Interview mit Jens Tiedtke: Der Neuzugang des TVG über Ziele und Perspektiven
Er war der erste Neuzugang für die Saison 2005/2006, den der TV Grosswallstadt der gespannten Öffentlichkeit bereits im Februar präsentieren konnte: Der 25-jährige Kreisläufer Jens Tiedtke, aktueller deutscher Nationalspieler, unterschrieb bei den Mainfranken einen Dreijahres-Vertrag - ein starkes Duo, gemeinsam mit Uli Wolf, für die neue Spielzeit war perfekt. Jens Tiedtke, der seit seinem ersten Einsatz für das DHB-Team im Jahr 1999 insgesamt 29 Länderspiele bestritt, hat sich für das Engagement beim TVG persönlich einiges vorgenommen, im Vordergrund steht aber die Mannschaft …
Du spielst deine erste Saison beim TVG. Wie bist du hier aufgenommen worden?
Jens Tiedtke: Sehr gut, ich fühle mich absolut wohl hier. Die Integration fällt ja nicht besonders schwer, wenn man so viele Spieler bereits kennt. Wir verstehen uns untereinander wirklich gut - es macht viel Spaß und wir sind schon jetzt ein ganz „harmonisches“ Team. Ich bin überzeugt, dass sich eine gute Stimmung auch positiv auf das Zusammenspiel in der Mannschaft auswirkt.
Du hattest einige Angebote - was hat den Zuschlag für den TVG ausgemacht?
Jens Tiedtke: Der TV Grosswallstadt hat sich in den vergangenen zwei Jahren sehr positiv entwickelt: Die Zuschauer strömen in die Hallen, die Region steht hinter dem Verein, das Umfeld stimmt und die Konzepte sind zukunftsorientiert. Ich habe mich für den TVG entschieden, weil dort professionell gearbeitet wird und ich gute Perspektiven sehe, mich in einem starken Team weiterzuentwickeln.
Wie siehst du deine Rolle beim TVG?
Jens Tiedtke: Zunächst will ich versuchen, mich in die Mannschaft einzugliedern. Das Team muss eine geschlossene Einheit bilden, in der ich – sowie auch alle anderen – alles tun werden, um Erfolg zu haben. Auf jeden Fall möchte ich konstant meine Leistung bringen, die Mannschaft unterstützen und meinen Teil dazu beitragen, dass wir bestmöglich abschneiden.
Wie sehen deine Ziele für die kommende Saison aus – persönlich und mit der Mannschaft?
Jens Tiedtke: Unser Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz – den wollen wir auf jeden Fall erreichen. Was darüber hinaus möglich ist, muss man mit Verlauf der Saison sehen. Weiterhin möchten wir natürlich unsere Fans mit attraktivem Handball begeistern. Für mich persönlich hoffe ich, dass ich die Vorgaben erfüllen, meine Leistung immer wieder bestätigen kann und eine feste, sowie verlässliche Größe im Team werde.
Was macht den TV Grosswallstadt in dieser Saison stark?
Jens Tiedtke: Ich denke, es ist vor allem das schnelle Spiel, was uns gefährlich macht. In unserem Team haben wir viele flinke Spieler, welche die erste und zweite Welle perfekt spielen können. Auch die „schnelle Mitte“ werden wir versuchen, punktuell in unser Spiel zu integrieren. Genauso ist die Abwehr ist ein wichtiger Bestandteil, den wir auf keinen Fall vernachlässigen. Wir trainieren verschiedene Systeme, um flexibel auf alle Angriffsvarianten reagieren zu können. Unser Ziel ist, aus einer starken Abwehr heraus das Spiel schnell nach vorne zu tragen – und dann natürlich auch sicher zu treffen.
Du studierst nebenbei Sport an der Uni in Mainz – funktioniert die Vereinbarung von Handball und Studium?
Jens Tiedtke: Zurzeit sind noch Semesterferien – da kann ich mich voll auf den Handball konzentrieren. Im Oktober geht es mit der Uni weiter, dann wird es etwas schwieriger, alles unter einen Hut zu bringen. Aber ich bin optimistisch, dass ich diesbezüglich eine Lösung finden werde. Bei einem Studienkollegen in Mainz steht z.B. immer ein Sofa für mich bereit, auf dem ich im Notfall übernachten kann.
Die ersten Trainingseinheiten sind absolviert – kann man schon etwas über das Spielsystem sagen?
Jens Tiedtke: In der ersten Phase haben wir vor allem an Kondition, Kraft und Koordination gearbeitet – dennoch zeichnet sich bereits jetzt ein bestimmtes „Spielsystem“ ab, welches der Philosophie des Trainer entspricht. Auf seine Vorstellung von modernem, schnellem Handball ist letztlich auch das Training ausgerichtet, was uns allen sehr viel Spaß macht.
Nenne drei Gründe, worauf du dich in der kommenden Saison am meisten freust!
Jens Tiedtke: Auf eine erfolgreiche und attraktive Spielweise, volle Hallen und gute Stimmung bei den Fans.