in ihren Aussagen in verschiedenen Wahlsendung steckt aber viel Wahres. Ich persönlich denke schon, daß die Zeit für eine Frau in diesem Amt reif ist. Aber Schröder hat damit scheinbar wirklich ein Problem. Wobei sein gesamtes Auftreten nach seiner Wahlniederlage inakzeptabel ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bezze (26. September 2005 um 12:36)

  • Zitat

    Original von Bezze
    In diesem Fall muß ich Alice Schwarzer absolut Recht geben. Die Frau erzählt oft Blödsinn, und ihre Aussagen sind oft wenig objektiv und zu sehr feministisch geprägt.

    In diesem Artikel und auch in ihren Aussagen in verschiedenen Wahlsendung steckt aber viel Wahres. Ich persönlich denke schon, daß die Zeit für eine Frau in diesem Amt reif ist. Aber Schröder hat damit scheinbar wirklich ein Problem. Wobei sein gesamtes Auftreten nach seiner Wahlniederlage inakzeptabel ist.

    genau deshalb ist mir der artikel aufgefallen. in talkshows kann ich die frau nicht ertragen, da man als zuschauender mann sich immer als täter vorkommt. aber in der argumentation zu schröder bzw. der haltung gegenüber merkel insgesamt steckt viel wahres.

  • So wird das nie etwas mit einer grossen Koalition. Ähnlich wie in Sachen Ampel und Jamaica geht es letztlich nur um gekränkte Eintelkeiten und egoistische Machtziele. Kompromissbereitschaft Fehlanzeige!

    Ich weiss ehrlich gesagt nicht, wie sich beide grosse Parteien einigen wollen. Die CDU will auf jeden Fall Merkel, die SPD trotzig weiterhin Schröder als Kanzler. Um Sachfragen, wie es zumindest die SPD halbherzig nun anspricht, geht es noch nicht, obwohl die viel wichtiger wären.

    Es ist beschämend, wie wenig bislang über die wirklich wichtigen Dinge gesprochen wurden. Aber das scheint auch nur sekundär zu sein... Es ist zum Kotzen! :wall:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Nein, es hat keinen Sinn, noch länger drum rum zu reden. Deutschland scheint nicht reif für eine Kanzlerin. Sechzig Jahre nach dem Führer und 87 Jahre nach Erringung des Frauenstimmrechts hat zwar das Volk sie gewählt, doch scheint die Mehrheit der Mächtigen weit davon entfernt, einer Frau das höchste Staatsamt zugestehen zu wollen. Zutrauen vielleicht. Aber zugestehen? Nein!

    :pillepalle:

    Also ehrlich gesagt, geht der Artikel von A. Schwarzer mal wieder in die falsche Richtung. Schröder will die Macht erhalten. Ganz klar! Aber er tut dies nicht, weil Frau Merkel eine Frau ist. Er hätte sich bei jedem anderen CDU-Kandidaten in dieser Situatuion genauso verhalten, wie er es jetzt getan hat.

    Frau Schwarzer sollte sich mal die Frage stellen, warum selbst Frauen die Merkel nicht überproportional gewählt haben. Sind die auch Tyrannen? Immerhin haben 65 % der Wähler die Merkel nicht gewählt, vielleicht hat das auch etas damit zu tun, dass ihr als Person die Kanzlerschaft nicht zugetraut wird...

  • @ Waldorf:

    Ich sehe das etwas anders. Gerade durch die feste Koalitionsaussage der FDP waren doch 45% der Wähler pro Merkel.

    Wobei selbst das so ja nicht richtig ist. 45% waren für die Regierung Schwarz/Gelb und haben Frau Merkel als Kanzlerin hingenommen oder sich gewünscht. Genau kann das doch nicht gesagt werden, da wir nunmal nicht den Kandidaten wählen konnen, sondern nur ein gesamtes Paket.

    Davon unabhängig finde ich dieses Theater um die Kanzerschaft mitlerweile auch recht peinlich. Dazu zähle ich aber beide Seiten. Ich persönlich bin für einen "neuen" Kanzlerkandidaten. Denn auch eine Rotation halte ich für ziemliches HickHack.