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ZitatAlles anzeigenEine Demonstration der Stärke
Von Marc Schmerbeck
Der TV Flein hat am Samstag in der Aufstiegs-Relegation zur Handball-Baden-Württemberg-Oberliga durch den 32:23-Sieg gegen den TuS Altenheim kräftig vorgelegt. Doch noch fehlen zwei Siege bis zum ersehnten Ziel.Am Ende durften sie jubeln, die Handballer des TV Flein. Doch 30 Minuten lang waren sie weit weg von ihrer Form. Sehr weit. Die Mannschaft von Trainer Rudolf Wagner konnte den Schwung nach dem Gewinn der Vizemeisterschaft in der Württembergliga zunächst nicht ins erste Relegationsspiel gegen die Südbadener vom TuS Altenheim mitnehmen. 30 Minuten war es allenfalls eine mittelmäßige Vorstellung.
War es die lange Pause oder die Nervosität? Technische Mängel, Fehlwürfe, viele Einzelaktionen -Flein kam gegen den Vizemeister aus Südbaden nicht richtig in Tritt. Aber warum? TVF-Coach Wagner konnte es sich selbst nicht erklären. Eine Teilschuld hatte sicher die lange Pause nach dem Ende der Punkterunde. Eine weitere Erklärung: „Einige meiner Spieler waren vor der Partie kreidebleich“, sagte Wagner, „vor allem die jungen waren sehr nervös. Doch da muss man sie eben durchschicken.“ Als dann auch die Routiniers keine Ruhe ausstrahlten, lief eben 30 Minuten lang nicht viel zusammen.
Aber Rudolf Wagner fand das richtige Rezept, seine Mannschaft auf Trab zu bringen. Er nahm kurz vor der Pause Krunoslav Jelinic vom Feld. Der war zwar noch der beste Fleiner, doch auch ihm gelang es nicht, sein Potenzial abzurufen. „Es war gut, dass ich das gemacht habe“, sagte Wagner, „denn so etwas mag er nicht.“ Und Jelinic war zwar sauer, aber er hatte verstanden. Er legte nach dem Seitenwechsel richtig los und traf in den ersten drei Minuten drei Mal. Danach wurde er in Manndeckung genommen. „Das war für Altenheim der Anfang von Ende“, sagte Wagner. Der TV Flein hatte jetzt viel Platz und nutzte ihn auch. Dumitru Cartos übernahm nun die Verantwortung. „Dumitru lieferte gute Anspiele und warf zwei, drei wunderschöne Tore. Damit ist Sicherheit reingekommen“, lobte Wagner.
Und da seine Schulterverletzung immer noch nicht ganz auskuriert ist, machte Cartos einfach das, was möglich war. Entweder überraschte er Altenheims Torhüter Gunther Zölle mit einem Heber, warf verdeckt aus der Hüfte oder setzte Kreisläufer Peter Gucanin ein, der mit acht Treffern am Ende der beste Fleiner Werfer war.
Während die Hausherren nun trafen, bettelten die Altenheimer Spieler bei ihrem Trainer bereits nach fünf Minuten in der zweiten Hälfte um eine Auszeit. Jegliche Ordnung war beim TuS verloren gegangen. Die Verzweiflung war zu spüren. Was folgte war eine Demonstration der Fleiner Stärke. Umso größer war am Ende die Erleichterung, die Jubelwelle mit den Fans wollte kaum abebben. Und das Bier schmeckte den Spielern nach dem 32:23 (11:11)-Sieg ebenfalls.
Mit acht Toren war Peter Gucanin bester Werfer beim TV Flein gegen Altenheim. Vor allem nach der Pause langte er zu. (Foto: Marc Schmerbeck)